Disclaimer: Wer ihn bis zu diesem Punkt nicht kennt, sorry, der hat die gesamte Story verpennt! Alles meins, meins, meins... har-har!!!
Und jetzt geht's auf zur letzten Runde, also Rückenlehnen senkrecht stellen, das Rauchen einstellen, noch einmal tief durchatmen und VIEL SPASS BEIM LESEN!!!
Normalerweise wäre diese Geschichte an dieser Stelle zu Ende. Doch nicht nur in Nimmerland ist es möglich, dass Wünsche in Erfüllung gehen. Es gibt überall Leute, die an ihre Wünsche oder Träume glauben. Oder solche, die ihre Träume leben. Und es gibt Leute, die wissen, dass auch hier manchmal Träume und Wünsche in Erfüllung gehen. All denen ist diese Geschichte gewidmet, die an dieser Stelle noch ein Stückchen weitergeht:
Es war eine Woche später, als es an Hooks Kajütentür klopfte. Von drinnen erklang ein zorniges „Was denn?" Smee, der draußen stand, sah die zwei Piraten neben sich bedeutungsvoll an, dann trat er ein und schloss die Tür hinter sich.
„Capt'n, hätten Sie wohl ein paar Minuten Zeit? Das heißt, wenn Sie sich von Ihrer Rumbuddel mal losreißen könnten!"
Hook fletschte wütend die Zähne.
„Was soll das heißen? Darf ich mir nicht mal ein Glas genehmigen, ohne dass du gleich den Moralapostel raushängen lässt?"
Smee blieb ungerührt.
„Capt'n, von mir aus können Sie so viel trinken, wie Sie wollen! Aber wenn Sie seit einer Woche nichts Anderes tun als Saufen, Fluchen und die Männer zur Sau machen... dann sollten Sie eigentlich selbst wissen, dass das eigentlich gar nicht Ihre Art ist! Und Sie brauchen mich jetzt gar nicht so wütend anzugucken!" fügte er noch hinzu.
„Sie wissen genau, dass ich recht habe! Sie sind ungerecht, unausgeglichen und äußerst..."
„DAS BIN ICH NICHT!" fluchte Hook. Er fegte die Flasche vom Tisch, so dass sie klirrend auf den Boden knallte. Smee starrte auf die Scherben und deutete extra noch mal darauf.
„Sehen Sie! Genau das meine ich!"
Hook sprang auf und begann wie ein nervöser Tiger durch seine Kajüte zu laufen.
Smee beobachtete ihn ein paar Sekunden, dann seufzte er:
„Capt'n, warum geben Sie denn nicht zu, dass sie Ihnen fehlt?"
„WAS???"
Abrupt blieb Hook stehen und starrte Smee konsterniert an, doch dann winkte er hastig ab.
„Das ist Blödsinn! Du redest Blödsinn, sie fehlt mir überhaupt nicht!"
„Ist doch erstaunlich, dass Sie sofort wissen, von wem ich rede. Mmh??"
Smee legte den Kopf etwas schief. Ein Lächeln überzog sein Gesicht. Hook zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest! Und jetzt lass mich in Ruhe, ich habe noch was zu tun."
„Was denn? Eine neue Flasche aufmachen?" wollte Smee ungerührt wissen. Er störte sich nicht an den bösen Blicken von Hook, die ihn jetzt trafen. Stattdessen seufzte er.
„Capt'n, sie ist nun mal weg und Ihr Leben muss normal weitergehen. Wollen wir nicht mit ein paar der Männer los und ein paar Indianer erschießen? Oder Peter Pan jagen? Mmh? Captain, was sagen Sie?"
„Ach, nerv mich nicht!"
Unwirsch drängte Hook Smee zur Tür hinaus und schmiss sie hinter ihm ins Schloss. Dann trat er auf einen Schrank zu und ergriff eine neue Flasche Rum.
Abends, als schon alle schliefen – inklusive der Nachtwache, wie Smee kopfschüttelnd feststellte – schlich er sich zur Kapitänskajüte. Schon draußen hörte er das laute Stöhnen von Hook. Leise trat Smee ein. Natürlich! Sein Captain lag bäuchlings quer auf dem Bett, angezogen und immer noch eine Flasche in der Hand. Smee seufzte. Klaftertief. Dann ging er auf das Bett zu und begann, Hook die Stiefel auszuziehen. Dabei murmelte er:
„Beim Klabautermann... Capt'n, wenn das so mit Ihnen weitergeht, weiß ich nicht, wo das noch hinführen soll! Das mach ich jetzt schon seit einer Woche mit und tagsüber bin ich damit beschäftigt, ihren Männern einzureden, dass Sie morgen wieder normal wären. Sie saufen sich noch zu Tode! Wir haben auch schon fast kaum noch Rum da!"
Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf und fuhr fort:
„Außerdem sollten Sie sich mal im Spiegel ansehen! Sie haben sich nicht mehr rasiert, seit dieses Mädchen weg ist! Wie hieß sie doch gleich?" forschte er und beugte sich vor. Hook holte tief Luft und rülpste, dann nuschelte er:
„Sam... sie hieß Sam..."
Befriedigt nickte Smee, ohne dass es Hook bemerkte. Dann beugte er sich etwas vor und rollte Hook auf den Rücken, um ihm dann das Hemd aufzuknöpfen und es ihm auszuziehen. Dabei meinte er:
„Ganz im Ernst, Capt'n... meine Großmutter mütterlicherseits, die pflegte immer zu sagen ‚Du merkst erst, dass etwas sehr wertvoll für dich war, wenn du es verloren hast'!"
„Blödsinn!" brabbelte Hook, dann drehte er sich wieder auf die Seite. Smee warf das Hemd auf den Hocker neben das Bett und beugte sich noch einmal interessiert vor:
„Nur noch eine Frage, Capt'n, dann lass ich Sie auch in Ruhe schlafen..."
„Mmh..."
Das konnte nun sowohl eine Zustimmung als auch eine Ablehnung sein, aber Smee beschloss, es als Zustimmung zu sehen:
„Capt'n, wenn diese Sam, ja... wenn sie nun ein kleines bisschen älter gewesen wäre... hätten Sie sie dann gern hier behalten?"
Fragend starrte er auf den fast schlafenden Hook.
„Captain?"
„Mmh??"
Smee verdrehte die Augen.
„Wenn diese Kleine... Sam... wenn sie etwas älter gewesen wäre... sagen wir mal so... fünf Jahre vielleicht... was wäre dann gewesen?"
„Wasglaubsuwohl?"
Hook atmete tief durch und brummte dann:
„Geh und lass mich schlafen, Smee!"
„Hätten Sie sie hier behalten?"
Smee wollte noch nicht aufgeben. Jetzt packte er Hook an der Schulter und schüttelte ihn kurz, so dass der laut aufstöhnte.
„Bissu verrückt?"
Er setzte noch ein Stöhnen hinterher und seufzte.
„Natürlich hätte ich das! Es... es is mir scho... so schon nicht leichtgefallen, sie... sie gehen... zu... lass'n..."
Das letzte Wort war kaum noch zu vernehmen, dann begann Hook wieder zu schnarchen. Smee seufzte ebenfalls. Langsam erhob er sich, stellte die Stiefel, die er vorhin nur achtlos fallengelassen hatte, ordentlich in die Ecke und verließ dann die Kajüte. Draußen lehnte er sich an die Reling und starrte auf den Vollmond, der flach über dem Wasserspiegel stand. Schließlich seufzte er.
„Ich sollte ins Bett gehen und auch schlafen. Scheiß auf alle Weisheiten meiner Verwandten! Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden..."
Er schlurfte auf seine eigene Kajüte zu, zog sich noch ein Stück Kautabak aus der Hosentasche und während er es sich in den Mund schob, murmelte er:
„Dennoch... wenn diese Sam nur fünf Jahre älter gewesen wäre... Mann, ich wünschte, ich könnte sehen, was dann sie mit dem Captain machen würde, wenn sie ihn so sehen würde!"
Er war vor seiner Kajüte angekommen und wollte sie gerade öffnen, als er hinter sich ein Geräusch und dann ein Plumpsen hörte. Sofort fuhr er herum. Vor ihm auf dem Deck saß eine junge Frau, vielleicht 20 Jahre alt. Sie hatte eine blonde Lockenmähne, die so aussah, als hätte sie noch nie im Leben einen Kamm gesehen. Die Frau starrte Smee an wie einen Geist. Doch dann sprang sie auf und auf ihn zu, schlang beide Arme um seinen Hals und busselte ihn ab.
„SMEE!!! OH SMEE..."
Der stand wie angewurzelt. Dann packte er sie an den Oberarmen und hielt sie von sich ab.
„Sind Sie verrückt geworden? Wer sind Sie eigent... oh... oh mein Gott... beim heiligen Klabautermann!!!"
Er brach ab, als die junge Frau vor ihm zu kichern begann. Dann schüttelte er fassungslos den Kopf und hauchte:
„Ähm... Sam???"
Sie lachte auf und brach gleichzeitig in Tränen aus. Wieder umarmte sie ihn, doch dann drängte sie:
„Wo... wo ist er?"
„Da wo immer!" stieß Smee hervor. Er deutete zitternd in Richtung der Kapitänskajüte. Sam lachte auf. Dann drehte sie sich um und rannte in ihrem langen weißen Spitzennachthemd auf die Kajüte von Hook zu. Smee starrte ihr aus großen Augen hinterher. Er hielt die Luft an, als er gleich darauf einen lauten Schrei hörte:
„SAM!"
Und dann, etwas leiser:
„Sa... Samantha!"
Wieder ertönte ihr Lachen. Auch Smee begann zu grinsen. Er trat ein paar Schritte auf die Kapitänskajüte zu und hörte Hooks Stimme:
„Du... du, verlass mich nie wieder, hörst du?"
„Niemals!" versprach Sam und dann wurde es still. Gerührt schlurfte Smee zu seiner eigenen Kajüte zurück. Dabei zog er sein Hemd aus der Hose und putzte sich geräuschvoll die Nase. Er schnäuzte noch einmal ins Hemd, sah sich zum Vollmond um und lächelte. Und der Vollmond lächelte zurück.
E N D E
Es liegt mir sehr am Herzen, an dieser Stelle ein paar Dankesworte anzuhängen. Ich möchte Danke sagen an
- J. M. Barrie für die Erschaffung von Peter Pan, Captain Hook und Smee
- Microsoft Word
- die Stadtwerke meines Wohnortes, ohne deren Strom es ziemlich schwierig hätte werden können
- die Erfinder der Bachblütentherapie, durch die ich womöglich noch phantasievollere Einfälle hatte als eh schon
- meine ganz besondere Muse Michaela, vor der ich an dieser Stelle meinen nicht existierenden Hut ziehen möchte: Danke für deine immerwährende Bereitschaft, mich mit Ideen und Gedanken zu überschütten, mich zu korrigieren und zu inspirieren! Ich sage nur „Kajüte"...
- Und danke an die Telecom, Super24 und Arcor!
Ein weiteres DANKE SCHÖN an meine treuen Leser von dieser Plattform ) und all ihre Reviews! Ohne Euch wäre mein größtes Hobby – die Schreiberei – nur halb so schön!
Ich verbeuge mich vor Euch allen und sage noch einmal DANKE SCHÖN!!! Ihr wart Spitze! Denn ohne euch alle wäre diese Geschichte nicht so geworden, wie sie es jetzt ist!
Nein, eine Danksagung habe ich noch vergessen:
Ein ganz besonderes DANKE SCHÖN möchte ich aussprechen an Mister Jason Isaacs, von dem ich mir sicher war, dass er einen fantastischen Captain Hook abgeben würde und der mich sowohl nachts als auch tagsüber zu dieser Story inspiriert hat! (Mittlerweile weiß ich, DASS er den Hook fantastisch gespielt hat!!!) Ihm und seiner technisch noch zu überarbeitenden Abhöranlage ein herzliches Dankeschön!
