Disclaimer: Bla-bla-bla... Sollte doch so langsam bekannt sein, oder?? Falls nicht, einfach bei Kapitel 1 – 16 nachlesen, da steht drin, dass Hook und Smee J. M. Barrie gehören, alles andere mir! ... Ups... grins verlegen - Hab ich's doch noch mal erwähnt! So was... muß an der Hitze liegen!
Achja: Und wie schon bei den letzten Kapiteln: Wer jünger ist als 18, ab nach draußen zum Spielen, die Sonne scheint, also raus mit Euch! - zeig demonstrativ zur Tür -
Allen Anderen wünsch ich viel Spaß beim Lesen!
Und noch ein besonderes Dankeschön an Luana Hime für ihre fleißigen Reviews!!!
Kapitel 17
Samantha war kreidebleich geworden. Sie atmete tief durch und ließ sich dann einfach zu Boden sinken. Grace bemerkte es, daher beugte sie sich zu ihr herab.
„Was ist denn? Was ist los mit dir?"
Samantha schaute sie ungläubig an.
„Hast du nicht gehört, was er gesagt hat?"
„Natürlich", nickte Grace, „bei Sonnenuntergang muss Christin wahrscheinlich über die Planke gehen. Dann springt sie von da ins Wasser, wird wieder hochgeholt und das war's."
Langsam schüttelte Samantha den Kopf.
„Nein... nicht ganz!"
Sie biss sich auf die Unterlippe.
„Sie werden sie fesseln, bevor sie springt. Und wenn sie sie wieder hoch holen sollten... dann erst... oh mein Gott!"
Jetzt brach Samantha doch in Tränen aus. Sie schluchzte zum Gotterbarmen und wenn sie jemand in diesem Moment gefragt hätte, warum sie so am Weinen war, hätte sie ehrlich zugeben müssen, dass es aus mehreren Gründen war. Nämlich nicht nur wegen ihrer Schwester, deren Todesurteil soeben gesprochen worden war, sondern auch weil sie wusste, dass Hook damit durchaus die richtige Entscheidung getroffen hatte. Diese Strafe hätte jeden Anderen genauso getroffen, der dem Schiff und allen Leuten darauf geschadet hätte. Grace richtete sich wieder auf. Sie schwankte einen Moment, zweifelte aber keine Sekunde daran, was Samantha gesagt hatte. Wieder kamen ihr die Worte ihrer Mutter in den Sinn, dass sie sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern sollte. Dass sie immer füreinander da sein sollten! Und schließlich wusste Grace, was sie zu tun hatte. Sie schluckte, dann ging sie langsam in Richtung Kapitänskajüte. Samantha sah ihr verwundert hinterher. Als sie begriff, sprang sie auf und rannte Grace hinterher. Sie hörte zwar auch Christin hinter sich schreien, ob ihr wohl mal jemand erklären würde, was jetzt passieren würde, aber Samantha kümmerte sich nicht darum, sondern stellte sich jetzt Grace in den Weg.
„Grace, was hast du vor?"
Sie starrte sie aus großen Augen an. Grace atmete tief durch und packte ihre kleine Schwester an den Schultern.
„Hör zu, Samantha... du wirst jetzt in deine Kajüte gehen, verstanden? Du gehst direkt dorthin und bleibst solange dort, bis... bis dich wieder jemand rausholt. Ist das klar?"
Samantha zog die Stirn kraus.
„Was hast du vor, Grace?"
Ihr kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke.
„Du wirst... du wirst doch nicht... Grace, du wirst ihn doch nicht umbringen wollen, oder?"
Entsetzt schaute sie ihre große Schwester an. Die schnaubte empört.
„Natürlich nicht! Dann würden sie mich womöglich gleich mit über die Planke gehen lassen! Nein... hör zu, Samantha..."
Der Griff um deren Schulter wurde fester.
„Tu, was ich dir gesagt habe. Ich werde mit dem Captain reden. Und du wartest solange in deiner Kajüte. Los jetzt, geh!"
Grace gab ihrer Schwester einen kleinen Schubs. Mit einem tiefen Seufzer gehorchte die. Sie reagierte nicht einmal auf die Rufe von Christin. In ihrer Kajüte warf sie sich auf ihr Bett und rollte sich auf die Seite. Sie wusste, dass sie in ihren Gedanken bei ihren Schwestern hätte sein müssen. Aber sie träumte von warmen, weichen Lippen und eisblauen Augen, seufzte und umklammerte ihr Kissen fester und ohne es zu bemerken, schlief sie dabei ein.
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Indessen hatte Grace an die Tür der Kapitänskajüte geklopft und Hook hatte „Herein!" gerufen. Jetzt stand sie aufrecht vor ihm.
„Ich möchte mit Ihnen reden!"
„Das tust du bereits!" entgegnete Hook, der sich bei ihrem Anblick in seinem Sessel zurückgelehnt hatte. Seine Arme ruhten auf den Lehnen und seine Beine hatte er weit ausgestreckt und nur die Füße übereinander geschlagen. Er legte den Kopf etwas schief.
„Also?"
„Ich möchte Sie bitten, meiner Schwester diese Strafe zu ersparen. Samantha hat mir gesagt, dass das ihren sicheren Tod bedeuten würde. Ist das wahr? Sie irrt sich doch bestimmt! Sie würden doch nicht ein hilfloses Kind einfach umbringen!"
Hooks Lippen kräuselten sich etwas.
„Ach nein? Ich an deiner Stelle wäre mir da nicht so sicher!"
Seine Augen blitzten sie spöttisch an. Grace rang die Hände ineinander.
„Captain, ich bitte Sie... Christin hat doch gar nicht nachgedacht, als sie diesen... diesen verhängnisvollen Wunsch geäußert hat!"
„Umso schlimmer!" kam es eiskalt zurück. Wieder schnappte Grace nach Luft.
„Gibt es denn gar nichts, was... wie ich Sie umstimmen könnte? Captain, es ist unmenschlich, was Sie vorhaben!"
Hook reagierte gar nicht. Er sah sie nur an. Grace biss sich auf die Unterlippe.
„Bitte... Christin hat noch ihr ganzes Leben vor sich und Sie wollen... Sie wollen sie einfach..."
„Ich will es nicht! Ich muss!!!"
Hook erhob seine Stimme. Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.„Wenn ich heute nicht hart durchgreife, tanzt mir die Mannschaft morgen auf der Nase herum!"
„Aber warum denn gerade bei Christin?"
Auch Grace wurde nun lauter. Hook beugte sich mit blitzenden Augen vor.
„Weil sie es verdient hat, verdammt noch mal!"
Jetzt schossen Grace Tränen in die Augen.
„Aber... aber... es ist nicht fair!"
„Das Leben ist nie fair!" gab Hook zurück. Grace hob noch einmal die Hände.
„Bitte... kann ich Sie denn gar nicht umstimmen? Ich... ich bin doch ihre Schwester, ich muss... ich kann es doch nicht zulassen... Captain... ich flehe Sie an! Ich... ich würde alles tun, um Christin zu retten! Ich... lassen Sie mich über die Planke gehen!"
Hook kniff ein Auge leicht zusammen.
„Du willst dich für deine Schwester opfern?"
Grace presste die Lippen zusammen, schloss die Augen und schickte ein rasches Stoßgebet zum Himmel, dann schaute sie den Mann wieder an.
„Ja."
Er lächelte und schob leicht die Unterlippe vor.
„Mmh... soso... bist du dir sicher?"
Grace schluckte hart, dann nickte sie wortlos. Hook atmete tief durch.
„Wirklich?"
Wieder nickte Grace langsam, während ihr die Tränen über das Gesicht strömten. Jetzt nickte auch Hook.
„Also gut. Gut... also gewissermaßen dein Leben für ihres, hm?"
Grace atmete auf und wollte gerade etwas sagen, als er hinzufügte:
„Nichtsdestotrotz... ich möchte gar nicht, dass du über die Planke läufst."
Irritiert schaute Grace ihn an.
„Nicht?"
„Nein..."
Hook strich sich kurz über seinen Oberlippenbart, dann lächelte er sie an.
„Ich habe eine viel bessere Idee..."
Grace erschauerte unter seinem Blick. Automatisch zog sie die Schultern zusammen.
„Was für eine?"
Hook lehnte sich zurück und verschränkte die Hände im Nacken. Grace begann zu zittern.
„Sie wollen... Sie wollen mich... Sie wollen mich vergewaltigen, richtig?"
„Phhh..."
Hook grinste und schüttelte den Kopf.
„So ein hässliches Wort! Nein, will ich nicht..." fügte er dann ernster hinzu. Er beugte sich wieder vor.
„Hast du einen Freund?"
„Ähm... ja."
„Hat er dich schon so berührt, wie ich es bei dir getan habe?"
Grace errötete, schwieg aber. Hook nickte langsam.
„Also hat er. Und – hast du es bei ihm auch schon getan?"
Während er sprach, zog er sich eine Karaffe mit Wein heran und goss sich ein Glas voll ein. Als Grace nicht antwortete, schaute er sie wieder an.
„Sag schon."
„Nein, hab ich nicht!" stieß Grace hervor. Hook nahm einen Schluck vom Wein und meinte dann, ohne Grace aus den Augen zu lassen:
„Wäre es nicht wundervoll für ihn, wenn du es tun würdest, wenn du wieder bei ihm bist?"
Grace schnappte nach Luft.
„So etwas würde Richard nie von mir verlangen!"
Hook stieß ein kleines Lachen aus.
„Oh doch, das wird er! Eines Tages..."
„Nein, wird er nicht!" beharrte Grace, doch Hook schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab.
„Es ist mir auch egal, ob dieser Schlappschwanz von Richard es von dir verlangt oder nicht. Aber ich verlange es..."
Die Worte verhallten sekundenlang in seiner Kajüte. Grace verschlang die Arme vor der Brust.
„Sie wollen, dass... dass ich Sie anfasse? Das... das kann ich nicht!"
Hook stieß kurz die Luft durch die Nase aus, dann beugte er sich wieder ein Stück vor.
„Hör mir gut zu, Grace: Ich sage es dir nur noch einmal – ich möchte, dass du mich berührst; dass du mich hier berührst!"
Er legte kurz seine Hand auf seinen Schoß und fuhr fort:
„Seit ihr hier angekommen seid, habt ihr Drei mich schier verrückt gemacht! Dass ich mehrmals geglaubt habe zu platzen! Vor Wut, vor Erregung, vor Lust! Und wenn du deinen Schwestern helfen willst, dann würde ich an deiner Stelle lieber tun, was ich dir sage! Denn sonst... könnte es sein, dass ich meine Bedingungen etwas ändere!"
Tbc...
Kleine Anmerkung am Rande:
Es kommen noch ca. drei Kapitel, dann ist diese Story zu Ende. Nur damit ihr euch schon mal drauf einstellen könnt. Und bis dahin könnt ihr Euch überlegen, ob es noch weitergehen soll. Denn angefangen hab ich schon mit einem zweiten Teil. Theoretisch... mach kurze dramaturgische Pause wäre es also durchaus möglich, dass „Fallen angels" noch eine Fortsetzung bekommt... - lock mit Leckerli und grins - Aber dafür müssten noch ein paar Reviews kommen... - mach unschuldsvolles Gesicht und heb längst runtergefallenen Heiligenschein wieder auf -
