Vicky: Danke für deine fleißigen Reviews! Dafür gibt es auch jetzt wieder
ein Update zur Belohnung.
8. Der Bote aus Bruchtal
Die nächsten Wochen wurden sehr hart für Faramir. Boromir nahm ihn zwar unter seine Fittiche, aber er wollte auch prüfen, was Faramir an Waffenkunst in Bruchtal gelernt hatte. Am besten war Faramir im Bogenschießen. „Von wem hast du das gelernt?", fragte Boromir erstaunt, der mit Pfeil und Bogen nicht halb so gut wie Faramir umgehen konnte. „Von einem Mann namens Estel", erzählte Faramir gelassen. Das war nicht gelogen: denn Aragorns wurde von den Elben „Estel"genannt, was soviel bedeutete wie „Elbenstein".
„Dieser Estel hat anscheinend einiges auf dem Kasten", murmelte Boromir anerkennend. Auch in der Fertigkeit mit dem Schwert bewährte sich Faramir gut, doch darin übertrumpfte ihn Boromir. Denethor sah den beiden Brüdern oft heimlich von seinem Turmzimmer aus beim Üben zu. Selbst er musste zugeben, dass Faramir in Bruchtal viel gelernt hatte, was die Waffenkünste betraf.
An einem sonnigen Herbsttag erschien ein Bote aus Bruchtal in Minas Tirith. Der Elb wünschte, den Truchseß Denethor zu sprechen. Man ließ ihn in die große Turmhalle, wo der Truchseß gerade mit Boromir eine Besprechung hielt. Als der Elb eintrat, verzog sich Denethors Miene unwillig.
„Wer ist das?", raunte er dem Wachsoldaten zu, der den Elben hereingelassen hatte.
Der Elb, der Figwit hieß, hatte mit seinen feinen Ohren jedoch mitgehört.
„Ich komme aus Bruchtal und bringe Botschaft aus Elronds Haus", sagte er mit seiner melodischen Elbenstimme, bevor der Wachsoldat antworten konnte.
Denethor starrte ihn ungehalten an:
„So, und was hat Herr Elrond denn für eine Botschaft?"Ein gewisser Spott war in seiner Stimme nicht zu überhören.
Boromir blickte peinlich berührt zu Boden. Das Benehmen seines Vaters ließ einmal mehr zu wünschen übrig.
„Ich komme später wieder", sagte er leise zu Denethor.
„Meinetwegen", brummte der Truchseß und fixierte weiterhin den Elben.
„Ein junges Brautpaar aus Bruchtal möchte seine Hochzeitsfeier in Minas Tirith abhalten", fuhr Figwit nun fort.
„Was soll das?", fragte Denethor finster. „Ist das hier eine Feierstätte für elbische Hochzeiten? Warum feiert Ihr nicht unter Eueresgleichen in Eueren Zauberwäldern?"
Figwit blieb trotz Denethors Beleidigungen ruhig und gelassen.
„Es handelt sich hierbei nicht um ein x-beliebiges Brautpaar, sondern um Elronds Sohn Elrohir und der Königsnichte Niniel aus dem Düsterwald", erklärte er. „Man wird Euch reiche Geschenke mitbringen, wenn Ihr uns Räumlichkeiten zur Verfügung stellt".
Denethors Augen weiteten sich gierig.
„Was für Geschenke sind das?", wollte er wissen.
„Gold und Silber, elbische Köstlichkeiten, Waffen und edle Stoffe", zählte Figwit auf.
„Gut", meinte Denethor zufrieden. „Ihr könnt in den Häusern der Heilung feiern. Das dürfte für Euere Zwecke genügen".
Figwit verneigte sich.
„Ich danke Euch im Namen von Herrn Elrond".
„Ihr könnt Euch jetzt wieder entfernen", sagte der Truchseß gönnerhaft zu ihm.
In der Zwischenzeit hatte Boromir seinen Bruder über Figwits Ankunft informiert. Faramir strahlte, als er hörte, dass jemand aus Bruchtal angekommen sei.
Figwit verließ gerade die Zitadelle, als Faramir ihm entgegenkam. Lachend fiel der junge Gondorianer dem Elben um den Hals. Er hatte sich mit Figwit immer sehr gut verstanden in Bruchtal.
„Erzähl', was führt dich nach Gondor, Freund?", fragte Faramir auf elbisch.
Figwit berichtete von der bevorstehenden Hochzeit und dem Wunsch des Brautpaares. Faramir versuchte sich seine Gefühlsregungen nicht anmerken zu lassen: Niniel heiratete jetzt also doch. Wahrscheinlich hatte man sie dazu gezwungen.
„Warum wollen Niniel und Elrohir ausgerechnet hier heiraten?", wollte er von Figwit wissen.
Der Elb sah ihn musternd an.
„Ich sehe Schmerz in deinen Augen, Faramir. Was bedrückt dich so?"
Faramir seufzte. Es hatte wohl keinen Zweck, länger um den heißen Brei herumzureden. Figwit war sein Freund und er konnte ihm vertrauen. Er begann ihm von seiner Liebe zu Niniel zu erzählen.
„Ich sollte wohl besser Elrohir die Sache mit Minas Tirith ausreden", meinte Figwit erschrocken. „Aber es ist schon zu spät: die Hochzeitsgesellschaft ist schon unterwegs hierher und müsste sich meinen Schätzungen nach bereits an der Pforte von Rohan befinden. Aragorn führt sie und er kennt den Weg nach Minas Tirith gut".
„Aragorn", murmelte Faramir nachdenklich vor sich hin. Dass Niniel unter seinen Augen hier heiraten wollte war schon schlimm genug, aber dass ausgerechnet Aragorn, Isildurs Erbe, auch noch in die Hauptstadt von Gondor kommen wollte, konnte zur Katastrophe ausarten. Wollte der rechtmäßige Thronerbe Gondors die Gelegenheit ergreifen und den Thron zurückfordern? Immer noch hatte Faramir Aragorns Worte „Ich will diese Macht nicht"im Ohr. Ja, er glaubte Aragorn. Aber wenn Denethor oder Boromir Wind davon bekamen, wer diese Gesellschaft begleitete, dann war Aragorn so gut wie tot.
Figwit sah Faramirs besorgtes Gesicht.
„Aragorn darf auf keinen Fall nach Minas Tirith kommen", sagte Faramir zu dem Elben. „Wir müssen das verhindern".
„Du kannst hier aber ohne die Erlaubnis deines Vaters nicht weg", meinte Figwit bekümmert. Plötzlich lächelte er :„Aber halt – da fällt mir etwas ein!"
8. Der Bote aus Bruchtal
Die nächsten Wochen wurden sehr hart für Faramir. Boromir nahm ihn zwar unter seine Fittiche, aber er wollte auch prüfen, was Faramir an Waffenkunst in Bruchtal gelernt hatte. Am besten war Faramir im Bogenschießen. „Von wem hast du das gelernt?", fragte Boromir erstaunt, der mit Pfeil und Bogen nicht halb so gut wie Faramir umgehen konnte. „Von einem Mann namens Estel", erzählte Faramir gelassen. Das war nicht gelogen: denn Aragorns wurde von den Elben „Estel"genannt, was soviel bedeutete wie „Elbenstein".
„Dieser Estel hat anscheinend einiges auf dem Kasten", murmelte Boromir anerkennend. Auch in der Fertigkeit mit dem Schwert bewährte sich Faramir gut, doch darin übertrumpfte ihn Boromir. Denethor sah den beiden Brüdern oft heimlich von seinem Turmzimmer aus beim Üben zu. Selbst er musste zugeben, dass Faramir in Bruchtal viel gelernt hatte, was die Waffenkünste betraf.
An einem sonnigen Herbsttag erschien ein Bote aus Bruchtal in Minas Tirith. Der Elb wünschte, den Truchseß Denethor zu sprechen. Man ließ ihn in die große Turmhalle, wo der Truchseß gerade mit Boromir eine Besprechung hielt. Als der Elb eintrat, verzog sich Denethors Miene unwillig.
„Wer ist das?", raunte er dem Wachsoldaten zu, der den Elben hereingelassen hatte.
Der Elb, der Figwit hieß, hatte mit seinen feinen Ohren jedoch mitgehört.
„Ich komme aus Bruchtal und bringe Botschaft aus Elronds Haus", sagte er mit seiner melodischen Elbenstimme, bevor der Wachsoldat antworten konnte.
Denethor starrte ihn ungehalten an:
„So, und was hat Herr Elrond denn für eine Botschaft?"Ein gewisser Spott war in seiner Stimme nicht zu überhören.
Boromir blickte peinlich berührt zu Boden. Das Benehmen seines Vaters ließ einmal mehr zu wünschen übrig.
„Ich komme später wieder", sagte er leise zu Denethor.
„Meinetwegen", brummte der Truchseß und fixierte weiterhin den Elben.
„Ein junges Brautpaar aus Bruchtal möchte seine Hochzeitsfeier in Minas Tirith abhalten", fuhr Figwit nun fort.
„Was soll das?", fragte Denethor finster. „Ist das hier eine Feierstätte für elbische Hochzeiten? Warum feiert Ihr nicht unter Eueresgleichen in Eueren Zauberwäldern?"
Figwit blieb trotz Denethors Beleidigungen ruhig und gelassen.
„Es handelt sich hierbei nicht um ein x-beliebiges Brautpaar, sondern um Elronds Sohn Elrohir und der Königsnichte Niniel aus dem Düsterwald", erklärte er. „Man wird Euch reiche Geschenke mitbringen, wenn Ihr uns Räumlichkeiten zur Verfügung stellt".
Denethors Augen weiteten sich gierig.
„Was für Geschenke sind das?", wollte er wissen.
„Gold und Silber, elbische Köstlichkeiten, Waffen und edle Stoffe", zählte Figwit auf.
„Gut", meinte Denethor zufrieden. „Ihr könnt in den Häusern der Heilung feiern. Das dürfte für Euere Zwecke genügen".
Figwit verneigte sich.
„Ich danke Euch im Namen von Herrn Elrond".
„Ihr könnt Euch jetzt wieder entfernen", sagte der Truchseß gönnerhaft zu ihm.
In der Zwischenzeit hatte Boromir seinen Bruder über Figwits Ankunft informiert. Faramir strahlte, als er hörte, dass jemand aus Bruchtal angekommen sei.
Figwit verließ gerade die Zitadelle, als Faramir ihm entgegenkam. Lachend fiel der junge Gondorianer dem Elben um den Hals. Er hatte sich mit Figwit immer sehr gut verstanden in Bruchtal.
„Erzähl', was führt dich nach Gondor, Freund?", fragte Faramir auf elbisch.
Figwit berichtete von der bevorstehenden Hochzeit und dem Wunsch des Brautpaares. Faramir versuchte sich seine Gefühlsregungen nicht anmerken zu lassen: Niniel heiratete jetzt also doch. Wahrscheinlich hatte man sie dazu gezwungen.
„Warum wollen Niniel und Elrohir ausgerechnet hier heiraten?", wollte er von Figwit wissen.
Der Elb sah ihn musternd an.
„Ich sehe Schmerz in deinen Augen, Faramir. Was bedrückt dich so?"
Faramir seufzte. Es hatte wohl keinen Zweck, länger um den heißen Brei herumzureden. Figwit war sein Freund und er konnte ihm vertrauen. Er begann ihm von seiner Liebe zu Niniel zu erzählen.
„Ich sollte wohl besser Elrohir die Sache mit Minas Tirith ausreden", meinte Figwit erschrocken. „Aber es ist schon zu spät: die Hochzeitsgesellschaft ist schon unterwegs hierher und müsste sich meinen Schätzungen nach bereits an der Pforte von Rohan befinden. Aragorn führt sie und er kennt den Weg nach Minas Tirith gut".
„Aragorn", murmelte Faramir nachdenklich vor sich hin. Dass Niniel unter seinen Augen hier heiraten wollte war schon schlimm genug, aber dass ausgerechnet Aragorn, Isildurs Erbe, auch noch in die Hauptstadt von Gondor kommen wollte, konnte zur Katastrophe ausarten. Wollte der rechtmäßige Thronerbe Gondors die Gelegenheit ergreifen und den Thron zurückfordern? Immer noch hatte Faramir Aragorns Worte „Ich will diese Macht nicht"im Ohr. Ja, er glaubte Aragorn. Aber wenn Denethor oder Boromir Wind davon bekamen, wer diese Gesellschaft begleitete, dann war Aragorn so gut wie tot.
Figwit sah Faramirs besorgtes Gesicht.
„Aragorn darf auf keinen Fall nach Minas Tirith kommen", sagte Faramir zu dem Elben. „Wir müssen das verhindern".
„Du kannst hier aber ohne die Erlaubnis deines Vaters nicht weg", meinte Figwit bekümmert. Plötzlich lächelte er :„Aber halt – da fällt mir etwas ein!"
