Story: Such a Clever Masquerade

Kapitel 4: Must be the season of the witch

Autor: ky-lin feat. Chantal

Datum: 02. August 2004

Danksagungen: An unsere treue und liebliche Reviewerin Arwen und an Sunshine auch!

Credits: Dass die Charaktere und Settings nicht uns gehören, müssen wir hier ja nicht erwähnen, wer käme schon auf die Idee, dass wir JKR sein könnten? Alle unbekannten Settings und Zeugs gehören uns. Manches ist verzerrt und ausgeschmückt und alle Charaktere wurden von uns persönlich fehlinterpretiert. Wir spielen hier nur und verdienen kein Geld.


Diagon Alley; Ende August 1975
IV. Must be the season of the witch

'Das ist heute nicht mein Tag. Absolut nicht!', dachte Sirius und stampfte wütend durch die Regalreihen bei seinem Arbeitgeber Flourish & Blotts, dem fröhlich vor sich hin pfeifenden Mundungus hinterher.
Er hätte wissen müssen, dass es ein miserabler Tag werden würde, als ihm Mundungus im Halbschlaf die Nachttischlampe auf den Kopf geschmissen hatte, weil der geglaubt hatte, er wäre Seth der vor seinem Bett herumkroch. Sirius und Mundungus schliefen zwar abwechselnd im Bett, aber keiner von beiden gewöhnte sich je an die andere Person am Boden.
Eigentlich hätte Sirius es schon wissen müssen, als ihn Che mitten in der Nacht wieder nicht hatte schlafen lassen, weil er entweder Alarm schlug (das gehörte zu seinem Drill) oder lautstark kubanische Freiheitskämpfermarschmelodien sang.
Natürlich hatte Dung verschlafen und zum Frühstück hatte es Churros mit Schokopudding gegeben, die lagen Sirius sogar jetzt noch schwer im Magen.
Auf dem Weg in die Diagon Alley wurden sie von Jarveys verfolgt, die wissen wollten wann Sirius Geburtstag hatte. Sie ließen sich erst in einem Geschäft für Scherzartikel abhängen.
Aber was Sirius am allermeisten nervte, waren die blöden Anmachversuche von Jungs, die Dung nur kurz von hinten gesehen hatten und jedes mal verschreckt das Weite suchten, sobald sie bemerkten, dass das angebliche Mädchen ein Junge war.
Sirius schnaufte. Hier war ihm alles viel zu voll und außerdem hatte er fast kein Geld mehr übrig.
Im Gegensatz dazu hatte Mundungus überhaupt kein Geld, was ihm aber nichts auszumachen schien, denn für alles was er brauchte, hatte er entweder geklaut, geschnorrt, Versprechungen gemacht, die er niemals halten würde oder sich auf Teufel komm raus eingeschleimt. Seine Lieblingsmethode war es, einen auf unschuldige Schönheit zu machen und Rotz und Wasser zu heulen. Die Mädchennummer funktionierte allerdings nur, wenn der Verkäufer halb taub war und Mundungus sein Gesicht verschleierte. Dann funktionierte sie allerdings gut. Zu gut, Sirius' Meinung nach.
Zum Schluss (und Sirius war sehr froh, dass diese Shopping-Tour endlich zu Ende ging) betraten sie Madam Malkin's Robes for All Occasions, ein Bekleidungsgeschäft.
Mundungus schien bei allen Verkäuferinnen einen gewissen Mutterinstinkt zu wecken. Nach fünf Minuten standen fünf Verkäuferinnen um ihn herum, nannten ihn „Putzi", „Herzchen"und „Schätzchen"und schenkten ihm Kuchen. Mundungus ließ sich all das mit wirkungsvollem Rehkitz- Dackelblick gefallen.
Sirius saß auf einem Stuhl in einer Ecke und wünschte sich einen Tisch, gegen dessen Kante er seinen Kopf schlagen konnte. Er selbst brauchte keine neuen Roben, seine alten passten noch. Mundungus war zwar auch nicht gewachsen, aber die giftgrünen Schottenrock-Roben, die er in Tschechien getragen hatte, passten nicht ganz zu der Kleidernorm in Hogwarts.
Madam Malkin packte gerade höchstpersönlich die neuen Roben ein und fügte mütterlich hinzu: „Ich gebe dir noch zehn Meter nachtblauen Stoff mit, der macht sich sicher gut zu deinen Haaren. Daraus kann dir deine Mutter eine hübsche Festrobe nähen. Darin siehst du bestimmt niedlich aus. Ich gebe dir auch dieses Seidenband mit, für die Haare..."
„Du hast doch noch eine Mutter, mein Junge?", fragte eine der Verkäuferinnen von der Seite.
Mundungus schniefte und schaffte es irgendwie, seine Dackelaugen wässrig werden zu lassen.
Sirius überlegte, wie er möglichst schnell bewusstlos werden konnte.
Von den fünf Verkäuferinnen kam völlig synchron ein kollektives, mitleidstriefendes: „Ohhhhh..."
„Du armer Junge!", schluchzte Madam Malkin. „Wir können natürlich nicht verlangen, dass du etwas dafür bezahlst, wo du es doch so schwer hast in deinem jungen Leben."
Mit einem weiteren Schniefen nahm Mundungus die Geschenke entgegen und verließ den Laden.
„Und?", fragte er Sirius draußen. „Wie war ich?"
„Widerlich. Einfach nur widerlich", murmelte Sirius resigniert. Er hatte keinen Nerv mehr für ein Gespräch. Zumindest nicht mit Mundungus. „Hast du eigentlich mal von so was wie einem Gewissen gehört?"
„Ja. Meins hab ich Ernesto gegeben, zum drauf Aufpassen." Er dachte kurz nach. „Mittlerweile liegt es wahrscheinlich irgendwo auf dem kubanischen Schwarzmarkt rum."
Sirius kam nicht dazu, zu antworten, weil er plötzlich in eine Zeitung gelaufen war.
Der Junge, der diese Zeitung gelesen hatte, war durch den Zusammenprall zu Boden gegangen.
„Pass doch auf!", fuhr Sirius den Jungen am Boden an.
„'tschuldigung", murmelte der bebrillte Junge und wischte sich eine kurze Strähne hellbraunen Haars aus der Stirn.
Sirius schüttelte den Kopf und wollte an diesem wunderbaren Tag über keine weiteren Glücksfälle nachdenken.

Merle Moonshot war ein Mädchen mit kurzen, schmutzig blonden Haaren und großen wasserblassen Augen sowie einer Vorliebe für Experimente, was sich sowohl in ihrer Frisur als auch in ihrer Kleidung und ihrem gesamten Auftreten niederschlug. Es gab nicht viele Dinge auf der Welt, die sie seltsam gefunden oder gar für unmöglich gehalten hätte.
Darum wunderte sie sich zunächst auch nicht, als sie ein paar Meter vor sich einen Jungen sah, der mitten auf der staubigen Straße hockte und Zeitung las.
Neugierig ging sie zu ihm und kniete sich neben ihn auf die Pflastersteine. „Hey", begann sie und redete auch dann noch weiter, als sie keine Antwort bekam. „Du bist doch im selben Jahrgang wie ich. In Hogwarts, nicht? Ich kenne dich, weil mich meine beste Freundin letztes Jahr gezwungen hatte, dich ständig zu beobachten. Mann, war die in dich verknallt! Ich hoffe, das hat sich über den Sommer normalisiert." Die Reaktion blieb aus, also redete Merle weiter. Die Zauberer, die um sie herumliefen starrten teilweise genervt, teilweise amüsiert lächelnd zu den beiden hinunter. „Liest du Zeitung? Ich hab gehört, dass du planst, sowas wie eine Schülerzeitung zu starten. Hast du schon einen Namen?"
Endlich, wenn auch abwesend, reagierte er: „Ja. Leon Lovegood."
„Was für ein interessanter Name für eine Zeitung. Etwas narzisstisch vielleicht, der Zeitung deinen eigenen Namen zu geben..."
„Wie?"Er wandte sich ihr überrascht zu. „Hast du was gesagt?"
„Nichts wichtiges", antwortete sie ruhig. „Was liest du da eigentlich?"
„Zeitung."
„Solche Hobbys hab ich auch! Im Dreck sitzen und die FODDO lesen..."
Leon sah sie schweigend an. Dann verdrehte er die Augen und schüttelte den Kopf. „Jemand hat mich umgeworfen."
„Mit Absicht?"
„Weiß nicht, hab Zeitung gelesen, da hatte ich keine Zeit, mir auch noch sein Gesicht zu merken." Er dachte einen Augenblick nach und fügte dann hinzu: „Gehen wir Eisessen?"
„Fortesque?"
„Genau."
Zehn Minuten später saßen Merle Moonshot und Leon Lovegood in der größtenteils mit Hogwarts-Schülern vollgestopften Eisdiele.
Merle entzündete glücklich die aus ihrem Eisbecher ragenden bunten Wunderkerzen (oder Zündkerzen oder wie sagt man auf Deutsch? Die Autoren streiten sich noch darüber...), während Leon seinen Merlin-Becher Extra Large auseinander nahm. Mit einer Hand. Denn mit seiner anderen Hand musste er die Zeitung halten um einen anscheinend sehr interessanten Artikel zum zehnten Mal durchzulesen.
„Du kannst schon lesen, oder?", fragte Merle.
Leon sah gereizt auf. „Ja."
„Warum starrst du dann seit einer halben Stunde auf ein und denselben Buchstaben?"
„Weil ich lerne zwischen den Zeilen zu lesen. Für einen angehenden Herausgeber einer aufstrebenden Schülerzeitung ist das unumgänglich."
Merle schaute ihn mit ihren großen Augen an. Es schien nicht so, als müsste sie sonderlich häufig blinzeln. Leon spürte seine Augen wässrig werden, während er sich Mühe gab, ihren Blick ohne Blinzeln zu erwidern.
Schließlich sah Leon wieder auf die Zeitung hinunter.
„Lies doch mal vor", bat Merle, aber alles was sie zu sehen bekam, war das Deckblatt mit der Aufschrift „FODDO – Fotografier dir deine Meinung!". Sie seufzte. „Lies doch bitte mal vor!"
Leon lies die Zeitung sinken. „Das würde dich eh nicht interessieren. Außerdem würdest du es nicht verstehen. In der FODDO erscheinen nur seriöse und komplizierte Artikel!"
„Die halbnackte Frau auf der Titelseite sieht nicht sehr seriös aus", meinte Merle unbeeindruckt. „Aber jetzt verstehe ich auch, warum du den Artikel so oft durchlesen musst."
„Ich verstehe das ohne Mühe!"
„Dann fass doch bitte mal zusammen, was steht denn da?"
Er sah auf die Zeitung. Dann sah er wieder zu Merle. „Okay. Ich les es dir vor."


Er, der nicht genannt werden darf – ein gewöhnlicher Dieb?!
(von Jo King Riesling)

Ja, meine Leser, Sie haben richtig gelesen! Er, der nicht genannt werden darf, tötet keine Muggel oder cruciot sie ein paar Mal um den Block. Nein! Jetzt bricht er in Ihr Haus ein!

Und zwar nicht, um Sie auf Imperius zu bringen oder um Ihren Hauselfen Kleidung zu schenken! Nein, er klaut Ihnen Dinge, von denen Sie nicht mehr wissen, dass Sie sie besitzen! So zumindest ging es Professor Dr. Dr. Woained!

Seit Jahren lag eine geheimnisvolle Sternkarte, die er bis heute nicht entschlüsseln konnte, in seinem Keller vergraben. Am 10. August 1975 brach in einer mondlosen Nacht eine ganze Horde der gefürchtetsten Todesser in das idyllische Landhaus des Professors ein.

Was jedoch niemand vorausahnen konnte: Unser hochgeschätzter Hogwarts- Schulleiter Albus Dumbledore war eben gerade an diesem Abend zu Besuch bei seinem Kollegen um mit diesem über hochwichtige Themen der Schulpolitik zu diskutieren, als die Todesser-Armee über das Gebäude herfiel!

Die hinterlistigen Todesser hatten sich bereits in den Keller geschlichen und die Sternkarte in ihren schmutzigen Fängen, als sie bemerkt und von Albus Dumbledore mit heldenhaftem Einsatz vertrieben wurden. Hier ein Live-Interview, das wenige Minuten nach der Tat von unserer rasenden Reporterin F. Lunkerer aufgenommen wurde:

F.L.: „Herzlichen Glückwunsch, dass Sie Ihren Einsatz überlebt haben, Professor Dumbledore! Wie fühlen Sie sich nach dieser Heldentat? Ein ganze Horde von Todessern mit solch einer Leichtigkeit zurückzuschlagen... Wie haben Sie das nur gemacht? Verraten Sie uns Ihr Geheimnis!"

A.D.: „Horde? Eigentlich waren es nur drei und sie haben das Weite gesucht, als sie mich gesehen haben."

F.L.: „Wie bescheiden Sie doch sind! Wollen Sie nun Anzeige gegen Ihn, der nicht genannt werden darf, erstatten?"

A.D.: „Nein. Mögen Sie auch Zuckerbonbons?"

Die wertvolle Beute befindet sich nun in sicherem Gewahrsam.


(Gleich unter dem Artikel war eine überdimensional große Werbeanzeige für Bankverliese bei Gringotts abgedruckt.)

Merle war beeindruckt. „Du kannst aber gut lesen, Leon."
„Ja, nicht?"Er schlug die Zeitung zu, damit er nicht noch mehr vorlesen musste.
„Sag mal...", begann Merle zögernd.
„Was?"
„Wenn du so 'ne Schülerzeitung gründest... kann ich dann mit einsteigen?"
Leon sah sie überrascht an.
„Ja, ich meine... so als Co-Herausgeber oder... rasende Reporterin! Ich kann sehr schnell rennen!"
Leon schien unentschlossen.
„Ich bin in Ravenclaw, Leon", fügte sie plötzlich und mit ungewohnter Ernsthaftigkeit hinzu. „Du in Hufflepuff. Wäre es nicht besser, wenn an der Zeitung Leute aus verschiedenen Häusern mitarbeiten? Wegen der Informationsbreite. Und der Zielgruppen."
„Äh... Überredet."Er nickte, wenn auch zögerlich.
„Und hast du jetzt einen Namen oder nicht? Für die Zeitung, meine ich."
„Ja. Klingt das gut: „Hogwarts – seine Skandale!"?"
Merle bastelte ohne zu Antworten ihre Zündkerzen auseinander. Nach ein paar Minuten sah sie auf: „Leon. Ich glaube..." Sie hob die abgebrannte Kerze hoch. „Ich glaube, die heißen doch Wunderkerzen."

------------------ Danke für die Reviews!

an Arwen: Vorher nicht aufgefallen? Wir sind gar nicht überrascht... Die nächsten paar Kapitel könnten eventuell regelmäßig kommen und spektakuläre Ereignisse werden sich ereignen. Also lasst uns frohlocken!

an Sunshine: Es steht oben drüber, dass die Namen geklaut sind, du brauchst uns also nicht darauf hinweisen. Vielleicht hast du dich auch nur ein bisschen vertan. Wir empfehlen die Bücher von J. K. Rowling!