Am nächstem Morgen kam Phoebe verschlafen in die Küche. „Hey, wie geht's dir heute?", fragte Paige und nahm einen Schluck Kaffee. „Besser", meinte Phoebe und nahm lächelnd den Kaffeebecher von Piper entgegen. Dann gab sie Patsy und Prue einen Kuss. „Gestern warst du doch aber noch ...". „Du hast nicht hier geschlafen, oder Paige?", fragte Leo sie und fütterte Prue. Paige schüttelte mit dem Kopf. „Wieso?". „Weil du dann gehört hättest, dass Cole wieder da ist", neckte Piper ihre Schwester. Phoebe gab ihr einen Klaps auf den Arm. „Ist er?". Phoebe nickte lächelnd. „Und ihr hattet sofort Sex?", fragte Paige ungläubig. „Nicht sofort! Was denkt ihr von mir?", fragte Phoebe empört und setzte sich. „Möchtest du darauf eine Antwort haben?", fragte Piper ihre Schwester. „Lieber nicht", meinte Phoebe und griff nach einem Croissant. „Morgen", meinte Cole, als er in die Küche kam und Phoebe einen Kuss gab. „Was ist?", fragte Cole, als er die Blicke der anderen bemerkte. „Nichts", meinte Paige und grinste ihn an. „Onkel Cole, wo warst du?", fragte Patsy und griff nach seinem Glas. „Ich musste ... arbeiten", erklärte Cole seinem Neffen. „Wo?", fragte der Kleine. „Auf der Arbeit", meinte Cole ausweichend. Prue ließ Patsy´s Tasse hoch fliegen. „Nein!", meinte Cole und stellte die Tasse wieder auf den Tisch. „Nein", ahmte Prue ihn nach. Alle lächelten. Prue konnte zwar Nein sagen, verstand aber dessen Bedeutung noch nicht. „Ich muss jetzt gehen", meinte Phoebe, gab Cole noch einen Kuss und war dann auch schon verschwunden. „Habt ihr alles geklärt, bevor ihr ... äh ...", stotterte Paige. „Bevor wir was, Paige?", fragte Cole amüsiert. „Naja, du weißt schon ...". „Ist es dir peinlich das Wort Sex auszusprechen?", fragte Cole lachend. „Nicht vor den Kindern!", ermahnte Leo ihn. Cole verdrehte die Augen. „Ich werde jetzt auch fahren", meinte er und war verschwunden. Piper lächelte. Alles war wieder normal ... was auch immer das Bedeuten mochte.
Spät am Nachmittag bekam Piper einen Anruf von Paige, die ihr sagte sie solle sofort nach Hause kommen. Als Piper die Haustür aufriss, kam Phoebe ihr schon entgegen geflogen. „Hey!", rief Piper und riss ihre Hände hoch. Die Zeit stand still. „Piper, Gott sei Dank", meinte Phoebe, als sie sich aufrappelte. „Alles in Ordnung?", fragte Piper ihre Schwester. „Naja, nicht unbedingt", meinte Phoebe und ging mit Piper ins Wohnzimmer um ihr zu zeigen was sie meinte. „Oh", war alles was Piper sagen konnte, als sie eine Erstarrte Paige vorfand. „Ja, ich kam nach Hause, weil sie mich angerufen hatte und dann hat sie mich plötzlich angegriffen", erklärte Phoebe ihr. „Das ist schlecht", meinte Piper und umrundete Paige. „Wo sind Leo und Cole?", fragte Piper und sah in das Buch der Schatten, welches achtlos auf dem Boden lag. „Sie hat versucht es anzufassen, doch das Buch hat ihr einen elektrischen Schlag verpasst", erklärte Phoebe ihrer Schwester. „Okay, was zur Hölle ist mit ihr passiert?", fragte Piper sie. „Besessen?", riet Phoebe. „Nein, das glaube ich nicht", meinte Piper. Plötzlich öffnete sich die Haustür und Paige kam herein. „Was ist passiert?", fragte sie. Piper und Phoebe starrten sie ungläubig an. „Was? Piper hat angerufen, dass irgendwas wäre", meinte Paige, dann fiel ihr Blick auf die erstarrte Person, die so aussah wie sie selbst. „Oh". „Okay, ich würde sagen, einer von euch ist ein Formwandler", bemerkte Phoebe und sah verwirrt zwischen Paige und Paige hin und her. „Und wie kriegen wir raus wer der Formwandler ist?", fragte Piper ihre Schwester. „Das haben wir bereits, Pip. Die da, ist der Formwandler, da er ... sie erstarrt ist", erklärte Phoebe ihr. „Richtig", meinte Piper bloss, starrte aber immernoch auf die Paige die gerade erst hineingekommen war. „Okay, Zauberspruch oder explodieren lassen?", fragte Paige schließlich. „Ich denke, dass hier explodieren lassen reicht", meinte Piper und hob die Erstarrung auf. Dann hob sie die Hände und ließ ihn explodieren. „Warum kriegen wir es im Moment nur mit einfachen Dämonen zu tun?", fragte Paige sich. Piper und Phoebe zuckten mit den Schultern. „Das heißt nichts gutes, oder?", fragte Piper und legte das Buch der Schatten auf das Sofa. Phoebe schüttelte mit dem Kopf. „Das heißt meistens, dass die Unterwelt wieder einen großen Angriff plant", meinte Phoebe seufzend. „Aber ich denke, nachdem die Quelle vernichtet worden ist, ist die Unterwelt nicht mehr in der Lage uns "richtig"anzugreifen", meinte Paige und Piper nickte zustimmend. Phoebe zuckte bloss mit den Schultern. „Weißt du was, was wir nicht wissen?", fragte Piper ihre Schwester streng. „Hey, rede nicht mit mir wie mit Patsy und Prue!", meinte Phoebe und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn sie sich so verhält, weiß sie definitiv etwas", meinte Paige zu Piper. Piper nickte und sah Phoebe forschend an. „Was?! Ich weiß nichts!", rief Phoebe und lief die Treppe hoch. „Definitiv weiß sie etwas!", meinte Piper und sah ihr sauer nach.
Eine Stunde später kam Cole wieder nach Hause. Er hatte Patsy an der Hand und Prue auf dem Arm. „Mom!", rief Patsy, als Cole seine Hand losließ. „Hey, mein Großer", meinte Piper und nahm ihren Sohn auf den Arm. „Hey, Piper, schön dich zu sehen. Wie es mir geht? Gut geht es mir! Wie geht es dir?", meinte Cole lächelnd. „Hallo, Cole", meinte Piper und nahm ihre Tochter entgegen. „Hey, ich soll dir sagen, dass Kathrin morgen nicht auf Patsy und Prue aufpassen kann", erklärte Cole ihr und stellte seine Aktentasche ab. „Oh ... okay, ... äh. ... könntest du mir einen Gefallen tun?", fragte Piper ihn lächelnd und setzte Patsy und Prue ab. „Ich kann Morgen nicht auf Patsy und Prue aufpassen", meinte Cole sofort. „Das meinte ich auch gar nicht", meinte Piper und ging mit Cole in die Küche. „Wir wurden vor etwa einer Stunde von einem Formwandler angegriffen, der sich in Paige verwandelt hatte", erzählte Piper und rührte in einem Kochtopf. „Seit ihr alle okay?", fragte Cole sofort. „Ja, aber Paige und ich haben bemerkt, dass wir in letzter Zeit nur noch von niedrigen Dämonen angegriffen werden und eigentlich so gut wie nie die Macht der Drei brauchen um sie zu vernichten". „Und Phoebe denkt ...?", hakte Cole nach. „Das gleiche, aber sie denkt auch, dass die Unterwelt einen großen Angriff plant". „Aber seit die Quelle vernichtet wurde, kann doch gar nichts großes mehr ...". „Das haben Paige und ich ihr auch gesagt, aber Phoebe hat bloss mit den Schultern gezuckt. Sie weiß etwas anderes, Cole. Ich weiß nicht woher sie es weiß, aber sie weiß es", meinte Piper und sah besorgt auf. „Hast du sie darauf angesprochen?", fragte Cole und sah interessiert in den Kochtopf. „Ja, aber sie sagt nichts dazu", meinte Piper. „Und jetzt willst du, dass ich mit ihr darüber rede?", fragte Cole und wollte aus dem Topf naschen, doch Piper gab ihm einen Klaps auf die Hand. „Cole! Du bekommst nichts bevor du nicht mit Phoebe geredet hast. Ich mach mir Sorgen um sie, sie verhält sich merkwürdig", meinte Piper. „Wir reden über Phoebe, oder? Phoebe benimmt sich immer merkwürdig!", meinte Cole grinsend. „Rede bitte mit ihr", bat Piper ihn. „Okay", meinte Cole und verließ die Küche. Er ging die Treppe hoch und ging in Phoebe´s und sein Zimmer. Phoebe stand am Fenster und sah gedankenverloren hinaus. „Hey, Baby", meinte er und umarmte sie von hinten. Phoebe lehnte sich an ihn. „Was ist los, Süße?", fragte Cole und küsste sanft ihre Wange. „Nichts, ich hab nur nachgedacht", meinte Phoebe seufzend. „Piper macht sich Sorgen", erklärte er ihr leise. „Piper macht sich immer Sorgen", meinte Phoebe schwach lächelnd. „Was weißt du, Pheebs?", fragte er sie. „Nichts". „Phoebe, ich weiß, dass Piper sich nicht umsonst Sorgen macht", erklärte er ihr. „Was hat sie dir erzählt?", fragte Phoebe und drehte sich etwas, um ihm in die blauen Augen sehen zu können. „Alles, würd ich sagen", meinte er und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich hab Angst, dass wir die Quelle nicht wirklich getötet haben", eröffnete Phoebe ihm. „Du denkst das ich immer noch die Quelle bin?", fragte Cole sie. „Nein! Du bist gut, dass weiß ich, aber was ist, wenn sie, nachdem wir dich getötet haben, in jemand anderen gefahren ist?", fragte Phoebe ihn. „Das ist sie nicht". „Woher weißt du das?", fragte Phoebe ihn. „Ich bin für die Quelle gestorben und hab sie mitgenommen. Sie ist tot, glaub mir", erklärte Cole ihr. „Und gibt es noch etwas schlimmeres als die Quelle?", fragte Phoebe ihren Freund. „Reyno ist tot, ich bin gut und das einzig schlimmere müsste mittlerweile auch schon tot sein", meinte Cole und lächelte beruhigend. „Bist du sicher?", fragte Phoebe ihn. „Ich würde nicht dein Leben darauf verwetten, aber ich bin mir ziemlich sicher", antwortete er und fing an sie zu küssen. „Das könnte wieder in Sex enden", keuchte Phoebe, als Cole sie auf das Bett legte. „Wäre das schlimm?", fragte er und setzte sich auf sie und küsste sie stürmischer. „Nicht wirklich, aber Piper wird uns töten wenn wir nicht zum essen erscheinen", murmelte Phoebe unter seinen Küssen. Er fing an ihren Nacken zu küssen. „Okay, ich hab sowieso keinen Hunger", meinte Phoebe und genoß seine Berührungen. „Ich möchte ein Baby mit dir", meinte Cole als er aufhörte sie zu küssen. Phoebe sah ihm in die blauen Augen. „Äh ... okay", meinte Phoebe verwirrt. „Du willst keine Kinder mit mir, oder?", fragte Cole enttäuscht. „Nein, ich will unbedingt Kinder mit dir, dass Problem ist nur, dass ich sie andauernd verliere", erklärte Phoebe ihm mit Tränen in den Augen. Cole sah sie sanft an. „Hey, ich liebe dich auch ohne Baby", flüsterte er. „Bist du dir da sicher?", flüsterte Phoebe zurück. Cole nickte und küsste sie voller Liebe. „Essen!", rief Piper von unten. „Wir sollten ihr den Gefallen tun, außerdem weiß ich, dass du Hunger hast", murmelte Phoebe und löste sich von ihm. „Du kennst mich zu gut", meinte Cole und reichte Phoebe seine Hand, damit sie aufstehen konnte. „Ich liebe dich", meinte sie und kuschelte sich an ihn. „So was dachte ich mir schon", neckte er sie. Beide gingen Hand in Hand hinunter. „Darf ich jetzt was essen?", fragte Cole, als er sich setzte. Piper lächelte ihn an und füllte ihm die Suppe auf den Teller. „Patsy, die Suppe ist heiß, du musst pusten", erklärte Phoebe ihm und machte es ihm vor. Patsy machte es ihr nach. Leo lächelte und vergaß dabei ganz Prue zu füttern. Diese nahm den Löffel selbst in die Hand und pustete. Paige bekam die Suppe direkt auf ihre Bluse. „Na toll", meinte sie und fing an sich zu säubern. „Leo, du sollst auf Prue aufpassen!", stutze Piper ihren Mann zurecht. Leo nahm seiner Tochter den Löffel aus der Hand und fing an sie zu füttern. „Nein!", krähte Prue mit vollem Mund. Alle lächelten. „Und?", fragte Piper, als sie sich setzte. „Was und?", fragten alle gleichzeitig. „Was liegt heut noch so an?", fragte Piper ihre Familie. Alle sahen Piper an. „Du weißt, dass du verrückt bist, oder?", fragte Phoebe ihre Schwester. „Das liegt wohl in der Familie", gab Piper zurück. „Danke", meinte Paige. „Und was hast du heut gemacht, Leo?", fragte Piper ihren Mann. Leo sah verlegen weg. „Das darf ich nicht sagen", meinte er dann. „Diese Antwort bekomme ich jeden Abend", murmelte Piper. Plötzlich materialisierte sich eine Wächterin des Lichts in der Küche. Phoebe, die gerade etwas trinken wollte, spuckte das ganze Wasser über den ganzen Tisch. „Phoebe!", rief Piper. Anscheinend war Phoebe auch die einzige, die die Wächterin des Lichts bemerkt hatte. „Was machst du hier?", fragte Phoebe und sah wie gebannt vor sich. Nun sahen auch alle anderen auf. „P ... P ... P". „So lange bin ich nun auch nicht tot, dass du meinen Namen vergessen hast, oder?", fragte Prue lächelnd. Alle starrten sie ungläubig an. Schließlich sprang Piper auf und umarmte ihre große Schwester. „Oh mein Gott", flüsterte Paige und umarmte Prue ebenfalls. „Schön euch zu sehen", meinte Prue und sah dann zu Phoebe, die sich nicht geregt hatte. „Krieg ich keine Umarmung?", fragte Prue und drückte Phoebe schließlich an sich. Dann begrüßte sie Leo, Patsy und Prue. „Ihr wisst das es merkwürdig ist, dass sie Prue heißt und ich auch ... ihr wisst was ich meine", meinte Prue irritiert. „Cole", meinte sie dann kalt. „Prue", meinte Cole genauso kalt zurück. „Warum bist du hier?", fragte Paige erfreut. „Das wisst ihr noch nicht?", fragte Prue irritiert. Alle, außer Phoebe, schüttelten mit dem Kopf. „Das kann nicht sein! Das hieße ja ... und das ist unmöglich!", rief Phoebe nun und sprang auf. Es war das erste was sie sagte. „Phoebe, wovon sprichst du eigentlich?", fragte Cole irritiert. Sie schwieg. „Du weißt, dass das nicht sein kann! Warum musstest du denn ausgerechnet jetzt kommen?!", schrie Phoebe verzweifelt und wedelte hektisch mit ihren Händen, so dass der volle Suppenteller auf dem Boden landete und zerbrach. „Ich hab keine Ahnung wovon du redest", gab Prue zu. „Klar, du bist hier um es zu verhindern! Das lasse ich nicht zu! Nicht schon wieder!", schrie Phoebe und rannte aus der Küche. Alle sahen ihr besorgt hinterher. „Was ist los mit ihr?", fragte Prue. Alle zuckten mit den Schultern. „Warum bist du hier? Und wie lange darfst du bleiben?", fragte Piper ihre Schwester. „Ich bin hier, weil ich hier sein soll und ich bleibe für immer!". Eine Minute war es still und alle starrten Prue an. „Was?!", rief dann Leo. „Äh ... zumindest wenn ihr nichts dagegen habt", meinte Prue dann etwas schüchtern. „Ich find's toll!", kreischten Paige und Piper los und Leo nickte zustimmend. Cole sagte nichts dazu, sondern stand auf und verließ die Küche. Keiner bemerkte das er gegangen war. „Onka Cole", meinte Prue und deutete mit ihrem Finger auf die Tür. Leo sah sie erstaunt an. „Das ist so toll", meinte Leo und umarmte Prue. „Ab jetzt haben wir die Macht der Vier", meinte Prue grinsend. Leo sah zur Tür und dachte an Phoebes Reaktion auf Prues Auftauchen. „Oder auch nicht", murmelte er, doch niemand hörte es.
