Die Originalstory ist von Ferality Red (User-ID: 420385) und heißt "Of Baby Powder And Blood" (Story-ID: 1463500).

DISCLAIMER: Das gehört natürlich alles nicht mir, sondern J.K.R. niederknie

=======Reviews:=======

Wow, 12 Reviews für ein Kapitel hatte ich noch nie!

Brchen, Carika, Crazygirli, fghfnv, Grinsekatze, janine black, Kara, kathleen potter, ShadeFleece, tassan, Truemmerlotte, vero: Da in all euren Reviews mehr oder weniger das gleiche stand (...schnell weiter übersetzen... ;P) ist euer Wunsch ja hiermit erfüllt. Ich danke euch allen für euer Interesse an meiner Übersetzung. Ihr macht mich glücklich.

Kara: Alles Gute zum 18. Geburtstag!!!

=======Kapitel 1: Zauberwerk=======

Hinaus aus dem Gästeraum, im nächsten nachsehen ob die Person auch schlief und die Treppe hinunter, begab sich Sirius Black schnell zu seinem Ziel. Er musste sich beeilen, sonst würde der andere Bewohner, und Besitzer, des Hauses aufwachen und ihn mit Gewalt in sein Zimmer zurückbringen. In dem Fall wären seine Pläne für diese Nacht gescheitert und er würde so bald keine ähnliche Gelegenheit mehr haben.

Wer kann auch ahnen, dass Moony außerhalb seiner Wolfsform so gewalttätig oder eine solche Henne sein kann.

Seine ärgerlichste zu diesem Gedankengang passende Erinnerung brachte ihn zum Lächeln. Er wusste nicht, was er ohne seinen alten Freund, der ihn im realen Leben am Boden hielt gemacht hätte. Remus war vermutlich der einzige Grund, warum er diese Behandlung tolerierte und seinen Patensohn nicht sehen konnte. Was ihn sehr verdrießlich stimmte.

Der Gedanke, dass er unschuldig war hatte ihn in Askaban zwar davor geschützt den Verstand zu verlieren, hatte seinem Lebenswillen aber nicht geholfen. Wann immer sie Dementoren verschwanden, um den Gefangenen Zeit zum Essen zu geben, hatte er sich das Bild seiner verbleibenden Familie vor Augen gerufen. Ein Bild von Remus, wie er in einer alten Couch saß, sein heimgesuchtes Gesicht von seinem lächelnden Mund und den sehnsüchtigen Augen erweicht. Seine Aufmerksamkeit lag bei dem Baby mit den zerzausten Haaren, dass sich vertrauend an seine Brust kuschelte. Es war die einzige Erinnerung die sein Herz nicht mit brennenden Klingen durchbohrte. Dieser kostbare Moment hatte ihm einen Grund und eine Person zu bekämpfen gegeben.

Peter Pettigrew.

Sirius knurrte. Er hatte keine Zeit in Erinnerungen zu schwelgen noch wollte er schlechte Laune haben wenn er sein nächstes Ziel erreichte.

Ich will ihn ja nicht verschrecken indem ich mich wie Snape benehme.

Er klopfte sich kurz auf die Tasche seiner Robe um sicherzugehen, dass er die Lichtkugel eingepackt hatte. Sirius warf einen Blick auf die verzierte Harrspange in seiner anderen Hand und grinste. Die schmetterlingsförmige Form täuschte über den wahren Zweck hinweg.

Ein guter Portschlüssel ist ein unauffälliger Portschlüssel. Guter Rat Mad-Eye.

Mit diesem Gedanken brachte er die Spange nahe an seinen Mund heran und sprach leise die Aktivierungsworte. Im nächsten Augenblick war er fort.

Eine Landung mit einem Portschlüssel war immer etwas desorientierend. Die Tatsache, dass er sich wie ein Fisch auf dem Trocknen fühlte half ihm auch nicht weiter. Er sah sich um und, zu seiner Erleichterung, erkannte er seine Umgebung. Eine noch größere Erleichterung war es, dass es nicht nur dunkel war, sondern auch, dass ihn niemand gesehen hatte. Sirius nahm seine Alternativgestalt an und einen letzten Blick hinter sich werfend, verlies er den vertrauten Magnolienweg und trottete zum Ligusterweg.

Als Tatze sich seinem Ziel, Ligusterweg Nummer 4, näherte konnte er fühlen, wie die Barrieren des Hauses nach ihm griffen, um ihn zu überprüfen und zu beurteilen. Zur Ruhe kommend, rief sich der Animagus ins Gedächtnis was Harry ihm bedeutete und trat dann in den Machtbereich der Barrieren hinein.

Die Magie glitt über sein Fell, prüfte seine Absichten und deren Aufrichtigkeit bevor sie sich zurückzog. Es dauerte nur wenige Sekunden und ließ ihn mit dem vagen Eindruck zurück, dass die Barrieren darüber erleichtert waren, dass er hier war.

Das ist seltsam. Wieso sollten sie erleichtert sein, dass ein Eindringling hier ist, der Harry möglicherweise einfach mitnehmen könnte? Ist er hier nicht in Sicherheit?

Es verwirrte ihn genug, dass er sich beeilte einen Zugang zum Haus zu finden. Er musste nicht lange suchen. Tatze grinste sein Hundegrinsen, als sein Blick auf das Fenster fiel. Es war kaum geöffnet, aber es war genug, dass er sich in einem Menschen zurückverwandeln, mit den Finger darunter her zu kommen und so das Haus zu betreten. Sofort setzte er seinen Plan in die Tat um.

Dank des Stillezaubers auf seiner Kleidung huschte Sirius so leise wie ein Schatten die Treppe hinauf. Es wäre nicht gut, sollten die Hausbewohner aufwachen und Ärger machen.

Nicht dass es mich stören würde ihnen einen Schluck ihrer eigenen Medizin zu geben.

Allerdings wäre Moony sauer, sollte er das tun. Genau genommen würde Moony ihm sowieso böse sein. Er zuckte innerlich mit den Schultern. Es war nicht so wichtig, okay es war schon wichtig, aber er hatte ohnehin vor sich später damit auseinander zusetzen. Er ging an einer Tür vorbei, ohne ihr auch nur einen Blick zuzuwerfen, wohlwissend, dass es nicht die richtige war. Ihm schoss der Gedanke Miez, miez, miez... durch den Kopf. Die zweite Tür lag nun vor ihm und zog angesichts der Katzentür eine dunkle Augenbraue in die Höhe. Er wusste, dass die Dursleys keine Haustiere hatten. Wäre es so, hätte er es zuvor gerochen. Mit einem Stirnrunzeln setzte er dazu an die Tür zu öffnen, anstatt sich weiter über deren Seltsamkeit den Kopf zu zerbrechen. Schließlich gab die Tür nach und er schlüpfte in den Raum.

Der Raum war nur spärlich beleuchtet, der abnehmende Mond gab genug Licht, um die ungefähren Konturen erkennen zu können. Das einzige was ihn in diesen interessierte lag still in einer Art Kinderbett und war mit einer dünn aussehenden Decke bedeckt. Er nahm die Lichtkugel aus seiner Tasche und drückte sie dreimal. Das erledigt, bewegte sich Sirius ohne viel nachzudenken, um sich neben das Bett zu stellen.

Ein kleines Lächeln gesellte sich zu seinen erweichten Augen als er auf seinen Patensohn hinunter blickte. Sirius legte die Lichtkugel auf das Schränkchen direkt neben Harrys Brille. Er setzte sich auf die Kante des Bettes und betrachtete für einen Moment das umschattete Gesicht des Teenagers. Harrys Haar war seit ihrem letzten Treffen gewachsen. Im Moment lag es in einer unregelmäßigen Welle auf dem Kissen. Seiner Meinung nach musste es Harry mindestens bis auf den Rücken reichen. Seine Aufmerksamkeit wandte sich Harrys Gesicht zu, genaugenommen der linken Seite seines Kiefers. Er lehnte sich vor und strich mit den Fingers über etwas was zunächst wie ein Schatten gewirkt hatte. Doch das Licht der Kugel zeigte etwas anderes. Zorn kochte in seinen Innereien hoch, doch er drängte ihn zurück, er durfte die Beherrschung nicht verlieren, er musste sich zuerst um Harry kümmern. Harry bewegte sich unter seinen Fingern und öffnete die Augen. Er lächelte müde und noch halb schlafend.

„Sirius?"

Der geflohene Verurteile lächelte zurück und strich dem Jungen des Haar aus dem Gesicht.

„Hey, Kleiner." Die Stille nach Sirius Erwiderung war angenehm. Sirius sah zu wie Harry eindöste und dann wieder einschlief.

Sollte er so warm sein?

Angesichts der warmen Haut runzelte Sirius die Stirn. Seiner Meinung nach war sie zu heiß. Er drehte sich für einen Moment weg um die Lichtkugel wieder in die Hand zu nehmen und wandte sich dann wieder seinem Patensohn zu. Er drückte erneut dreimal. Der erste deaktivierte die Kugel, der zweite auf schwach leuchtend und der dritte brachte sie dazu noch etwas stärker zu leuchten. Sich über das Bett beugend führte er das Licht langsam an Harrys bloße Gliedmaßen. Er zitterte leicht in mühsam unterdrückten Zorn, als blaue Flecke an den Handgelenken und große dunkle Verfärbungen quer über die Schienbeine im Licht sichtbar wurden.

Gesicht, Handgelenke, Schienbeine und das da sehe ich, verdammt! Noch mehr Leute die ich töten muss. Ich werde eine verdammte Liste machen müssen, um niemanden zu vergessen!

Da Sirius' schwarzer Humor ihm hier nicht weiter half, trat er in Aktion. Mit einem Kopfschütteln schaltete er die Lichtkugel ab und steckte sie wieder in seine Tasche. Als er sein Patenkind hochhob flüsterte er ihm leise beruhigende Worte zu, als dieser sich zwar bewegte jedoch nicht aufwachte.

Er muss wirklich erschöpft sein, wenn er nicht aufgewacht ist als ich ihn hochgehoben habe. Und ich hab verdammt noch mal auch nicht daneben gelegen, als ich Kleiner gesagt habe. Er ist ein verfluchtes Leichtgewicht!

Als er aus Harrys Zimmer zurückwich, warf er einen letzten, angewiderten Blick hinein, bevor sich wieder auf den Weg hinaus machte. Er wollte unbedingt jemandem wehtun, doch stattdessen fokussierte er seine Aufmerksamkeit darauf zurück nach Hause zu kommen. Er wusste, sollte er zu lange darüber nachdenken, würde er sich nicht zurückhalten können. Am Fenster angelangt balancierte er sich vorsichtig durch das Fenster, ein Bein nach dem anderen hindurch schwingend. Es endete damit, dass er mit Harry auf dem Schoß auf dem Fensterbrett saß, während Sirius sich über ihn krümmte damit er durch das Fenster passte als er sich hinaus lehnte. Er glitt aus geschmeidig wie er konnte in den Garten hinaus, damit sein Patenkind sowenig wie möglich bewegt wurde. Harrys Position etwas korrigierend setzte er dazu an, den geschützten Bereich zu verlassen, welcher alle Portschlüssel blockierte und damit seine Rückkehr zu Moony hemmte. Die Barrieren des Hauses protestierten nicht einmal als Sirius sie durchschritt. Sich schnell bewegend, versuchte er nicht einmal sich, wie auf dem Hinweg, zu verstecken. Stattdessen ging er einfach auf dem Bürgersteig. Er wusste genau, selbst wenn ihn jemand Harry tragen sähe, von einer Entführung ausginge und die lokalen Ordnungshüter riefe, wäre er lange vor ihrem Eintreffen fort. Davon mal abgesehen war es tiefste Nacht und die Chance, dass jemand sie sah war sehr gering.

Merlin sei Dank.

Als sie endlich den Schutzbereich verlassen hatten, waren sie bereits mehrere Straßen weiter und da er den selben Weg zurück genommen hatte, war er wieder am Startpunkt angelangt, dem Magnolienweg. Vermutlich war es das beste was Remus in Harrys Nähe wegen all der Schilde und Barrieren hatte bekommen können.

Ahh, diese Allee enthält viele Erinnerungen.

Da bisher niemand ihn und seinen Schützling aufgehalten hatte und nicht das geringste Geräusch von Autos oder Sirenen zu hören war, fühlte Sirius sich beinahe frei. Sirius sah auf das Bündel in seinen Armen hinab, er wollte Harry so schnell wie möglich aus der Kälte bringen. Sich etwas sentimental fühlend sprach er zu Harry.

„Wir sind fast da, Em. Keine Sorge." [AN: Em ist ein Spitzname, den ich nicht übersetzen kann. Es leitet sich von Emerald – englisch für Smaragd - ab.]

In der Allee angekommen drehte er sich um und zog erneut den Haarspangen-Portschlüssel hervor. Sirius drückte den Portschlüssel leicht gegen Harrys Wangenknochen, versuchend den blauen Flecken nicht zu berühren, sagte die Aktivierungsworte und hoffte auf eine sichere und relativ leise Landung.

Die Landung war nicht sonderlich hart, verglichen zu anderen Dingen in seinem Leben, hätte seiner Meinung nach aber leiser sein können, doch Harry schlief weiter und es waren auch keine verräterischen aus dem oberen Stockwerk zu hören. Sirius hatte darauf gezählt, dass die Müdigkeit wegen des drei Tage zurückliegenden Vollmondes Remus zu einem schweren Schläfer machten.

Mmm… Jetzt werde ich mich auch noch dafür schuldig fühlen, dass ich Vorteile daraus ziehe wenn Moony nicht ganz auf der Höhe ist.

Dennoch wusste er, dass, wenn ein sein alter Freund topfit oder sich zumindest besser fühlen würde, wäre er drinnen und hätte heute Nacht keinen Ausflug gemacht. Er konnte auch nicht verstehen, wie jemand fest genug schlafen konnte um mit einem Portschlüssel transportiert zu werden ohne aufzuwachen, aber er war froh darüber. Er wollte jetzt noch nichts erklären müssen. Sich so leise wie möglich bewegend, dank der Stillezauber also lautlos. Sirius ging gedanklich seine Möglichkeiten durch und entschied sich dafür Harry nach oben zu bringen und ins Bett zu legen.

Sirius schluckte und zitterte etwas als er seinen geliebten Patensohn unter die Decken legte. Die Gefühle die er bis jetzt niedergekämpft hatte, drückte ihm nun die Luft aus den Lungen. Er war nicht einfach wütend darüber, dass Harry ein paar blaue Flecken hatte, die könnten auch von einem Gerangel mit einem anderen Kind. Es war die Tatsache, dass Harry seit geraumer Zeit verletzt wurde und er nicht dort gewesen war um zu helfen. Obwohl er bezweifelte das einige der Verletzungen von einem Kind stammten. Die Entscheidung Harry zu holen war zwar schnell, aber nicht leichtfertig oder ohne Überlegung dahinter gefällt worden.

Harry, Remus und er selbst hatten einander seit dem Ende von Harrys drittem Schuljahr wahnsinnig viele Briefe geschrieben. Zunächst nur um die anderen wissen zu lassen, dass man noch lebte und es einem gut ging, doch die Briefe waren länger geworden und hatten sich zu einer Art Rettungsleine entwickelt. Die Briefe waren für gewöhnlich mehrere Fuß lang und erzählten meist Geschichten aus vergangenen Zeiten oder was einer von ihnen über etwas dachte, aber meistens drückten sie einfach nur aus wie sehr sie sich kümmerten. Harrys Antworten waren manchmal lang und manchmal auch unglaublich kurz, aber Sirius hatte das Gefühl, das der Harry Potter den alle anderen in ihm sahen und sein wahres Ich war. Er und Remus waren immer gut darin gewesen zwischen den Zeilen zu lesen und Harrys Briefe hatten ihre Sorge um sein Wohlergehen erregt. Harrys Briefe sagten niemals das etwas nicht stimmte, meistens sogar das genaue Gegenteil. Harry sagte immer das es im gut ginge. Aber es waren Kleinigkeiten die Harry sagte und Sirius beunruhigten, es hatte nicht lange gedauert herauszufinden, dass Harry seine Probleme unter den Teppich kehrte. Die Diät der Dursleys, das sie Harry nicht mochten, die viele Hausarbeit, ihre überaus antimagische Einstellung und die kleinen Hinweise mit denen sie ihren Sohn dazu ermutigten sein Patenkind zu verletzen. Es beunruhigte ihn auch, dass Harry scheinbar nicht erkannte wie falsch seine Behandlung war. Seine wachsende Sorge hatte sich bis heute Nacht stetig gesteigert, aber jetzt war sein Patensohn in Sicherheit wo er nach ihm sehen konnte.

Sirius rieb sich übers Gesicht und seufzte. Er musste sich beruhigen und etwas schlafen, wohlwissend was der beste Weg war, verwandelte er sich erneut in einen Hund, hüpfte so vorsichtig er konnte aufs Bett und rollte sich an Harrys Seite zusammen. Die Erschöpfung holte ihn schließlich ein und er träumte. Er träumte davon einen kleinen schwarzhaarigen Jungen, mit Blut statt Tränen durch ein Blutbad hinterher zu jagen, den leichten Geruch von Babypuder in der Nase als er versuchte den Jungen zu fangen.

========So, das war das erste Kapitel. Das Original ist bei Kapitel zwei und es werden noch ein oder zwei folgen.========