Am nächsten Tag lief Phoebe die ganze Zeit nervös auf und ab. Sie wusste noch ganz genau, wie Piper und Paige damals auf ihren Auszug ins Penthouse reagiert hatten. Und jetzt war Prue dabei ... „Phoebe ...". „Ah!", rief Phoebe erschrocken und wirbelte zu Leo herum. „Alles in Ordnung mit dir?", fragte Leo seine Schwägerin. „Klar, du hast mich nur erschreckt", erklärte Phoebe ihm nervös. „Cole ist am Telefon", meinte Leo und reichte ihr etwas verwirrt den Hörer. Phoebe lächelte und nahm den Hörer entgegen. „Hey ...", meinte Phoebe und ging mit dem Telefon in ihr Zimmer. „Phoebe, du musst mir Versprechen dich jetzt nicht aufzuregen", fing Cole an. „Wenn du so einen Satz anfängst regt mich das schon auf", meinte Phoebe besorgt. „Es tut mir leid, Baby, aber ich werde es wahrscheinlich nicht zum Abendessen schaffen". „Was?! Bist du verrückt? Du kannst mich das nicht alleine machen lassen!", schrie Phoebe in den Hörer. „Phoebe, wir könnten es doch einfach verschieben und es Morgen beim Frühstück erzählen", schlug Cole vor. „Cole, es war ausgemacht heute Abend! Du musst kommen!", meinte Phoebe verzweifelt. „Ich kann hier nicht weg, Phoebe. Es ist der neue Fall an dem ich arbeite und ...". „... das will ich gar nicht wissen! Ich brauche dich dabei, Cole", flehte Phoebe ihn an. „Ich kann hier beim besten Willen nicht weg, Baby. Es tut mir leid", meinte er geknickt. „Ja, klar", murmelte Phoebe. „Phoebe, wir machen es Morgen früh, okay?", fragte Cole sie. „Okay", meinte Phoebe enttäuscht. „Ich liebe dich, Baby", meinte Cole. „Ich dich auch". Dann legte Phoebe seufzend auf. „Alles in Ordnung, Tante Phoebe?", fragte Patsy, der in der Tür stand. „Ja, Patsy, alles okay", murmelte Phoebe und lächelte den, mittlerweile dreieinhalbjährigen, an. „Prue und ich lassen gerade Dinge schweben", erklärte Patsy ihr. „Zeigt mal", meinte Phoebe und folgte Patsy in Prue´s und sein Zimmer. „Tata Phee!", rief Prue und lief auf ihre Tante zu. „Hey, Patsy sagt ihr lasst Dinge schweben? Zeigt mir das doch mal!", meinte Phoebe und setzte sich im Kinderzimmer auf den Boden. Prue nickte und ließ einen Teddybären schweben. Patsy ließ seinen Plüschdinosaurier dagegen krachen. „Pasy böse!", rief Prue und fing an zu weinen. Phoebe nahm sie tröstend in den Arm und zuckte zusammen, als sie die Vision unvorbereitet traf. Als Phoebe wieder klar denken konnte rieb sich stöhnend die Stirn. „Otay?", fragte Prue besorgt. „Mommy!", schrie Patsy los und eilte auf seine Tante zu. Phoebe wollte etwas erwidern, doch dann erinnerte sie sich an die Vision. „Was ist passiert?", fragte Piper, als sie in das Zimmer gerannt kam. „Tante Phoebe ist einfach umgekippt", erklärte Patsy seiner Mutter besorgt. „Phoebe, bist du in Ordnung?", fragte Piper ihre Schwester und half dieser auf. „Äh ... ich denke schon. Ich muss weg, pass auf Patsy und Prue auf!", rief Phoebe und rannte so schnell sie konnte aus dem Haus. „Phoebe!", rief Piper ihr besorgt hinterher. „Was ist mit ihr passiert, Mom?", fragte Patsy und sah besorgt hinter seiner Tante her. „Ich hab keine Ahnung, Patsy. Pass bitte auf deine Schwester auf", meinte Piper und ging aus dem Kinderzimmer. „Phoebe?", rief Piper und klopfte leicht an Phoebes Zimmertür. Als niemand antwortete öffnete Piper die Tür einen Spalt. „Phoebe, bist du da drin?", fragte Piper und betrat das Zimmer schließlich ganz. Doch hier fand sie keine Phoebe. Sie lief die Treppe hinunter, in die Küche, in der Paige am Zeitung lesen war. „Hast du Phoebe gesehen?", fragte Piper ihre Schwester besorgt. „Nein, aber irgendwer ist grad durch die Haustür rausgerannt. Was ist denn passiert?", fragte Paige ihre Schwester. „Wenn ich das wüsste", murmelte Piper beunruhigt. „Hä?". „Ich denke, dass Phoebe eine Vision hatte", erklärte Piper ihr. „Und warum läuft sie dann weg, anstatt das mit uns zu besprechen?", fragte Paige irritiert. „Das wüsste ich auch gerne". Nun materialisierte Prue sich in der Küche. „Hey, wo ist Phoebe?", fragte Prue verwundert über die besorgten Gesichter ihrer Schwester. „Keine Ahnung, sie ist weggerannt", erklärte Piper ihrer großen Schwester. „Was?! Sag mir dass das ein Witz ist!", rief Prue laut. Erstaunt sahen Piper und Paige ihre Schwester an. „Das ist kein Witz, Prue! Sie hatte eine Vision und dann ist sie weggerannt", erklärte Piper ihr. „Ich hasse diese Ältesten!", schrie Prue nun und warf einen Blick nach oben. „Was haben denn die Ältesten damit zu tun?", fragte Paige verwundert. „Sie schicken ihr Visionen, damit sie dieses Kind nicht behält! Visionen die falsch sind!", meinte Prue wütend. „Warum tun sie denn so was?", fragte Piper, die nun langsam ebenfalls wütend wurde. „Sie wollen das magische Kind für sich, weil es sehr mächtig wird", erklärte Prue ihnen. „Du bist hier um das Kind vor den Ältesten zu beschützen?", fragte Paige fassungslos. „Nicht nur, aber hauptsächlich". „Leo!", schrie Piper wütend. Leo materialisierte sich und sah erwartungsvoll zu den drei Frauen, die ihn wütend ansahen. „Was?", fragte Leo sie. „Warum hast du uns nicht gesagt, dass die Ältesten Phoebes Baby wollen?", fragte Paige sauer. „Die Ältesten wollen was?!", fragte Leo geschockt. „Es sieht so aus, als ob er nichts davon gewusst hat", murmelte Prue. „Sie wollen Phoebes Baby für sich", klärte Piper ihren Mann auf. „Woher wisst ihr das?", fragte Leo und setzte sich geschockt auf einen Stuhl. Piper und Paige sahen zu Prue. „Okay, woher weißt du das?", fragte Leo verwirrt. „Mir wurde es gerade mitgeteilt", meinte Prue. „Von den Templern des Avalons?", fragte Leo skeptisch. Prue nickte. „Was genau haben sie gesagt?", fragte Leo weiter. „Sie haben gesagt, dass die Ältesten Phoebe falsche Visionen schicken, damit diese Angst davor bekommt, dass Baby großzuziehen und es ihnen gibt", erklärte Prue ihm. „Wo ist Phoebe jetzt?", fragte Leo in die Runde. Alle zuckten mit den Schultern. „Kannst du sie denn nicht orten?", fragte Piper ihn. „Ich kann´s zumindest versuchen", meinte Leo und schloss konzentriert seine Augen. Fast zeitgleich öffnete er sie wieder. „Sie blockiert meine Suche", erklärte Leo ihr. „Was?! Seit wann hat sie denn diese Kraft?", fragte Piper verwirrt. Paige und Prue sahen genauso ahnungslos aus der Wäsche. „Ich denke nicht, dass Phoebe diese Kraft besitzt, sonder der kleine Kerl in ihr", erklärte Leo ihnen. „Und was machen wir jetzt?", fragte Piper besorgt. „Wir sollten Cole bescheid sagen", meinte Prue und ging zum Telefon. „Er wird ausrasten", murmelte Paige. „Hallo, mein Name ist Prue Halliwell. Ist Cole Turner zu sprechen?", fragte Prue in den Hörer. „Ja, einen Augenblick bitte", meinte die Frauenstimme am anderem Ende der Leitung. „Prue, was ist los?", fragte Cole in den Hörer. „Phoebe ist verschwunden", sprach Prue das Problem sofort an. Anstatt eine Antwort zu kriegen, hörte sie nur ein Tuten. „Cole?", fragte sie in den Hörer. „Er hat einfach aufgelegt", meinte sie fassungslos und wollte gerade zu den anderen gehen, als Cole sich vor ihr materialisierte. „Was?!", fragte er aufgeregt. „Ja, sie ist weg", erklärte Leo ihm. „Wo ist sie? Warum ist sie weg? Hat sie ein Dämon? Ich schwöre, ich werde ihm sämtliche Knochen brechen, wenn er ...". „Cole! Beruhig dich! Sie hatte eine Vision und ist dann weggerannt! Wohin wissen wir nicht!", rief Paige. Cole beruhigte sich etwas. „Was hat sie gesehen?", fragte er dann. Alle zuckten mit den Schultern. „Aber es hat garantiert etwas mit dem Knirps zu tun, denn der Ältesten Rat schickt ihr falsche Visionen, damit sie den Kleinen nach der Geburt abgibt ... an sie", erklärte Prue ihm. Cole atmete tief durch. „Was?", fragte er dann ruhig. Zu ruhig. „Äh ... ja". „Hat Leo versucht sie zu orten?", fragte Cole besorgt. „Ja, aber euer Baby blockiert seine Suche", erklärte Piper ihm. „Was? Äh ... okay, ich denke ich weiß wo sie ist. Ich werde sie zurück bringen", meinte Cole und schimmerte sich davon. „Woher weiß Cole wo sie ist?", fragte Paige verwirrt. „Wahrscheinlich will das Baby, dass er sie findet", meinte Leo nachdenklich. Piper nickte zustimmend und beobachtete ihre große Schwester, die wütend gen Decke sah.

Cole hatte sich in ihr Haus geschimmert und lief nun durch das Untere Stockwerk, auf der Suche nach Phoebe. Als er sie unten nicht fand, ging er in das Schlafzimmer, doch auch dort war sie nicht. Er sah in ihrem Büro nach, dort fand er sie aber auch nicht. Langsam verzweifelte er. Er ging in das Babyzimmer und sah Phoebe mit geschlossenen Augen in dem Schaukelstuhl sitzen. Sie streichelte beruhigend über ihren Bauch. „Baby", flüsterte er, als er sich zu ihr kniete. Phoebe schlug die Augen auf und sah in Coles besorgtes Gesicht. „Solltest du nicht Arbeiten sein?", war alles was sie sagte. „Du bist weggerannt! Ich dachte dir wäre etwas schlimmes passiert. Dir und Jus", meinte er besorgt. „Wir sind okay", beruhigte Phoebe ihn mit dem Anflug eines Lächelns. „Warum bist du weggerannt?", fragte Cole sanft und legte seine Hand auf ihren Bauch. „Nur so", log sie. „Piper sagt, du hättest eine Vision gehabt, bevor du weggerannt bist", erklärte er ihr. „Du hast mit Piper geredet?", fragte Phoebe ihn. „Und mit Prue, Paige und Leo! Sie machen sich furchtbare Sorgen um dich", erklärte er ihr. „Hm?". „Hör zu, ich weiß nicht was du gesehen hast. Aber das ist nicht real gewesen, Phoebe. Prue hat gesagt, dass der Ältesten Rat dir Visionen schickt um dir Angst vor dem Leben als Mutter zu machen, damit sie dass Baby bekommen", erklärte er ihr leise. Phoebes Augen weiteten sich. „Das kann doch nicht wahr sein", knurrte sie wütend. „Doch, Baby, was hast du gesehen?", fragte Cole sie. „Ich hab unsere angebliche Zukunft gesehen. Wir waren alle böse, du, ich und der Knirps", erklärte sie ihm. Cole nickte. „Und ich habe meine Schwestern getötet und Leo und Patsy und Prue", weinte Phoebe nun. „Hey, diese Vision war nicht echt. Das wird nicht passieren. Unser Baby ist nicht böse und wir auch nicht", erklärte er ihr. Phoebe nickte. „Warum sind Leo, Piper, Paige und Prue eigentlich nicht hier aufgetaucht? Sie hätten mich doch orten können", meinte Phoebe etwas verwirrt. „Nein, anscheinend hat ihnen Jus einen Strich durch die Rechnung gemacht, in dem er ihre Suche blockiert hat", erklärte Cole ihr lächelnd. „Das kann er?", fragte Phoebe und Stolz schwang in ihrer Stimme. „Natürlich!". Cole lächelte und küsste Phoebe sanft. „Jag mir nie wieder so einen Schreck ein", flüsterte er. „Versprochen", meinte Phoebe und küsste ihn sanft. „Okay, was zum Teufel tut ihr hier?", fragte Pipers Stimme von der Tür aus. Erschrocken sahen Phoebe und Cole zu ihr, Paige und Prue, die in der Tür standen. „Äh ... hi", meinte Phoebe unsicher. „Wie lange steht ihr schon da?", fragte Cole und stand auf. „Lange genug um zu wissen, was sie gesehen hat", erklärte Prue ihm und sah auf die Zimmertür, auf der Justin stand. „Bekomm ich keine Erklärung?", fragte Piper ihre kleine Schwester. „Piper, ich weiß du wirst das nicht gerne hören, doch Cole und ich werden ausziehen", erklärte Phoebe ihr und machte sich auf ein Donnerwetter gefasst. „Was?", fragte Paige ruhig und ein kleines Lächeln huschte über Pipers Gesicht. „Sie lächelt! Warum lächelt sie?", fragte Phoebe ihren Freund. Cole zuckte mit den Schultern. „Sie lächelt, weil wir euch sowieso bitten wollten auszuziehen, weil es mittlerweile echt eng geworden ist", erklärte Prue ihnen grinsend. „Was?", fragte nun Phoebe. „Ja, wir hätten für das Baby kein Zimmer mehr frei gehabt und Patsy wird langsam zu alt um mit Prue in einem Zimmer zu schlafen", meinte Piper schließlich. „Es ist komisch wenn sie so heißt wie ich", brummte Prue. „Aber sie heißt zu deinen Ehren so! Ich konnte ja wohl schlecht riechen, dass du von den Toten auferstehst!", meinte Piper. „Also seit ihr damit einverstanden, dass wir ausziehen?", fragte Cole ungläubig. Alle nickten lächelnd. „Und wovor hatten wir jetzt solche Angst?", fragte Cole seine Freundin. „Ich hatte es mir, ehrlich gesagt, auch schlimmer vorgestellt", erwiderte Phoebe lächelnd. „Okay, wir lassen euch dann mal alleine und kommen Morgen zum Frühstück und dann möchte ich eine Hausführung", lud sich Piper selber ein. Perplex nickten Phoebe und Cole. Piper und Prue liefen die Treppe hinunter. „Macht euch nichts draus, bis Morgen", rief Paige und lief hinter ihren Schwestern her. Phoebe sah Cole verwirrt an. „Es war einfach", bemerkte er und küsste sie sanft. „Vielleicht zu einfach", meinte Phoebe nachdenklich.