So, bin etwas in Eile, daher schnell ein kurzer Dank an:
Lorelei (Bin gespannt, ob du nach dem Kapitel immer noch schmachtest. -G-), NT (Schön mal wieder jemand neues kenne zu lernen.. hoffe du liest und reviewst weiterhin fleißig mit. ;-) ), Luthien (Schönes WE -fg-), Maxine (Na, grübelt er schon zu lange? -g-), Go (-entrüstet aufschreit- Hey, wann warst du in meinem Kopf unterwegs.. ;-) ), Keeline (Seit wann hast du Orks???), shinesun (Aber nicht, daß du wegen mir Ärger bekommst, wenn du die Arbeit liegen läßt...), Ellen (Ist länger. -G- Wie gewünscht. ;-) ), Pip (Dackelblick wirkt nicht.. frag Keeline, die kann das bestätigen.. -lol- Aber es ist auch so länger. :-)), Besserweiss (Na, flötest du noch? -g-), Hecate (Danke für die vielen Reviews.. aber äh.. du läufst Gefahr, daß ich dich noch als Beta verpflichte bei der nächsten Story.. -fg-)
...und los geht's...
März 1
Severus Snape, Lehrer an Hogwarts, Tränkespezialist und ehemaliger Todesser... war nervös wie ein kleiner Schuljunge.
Lupin ließ ihn nun schon einen ganzen Monat auf seine Antwort warten.
Er hatte seine übliche Verhaltensweise abgelegt und den Werwolf ‚normal' behandelt. Ihm zugenickt, sich über sein erwiderndes Lächeln gefreut, ihn nicht zu einer Entscheidung gedrängt. Er war wirklich rücksichtsvoll gewesen. Aber der Verteidigungslehrer hatte kein Wort über Liebe, seine im Speziellen, gesagt.
Er war inzwischen wieder so gereizt wegen dieser Sache, daß er sogar Draco, seinem Lieblingsschüler, Punkte abgezogen hatte. Ganz entsetzt hatte der ihn angesehen und er hatte bei der nächsten Gelegenheit dafür gesorgt, daß der Junge die gleiche Anzahl wieder bekam, um das auszugleichen.
Gleichzeitig hatte er sich die schönsten Gelegenheiten Sankt Potter und Seinesgleichen Punkte abzuziehen entgehen lassen – was er dann bei Nevilles explodierenden Kesseln mit überhöhten Abzügen wieder wett machen mußte.
Die letzten Tage waren reine Qual gewesen, dadurch, daß er Remus immer seinen Trank bringen mußte und als Spitze des Eisberges hatte er sich beim Brauen des Wolfsbanntranks in der Menge vertan. Er war ausgegangen und nun häckselte er zum zweiten Mal Zutaten für die wohl wichtigste Medizin im Leben des Mannes, den er liebte. Er fluchte. Konnte es noch schlimmer kommen? ‚Ich glaube nicht.'
Da klopfte es an der Tür und sein Zimmerbewacher meldete Remus Lupin.
Snapes Atem stockte, sein Herz pochte schnell, als ob es einen Marathon gewinnen wollte. „Remus..." flüsterte er atemlos. „Laß ihn rein!" befahl er dann scharf.
Im nächsten Moment stand der Verteidigungslehrer in der Tür zum Labor und sah ihn fragend an. „Bekomme ich heute keinen Wolfsbanntrank?" Er lächelte leicht.
„Doch, ich..." Snape drehte nervös die Kelle in den Händen. „Ich hatte zu wenig gebraut und sorge gerade für Nachschub." Er dehnte seine Lippen und brachte ebenfalls ein Lächeln zustande.
‚Sieht schön aus', dachte Remus bei sich. „Ach, du irrst dich mal in der Menge?" flachste er. Das konnte schließlich jedem passieren. Bei Severus war es trotzdem etwas außergewöhnlich.
„Da siehst du, wie du mit deiner Schußligkeit schon auf mich abgefärbt hast..."
„Ho ho, nur nicht zu viel rumblödeln, wo bleibt dein slytherinscher Zynismus?" Remus zwinkerte.
Ihr Verhältnis hatte sich um so vieles gebessert.
Snape sah ihn mit einem Ha-Ha-Blick an. Dann wurde er unsicher, sein Gesicht änderte die Farbe, wurde weniger weiß und mehr rötlich.
„Was ist los, Severus?"
„Ich... hast du..."
Remus war überrascht den Zaubertränkelehrer so schüchtern zu erleben, aber er wußte, worauf dieser hinaus wollte.
„Nein, ich habe noch keine Entscheidung getroffen", sagte er dann.
Snape wußte nicht, ob er erleichtert oder betrübt sein sollte. Erleichtert, daß er noch keine Abfuhr erhielt und sich weiter seinen für ihn doch recht romantischen Träumereien hingeben konnte, betrübt, daß er noch länger in Ungewißheit leben mußte. Die Ungewißheit, die ihn zu einem nervlichen Wrack machte, mit der er es bald nicht mehr aushielt. Er blickte Remus an, es war ein regelrechter Hundeblick, was er natürlich nicht bemerkte, und war beleidigt, daß der Wolfsmensch über ihn lachte.
„Lach mich nicht aus..." Nun schmollte er. Sein Gesicht näherte sich wieder der üblichen starren Maske an.
Lupin hielt sich zurück, lächelte lieblich. ‚Lieblich? Oh Gott, muß ich verknallt sein...'
„Du hast nur gerade so niedlich ausgesehen mit deinem Kinderaugenblick. Ich habe mir die verblüfften Gesichter der Schüler vorgestellt, wie sie ausgesehen hätten, wenn du dich so im Unterricht präsentieren würdest, Severus..."
Snape blinzelte. ‚Kinderaugenblick?... AAAAAAAaaaaaaaaaaaaaaaaahhhh' Er stellte sich die Szene selbst vor und mußte schließlich in das Schmunzeln und das folgende Lachen Lupins mit einstimmen.
„Sie würden mich wohl wegen atypischen Verhaltens in St. Mungos einliefern", prustete er, was sie beide noch mehr zum Lachen brachte.
Nachdem ihre Heiterkeit verklungen war ging Severus auf Remus zu. „Bitte Remus, die Ungewißheit macht mich noch ganz verrückt..."
Der Angesprochene verstand, nickte. „Das kann ich verstehen..."
Snape wartete auf mehr.
„Severus, ich hab nachgedacht aber... bitte erklär es mir noch mal genau... warum hast du diese verrückte Aktion gestartet? Ich hätte dich umbringen können..." Seine Stimme ebbte ab.
„Du willst sichergehen, daß du dich nicht mit einem völlig Irren einläßt, nicht wahr?" fragte Snape zerknirscht.
„So könnte man es sagen." Lupin grinste schief. „Ich will wissen, warum du den Trank gebraut hast und an dir selbst getestet hast. Bitte..." Er klang eindringlich, flehte geradezu. „Ich brauche diese Erklärung..."
Severus trat vollends zu ihm, nahm Remus' Hände in die Eigenen, sah darauf und hob dann den Blick. „Ich werde es dir erklären, wenn es dir so wichtig ist.."
Der Verteidigungslehrer nickte. Er mußte es wissen. Jetzt.
Snape holte tief Luft, pumpte seine gesamte Lunge damit voll. „Das alles beruht auf ganz logischen Schlußfolgerungen...", fing er an.
„Logisch?" unterbrach ihn Remus ungläubig.
Der Tränkemeister drückte seine Hände fester. „Laß mich erklären, ja?" Sie standen hier wie kleine Schuljungen. Es war einfach unmöglich. Nach einem weiteren Nicken Lupins zog er einen seiner Laborstühle heran und ließ ihn sich setzen. Dann fuhr er fort, begann ganz wissenschaftlich, da er sich dann nicht so unsicher fühlte. Wissenschaft war etwas Vertrautes.
„Du bist ein Werwolf. Wenn du mit jemandem zusammen sein willst, du weißt schon... intimer... dann besteht immer die Gefahr, daß du denjenigen ansteckst, nicht nur an Vollmond, sondern auch sonst, durch Berührungen, bei kleineren unscheinbaren Verletzungen..."
Remus nickte. „Ich würde nie...", setzte er an, stockte dann und wurde rot, als ihm bewußt wurde, daß er damit Preis gab, daß er völlig unschuldig war – in solchen Dingen.
„Ich weiß..." Snape schob seine Hand unter sein Kinn und hob es an, sah ihm wieder direkt in die Augen und lächelte liebevoll, was Lupin nur noch roter werden ließ.
„Genau deswegen habe ich ein vorsorgliches Schutzmittel erforscht", fuhr er dann fort. „Es gibt inzwischen halbwegs zuverlässige Heilmittel für neue Opfer, aber nichts, um denen, die nicht mehr geheilt werden können, eine stabile Partnerschaft mit einem Nicht-Werwolf zu ermöglichen. Daran habe ich gearbeitet. Ich habe auf deinen Erregern aufbauend ein Mittel entwickelt, das jeden, der es zu sich nimmt vor deiner Lykantrophie schützt. Es ist auf dich zugeschnitten und müßte erst getestet werden, ob es auch allgemein für andere ‚Kranke' eingesetzt werden kann..."
„Und warum hast du es nicht testen lassen, im Ministerium zum Beispiel? Die haben ein gutes Labor. Warum diese halsbrecherische Aktion in meinem Zimmer?" konnte sich Lupin nicht zurückhalten.
„Weil...", setzte Severus an, wurde jedoch von einem Zischen unterbrochen. Er sah sich entsetzt um und rannte dann zu dem Kessel auf dem Feuer, hob ihn schnell davon weg, rührte um und prüfte den Schaden. Dann atmete er erleichtert auf. „Nichts passiert. Die paar verlorenen Tropfen stören die Zusammensetzung nicht." Er rührte in der Brühe herum und schöpfte ein Glas voll ab, damit es abkühlen konnte.
„Weil?" erinnerte der Braunhaarige ihn an seine angefangene Erklärung.
Snape lächelte ob dieser Hartnäckigkeit. „Weil... weißt du, wie lange die Bürokratie von Fudges Trotteln brauchen würde?"
Gleichzeitig sagten sie dann: „Jahre.."
„Genau", nickte Severus überzeugt. Dann ging er zu Remus, kniete sich vor ihm nieder und nahm wieder dessen Hände in seine. „Ich hatte so lange Angst, habe eigentlich angefangen mit diesem Forschungsprojekt, weil ich nicht wußte, wie oft ich dir noch in deiner Wolfsform über den Weg laufe. Irgendwann habe ich dann bemerkt, daß es nicht mehr nur darum ging bei diesen Begegnungen ohne Ansteckung herauszukommen und habe lange überlegt und mit mir und meinen Gefühlen gerungen. Als ich mir endlich darüber klar war, was sie bedeuteten, wollte ich nicht mehr ‚Jahre' warten, um überhaupt eine Chance auf dich zu haben.. dich als Mensch, als Freund..."
„Und was, wenn ich dich infiziert hätte?" Lupins Stimme war leise, fast nicht hörbar, der Stimmung des Moments angemessen.
„Hey, ich bin Tränkebrauer, ich hätte mir einfach eines der Gegenmittel brauen können...", versuchte Snape Remus aufzuheitern.
Dieser blickte ihm direkt in die Augen. „Du weißt, daß sie nur wirken, wenn man sich noch nicht verwandelt hat. Und da du so stur auf dein Mittelchen gepocht hast wäre es also zu spät gewesen...", wies er ihn zurecht.
„Dann hätte ich die gleiche Krankheit wie du und das Problem wäre ebenfalls gelöst."
Remus konnte nicht fassen, daß er das so auf die leichte Schulter nahm. Er mußte diesem Spinner mal einen Denkzettel verpassen. „Was, wenn ich nein sage? Wenn ich dich nicht will?" Er sprang erregt auf bei diesen Worten.
Snape stand ebenfalls auf, einen leicht traurigen Zug um den Mund. „Dann hätte ich wenigstens etwas von dir gehabt, das mir niemand nehmen könnte."
Der Verteidigungslehrer war sprachlos. Mal wieder. Das war so vollkommen verdreht und irrsinnig, aber gleichzeitig auch so romantisch und herzerwärmend.
„Ist das deine Entscheidung?" Severus hatte das Glas mit dem inzwischen einigermaßen abgekühlten Wolfsbanntrank geholt und hielt es fest umklammert, als ob er sich daran halten müßte, um nicht umzufallen.
„Nein...Ja...", stammelte Lupin. „Ich trinke das jetzt, gehe... und werde dir morgen meine Entscheidung mitteilen, in Ordnung?" Er verlangte das Glas.
Snape stand noch einen Moment starr wie eine Statue und nickte dann. Er gab Remus die Flüssigkeit, die dieser sofort runterstürzte.
„Bis morgen..."
„Bis morgen", murmelte er dem davoneilenden Wolfsmenschen hinterher.
Also.. denkt ihr er hat zu lange überlegt? Soll er ja oder nein sagen? -um Feedback bittet-smile-
Ciao M
