Disclaimer: Ist immer noch derselbe wie zuvor... Geld verdien ich auch keins, bla-bla-bla, grins, viel Spaß beim Lesen!

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Kapitel 5

Die Sonne ging langsam unter, als sich Captain Hook auch wieder an Deck blicken ließ. Bis dahin hatten die übrigen Piraten zwar dumme und anzügliche Sprüche über die drei Schwestern gemacht, aber keiner hatte versucht, sie auch nur anzufassen. Christin hatte sich an die Reling direkt neben ihren Schwestern gesetzt, nachdem sie sich übergeben hatte. Vergeblich hatte Grace versucht, mehr aus ihr herauszubekommen. Christin hatte sich geweigert, mehr von diesem „ekligen und schauderhaften Kerl, der absolut indiskutabel sei" zu sagen als nötig.

Jetzt reckte sich Hook ein bisschen und kam dann langsam auf die Mädchen zu. Er betrachtete Christin einen Moment und wandte sich schließlich an Grace. Doch noch bevor er etwas sagen konnte, sah sie ihn an.

„Hören Sie, Sie können uns nicht ewig hier festhalten. Wollen Sie Lösegeld? Mein Vater wird ohne weiteres bezahlen und..."

„Ach, Grace, was soll er denn mit Lösegeld?" mischte sich Samantha ein. Sie verdrehte die Augen.

„Man merkt, dass du nie Pet..."

Sie brach ab, als sie das wütende Aufblitzen in Hooks Augen bemerkte und erinnerte sich an seine Drohung, was mit denen geschehen würde, die diesen Namen an Bord seines Schiffes aussprechen würden. Stattdessen räusperte sie sich und fuhr fort:

„Dass du nie die Geschichte über diesen Typen, der fliegen konnte, gelesen oder seine Filme gesehen hast! Denn hättest du das getan, dann wüsstest du..."

Erneut brach Samantha ab. Aber diesmal unter dem entgeisterten Blick ihrer Schwester, die nun nach Luft schnappte.

„Sag mal, bist du übergeschnappt? Es ist ja wohl völlig egal, ob ich diese komischen Filme geguckt oder irgendwelche seltsamen Bücher gelesen habe! Dieses unkontrollierbare Individuum hält uns hier unter grausamsten Bedingungen gefangen und droht uns auszupeitschen und du hast nichts Besseres zu tun als..."

„Moment mal!"

Hook hatte die Augenbrauen zusammengezogen und Grace unterbrochen. Er zog ungläubig einen Mundwinkel hoch.

„Unkontrollierbares Individuum?"

Er stieß kurz die Luft durch die Nase aus und zerriss mit einer Bewegung seines Hakens die Seile, die Grace an den Mast gefesselt hielten. Sie keuchte auf, stolperte rückwärts und versuchte krampfhaft, den Bademantel zusammenzuraffen und zuzuhalten. Aber ihre fast tauben Handgelenke und die verkrampften Finger machten ihr die Sache nicht leicht, dennoch gelang es ihr mühsam. Hook trat auf sie zu.

„Du wagst es, mich, Captain James Hook, ein unkontrollierbares Individuum zu nennen? Soll ich dir mal zeigen, was ein unkontrollierbares Individuum ist? Mmh?? SMEE!!! Bring den Einäugigen her!"

Sofort nahte sein treuester Untergebener und zerrte ein sabberndes, ungepflegtes und ca. 2 m großes Riesenbaby mit Schaufelhänden hinter sich her, der wild mit seinem Auge rollte und es jetzt weit aufriss. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und man konnte erkennen, dass er höchstens noch vier verfaulte und abgebrochene Zähne im Mund hatte. Er schlug sich johlend auf den Oberschenkel, der fast den selben Umfang wie der Hauptmast des Schiffes hatte und johlte begeistert:

„Oh Frauen!!! FRAUEN... richtige... FRAUEN!!!"

Sein Sabber tropfte schier auf die Planken, als er die drei Schwestern beobachtete, obwohl er Samantha kaum beachtete. Hook lächelte Grace an.

„DAS ist ein unkontrollierbares Individuum! Was meinst du, was er mit dir macht, sowie Smee ihn loslassen würde, hm?"

Grace starrte entsetzt von dem Einäugigen zurück zu Hook und schluckte heftig. Sie wagte gar nicht darüber nachzudenken, was mit ihr geschehen würde und schüttelte sich schon allein bei dem Gedanken vor Ekel und Abscheu. Mit einem tiefen Atemzug meinte Hook:

„Ich habe dich etwas gefragt. Und frag deine Schwester. Ich bin es gewohnt, eine Antwort zu bekommen. Nicht wahr, Christin?"

Die nickte nur stumm, während sie sich dichter an die Reling drückte und die Arme um ihre Knie schlang. Befriedigt wandte sich Hook wieder an Grace.

„Also?"

Deren Zähne begannen vor Aufregung aufeinander zu schlagen und sie versuchte sich verzweifelt an die Frage zu erinnern, die er ihr gestellt hatte. Schließlich sah sie ihn flehentlich an.

„Bitte... ich hab vergessen, was Sie wissen wollten... wenn Sie... wenn Sie die Frage vielleicht bitte noch einmal wiederholen würden?"

„Captain, diese kleinen Mädchen sind Ihnen nicht gewachsen, fürchte ich!" grinste Smee. Doch er hatte kaum ausgesprochen, als er schon wütend aufschrie und sich den Unterschenkel rieb. Samantha hatte sich trotz ihrer Fessel etwas gedreht und auch ihm kräftig dagegen getreten, dazu fauchte sie jetzt:

„Ich bin kein kleines Mädchen mehr!"

Unwillkürlich musste Hook grinsen. Er stemmte sich seinen Haken leicht in die Seite und befahl dann:

„Bring ihn weg, Smee. Und du... schneide diese kleine Kratzbürste los!"

Ein anderer Pirat stürzte herbei und gehorchte. Samantha begann sofort ihre Handgelenke zu massieren, stutzte aber, als Hook auf sie zumarschierte.

„Oh nein... Nein! Wagen Sie es ja nicht nochma... aaAAAAAAAHHH!"

Ihr Schrei verklang, als er sie wieder packte und einfach über die Reling ins Wasser warf, um erneut einem Piraten zu befehlen, sie wieder herauszufischen. Sekunden später stand sie klitschnass und dennoch vor Wut zitternd wieder an Bord, riss sich aber von dem Piraten, der sie an Bord gezogen hatte, los und blitzte Hook an.

„Warum schmeißen Sie mich ständig über Bord? Fällt Ihnen nichts Anderes ein?"

Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. Diese kleine Kratzbürste stellte sich ihm in den Weg und fauchte, als wenn sie keine Ahnung davon hatte, was er wirklich mit ihr anstellen konnte. Ihr zum Beispiel diese kleine weiße Kehle mit einem raschen Schnitt seines Hakens aufreißen und sich daran ergötzen, wie ihr Blut sich über diese Haut ergießen würde!

Es schien Minuten zu dauern, bis Hook den Mund öffnete.

„Solange du dich wie ein kleines Kind benimmst, werde ich dich auch so behandeln! Und jetzt scher dich in meine Kajüte!" befahl er mit einer raschen Kopfbewegung. Er hörte Grace hinter sich aufstöhnen und etwas sagen, das allerdings nicht zu hören war, da das Mädchen ihm gegenüber auch gerade mit genervtem Ton in der Stimme erklärte:

„Würde ich gern machen, aber ich weiß ja nicht, welches Ihre ist!"

Mit einem Knurrlaut, der tief aus seiner Kehle kam, packte Hook sie am Oberarm und schleifte Samantha hinter sich her. In seiner Kapitänskajüte angekommen zerrte er sie neben sich und schleuderte sie dann auf den Boden. Samantha zuckte zusammen vor Schmerz, biss aber die Zähne zusammen. Sie würde nicht vor ihm weinen. Und sie würde auch nicht schreien oder um Gnade winseln! Stattdessen richtete sie sich auf, hielt aber in der Bewegung inne, als Hook drohend seinen Haken auf sie richtete.

„Ich habe dir nicht erlaubt, aufzustehen!"

Samantha funkelte ihn ärgerlich an, blieb aber liegen. Hook umkreiste sie nun und beugte sich schließlich zu ihr herunter. Mit seinem Haken hob er ihr Kinn hoch, so dass sie ihn ansehen musste.

„Und jetzt sag mir, kleines Mädchen, warum du keine Angst vor mir hast!"

Wieder sah er es in ihren Augen aufblitzen, als er sie „kleines Mädchen" genannt hatte. Aber sie schien sich zurückzuhalten, auch als er spürte, wie ihr Atem schneller ging. Daher forderte er sie erneut auf:

„Antworte mir!"

„Sie... Sie werden nie erfahren, wie und vor allem was ich über Sie denke! Und was ich von Ihnen halte!" fauchte Samantha ihn nun an. Hook zog erstaunt über diese Kratzbürstigkeit den Kopf ein Stück zurück und grinste.

„So jung und schon so widerspenstig..."

Er biss sich kurz auf die Unterlippe und nickte dann langsam.

„Es muss das reinste Vergnügen sein, solch eine kleine Wildkatze wie dich zu zähmen!"

Tbc...