Phoebe war in ihr Zimmer gerannt. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Keine Frage, sie liebte Prue, aber weswegen sie hier war, war einfach ... Sie war sich nicht sicher warum Prue das wollte, aber sie war sich sicher, das Prue deswegen hier war. So wütend wie sie war, warf sie ein Kissen in Richtung Tür, ohne zu sehen, dass Cole gerade herein kam, der das Kissen direkt gegen den Kopf bekam. „Womit hab ich das denn verdient?", fragte er, total perplex. „Sorry", knurrte Phoebe wütend. „Willst du wissen, was sie noch gesagt hat?", fragte Cole seine Freundin. Phoebe zuckte bloss mit den Schultern. „Sie bleibt". „Für wie lange?", fragte Phoebe leise. „Für immer", meinte Cole. Phoebes Augen weiteten sich. „Ich wunder mich etwas, Phoebe. Normalerweise würdest du ausflippen vor Freude, dass Prue wieder da ist, doch das zeigst du irgendwie auf eine komische Art und Weise", meinte Cole verwirrt und setzte sich auf das Bett. „Ich freu mich, wirklich, Cole, nur ... also ... ich weiß warum sie wirklich hier ist", meinte Phoebe und rieb sich Stirn. „Warum?", fragte Cole neugierig. „Kann ich dir nicht sagen", murmelte Phoebe. „Hm, woher weißt du es?", fragte Cole weiter. „Kann ich dir nicht sagen". „Hm, und warum bist du Prue so an die Gurgel gesprungen?". „Kann ich dir nicht sagen", antwortete Phoebe wieder. „Lass mich raten, es geht um uns? Richtig? Ist sie hier um dich von mir fernzuhalten?", fragte Cole und sah Phoebe endlich an. Phoebe tat nichts. „Wenn sie hier ist um dich von mir fernzuhalten, wirst du es tun?", fragte Cole und stand nun auf. Phoebe sah ihn bloss an und schüttelte schließlich mit dem Kopf. „Das hat aber ziemlich lange gedauert", meinte Cole enttäuscht. Phoebe sah ihn liebevoll an. „Ich weiß das sie nicht hier ist um uns zu trennen, Cole. Zumindest nicht absichtlich", sagte sie schließlich. „Du würdest dich für deine Schwestern entscheiden, Phoebe, dass wissen wir beide. Wir haben das schon mal zusammen durchgemacht". „Damals war das etwas anderes, du warst von der Quelle des Bösen besessen", antwortete sie. „Du wirst dich für deine Schwestern entscheiden, weil Prue es dir sagt". „Warum sollte ich das tun?", fragte Phoebe ihn. „Weil sie verdammt noch Mal deine große Schwester ist!", rief Cole nun. „Cole, sieh mich an", meinte Phoebe und nahm sein Gesicht in ihre Hände. „Ich habe nie sonderlich viel auf Prue gehört und sie wird dich nicht von mir trennen können. Diesmal stehe nicht nur ich hinter dir, Cole, sondern auch Piper, Leo, Paige, Patsy und die kleine Prue", erklärte sie. „Bist du dir da sicher?", fragte Cole heiser. „Sie lieben dich, Cole, du gehörst zur Familie und niemand wird das ändern können, nicht einmal Prue". „Und außerdem will sie es auch gar nicht", meinte Prue von der Tür aus. Erschrocken wirbelten Phoebe und Cole herum. „Schon mal was von anklopfen gehört?", fragte Phoebe bissig. „Lange her!", gab Prue zurück. „Weshalb bist du hier, wenn nicht um ihn von mir fernzuhalten?", fragte Phoebe sie. „Du weißt warum ich hier bin, auch wenn du es vielleicht falsch verstehst", meinte Prue. „Was gibt es daran falsch zu verstehen?", fragte Phoebe ihre Schwester. „Du tust es, du müsstest es wissen", meinte Prue zickig. „Cole sagt, du bleibst für immer hier, stimmt das?", fragte Phoebe sie. „Ja". „Wo wirst du wohnen?", fragte Phoebe sie. „Hier". „Wo hier?", fragte Phoebe ihre Schwester. „In Grams altem Zimmer", antwortete Prue. „Warum jetzt?", fragte Phoebe leise und sah ihrer großen Schwester in die eisblauen Augen. „Besser jetzt als nie", meinte Prue. „Ich hoffe es reden nicht alle Wächter des Lichts so", murmelte Phoebe. „Freust du dich denn gar nicht, dass ich wieder da bin?", fragte Prue und nun schlich sich Traurigkeit in ihre Stimme. „Doch, ich freue mich, dass du da bist, Prue und auch das du bleibst, aber meine Freude wird getrübt da ich den Grund deines Besuches kenne", meinte Phoebe ehrlich. „Ich glaube aber nicht das du ihn richtig verstehst", gab Prue zurück. „Vielleicht will ich das auch gar nicht", meinte Phoebe stur. Prue seufzte und drehte sich um und ging. Erschöpft rieb sich Phoebe die Stirn. „Was war das?", fragte Cole erstaunt. „Eine Unterhaltung mit meiner großen Schwester", murmelte Phoebe und sah ihn traurig an. „Sagst du mir irgendwann den Grund warum sie hier ist?", fragte Cole und legte seine Arme um sie. „Ja, und vielleicht brauchst du gar nicht mehr so lange darauf zu warten", murmelte Phoebe und starrte an die Tür.

Es war nun schon einen Monat her, dass Prue wieder da war und alles lief wieder halbwegs normal ab. Als Cole am Abend nach Hause kam, stellte er seine Aktentasche auf den Boden und begrüßte Prue und Patsy, die beide auf ihn zugerannt kamen. „Wie war die Arbeit?", fragte Paige ihn lächelnd. „Naja, geht so. Wo ist Phoebe?", fragte Cole und sah sich nach seiner Freundin um. „Oben ... irgendwo. Sie benimmt sich heute sehr merkwürdig", meinte Paige grinsend. „Selbst für Phoebe?", fragte Cole grinsend. „Selbst für Phoebe", gab Piper zurück, die nun ins Wohnzimmer kam. „Wo ist Prue?", fragte Cole und sah sie wieder suchend um. „Auch oben". „Oh, oh", meinte Cole und ging die Treppe hinauf. Er hörte schon vor Phoebes Zimmer, das sie dort drin mit Prue diskutierte. Er öffnete die Tür. „Du wirst es nicht kriegen, Prue! Das lasse ich nicht zu!", zischte Phoebe und stand verheult vor Prue. Diese verdrehte genervt die Augen. „Phoebe, wenn du mir einmal zuhören würdest, wüsstest du, dass ich es überhaupt nicht haben will!". Irritiert hörte Cole weiter zu. Keiner, weder Phoebe noch Prue, hatte ihn bisher bemerkt. „Warum willst du es töten?", fragte Phoebe verzweifelt. „Das will ich doch gar nicht!", rief Prue nun. „Äh ... wer will was töten?", fragte Cole dazwischen. Phoebe und Prue wirbelten herum. „Sag es ihm, vielleicht hört er mir ja zu", meinte Prue und rauschte aus dem Zimmer. „Mein Name ist Cole, nicht er!", rief Cole ihr hinterher. Prue ignorierte ihn. „Was ist los, Baby?", fragte Cole dann und nahm Phoebe liebevoll in den Arm. „Wenn ich dir sage was los ist, darfst du mich aber nicht anschreien", flüsterte Phoebe. „Hey, hab ich dich jemals ... ja okay, ich versprech's", meinte Cole, als er ihren Blick sah. „Okay, ... äh ... Prue ist hier, weil sie etwas will, was uns gehört", erklärte Phoebe ihm und setzte sich auf ihr Bett, so dass sie ihm ins Gesicht gucken konnte. „Und das wäre?", fragte Cole verwirrt. „Unser Baby", flüsterte Phoebe und legte ihre Hand auf ihren Bauch. „Wir haben doch überhaupt kein ... Oh mein Gott, du bist schwanger?!", fragte Cole sie überrascht. Unsicher nickte Phoebe. Cole lächelte und nahm sie in den Arm. „Das ist ein Wunder", murmelte er und küsste ihren Bauch. Phoebe lächelte. „Ich liebe dich ... äh ... euch", flüsterte er und küsste Phoebe sanft. „Ich liebe dich auch", meinte Phoebe lächelnd. „Warte, und Prue will uns das Baby wegnehmen?", fragte Cole und sah Phoebe erschrocken an. Phoebe nickte. Er nahm Phoebe an der Hand und ging mit ihr die Treppe runter. „Pruedence Halliwell, was fällt dir ein unser Baby töten zu wollen!", brüllte Cole sie an. Prue schreckte erschrocken zusammen. „Ich will ...". „Du bist schwanger?", fragten Piper und Paige gleichzeitig, die von Coles Brüllerei angelockt worden waren. Phoebe nickte. „Und sie", Cole deutete auf Prue, „will unser Baby töten!". Alle sahen nun zu Prue. „Könnte ich was zu meiner Verteidigung sagen?", fragte Prue sauer. Alle außer Phoebe nickten. Leo der nun dazu gekommen war, sah sich erstaunt um. „Okay, ich bin nicht hier um Phoebe das Baby wegzunehmen oder zu töten, sondern ...". „Warum dann?", fragte Cole scharf. „War ich fertig? Nein! Ich bin hier, weil ich als Tante und als Wächterin des Lichts auf den Kleinen aufpassen soll", meinte Prue nun ruhiger. Alle schwiegen. „Der Kleine?", fragte Phoebe schließlich heiser. Prue nickte und lächelte unsicher. „Warum hast du das nicht eher gesagt?", fragte Cole Prue. „Hätte mir deine Freundin mal zugehört hätten wir dieses Problem überhaupt nicht", meinte Prue sauer und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich dachte du wolltest ihn töten! In meiner Vision hast du ein Messer über ihn gehalten, kurz nachdem er geboren wurde", flüsterte Phoebe schon fast. „Vision? Was für eine Vision?", fragte Leo nun. Phoebe winkte ab. „Ja, und das werde ich auch tun, wenn er geboren wird ...". „Warum?". „Darf ich ausreden? Okay, danke. Mit diesem Ritual weihe ich das Kind", erklärte Prue. „Was ich aber nicht verstehe ist, warum Phoebes Kind eine Wächterin des Lichts bekommt und geweiht wird und warum das bei Patsy und Prue nicht so war", meinte Piper verwirrt. „Das Kind von Phoebe und ihm wird ein ... wie sag ich das am besten, ein sehr, sehr, sehr, sehr, sehr magisches Kind und braucht deshalb besonderen Schutz", erklärte Prue ihnen. Alle nickten. „Es tut mir so leid", flüsterte Phoebe und starrte Prue an. „Schon gut, du wolltest nur dein Baby beschützen", meinte Prue und nahm Phoebe sanft in den Arm. „Du liebst ihn wirklich, hm?", fragte Prue, nachdem sie sich von Phoebe gelöst hatte. „Mein Name ist Cole", knurrte Cole durch seine Zähne hindurch. „Ich weiß", grinste Prue und orbte sich davon. „Ich gratuliere dir", meinte Piper und umarmte er Phoebe und dann Cole. Paige und Leo taten es ihr gleich.