Sodala, Mittwoch, Zeit für ein Update. ;-)

Danke an alle Reviewer:

vs. Goliath (Hey, es ist ein Monat vergangen, darf Remus es dann nicht einigermaßen überwunden haben? -g-), Maxine (Begegnung.. siehe unten. ;-) ), Keeline (Tablett: ist im Buch so. Deine Version usw. Ähm.. du kennst mich ja. ;-) Fernglas: Gute Idee -g-), Besserweiss (Es ist Snape, er IST eben fies und gemein.. ;-) ), Lorelei (Hoffe du kannst weiter genießen. -g- Die Story ist noch laaaaang -kicher-), Bebop/Luthien (Ja, hopp hopp, schreib!! ;-) )

Aber nun Schluß mit den Antworten. Genießt es.. ;-)


November 2

Snape brachte Lupin seine tägliche Dosis Wolfsbanntrank. Wie üblich hatte dieser mal wieder vergessen vorbeizukommen. „Sagen Sie mal Lupin, wie können Sie so etwas wichtiges wie Ihren Vollmondtrank eigentlich vergessen?"

Seine Stimme war kalt und zeigte seine gesamte Verachtung, die er für diesen Mann übrig hatte. Er verstand einfach nicht, warum Dumbledore sich so ein Monster an die Schule geholt hatte und ihn auch noch frei herumlaufen ließ, ihn nicht zumindest strenger überwachte.

„Ich war gerade auf dem Weg zu dir, Severus", verteidigte sich der Braunhaarige.

Snapes Blick flog einen Moment durch das Zimmer und tatsächlich war alles fein säuberlich zusammengeräumt. Es sah nicht nach einer nur auf die schnelle ausgedachten Entschuldigung für Gryffindorsche Dämlichkeit aus. Der Hinweis vom Vortag auf ein Mehr des Trankes hatte scheinbar doch etwas bewirkt. „Ich bin überrascht", meinte Severus leise, eine Braue nach oben ziehend, „es scheint, es besteht doch noch etwas Hoffnung. Wenn es bei Ihnen funktioniert, vielleicht kann man dann ja auch die anderen Gryffindors noch erziehen."

Lupin ging nicht auf diese Provokation ein. Er wußte, daß dies Snapes Art war. Wahrscheinlich konnte der Mann gar nicht mehr anders. Nach so vielen Jahren, in denen er – nicht ganz ohne eigenes Verschulden, wie Remus fand – von allen Seiten gefürchtet wurde, ihn niemand wirklich leiden konnte und er sich nur mit solch scharfen Worten etwas Respekt-annäherndes verschaffen konnte, war ihm seine Verhaltensweise sicher schon ins Blut übergegangen. Außerdem war er noch müde von der letzten Nacht. Es kostete ihn immer seine gesamten Reserven, wenn niemand in der Nähe war und den Wolf zur Ruhe brachte – und er den Banntrank nicht regelmäßig genommen hatte. Er hatte keinen Nerv für erneute Streitgefechte.

Daher gab er keine entsprechende Antwort, sondern langte schlicht und einfach nach dem Trank, den Snape ihm – wieder auf einem Tablett – brachte. „Danke Severus", würgte er gleich weitere Anfeindungen ab.

Er schüttete das Gesöff – wie er es in Gedanken nannte – auch gleich seine Kehle hinab und stellte das Glas etwas heftiger als beabsichtigt auf das Tablett ab. Severus sollte damit wohl zufrieden sein. Doch er war es nicht.

Snape zog nur eine Braue nach oben.

„Vergessen Sie nicht die Heulende Hütte aufzusuchen – rechtzeitig." Das letzte Wort betonte er besonders.

„Werde ich nicht, Severus", gab Lupin zurück. „Danke für deine Fürsorge." Und mit liebenswürdigem Lächeln wies er ihm den Weg zur Tür.

Snape folgte der Aufforderung und verschwand. Am Tag vorher hatte es ja geklappt, vielleicht dann auch diesmal.

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Nachts machte sich der Zaubertranklehrer von Hogwarts auf seinen üblichen Rundgang. Er hatte Lupin nicht vom Turm aus beobachtet und war daher diesmal sehr ausführlich. Er klapperte sämtliche Türme ab, auch jedes einzelne Stockwerk des Schlosses, die Bibliothek ließ er ebenfalls nicht aus. Nirgendwo erwischte er einen unartigen Schüler. Alle schienen brav in ihren Betten zu liegen. Einerseits war er darüber sauer – er hätte gerne ein paar zünftige Strafarbeiten verteilt – andererseits war er froh – es war schließlich Vollmond...

Sorgfältig wie er war machte er auch außerhalb der festen Mauern seine Runde. Nicht daß ein turtelndes Pärchen, das sich unerlaubt draußen aufhielt, von einem wilden Tier – wilden Werwolf angefallen wurde.

Auch hier konnte er erleichtert aufatmen. Es befand sich niemand in Gefahr.

Den Weg zu Hagrids Hütte schritt er ebenfalls ab. Sonst ließ er den Riesen nur links liegen, aber er wußte, wie gerne sich Potter und Konsorten zu dem verrückten Wildhüter schlichen. Nur nachweisen hatte er es noch nicht können. Er klopfte.

Schwere Schritte wurden laut und die Tür knarrte beim Öffnen in ihren Angeln.

„Oh, Professor Snape...", wurde er begrüßt, „was führt Sie zu mir?"

Er folgte der Einladung einzutreten. „Wie Sie wissen, Mr Hagrid, sollen die Schüler sich nachts nicht mehr außerhalb ihrer Säle aufhalten, um den Dementoren nicht im Wege zu sein", schob er die Bewacher Askabans vor. „Ich wollte Sie nur noch mal erinnern mögliche Besucher immer rechtzeitig ins Hauptgebäude zu schicken." Dies war zwar nicht der eigentliche Grund, aber immer noch ein Guter und glaubhaft genug dafür, daß er hier war.

Der Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts tat entrüstet. „Aber Professor, Sie wissen doch, daß ich immer um das Wohl der Kinder besorgt bin..."

Snape wußte, daß das nichts als die Wahrheit war. Hagrid liebte die Kinder genauso wie seine vielen seltsamen Viechereien.

„...ich würde ihnen nie erlauben sich nach Anbruch der Dunkelheit noch bei mir aufzuhalten..."

Das glaubte ihm der Zaubertrankmeister zwar nicht, aber er hatte keine Gegenbeweise. Daher nickte er nur steif. „Natürlich, es war nicht meine Absicht Sie zu verdächtigen..."

Dies wiederum glaubte Rubeus Snape nicht, doch er machte gute Miene zum bösen Spiel.

„...es sollte, wie gesagt, nur eine Erinnerung sein. Da Sie seit diesem Jahr auch als Lehrkraft fungieren tragen Sie schließlich größere Verantwortung als Vorbild für die Schülerschaft." Er nickte und drehte sich wieder zur Tür. „Ich werde meinen Rundgang nun fortsetzen. Gute Nacht!"

Damit verschwand er durch die Tür, die ihm der Wildhüter – erleichtert den blasiert redenden Mann loszuwerden – wieder aufhielt.

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Snape trat zurück auf den Weg und hörte die Tür hinter sich zufallen. Er drehte sich noch mal um, warf einen Blick auf Hagrids Hütte und drehte sich dann weiter, um kurz den Rand des Verbotenen Waldes zu mustern.

Er wollte sich gerade auf den Rückweg zum Hauptgebäude und damit zu seinen eigenen Räumen machen, als er glaubte zwei gelbe Augen zwischen den Bäumen hervorblitzen zu sehen. Severus blickte genauer hin und sein Herz setzte für einen Moment aus. Dort stand ein Wolf. Der Wolf. Er würde ihn unter Hunderten heraus erkennen. Vor allem nachdem er letzten Monat zwei Nächte unter besagtem Wolf liegend verbracht hatte.

Remus in Wolfsform hatte seine Zunge raushängen und hechelte in seine Richtung. Snape machte sich Sorgen. Er wollte nicht schon wieder von diesem Tier angesprungen werden, auch wenn er, wie er bemerkte, nicht mehr gar so große Angst vor ihm hatte. Zu seinem Glück schien der Werwolf in dieser Nacht keine warme bequeme Schlafunterlage zu suchen, denn er drehte sich um und verschwand zwischen den raschelnden Büschen.

Severus atmete erleichtert aus. Er beobachtete die Stelle, an der Remus verschwunden war, noch einen Moment und machte sich dann schnellen Schrittes auf den Weg zurück zu den schützenden Mauern, in denen sein Zuhause lag. Seinen Zauberstab hatte er in der Hand. Auch wenn er zur Genüge festgestellt hatte, daß er, falls der Wolf zurückkam, wahrscheinlich eh keine Chance hatte zu reagieren. Dennoch gab das kühle Holz in seiner Hand ihm ein Gefühl der Sicherheit, das er nicht missen wollte.

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Erst als er seine Gemächer erreicht und sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte ließ er seine verkrampften Finger lockerer werden. Er lehnte sich einen Moment an, dann ging er ins Bad, um seinen Adrenalinspiegel mit einem Schwall kühlen Wassers wieder auf ein erträgliches Maß herunter zu schrauben.

Als er später in seinem Bett lag konnte er nur schlecht schlafen.

Weitere Rundgänge, um sich abzulenken, sparte er sich in dieser Nacht trotzdem.


Und nun die obligatorische Frage: Mehr? -g-

Ihr wißt ja, um so mehr Reviews, um so schneller geht's weiter... ;-)

Ciao M