Kapitel 6

"Mr. Potter und Miss Granger! Ich darf annehmen, dass Sie ihre Aufgabe mittlerweile erfolgreich beendet haben.", durch die donnernde Stimme des Professors, wurden die beiden Studenten bei ihrem, inzwischen achten Versuch gestoppt, den Eingang eines Geheimgangs zu öffnen.

"Ähm! Hallo Professor Snape! Was tun sie denn hier unten?", fragte Harry entsetzt und blickte nervös zu Hermine, die ebenfalls vollkommen panisch war und an ihren Fingernägeln knabberte.

"Ich habe zuerst gefragt, Potter! Und falls es ihr minimales Hirn nicht mehr speichern konnte, nur noch einmal zur Erinnerung. Ich habe 'hier unten' einige meiner Laboratorien und bin ebenfalls autorisiert mich hier aufzuhalten. Was man von ihnen beiden wohl nicht behaupten kann, oder?", er hob eine seiner schwarzen Augenbrauen und war völlig sicher, keine Antwort zu erhalten.

"Ja. Nein, natürlich nicht...ich- wir...hatten, wollten- äh!", brachte Harry noch hervor, was bedeutend mehr war als Hermines Beitrag, denn sie hatte nun begonnen, verzweifelt auf einer ihrer Haarsträhnen zu kauen.

"Nun gut! Dann waren Sie sicherlich auf dem Weg zu mir, um mir ihre Lösung der Hausaufgabe sofort vorzuführen. Ich freue mich immer über eifrige Griffindors!", dieser letzte Satz tropfte nur so vor Sarkasmus und sogleich wandte der Lehrer für Zaubertränke sich um und die beiden Teenager hasteten seinem flatternden Mantel hinterher.

Während des Laufens warfen sie sich gegenseitig, weitere entsetzte Blicke zu und rechneten mit ihrem baldigen Ableben, oder zumindest einem saftigen Punktabzug für ihr Haus.

Je nach dem, was zuerst kam.

***

Kurz nachdem die drei verschwunden waren, öffnete sich der Gang neben der Harpyie und Fred steckte seinen Kopf vorsichtig heraus.

Er war sicher eben noch Stimmen gehört zu haben, doch nun war der Tunnel verwaist.

"Die Luft ist rein, kannst rauskommen!", rief er sich über die Schulter.

Daraufhin trat auch sein Zwilling mit dem schlafenden Ron im Arm nach draußen. Der kleine Junge hatte sich fest an die Brust seines großen Bruders gekuschelt und George konnte schwören, dass sein Hemd leicht angesabbert war.

"Was jetzt?", fragte er hilflos und bewegte das Kind in eine, für ihn, etwas bequemere Position.

"Keine Ahnung! Wahrscheinlich wird man glauben, dass es unsere Schuld war, du weißt schon, dass wir ihn ärgern wollten und *WUSCH*!", murmelte Fred und streichelte Rons Haar vorsichtig.

"Was heißt denn hier *WUSCH *? Was macht denn *wusch*?", irritiert blickte George von einen Bruder zum nächsten.

"Na *wusch* eben! Jetzt hör auf mit dem Gezeter, du klingst wie Angelina, als ich das Kommentar über ihr Haar gemacht habe!", beide lachten leise.

"Du hättest ihr wirklich nicht sagen sollen, dass sie ihrem Besen von Tag zu Tag immer mehr gleicht!", George schüttelte kritisch den Kopf.

"Das sollte ein Kompliment sein! Was kann ich denn dafür, wenn sie mich nicht versteht!?", Fred grinste schelmisch und stieß seinen Zwilling leicht am Arm an.

"Ich glaube, er wacht auf!".

Zwei Augenpaare richteten sich auf das Kind, das sich langsam wieder bewegte, dann die Arme ausstreckte und zu einem lauten Gähnen ansetzte.

Die beiden anderen Weasleys sahen sich wissend an. Ron hatte, seid er ein Baby war, immer das selbe Aufwachritual.

Strecken, gähnen, essen!

Jetzt rieb er sich mit zwei kleinen Händen die Augen und blickte nun aus großen Kinderaugen zu seinen Brüdern hinauf.

"Hullo!", murmelte er verschlafen. Er betrachtete die Beiden einen Moment, doch zwei freundliche Gesichter und vertraute rote Haare ließen ihn sofort Vertrauen schöpfen.

"Wer seid ihr?", fragte er, als sich sein müdes Gehirn an die Regel mit den Fremden erinnerte.

"Hey Schlafmütze! Ich bin Fred und das ist George. Das solltest du aber mittlerweile wissen.", er schmunzelte als sich Ron eine andere Stellung suchte und George dabei etwas unsanft in die Seite kickte.

Dieser grunzte nur dumpf.

"Meine Brüder heißen genau wie ihr! Aber die sind nicht so nett! Die haben mich eine Spinne essen lassen.", sagte der kleine Rotschopf entrüstet.

Die Zwillinge hüstelten verlegen und hofften, dass er ihnen das irgendwann mal verzeihen würde.

Rons Magen knurrte erneut und diesmal noch etwas lauter.

"Oh, da wollen wir doch mal sehen, was wir gegen das Ungetüm in deinem Bauch unternehmen können!", sagte George und kitzelte seinen kleinen Bruder, während dieser freudig kicherte.

Fred rollte mit den Augen und drehte sich um. Alle drei setzten sie den Weg zu den Hauselfen fort.

***

wie gehabt, geht's demnächst weiter....