Einen weiteren Monat später war Phoebes Bauch schon leicht gewölbt, was aber nur für sie und Cole sichtbar war. „Dada!", meinte Prue, als sie mit kleinen Schritten auf Leo zugelaufen kam, der sich gerade im Wohnzimmer materialisiert hatte. „Hey, Prinzessin", begrüßte Leo seine Tochter und nahm sie auf den Arm. „Piper, Paige, Prue, Phoebe, Cole!", rief er dann und gab Patsy, der Cartoons sah, einen Kuss auf die Stirn. Piper und Prue kamen aus der Küche ins Wohnzimmer gerannt, Paige und Phoebe aus dem Sonnenzimmer und Cole polterte die Treppe hinunter. „Was?!", fragten alle gleichzeitig. „Äh ... also, so schlimm ist es nun auch nicht", beruhigte Leo sie und setzte Prue ab. „Okay, worum geht es?", fragte Paige ihren Schwager. „Äh ... na ja, ich glaube ihr solltet euch setzten", meinte Leo, der sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. „Und wenn wir das nicht wollen?", fragte Phoebe und sah ihn durchdringend an. Cole und Prue verdrehten die Augen und drückten Phoebe, fast gewaltvoll, auf einen Stuhl. Dann setzte sich der Rest. „Okay, ... es ... äh ... geht sozusagen um euer Baby", meinte Leo und sah zu Phoebe. Deren Augen weiteten sich vor Schreck. „Willst du damit sagen, dass der Ältesten Rat mir unser Baby wegnehmen will?", fragte Phoebe ihn erschrocken. „Sagte ich das? Nein! Also, und es geht um Prue. Sie sind etwas überrascht was du hier unten zu suchen hast, denn von ihnen hast du den Auftrag nicht bekommen", meinte Leo und wandte sich verwirrt zu Prue. „Wer hat gesagt dass ich für den Ältesten Rat arbeite?", fragte Prue ihn. „Nicht?", fragte Piper verwundert. Prue schüttelte mit dem Kopf. „Also, bitte! Ich und der Ältesten Rat? Als ob ich für den Ältesten Rat arbeiten würde, murmelte Prue. „Für wen arbeitest du dann, wenn nicht für die Ältesten?", fragte Paige. „Ob ihr´s glaubt oder nicht, aber es gibt noch etwas was über dem Ältesten Rat steht", erklärte Prue ihnen. „Okay, für meinen Geschmack ist das Wort Ältesten Rat in den letzten zwei Minuten zu oft gefallen", murmelte Phoebe und alle sahen sie an. „Und warum weiß der Äl ... okay, warum wissen die nichts davon?", fragte Cole schließlich. „Weil es sie einen Scheißdreck angeht", meinte Prue bloss. „Prue!", meinte Leo und sah besorgt zur Decke. „Was? Sie sind nicht meine Auftraggeber, ich darf über sie reden wie ich will", murrte sie. „Nun nicht mehr, Prue. Wir haben jetzt die Macht der Vier und so sehr es dich auch quälen wird das zu hören, aber wir arbeiten für den Ältesten Rat", erklärte Piper ihr. „Das denkt ihr zumindest! Alles was ihr tut, geht von meinen Auftraggebern aus und nicht von den primitiven Ältesten!". „Okay, Ende dieser Diskussion. Was hat denn jetzt unser Baby damit zu tun?", fragte Cole seinen Schwager. „Nun ja, sie sind besorgt was euren Nachwuchs angeht", erklärte Leo ihm. „Wieso das?", fragte Paige. „Weil ein Kind von Phoebe und Cole ein gewisses Risiko mit sich bringt". „Aber ich denke er ist kein Dämon mehr", wunderte Prue sich nun. „Das ist er auch nicht", meinte Piper unterstützend. „Nein, aber ... nun ja ... ihr beide seit nicht unbedingt Unschuldslämmer", meinte Leo. Mit geweiteten Augen sah Phoebe ihn an. „Okay, damit ich das auch richtig verstehe. Die Ältesten lassen zu, das Kinderschänder Kinder kriegen, dass Mörder Kinder kriegen und das Dämonen Kinder kriegen, aber wenn Cole und ich, wohlgemerkt beide gut, ein Kind kriegen laufen die da oben Amok?", hakte Phoebe nach. Unsicher nickte Leo. „Okay, das ist echt bekloppt!", meinte Phoebe dann. „Sie meinen ja nur, dass es gefährlich werden könnte ...". „... Und um das zu verhindern bin ich hier", warf Prue ein. Alle nickten zustimmend. „Also gut, Leo, du kannst deinen bescheuerten Ältesten sagen, dass es sie einen feuchten Kehricht angeht was mit meinem Kind passiert!", zischte Phoebe nun. „Darf ich den Wortlaut ändern?", fragte Leo hoffnungsvoll. „Nein!", meinte Phoebe, stand auf und lief dann nach oben. „Na toll, ich werde so was von Ärger kriegen", murmelte Leo, gab Piper noch einen Kuss und orbte sich dann davon. „Die spinnen total", meinte Paige.

Einen Monat später lag Phoebe auf einer Liege im dem Untersuchungszimmer ihrer Gynäkologin. „Okay, und da sieht man das kleine Köpfchen", erklärte die etwas ältere Dame. „Es ist so klein", bemerkte Cole, der wie gebannt auf den Bildschirm starrte. „Das sollte es im vierten Monat auch noch sein", meinte die Ärztin lächelnd. „Das ist Wahnsinn wie schnell er wächst", meinte Phoebe erstaunt. „Er? Sie wissen also schon was es wird?", fragte die Gynäkologin nach. Phoebe und Cole nickten. „Das ist gut, ich wollte sie gerade Fragen ob sie es wissen wollen", bemerkte sie dann. „Tja ... wir wissen es schon etwas länger", meinte Cole und nahm das frisch ausgedruckte Ultraschallbild entgegen. „Denken sie schon über Namen nach?". „Sollten wir das denn jetzt schon?", fragte Phoebe sie. „Besser zu früh als zu spät", sinnierte sie. Cole sah sie grinsend an. ,Die redet wie Prue, dachte er amüsiert. „Okay, ab jetzt kommen sie bitte alle zwei Wochen zur Untersuchung", meinte die Ärztin. Phoebe stutze, als sie sich aufrichtete. „Warten Sie! Muss man nicht alle zwei Wochen kommen wenn es eine Risikoschwangerschaft ist?", fragte Phoebe besorgt. Die Ärztin nickte. „Das ist bei Ihnen ja auch so, Miss Halliwell. Sie haben bereits zwei Kinder verloren, da ist das Risiko viel größer dieses hier auch zu verlieren", erklärte die Gynäkologin. „Jetzt auch noch? Sie ist doch schon im viertem Monat!", wunderte Cole sich besorgt. „Es ist nie zu spät ein Kind zu verlieren, also, wir sehen uns in zwei Wochen, Miss Halliwell! Mister Turner!", verabschiedete sich die Ärztin und schloss die Tür hinter sich. „Also, dass hätte sie uns aber auch schonender beibringen können", meinte Cole murmelnd, als er Phoebe von der Liege half. „Ich hab Angst, Cole. Was ist, wenn ich auch dieses Baby verliere?", fragte Phoebe und kuschelte sich in seine starken Arme. „Hey, das wird nicht passieren! Das lasse ich nicht zu", erklärte Cole ihr ernst. „Ich liebe dich", flüsterte Phoebe in sein Ohr. „Ich liebe dich auch", meinte Cole und küsste sie sanft, dann nahm er ihre Hand und führte sie sanft aus dem Untersuchungsraum. Phoebe und Cole schwiegen die ganze Autofahrt über und gingen auch schweigend in das Halliwell-Manor. „Hey, wie war's? Wie geht's dem kleinem Knirps?", fragte Paige, die aus dem Wohnzimmer kam. Phoebe sah zu Cole. „Äh ... ihm geht's ganz gut, aber ich muss in zwei Wochen wieder hin", erklärte Phoebe ihrer Schwester. „Was? Wieso?", fragte Prue, die mit ihrer Nichte und ihrem Neffen aus dem Sonnenzimmer kam. „Risikoschwangerschaft", murmelte Cole und ging die Treppe hinauf. „Es macht ihm zu schaffen", meinte Phoebe und lächelte ihre Schwestern unsicher an. „Wieso ist es eine Risikoschwangerschaft?", fragte Piper, die jetzt dazutrat. „Weil ich die ersten beiden Kinder schon verloren habe", meinte Phoebe leise. „Hey, diesmal ist Cole aber da um dich zu unterstützen und wir auch", meinte Prue und nahm ihre kleine Schwester lächelnd in den Arm. Phoebe seufzte. Ihre Schwestern hatten ja recht, sie würden das schaffen, alle zusammen.