Wow, ihr habt euch ja mal wieder überschlagen mit den Reviews -sich riesig freut-

Just a guest (Mit dem Potter-Jünger stimm ich dir zu.. -G- aber ich überlege trotzdem ob eine Bewerbung von Fans für die Regie nicht so schlecht wäre. ;-) ), Ashumaniel (hoffe es gefällt dir weiterhin so gut), Maxine (Eis.. öhm.. -zwinkert- Da köööntest du recht haben.. -ganz unschuldig an die Decke starrt-), Besserweiss (Soso, der letzte Satz ist gelungen. ;-) Sollte ich erwähnen, daß er noch mehr lernen wird. ;-) ), Lili (wie gewünscht etwas schneller. ;-) ), Spookyslayer (Ja, fand Felton im Film auch ganz gut.. nur etwas zuuu panisch, oder nicht? -G-), velda (Danke für das Lob.. aber wenn du das schon niedlich fandest, wie wirst du erst dieses Kapitel finden? -G-), Keeline (Ach, du hast noch Nerven, die er dich kosten kann? ;-) Zu den Umhängen.. -nach unten zeigt-), Hecate (Hier bitte: Mehr Snape-Lupin. ;-) Hast du was anderes erwartet bei der Story? -G-), Durloth (Danke, Danke. -sich riesig freut- Ja, die Maskenbildner haben meiner Meinung nach keinen sooo guten Job gemacht dieses Mal.. aber kann einer von uns deswegen den Film wirklich überhaupt nicht leiden? -schief grinst und nicht ganz objektiv sein kann bei HP-)

Ansonsten wünsch ich viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ach ja: ‚Mein' Werwolf sieht aus wie ein richtiger Wolf.. -sich mit dem Filmaussehen dieses Wesens immer noch nicht angefreundet hat-


Dezember 2

Am Nachmittag brachte Severus Snape erneut ein Glas Wolfsbanntrank zu Lupin in sein Büro. Er wunderte sich, daß den Schülern das noch nicht aufgefallen war.

Ihr Verteidigungslehrer wurde mehrmals im Monat vom Meister der Zaubertränke aufgesucht. Immer Nachmittags, immer kurz vor Vollmond und immer mit einem Glas dampfender Flüssigkeit auf einem Tablett, das unmöglich so unauffällig sein konnte, daß man es übersah. Dennoch war es noch nicht bemerkt worden.

Snape schüttelte den Kopf. Die Jugend von heute war wirklich nicht sehr aufmerksam. Leider konnte er die anderen Professoren noch nicht überreden härter durchzugreifen – eher das Gegenteil war der Fall: Sie wurden nachgiebiger und das in Zeiten wie diesen. Voldemort lauerte irgendwo im Verborgenen und suchte zu seiner alten Stärke zurückzukommen, Sirius Black trieb sein Unwesen, wie nach dem Anschlag zu Halloween wirklich jeder Idiot sehen konnte, auch hier in der Schule und die Dementoren lauerten auf Opfer, die sie aussaugen konnten. Die Schüler hatten trotzdem nur ihre eigenen Streitereien und Streiche im Kopf. Er wartete eigentlich schon auf den großen Knall. Aber immer wieder kamen die Gefährdeten gerade noch so davon...

Da war sie auch schon: Die Tür Lupins.

Er klopfte und hörte, wie das Portrait Meldung nach innen erstattete.

Das übliche „Herein!" ertönte und er konnte das Gryffindorsche Büro betreten.

„Hallo Severus", wurde er begrüßt.

„Guten Tag, Lupin", grüßte er zurück, streckte dem anderen das Tablett entgegen.

Remus nickte ihm zu, nahm das Glas, mußte gähnen, „Entschuldigung...", wurde leicht rot um die Nase und setzte dann an zu trinken.

„Sie sehen nicht gut aus, haben Sie überhaupt geschlafen heute?" fragte Snape da und biß sich gleich darauf fast auf die Zunge wegen dieser so automatisch über seine Lippen gekommenen Frage. Das hier war Lupin, ein Werwolf. Er mußte ihn nicht fragen, ob er geschlafen hatte. Er mußte ihn überhaupt nichts fragen. Er mußte ihm nur seinen Trank bringen und hoffen, daß er nach diesem Jahr von der Schule verschwand. Er mußte nicht freundlich zu ihm sein und sich um ihn sorgen, die grundlegende Höflichkeit genügte. Auch wenn er sich gestern entschuldigt hatte.

Lupin dachte sich wohl nichts groß dabei, sondern beantwortete automatisch die Frage. „Nur wenig."

Dann deutete er auf einen der breiten Sessel. „Setz dich doch, Severus. Ich bin zu fertig um das heute in einem Zug runterzuspülen."

Snape sah auf die einladende Hand und die Sitzgelegenheit, ließ sich dann tatsächlich steif aufrecht nieder und beobachtete seinen Kollegen, wie er sich ihm gegenüber setzte und erneut einen Schluck des Wolfsbanntranks nahm.

„Eine wache Nacht und zusätzlich anstrengende Schüler sind doch ein wenig zuviel für Sie", führte er das Gespräch fort, und zwar wieder freundlicher, als er eigentlich wollte.

„Ach, die Schüler sind das harmloseste...", lächelte Lupin ihn freundlich an und nahm wieder, die Nase rümpfend, einen Schluck.

„Wenn Sie den Trank trotz Ihrer Müdigkeit in einem Zug zu sich nehmen würden wäre der Geruch und Geschmack nicht so schlimm, da Ihre Nerven sich dann erst gar nicht genauer damit auseinandersetzen würden..." Diesmal biß er sich wirklich auf die Zunge. Was tat er hier bitteschön? Erst Smalltalk und dann gab er diesem Geschöpf auch noch Tipps. Er mußte hier raus, unbedingt.

Schnell stand Snape auf und schnappte sich das inzwischen leere Glas, welches er mit den Worten: „Danke für die Aufklärung...", hingehalten bekam.

„Haben Sie inzwischen schon etwas über meine Umhänge herausgefunden?" stieß er seinen Gegenüber mit einem, seiner Meinung nach, äußerst notwendigen Themenwechsel vor den Kopf.

Remus blickte einen Moment verwundert zu dem aufstehenden Mann hoch.

„Nein, aber ich kümmere mich sobald wie möglich darum."

Und schon sah er nur noch einen schwingenden dunklen Stoff, der sich eiligst aus seinen Räumen entfernte. Snape hatte ihm zugenickt und war dann wieder verschwunden. Sein Verhalten wurde immer seltsamer. Wenigstens schien seine Offenheit vom Vortag etwas gebracht zu haben. Der Tränkelehrer war merklich freundlicher geworden, was Lupin lächeln ließ. Was einfache Worte doch erreichen konnten...

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Nachts machte Snape wieder seine Runde. Er erwischte sogar einen unvorsichtigen Fünftkläßler.

Trever Raves bereute es in dieser Nacht von den Hufflepuff-Gemeinschaftsräumen zu seiner Ravenclaw-Freundin geschlichen zu sein. Er mußte ihr wohl am nächsten Tag erklären, warum sie umsonst hatte warten müssen und wieso er die nächsten drei Wochen wohl auch nur sehr wenig Zeit für sie hatte. Filch hatte ihn mit Freuden unter Beschlag genommen und Professor Sprout gerufen. Aufgrund der allgemeinen Sperre, die wegen den Askabanwächtern und anderen möglichen Gefahren verhängt worden war, mußte er die nächsten Abende nach dem Essen im Gewächshaus helfen die Trojanerpflänzchen zu versorgen und die Kaktuselfen umzutopfen.

Bis auf diese eine Ausnahme entdeckte der slytherinsche Hausvorstand keine Streuner mehr in den Gängen, ging wie üblich aber auch noch nach draußen, um auch wirklich alles abzusichern.

Gerade blickte er um die Ecke auf die Peitschende Weide, als er ein Geräusch hinter sich wahrnahm. Er drehte sich schnell um und schrak heftig zusammen, faßte sich sogar mit der Hand an die Stelle, an der anatomisch gesehen sein Herz liegen mußte.

„Lupin!" zischte er dann verärgert. „Müssen Sie mich so erschrecken?" und starrte den gelben Augen entgegen, die sein Kollege als Werwolf hatte und nun von den wenigen Lichtern, die aus dem alten Schulgebäude strahlten, erhellt wurden.

Der Wolf schien von dieser Reaktion nicht begeistert zu sein, denn er knurrte und fletschte die Zähne, als er sich langsam näherte.

Sofort wurde Snapes Stimme einschmeichelnd, weich, Vertrauen heischend. „Hey, alles in Ordnung, ich tue Ihnen schon nichts..." Er wollte den Zauberstab aus seiner Robe ziehen, doch das Tier knurrte wieder. Severus zog also die Hand zurück und streckte beide Arme nach vorne. „Siehst du", meinte er, das Zittern in seiner Stimme und seinen Beinen unterdrückend. „Ich kann dir gar nichts tun, hab ja nichts Gefährliches bei mir...", und tatsächlich beruhigte sich der Wolf. Er kam immer noch näher, sah aber bei weitem nicht so gefährlich aus, wie noch vor einigen Sekunden. Er schnupperte vielmehr in die Richtung des Mannes vor sich, schien den Geruch zu erkennen.

Er erreichte Snapes Hände, stieß mit der Nase daran, sog nochmals die Luft ein und schleckte dann mit seiner nassen Zunge darüber.

Snape verzog das Gesicht. Das war nicht gerade das, was er sich unter einer erfüllenden nächtlichen Betätigung vorstellte, zumindest schien der Wolf ihm nicht mehr feindlich gesinnt. Er streckte sich noch etwas mehr und fuhr vorsichtig über den Hals, nur mit einer Hand, nicht daß das Tier dachte, daß er ihn erwürgen wollte oder so was, und Lupin machte ein paar tapsende Schritte mehr in seine Richtung.

„Ja, alles in Ordnung mein Freund...", sprach Severus beruhigend weiter.

Der Wolf kam noch näher und er machte sich schon Sorgen, daß er gleich wieder am Boden liegen würde, doch das Tier schnupperte ihn nur genauer ab und stupste schließlich mehrmals gegen seine Seite, sah dann mit seinen glänzenden Augen zu ihm hoch.

„Was ist denn mein Großer?" wollte Snape sanft von ihm wissen und der Werwolf stieß wieder mit seiner Schnauze an die Stelle, an der eine Tasche in seiner Robe war.

Mit der Linken immer noch das Tier hinter den Ohren kraulend faßte Snape vorsichtig und sehr, sehr langsam an seine Tasche. Wachsame Augen beobachteten jede seiner Bewegungen aufs Genaueste.

„Siehst du, Trauben..." Lupin mußte seine Wegzehrung, welche er sich vom Nachtisch des Abendessens aufgespart hatte, gerochen haben. Er hielt zwei der grünen Früchte vor die silberne Nase. Erneutes Schnuppern und er wurde wieder angesehen – fragend und leicht mißtrauisch, wie es ihm vorkam.

Vorsichtig nahm er daraufhin eine davon und biß ab. „Ganz harmlos, nur was zu essen", erklärte er dem Tier, steckte den Rest der Traube in den Mund.

Nun beugte Remus seinen Wolfskopf zur Seite und nahm mit den spitzen Zähnen die zweite Traube auf, zerquetschte sie und schleckte sich die saftigen Spritzer vom Fell. Dann sah er wieder auf, kläffte kurz.

Snape war sprachlos. Ein Wolf der Trauben mochte, oder war es eher Lupins Geschmack, der sich auf das Tier übertragen hatte? ‚Egal.' Er holte eine weitere der süßen Früchte hervor und hielt sie dem Wesen hin. Es schnupperte wieder kurz, kam noch einen Schritt näher und naschte auch dieses grüne kleine Teil vorsichtig von der Hand des Tränkemeisters, achtete dabei sehr sorgsam darauf den Menschen nicht zu verletzen.

Der Zauberer war fasziniert. Möglicherweise waren Werwölfe doch nicht so schlimm, wie alle annahmen, solange ein anständiger Mensch dahinter steckte...

Er starrte auf das Tier, das auf mehr zu warten schien.

Immer noch langsam holte er eine weitere Traube hervor. Der Wolf streckte den Kopf, doch diesmal machte Severus erst einen Schritt zurück. Das Tier folgte ihm, knabberte dann an der Traube, die es bekam.

Eine Idee formte sich in Snapes Geist.

Er ging weiter rückwärts, in Richtung der Peitschenden Weide, nahm dabei eine weitere Frucht hervor.

Der Wolf folgte ihm wieder... und wieder... und wieder, um den Baum herum.

Schließlich warf Severus eine der Trauben in die Höhe, der Wolf sprang und schnappte sie sich im Flug, sah ihn dann hechelnd und mit dem Schwanz wedelnd an. Die ganze Sache schien ihm zu gefallen.

‚Sehr interessant.'

Snape machte drei weitere Schritte zur Seite, holte aus und warf die nächste Frucht, etwas weiter von sich, so daß der Wolf danach rennen mußte. Blitzschnell schnappte er sich einen Ast und tippte auf die Wurzel der Peitschenden Weide, der er sich auf diesem Wege genähert hatte. Bevor der Wolf zurück war stand er schon im Eingang zur Höhle, die zur Heulenden Hütte führte.

Lupin kam zurück und sah ihn wieder an.

Der Schwarzhaarige ließ sich von der Dunkelheit verschlucken und merkte, wie der Wolf ihm in den Gang folgte. Sein Plan schien aufzugehen – bisher.

‚Ich muß völlig verrückt geworden sein', dachte er bei sich, als er sich konzentrierte. Er traute sich nicht den Zauberstab hervorzuholen. Statt dessen nahm er eine Traube und warf sie in den Gang. Die tapsenden Schritte verrieten ihm den Weg, den das Tier nahm.

Er konzentrierte sich und versuchte seine Magie ohne andere Hilfe zu bündeln, nur mit dem Geist. „Lumos Spatium!" murmelte er und es wurde wirklich hell.

Gelbe Augen leuchteten ihn gespenstisch an und sein Plan kam ihm total schwachsinnig vor. Aber er hatte sich vorgenommen diesen verschusselten Lupin in die Sicherheit der Hütte zu bringen und das wollte er nun nicht aufgeben, außerdem, er hatte den dringenden Verdacht, daß ihm der Wolf auf jeden Fall weiter folgen würde und er konnte ihn ja schlecht mit ins Schloß nehmen. Er ging also direkt auf das Tier zu, nahm noch eine Traube, was wieder ein erfreutes Schwanzwedeln hervorrief. Lupin drehte sich schon, er erwartete wohl wieder einen Wurf und diesen Gefallen tat Snape ihm gerne, es lag ganz in seiner Absicht. So viel Reserve hatte er nicht mehr und es würde nur reichen, wenn sie nun größere Strecken zwischen den einzelnen ‚Fütterungen' zurück legten.

Remus rannte wieder dem Essen nach, während Snape ihm folgte. So bewegten sie sich Wurf für Wurf auf die Luke zu, die den Eingang zu Lupins Versteck bildete.

Unterwegs stolperte Snape fast über lumpige Fetzen – Lupin hatte es also wirklich nicht bis zur Hütte gepackt – und schließlich langten sie an der Öffnung an.

Snape sah nach oben, beschäftigte das Tier wieder mit einer Traube und öffnete derweil die Luke.

Als er die Aufmerksamkeit des Wolfes wieder auf sich spürte zeigte er durch den Durchgang und warf eine Traube hindurch. Der Aufprall war für ihn gerade noch zu hören. Er hatte eigentlich gehofft, daß das Tier nun in die Hütte springen würde, aber es machte ihm die Sache nicht so einfach.

Snape seufzte innerlich, warf dann noch eine Traube nach oben, möglichst weit in den Raum hinein.

Der Wolf blickte der Bewegung hinterher, leckte sich aber nur die Lippen.

Der Zauberer fluchte nun innerlich. Er hatte nur noch drei Trauben, es mußte nun bald funktionieren.

Er hielt eine Traube direkt vor die Nase des Tieres, nahm sie dann weg in Richtung der Öffnung, hielt sie wieder hin und das Tier versuchte sie sich zu holen, doch er gab sie ihm nicht. Statt dessen hob er sie wieder zu der Öffnung und schnippte sie hoch. Der Wolf sprang und erwischte die Traube.

Snape nickte.

Dann zeigte er dem Tier die nächste Traube und hob sie wiederum zum Eingang der Heulenden Hütte. Die Augen des Tieres folgten seiner Hand und als er diesmal die Traube in das Innere der Hütte schnippte folgte der Wolf der Frucht.

Schnell schnappte sich Snape die Tür und zog sie zu, verriegelte sie. Er hörte dabei die tapsenden Schritte des Wolfs.

Erleichtert atmete er aus. Es hatte funktioniert, er lebte noch und war nicht gebissen worden.

Er holte seinen Stab hervor und erneuerte den raumerhellenden Spruch. Dann machte er sich auf den Rückweg zu seinem Zimmer. Die letzte Traube steckte er sich in den Mund, als er die Peitschende Weide gerade hinter sich gelassen hatte. Die Süße beruhigte seine Nerven etwas, die zum Zerreißen gespannt waren.


-pfeift- Ihr wißt ja, was jetzt kommt, daher muß ich's gar nicht sagen... -leise davonschleicht und guckt, ob der Film hier irgendwo noch in ner OV läuft-g-

Ciao M