@ Shelley: Ich weiß. *g* Aber die Erklärung folt viiiiel später.

@ CasaMaga: Danke für die Review. Ich hoffe, ich kann die Erwartungen erfüllen.

@ Bernadette: Ob du wirklich richtig liegst, siehst du, wenn du das Kapitel liest. *lach* Okay, ein schlechter Reim.

Kapitel 1

Unverhoffte Rückkehr

Eher interessiert als schmerzerfüllt zog er den Dolch, der in seinem Bauch steckt, heraus und betrachtete die Klinge. Ein seltsames Unwohlsein erfüllte ihn, als er sich langsam bewusst wurde, dass dies nicht mehr jener Ort war, den man Mandos Hallen nannte, sondern dass es echtes Laub war, das unter seinen Füßen raschelte. Ein echtes, blaues Firmament spannte sich über seinen Kopf und es waren drei echte Orks, die ihn etwas fassungslos anstarrten.

Der größte von ihnen, in eine schlechte sitzende, schwarze Brigantine gekleidet, öffnete den Mund.

„Zauberei", sagte er verblüfft, als er bemerkte, dass sein Gegnüber keine Wund von der Klinge davongetragen hatte, und dann blitzten seine Hauer auf, als er das Ork-Äquivalent eines Lächelns präsentierte. „Das nenne ich eine Herausforderung."

Der Mann, der gerade erst den Tod besiegt hatte, weil er es so gewollt hatte, seufzte leise. Drei Orks, das war zu seiner Zeit eine Kleinigkeit gewesen, selbst wenn er, wie er merkte, nur unzureichend bewaffnet war. Andererseits hatte er damals auch noch seine Ringe gehabt.

Also nutzte er die Überraschung und sprang behände vor, den schartigen Dolch in einer fließenden Linien nach unten führend. Der Anführer der Orks heulte auf und seine Hand fuhr verblüfft zu seinem zerschnittenen Gesicht. Blitzschnell stieß der Elb ein weiteres Mal zu und zielte auf den einzigen nicht gerüsteten Körperteil des Gegners, obwohl er bewusst wurde, dass er so etwas bisher noch niemals getan hatte. Der Dolch drang in das Gemächt des Orks ein und der missgestaltete Krieger fiel ächzend nach hinten.

Seine Begleiter blickten sich etwas ratlos an, dann stürmten sie los. Der Elb wich aus, stellte einem ein Bein und jagte ihm die Klinge in den Rücken, genau zwischen die Schulterblätter. Dummerweise blieb der Dolch zwischen den durchtrennten Wirbeln stecken und nun sah er sich dem dritten Ork gänzlich unbewaffnet gegenüber, während dieser ein schmutziges, aber nicht minder gefährliches Schwert zog und, mächtige Hiebe austeilend, auf ihn zukam.

Der Elb wich zum ersten Mal zurück und sah sich um, einen Ausweg suchend. Nun hatte er den Vorteil der Überraschung und der Geschicklichkeit aufgebraucht und er musste nun improvisieren.

Doch zu seinem Unglauben ertönte plötzlich ein hohes Sirren in der Luft und der Ork brach mit einem Grunzen zusammen und blieb reglos liegen. Ein rot gefiederter Pfeil steckte in seinem Rücken. Helles Lachen erfüllte die Luft.

„Bruder, das war ein Meisterschuss. Besser hätte ich es auch nicht machen können."

Ein hübscher, blonder Elb mit einem hochmütigen, aber freundlichen Gesicht trat zwischen den Büschen hervor, ihm folgte ein zweiter, der seinen Bogen noch in der Hand hielt.

„Das will ich mal sehen", gab dieser mürrisch zurück und richtete dann den Blick auf den einsam zwischen den Leichen stehenden Elb. „So weit weg von zuhause? Ich kenne Dich nicht, Mädchen."

„Mädchen?", entfuhr es dem Angesprochenen und dann griff er sich fassungslos an die Kehle, während sein Blick an seinem in eine lose, grüne Robe gekleideten Körper hinunterglitt, unter der sich ganz eindeutig weibliche Formen abzeichneten.

Gil-Galad gab ein Stöhnen von sich. Er war als Frau zurückgekehrt.