Was tun wir hier?", fragte Phoebe und griff ängstlich nach Coles Hand. Es war bereits dunkel draussen und Prue, Cole und Phoebe liefen durch die verlassenen Straßen San Franciscos. „Die Welt retten", meinte Prue knapp. „Was du nicht sagst! Aber warum ausgerechnet im Ghetto von San Francisco?", fragte Phoebe ihre Schwester und Cole sah interessiert zu Prue. Das wüsste er auch gerne. „Weil das Schicksal sich nur hier entscheiden kann", meinte Prue und blieb plötzlich stehen. „Was ist?", fragte Phoebe und hielt sich plötzlich ihren Bauch. „Ich weiß nicht, ich dachte ich hätte etwas gehört", murmelte Prue und sah sich um. Wieder krümmte sich Phoebe leicht. „Alles okay mit dir?", fragte Cole sie besorgt. „Klar, nur die Aufregung", erklärte Phoebe ihm. Skeptisch sah Cole sie an. „Also, okay, warum sind wir wirklich hier, Prue?", fragte Cole seine Schwägerin und ließ Phoebes Hand los um etwas näher zu Prue zu gehen. „Sagte ich das nicht bereits?", fragte Prue nervös. „Nicht direkt", meinte Cole nun. Phoebe krümmte sich hinter ihnen wieder und plötzlich wurde sie weiß im Gesicht. „Äh ... Leute, ich glaube meine Fruchtblase ist gerade geplatzt", meinte Phoebe und schwankte etwas. „Was?!", fragte Cole und eilte zu ihr. Sanft er legte er sie auf den Boden. „Okay, es hat also begonnen", meinte Prue und kniete sich zu Phoebe. „Was hat begonnen?", fragte Cole, als er Phoebe beruhigend über den Kopf strich. „Der Kampf Gut gegen Böse", erklärte Prue ihm und tastete Phoebes Bauch ab. „Was zum Teufel tust du da?", fragte Phoebe keuchend und sah ängstlich zu Cole. „Ich muss fühlen, ob das Baby auch richtig liegt", erklärte Prue ihrer kleinen Schwester sanft. „Wieso das? Wir müssen sie in ein Krankenhaus bringen, damit sie dort ...". „Nein, Cole! Das werden wir nicht tun!", erklärte Prue ihm leise und öffnete ihren Rucksack. „Sie braucht ärztliche Hilfe!", schrie Cole nun. „Die bekommt sie, aber sie muss das Baby hier bekommen", erklärte Prue ihm. „Hallo, ich bin hier!", rief Phoebe dazwischen, doch plötzlich krallte sie ihre Fingernägel in Cole Knie. „Ah!". „Okay, sie ist bereits in der Austreibungsphase", meinte Prue und tastete Phoebes Bauch ein weiteres Mal ab. „Okay, heißt das, dass sie unseren Sohn hier bekommen muss, weil er den Kampf Gut gegen Böse entscheidet?", fragte Cole ungläubig. Prue nickte. „Was?! Prue, ich werde dich töten wenn ich das hier überlebt habe", keuchte Phoebe sauer. „Ich weiß. Ich werde jetzt nachsehen, wie weit der Muttermund schon geöffnet ist", erklärte sie Phoebe den nächsten Schritt. „Warte! Ich kann mein Baby unmöglich hier zur Welt bringen! Es ist kalt und nass hier und außerdem fühle ich etwas böses ganz in der Nähe!", schrie Phoebe unter Schmerzen. „Ich weiß, Pheebs. Der Muttermund ist fast ganz geöffnet. Phoebe hast du irgendetwas gefühlt, den ganzen Tag über, was anderes war als sonst?", fragte Prue und strich ihrer Schwester eine Strähne aus dem Gesicht. „Ein Ziehen im Bauch. Ich hielt es für Bauchschmerzen oder Sodbrennen", knurrte Phoebe. „Warum hast du nichts gesagt?", wunderte Cole sich. „Ich dachte, es wären Bauchschmerzen gewesen!", rief Phoebe. „Ah!". „Du musst gleichmäßig atmen", erklärte Prue ihrer Schwester, während Cole Phoebe die Hand hielt. „Hätte ich gewusst wie weh das tut, hätte ich dich niemals an mich rangelassen", knurrte Phoebe Cole an. „Ich liebe dich auch", meinte Cole und strich ihr beruhigend über den Kopf. „Okay, Phoebe, wenn die nächste Wehe kommt und du das Verlangen hast mitzuschieben, dann tu das", meinte Prue erklärend. Phoebe knurrte etwas durch ihre zusammengebissenen Zähne, was aber keiner verstand. Als dann die nächste Wehe kam, schloss Phoebe die Augen, legte ihren Kopf auf die Brust und presste. „Ah!", schrie sie vor lauter Schmerzen. „Ich bin hier, Baby", meinte Cole. „Wegen dir steck ich doch überhaupt erst in dieser Scheiße!", schrie Phoebe und presste nun Coles Hand zusammen, als die nächste Wehe kam. Cole gab keinen Mucks von sich. „Okay, das machst du super, Phoebe. Ich seh schon das Köpfchen", erklärte Prue ihr. „Wirklich?", fragten Phoebe und Cole gleichzeitig. Prue nickte. „Darf ich ... gucken?", fragte Cole seine Freundin zögernd. Phoebe nickte. „Als ob du das noch nie gesehen hättest", murmelte Prue. Cole sah zwischen Phoebes Beine. „Wow ... das ist ... wow", murmelte er. „Ich hoffe du redest von dem Köpfchen", meinte Prue. „Wehe!", warnte Phoebe und presste. „Verdammt tut das weh!", schrie sie dann. „Okay, Phoebe, du musst noch einmal fest pressen", ermutigte Prue sie. „Es tut so weh", weinte Phoebe. „Ich weiß, dass es wehtut, aber du musst unserem Sohn auf die Welt helfen, denn alleine schafft er es nicht", meinte Cole und küsste sie sanft. Phoebe nickte, wartete bis die nächste Wehe kam und presste. „Ah!!", schrie Phoebe und dann ertönte der erste Schrei ihres Sohnes. „Hallo", meinte Prue unter Tränen und hob den kleinen Kerl auf Phoebes Brust. „Er ist wundervoll", weinte Cole glücklich. Phoebe nickte unter Tränen und küsste den Neugeborenen auf den Kopf. „Cole, ... äh ... willst du die Nabelschnur durchschneiden?", fragte Prue ihn und reichte ihm eine Klemme und eine Abnabelschere. Cole sah unsicher auf seinen Sohn und nickte schließlich. Dann klemmte er die Nabelschnur ab und schnitt sie durch. „Du musst noch einmal pressen, damit die Nachgeburt herauskommt", erklärte Prue ihrer Schwester. Phoebe nickte und presste. „Du hast es geschafft. Ich bin so stolz auf dich", schluchzte Prue und umarmte ihre Schwester und zur Überraschung Coles und Phoebes umarmte sie auch Cole. Dieser zog sein Jackett aus und legte es über seinen Sohn. „Ich muss ihn jetzt weihen", meinte Prue, als sie Phoebe ihren Sohn von der Brust hob. Diese nickte erschöpft. „Ich liebe dich", meinte Cole und küsste Phoebe leidenschaftlich. „Ich dich auch", antwortete Phoebe atemlos. „Ich brauche euer Blut", erklärte Prue ihnen lächelnd, als sie den kleinen Kerl in eine schneeweiße Decke wickelte. Phoebe und Cole nickte und reichten Prue gleichzeitig ihre Handflächen. Prue nahm das Küchenmesser aus ihrem Rucksack, sah schnell auf ihre Uhr und ritzte dann Phoebes und Cole Handfläche auf. „Ihr müsst nun ein paar Bluttropfen auf seinen Kopf fallen lassen", erklärte Prue weiter. Beide taten was ihnen gesagt wurde. Dann hielt Prue das Messer über den Kopf des Babys und sprach irgendwelche Lateinischen Wort. Ein kurzer Lichtblitz erschien und dann war es wieder schwarz um alle. „Er ist jetzt gesegnet, jetzt müssen wir so schnell wie möglich nach Hause, damit sich Leo den kleinen Kerl mal genauer ansehen kann", erklärte Prue ihnen und reichte Cole zum ersten mal seinen Sohn. „Hey, Jus", flüsterte Cole und küsste seinen Sohn auf die Nasenspitze. Phoebe lächelte. „Meinst du wir haben unsere Kräfte jetzt wieder?", fragte Phoebe ihre Schwester, als sie sich langsam erhob. „Alle Hexen und Dämonen auf der ganzen Welt werden nun ihre Kräfte wiederhaben", erklärte Prue ihr. „Alle Hexen und auch alle Dämonen hatten ihre Kräfte verloren? Warum?", fragte Phoebe und stellte sich lächelnd zu Cole. „Damit nichts und niemand eurem Sohn etwas antun kann", erklärte Prue ihnen. „Das ganz ist nur wegen Justin passiert?", wunderte sich auch Cole. Prue nickte. „Okay, jetzt aber nach Hause", meinte Phoebe lächelnd, als Justin anfing zu knüttern.