Drei Wochen später kam Paige aufgeregt durch die Haustür des Halliwell-Manors gerannt. „Piper, Leo, Prue!", rief Paige und lief in das Wohnzimmer, in dem Prue, Patsy und Piper saßen. „Was ist denn los?", fragte Piper und sprang erschrocken auf. „Wo sind Leo und Prue?", fragte Paige ihre Schwester. „Die mussten zum Ältestem Rat. Was ist denn los, Paige?", fragte Piper nun besorgt. „Also gut ... ich weiß nicht was es war, doch ich glaube ... äh ... meine Kräfte sind verschwunden", erklärte Paige ihrer großen Schwester. „Was?! Wie kommst du denn darauf?", fragte Piper erschrocken. „Naja, da war so ein Dämon und der hat mich angegriffen. Ich hab versucht mich wegzubeamen, doch es hat nicht funktioniert! Dann hab ich versucht ihm sein Messer, mithilfe meiner Telekinetischen Kraft, aus der Hand zu reißen, doch auch das hat nicht geklappt", meinte Paige aufgeregt. „Bist du verletzt worden?", fragte Piper ihre Schwester besorgt. „Nein, ich konnte ihn so erledigen. Ich hab mir nen Zauberspruch ausgedacht", erklärte Paige ihr. „Okay". Piper versuchte die Vase, die auf dem Wohnzimmertisch stand, explodieren zu lassen. „Okay, es stimmt auch etwas nicht mit meinen Kräften", bemerkte Piper unsicher. „Sind Phoebe und Cole zu Hause?", fragte Paige und griff zum Telefon. „Ich glaube schon", meinte Piper nervös. Das war gar nicht gut. Überhaupt nicht! „Mom, ich kann den Teddy nicht mehr schweben lassen", beschwerte sich Patsy. „Was?", fragte Piper und sah fassungslos auf ihren Sohn. „Phoebe und Cole kommen so schnell sie können rüber", meinte Paige und legte auf. „Auch die Kinder sind betroffen", erklärte Piper ihrer Schwester mit rauer Stimme. „Das kann absolut nichts gutes Bedeuten", murmelte Paige. „Leo! Prue!", schrie Piper und sah gen Himmel. Nun öffnete sich die Haustür und Phoebe und Cole kamen herein. „Was ist los?", fragte Phoebe besorgt. „Unsere Kräfte sind verschwunden!", bemerkte Piper fast zickig. „Was?!", fragte Phoebe, die davon noch nichts bemerkt hatte. „Ja, futsch. Einfach weg! Wie kommt es, dass du nichts davon mitgekriegt hast?", fragte Paige verwirrt. „Keine Ahnung", gab Phoebe zu. „Hast du denn nichts gespürt. Ich meine, ist dir nicht aufgefallen, dass du Coles Gefühle nicht mehr spüren kannst?", fragte Piper. „Ich brauche keine Kräfte um seine Gefühle zu spüren", meinte Phoebe und setzte sich. „Was ist denn passiert?", wollte Cole wissen. „Keine Ahnung, aber auch Patsy und Prue haben ihre Kräfte nicht mehr", klärte Piper ihn auf. „Okay, das ist überhaupt nicht gut", meinte Cole besorgt. Plötzlich orbte sich Prue in das Wohnzimmer. „Oh mein Gott, Prue!", rief Paige erschrocken. „Hey, wir ... äh ... wir haben ein Problem", meinte Prue. „Allerdings! Unsere Kräfte sind verschwunden!", rief Piper aufgebracht. „Ja, ich weiß, ...". „Und warum bitteschön sind unsere Kräfte verschwunden?", fragte Phoebe ihre große Schwester. „Ich hab keine Ahnung, dass sagen sie mir nicht. Aber wir haben einen Auftrag", erklärte Prue. „Ohne unsere Kräfte?", fragte Piper sauer. „Ja". „Wo ist Leo?", fragte Cole nun. „Der ist in den Auftrag nicht mit einbezogen", erklärte Prue ihm und sah auf ihre Schuhe. „Okay, warum das denn nicht?", fragte Paige erstaunt. „Weil nur drei von uns gehen werden", erklärte Prue weiter. „Und wer wären diese drei?", fragte Phoebe erschöpft. „Phoebe, Cole und ich". „Was?! Wieso das? Sie ist schwanger! Ist denen das bewusst?", fragte Cole aufgebracht. „Ja, allerdings, doch nur wir drei können diesen Kampf gewinnen", versuchte Prue ihnen klar zu machen. „Und wieso das? Was für einen Kampf überhaupt?", fragte Piper irritiert. „Der Kampf, Gut gegen Böse". „Na toll", murmelte Phoebe. „Du hast meine erste Frage nicht beantwortet, Prue! Wieso könnt nur ihr diesen Kampf gewinnen?", hakte Piper nach und eine Augenbraue hob sich. „Ich hab keine Ahnung", log Prue. „Wieso glaub ich dir das nicht?", fragte Paige murmelnd. „Man darf nicht lügen, Tante Prue!", rief Patsy dazwischen. Prue lächelte. „Das tue ich nicht. Ihr werdet erfahren wieso nur Cole, Phoebe und ich den Kampf gewinnen können, doch bis dahin darf ich nichts sagen", erklärte Prue in die Runde. „Okay, was müssen wir tun?", fragte Phoebe und sah schließlich auf. „Phoebe, das kann nicht dein Ernst sein! Du bist schwanger!", rief Cole empört. „Das weiß ich selbst, Cole, aber wie Prue schon sagte, sind nur wir es, die den Kampf Gut gegen Böse gewinnen können", erklärte Phoebe ihm sachlich. Cole nickte einsichtig, sah aber nicht gerade glücklich aus. „Wir werden in die Ghettos von San Francisco fahren müssen, also zieht euch dementsprechend an", meinte Prue und warf einen kurzen besorgten Blick auf ihre Schwester. Phoebe stand auf und ging gefolgt von Cole aus dem Haus. Prue ging in die Küche und nahm einen Rucksack aus dem Schrank und stopfte einen Erstehilfekasten hinein. „Wofür das?", fragte Piper, die nun die Küche betreten hatte. „Für alle Fälle", murmelte Prue und sah dann auf. „Aber Prue, du bist nun auch eine Wächterin des Lichts. Du kannst sie heilen wenn was ist", erinnerte Piper ihre Schwester. „Manche Verletzungen kann man auch mit Magie nicht heilen", bemerkte Prue nachdenklich. Ein kleines Fünkchen funkelte kurz in Pipers Augen auf. „Was? Du meinst ...?". „Ja, genau das meine ich", meinte Prue. „Und du meinst auch das ...?". „Ja, warum denn nicht?", fragte Prue ihre Schwester. „Wissen Phoebe und Cole davon?", fragte Piper besorgt. „Selbst du solltest es nicht wissen! Aber denkst du sie würden mitkommen wenn sie es wüssten?", fragte Prue ihre jüngere Schwester. „Wohl kaum". „Ich kann es nicht ändern, Piper, aber ich werde mein bestes geben", meinte Prue, als sie auch noch ein Küchenmesser in den Rucksack steckte. „Sie werden so was von sauer auf dich sein", bemerkte Piper leicht lächelnd. „Besser sauer als tot", murmelte Prue. „Prue, versprich mir, dass du auf dich aufpasst und auf Phoebe und Cole. Ich könnte es nicht ertragen noch mal jemanden aus der Familie zu verlieren", meinte Piper mit Tränen in den Augen. Prue sah zu ihrer Schwester und nahm diese in den Arm. „Das werde ich auch nicht noch mal zu lassen, Pip", meinte Prue und gab Piper einen Kuss auf die Wange. Piper lächelte leicht. „Ich muss jetzt los. Wünsch mir Glück", meinte Prue und orbte sich aus dem Haus.