Wow, ihr habt mich grade mal wieder völlig überwältigt mit eurer Reviewflut. 16 Stück mal wieder. Dafür gibt's auch gleich das letzte Kapitel (wollte eigentlich erst morgen posten :-)).

Mina Lorelei Thaia (Erklärung/Aussprache? Wer weiß.. -pfeif-), Go (Ist das genug Schmalz? -g-), Maxine (Na, wie zufrieden bist du jetzt? :-)), just a guest (Ne, sorry, das ist definitiv das letzte Kapitel), Lorraine Amruniel Shira Ashumaniel lil-natch Luthien Keeline Ellen Dana (Ihr seid eindeutig in der Mehrzahl mit euren Happy End Wünschen..), Solo (Ach, Bestechung? Schon wieder jemand? -lach-)

Na dann wollen wir mal sehen, was wir mit den beiden Jungs am Schluß noch so anstellen können.


Juli

Das Schuljahr hatten sie ohne ihren Verteidigungslehrer beendet. Es hatte keine großen Probleme gegeben, die Prüfungen hatte er ja schon abgenommen. Sie waren anerkannt worden.

Snape war lange wütend gewesen. Nun waren die Schüler weg und er saß, wie schon so oft, in seinem Sessel, es war ihr Sessel, der, in den sie sich so oft gemeinsam niedergelassen hatten.

Die Wut war verraucht und hatte Bedauern Platz gemacht. Es waren schöne Stunden gewesen. Er hatte sich schon lange nicht mehr so glücklich gefühlt wie in der Gegenwart des Wolfsmenschen.

Als sein Gehirn wieder normal lief, hatte er auch angefangen nachzudenken.

Er hatte angenommen, daß Lupin Black geholfen hatte, ihn nur verführt hatte, damit er nicht so aufmerksam war. Aber die beiden ein Paar? Sicher nicht. Black hatte sich ja in einen Hund verwandelt, nicht in einen Werwolf. Wenn sie ernsthaft etwas miteinander gehabt hätten, wäre er infiziert gewesen. Außerdem hatte sich der Verteidigungsspezialist am Anfang wirklich wie eine absolute Jungfrau verhalten. Er hatte etwas Zeit gebraucht, um aufzutauen – bei ihren nicht so jugendfreien Beschäftigungen. Und wenn er ehrlich war: Nicht Lupin hatte ihn, sondern er hatte Lupin verführt – zumindest den ersten Schritt gemacht.

Wenn er in der verhängnisvollen Nacht schon nachgedacht hätte, dann wäre ihm das sicher alles aufgefallen. Aber sein Hirn hatte beim Anblick Blacks einfach ausgesetzt. Er war wie von Sinnen gewesen.

„Nun ja, jetzt hab ich sie ja wieder...", sagte er in die Stille.

Remus war vielleicht wirklich von Sirius aufgeklärt worden. Jungs taten das häufiger, vor allem wenn sie in einer Schule wie dieser untergebracht waren. Mit irgendwem mußten sie darüber sprechen, wer war also besser geeignet, als einer der besten Freunde.

Snape dachte zurück an die Schulzeit und erinnerte sich. Die beiden waren wirklich dicke Freunde gewesen, aber Sirius hatte so viele Mädchen gehabt, die ihn umschwärmt hatten, ihn und Potter - und Remus hatte nie eifersüchtig gewirkt. Also waren sie kein Paar gewesen. Also hatte der Wolfsmensch ihn sicher nicht mit seinem besten Freund betrogen, als er ihn nach Jahren der Gefangenschaft wieder gesehen hatte.

Auch die Sache mit dem Hund hatte er irgendwann verdaut. Er traute Black wirklich alles zu. Vor allem nachdem er ihn selbst fast in den Tod geschickt hatte. Aber Dumbledore glaubte ihm seine aberwitzige Geschichte und der Schulleiter... täuschte sich normalerweise nicht.

Und was hatte Potter über die Zusammenarbeit zwischen Lupin und Black gesagt?

„Professor Lupin hätte mich dieses Jahr schon hundert Mal umbringen können. Ich war oft mit ihm allein, er gab mir Unterricht gegen die Dementoren. Wenn er Black helfen wollte, warum hat er mich nicht schon längst erledigt?"

Damals war er zu vernagelt gewesen, um diese Worte in seinen Verstand dringen zu lassen. Aber im Grunde hatte er Recht: Lupin hatte die Gelegenheit, mehrmals. Aber statt sie zu nutzen hatte er den Jungen nur in Schutz genommen. Bei einem Rauswurf Potters aus Hogwarts wegen seines Verhaltens wäre es viel einfacher gewesen ihn zu beseitigen, aber Remus hatte immer dafür gesorgt, daß er höchstens eine Strafarbeit bekam. Er konnte wirklich nicht hinter dem Leben des Jungen hergewesen sein.

Vielleicht sollte er einfach Albus' Urteilsvermögen glauben, egal wie verzettelt der alte Mann war. Und wenn er das tat... „Dann hat er mich wirklich nicht mit Black betrogen, hat nicht mit ihm zusammengearbeitet. Vielleicht liebte er mich wirklich um meinetwillen..." Nun war es zu spät, Lupin war weg und er konnte ihn nicht mehr fragen.

Severus Blick fiel auf sein Regal in dem der hellrote Schutztrank stand, dann auf den Kalender, den er gegenüber an der Wand hängen hatte. Die Mondphasen waren eingetragen. Heute war Vollmond. „Die Verwandlung wird schmerzhaft sein..."

-oOo-

Remus saß in seinem Zimmer, das er sich in einem kleinen Muggelgasthof gemietet hatte. Er lag in einem kleinen Dörfchen am Rande eines Waldes. Ideal für Moony. Er konnte nicht in seinem Raum bleiben, wenn er sich verwandelte. Ohne Banntrank würden die Möbel das nicht überleben.

In seiner Hand hielt er das Glas, in dem Snape ihm am letzten Abend in Hogwarts den Trank gebracht hatte. Natürlich war es leer. Dennoch, er hob es auf, betrachtete es immer mal wieder, hielt sich häufiger daran fest im letzten Monat.

Er hatte es mitgenommen, aus sentimentalen Gründen. Als Erinnerung an den anderen Mann, dem er seine Liebe geschenkt hatte und von dem er auch eine Zeitlang zurückgeliebt wurde. Klar, er hatte seine Gefühle und Erinnerungen, aber die konnte er nicht anfassen, sie nicht mit allen seinen Sinnen wahrnehmen. Das Glas sah er, fühlte er unter seinen Fingerkuppen, hörte den feinen Ton, der von ihm ausging, wenn er über den Rand fuhr, und roch den Geruch, der sich durch die vielen Benutzungen im Material festgesetzt hatte.

Severus hatte genug dieser Gläser. Er würde mit einem weniger auskommen. Und wenn er sauer wurde deswegen? Das machte auch nichts, da er es eh schon war.

Bald wurde es Zeit für die Verwandlung, er mußte sich auf den Weg machen.

Er schnappte seine Jacke – er hatte das Plätzchen für seine Kleidung schon ausgekundschaftet – und ging zur Zimmertür. Als er sie öffnete erstarrte er.

„Severus..." Sein Mund klappte nach unten und er brachte keinen Ton mehr raus.

Snape stand ihm gegenüber und sagte kein Wort, es hatte auch ihm die Sprache verschlagen. Er hatte sich vorgenommen ganz kühl diese Sache durchzuziehen, nachdem er durch seine nachmittägliche Recherche den Aufenthaltsort des ehemaligen Lehrers herausgefunden hatte. Doch nun konnte er ihn nur anstarren.

Remus fing sich als erster. „Was willst du hier?" fragte er, seine Stimme brach fast, er mußte sich zusammenreißen, um überhaupt sprechen zu können.

Statt eine Antwort zu erhalten wurde er nur in den Raum geschoben. Der Tränkemeister stoppte seine aufkommenden Beschwerden mit einer Handbewegung und schloß dann die Tür hinter sich.

Er drehte sich wieder zu dem anderen Mann um, holte noch mal tief Luft, nahm all seine Kraft zusammen. „Remus," begann er. „Wir müssen reden."

Lupin nickte, war zu perplex über die Tatsache, daß der andere überhaupt gekommen war.

Snape machte ihm Zeichen sich zu setzen und er folgte der Aufforderung widerstandslos. Was wollte ihm der andere sagen? Seine Nerven begannen sich zu spannen, fast zu reißen.

Dem Tränkemeister schien es schwerzufallen die richtigen Worte zu finden. Er öffnete mehrmals den Mund, bevor ein Ton herauskam. „Remus..." Er sah in die braunen Augen seines Gegenüber, setzte sich ebenfalls, da seine Beine ihn nicht mehr hielten. „Ich muß mich entschuldigen..."

Sein ehemaliger Partner sah ihn neugierig abwartend an. ‚Was kommt denn nun?'

„In der Hütte... ich habe überreagiert... ich war eifersüchtig auf Black... ich habe dich verraten am nächsten Morgen... es...es...", der Dunkelhaarige stotterte tatsächlich, „tut mir Leid", brach es dann aus ihm heraus. Er sah danach nach unten, schämte sich und wartete, daß der andere ihn fertig machen und schlußendlich rausschmeißen würde. Er hatte das Recht dazu. Schließlich hatte Snape ihm sein Leben mit einer sicheren Anstellung zerstört und ihn, schlimmer noch, zutiefst verletzt. Er würde ihm bestimmt nie wieder trauen können.

Remus starrte ihn nur an. Severus hatte sich entschuldigt. Sein Severus, der, in den er sich verliebt hatte. „Du warst eifersüchtig auf Black?" zog er die Aussage heraus, die ihm am meisten aufgefallen war.

„Ja, ich dachte ihr hättet etwas miteinander... Ich verstehe, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst...", meinte der Tränkelehrer. „Ich wollte dir nur sagen, daß ich immer noch etwas für dich empfinde und daß das kein Haß ist, sondern das Gegenteil..."

‚Er liebt mich immer noch?' In Lupin schien eine Sonne aufzugehen, so strahlte er plötzlich. Aber er mußte diese Sache klären. „Warum?" fragte er einfach. Es schien, daß er dieses Wort nicht los wurde, daß er es immer wieder verwenden mußte, gegenüber dem vor ihm Sitzenden.

„Warum was?" Severus sah auf, verstand nicht.

„Warum warst du eifersüchtig auf Sirius?" Lupins Stimme war leise und sanft.

Snape blickte wieder auf den Boden. „Nun ja, du hast mir erzählt, daß dich Freunde aufgeklärt hätten... als ich euch dann sah, als du ihn vor den Kindern verteidigt hast, dachte ich es sei Black und ihr wärt ein Paar..." Hastig fuhr er fort: „Natürlich ist mir inzwischen bewußt geworden, wie idiotisch das war. Ihr seid einfach Freunde, da gehört auch so was dazu wie diese...", er suchte nach dem richtigen Wort, „gegenseitigen Erklärungen."

Dann beugte er sich zu der Tasche, die er mitgebracht und vor sich auf dem Boden abgestellt hatte. „Ich gehe wohl besser." Er straffte sich und zog etwas hervor. „Aber das wollte ich dir noch geben." Er reichte Lupin die Sache. „Falls du noch mehr brauchst schick mir eine Eule." Damit wandte er sich zur Tür.

Remus sah auf die Flasche in seinen Händen. Es war Wolfbanntrank. So durch den Korken durchstinken konnte nur dieses Gebräu.

Er sah auf Snapes Rücken. ‚Wenn er jetzt geht...' Er sprang auf, stellte die Flasche noch auf den Boden neben das Bett und hielt den Dunkelhaarigen auf. Es war gerade das geschehen, was er sich den ganzen Monat gewünscht hatte. Severus hatte ihm gesagt, daß er ihn noch liebte und ihm auch für den Streit in der Hütte vergeben. Er konnte ihn unmöglich gehen lassen. „Warte!"

Der Tränkemeister hob den Kopf, sah ihn mit traurigem Blick an.

Remus lächelte, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ihm fehlten angemessene Worte, um auszudrücken, was er empfand. Daher zog er den anderen einfach ran und küßte ihn.

Sein Partner reagierte erst nach einem Moment, dann erwiderte er die Liebkosung.

Sie lösten sich, sahen sich in die Augen.

„Du willst mich immer noch?" Snape konnte sein Glück kaum fassen.

„Natürlich, ich..." Weiter kam Remus nicht. Er spürte ein Ziehen, stolperte zurück, sah Snapes verwirrte Miene und den Mond durch das kleine Zimmerfenster scheinen.

Ein Schrei zerriß die Stille und er verwandelte sich vor den Augen seines Liebhabers.

Severus sah entsetzt zu. Nun verstand er, warum Remus sich immer davonschlich und erst als Wolf zurückkam. Es sah grauenvoll aus, wie in einem alten Horrorfilm, den er mal gesehen hatte.

Da stand Moony auch schon vor ihm, bleckte die Zähne und sprang ihn an.

Severus stolperte zurück an die geschlossene Tür, wurde vom Schwung des Tieres umgeworfen und landete unsanft auf dem Boden. Seine Knochen schmerzten.

Der Wolf war verwirrt, wußte nicht wo er war.

„Remus...", versuchte Snape ihn zu beruhigen, wurde jedoch nur kräftig angeknurrt. Jetzt hatte er wirklich Angst. Wenn das Tier ihn nicht erkannte? „Moony!" Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die gelben des Wolfes.

Er knurrte wieder und erkannte ihn endlich. Er schnupperte an dem Mann, der da unter ihm lag und erleichtert aufatmete, schleckte ihm das Gesicht ab.

Von draußen ertönte eine Stimme, es wurde geklopft. „Hey, was ist da drinnen los?"

Der Wolf knurrte und Snape legte schnell seine Hand auf die Schnauze des Tieres. „Schhh..." Das Knurren hörte auf und er konnte rufen. „Nichts, alles in Ordnung..." Es durfte jetzt niemand reinkommen, sonst passierte noch ein Unglück. Moony kannte ihn, tat ihm nichts, aber jeden anderen würde er ohne den Trank anfallen und womöglich anstecken, da sie nicht so vorbereitet waren, wie der Tränkemeister. „Ich hab mich nur geärgert, da mir was runtergefallen ist. Ich muß es jetzt wegwerfen..."

„Ach so...in Ordnung..." Die Stimme klang beruhigt und Schritte zeigten, wie sich die Person entfernte.

Severus sah nach oben. „Da haben wir ja noch mal Glück gehabt...", meinte er schief grinsend.

Der Wolf schien ihn zu verstehen, kläffte zustimmend.

„Schhh...", machte Snape wieder und es wurde ruhig, das Tier war wirklich intelligent.

„Läßt du mich aufstehen?" wollte er dann wissen und machte entsprechende Gesten.

Moony sprang von ihm runter und wartete, bis er saß, stupste ihn dann mit der kalten Schnauze an, verlangte Streicheleinheiten.

Severus stand ganz auf und fuhr dem Tier durch sein weiches Fell, überlegte dann, ging zum Bett und legte sich darauf. Er würde hierbleiben müssen für die Nacht. Er klopfte auf die Matratze und der Wolf sprang schwanzwedelnd neben ihn, kuschelte sich an ihn, wie er es in Hogwarts auch schon getan hatte.

-oOo-

Am nächsten Morgen wachten sie gemeinsam auf. Die Sonne weckte sie früh – es war Sommer – und sie sprachen über ihr Leben und ihre Liebe.

Ihre einzige Möglichkeit war eine Fernbeziehung, sich vielleicht ab und an sehen, die Sommerferien zusammen verbringen. Remus konnte nicht mehr nach Hogwarts, nicht, nachdem die Eltern sich beschwert hatten. Außerdem war es in der konservativen Zaubererwelt nicht gerne gesehen, wenn zwei Männer ein Paar waren.

Es würde schwierig werden, aber sie beschlossen es zu versuchen und.. sie konnten gleich damit anfangen. Schließlich waren gerade Ferien.

„Ruh dich aus, ich hole etwas zu essen..." Snape drückte seinen Wolfsmenschen zurück in die Laken.

Remus nickte, hielt ihn noch mal zurück, bevor er ihn gehen ließ.

„Ich liebe dich, Severus."

„Ich liebe dich auch...

Ende


So, ich hoffe es hat euch gefallen und wie ich schon am Ende des letzten Kapitel gesagt habe: Damit hab ich den beiden eine Zukunft gegeben, möglicherweise mit der Chance auf ein Happy End. Ab jetzt sind sie nämlich selbst dafür verantwortlich. ;-)

Ich hoffe es hat euch allen gefallen und würde mich noch mal über eine letzte Runde Reviews zu der Story freuen – auch von denen, die sich bisher noch nicht getraut haben: Wie gesagt, ich beiße nicht. ;-)

Bevor ich verschwinde noch mal Werbung für vs. Goliaths Version dieser Story aus der Sicht von Peeves. Sie postet das Ganze auf FFnet unter dem Namen Vollmond und es ist wirklich herrlich komisch. Ihr findet leicht hin, wenn ihr euch meine Reviews anguckt und euch über den Link ihres Namens dorthin klickt.

Bis, hoffentlich, bald bei der nächsten Story.

Ciao M