Drei Monate später wurden Phoebe und Cole Nachts von einem Schrei geweckt. „Ich gehe", gähnte Cole, kletterte über Phoebe hinweg und ging in Justin´s Zimmer. Nach zwei Minuten kam er mit Justin auf dem Arm zurück. „Er wollte nicht so allein sein", erklärte Cole ihr leise. „Oder er weiß, dass er Morgen einen Arzttermin hat", murrte Phoebe unter der Decke hervor. „Du hast es ihm erzählt?", fragte Cole lächelnd und legte Justin, der nun wieder schlief, auf seinen Bauch. „Ja, und er war gar nicht erfreut darüber. Bisher hat ihn ja auch nur Leo untersucht", gähnte Phoebe und kuschelte sich an ihn. „Was macht der Arzt denn Morgen?", fragte Cole und strich Phoebe über den Kopf. „Wahrscheinlich wiegen, messen ... das übliche halt. Und er kriegt Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten und Wundstarrkrampf", meinte Phoebe müde. „Und das hast du ihm erzählt? Dann könnte ich aber auch nicht schlafen", meinte Cole. Phoebe küsste ihn sanft und dann schliefen Cole und sie wieder ein. Am nächstem Morgen wurde Cole von einer Bewegung auf seinem Bauch wach. „Hey ...", flüsterte Cole und küsste seinen Sohn, der ihn mit braunen Augen ansah. Justin hatte Coles schwarze Haare und Phoebes braune Augen. Justin brabbelte leise vor sich hin. „Du wirst Mommy noch aufwecken", meinte Cole leise. „Schon geschehen", murmelte Phoebe neben ihm. „Schlaf weiter, Baby, ich mach ihn schon fertig", meinte Cole und küsste Phoebe sanft in den Nacken. „Ich liebe dich", meinte Phoebe und kuschelte sich wieder ein. „Ich weiß", meinte Cole und stand auf, um Justin zu füttern. Plötzlich klingelte das Telefon und Phoebe griff knurrend nach dem Hörer. „Hm?", fragte sie müde. „Phoebe? Ich bin´s Jason ...". „Was?!", fragte Phoebe, plötzlich hellwach. „Freust du dich von mir zu hören?", fragte Jason. „Woher hast du diese Telefonnummer?", fragte Phoebe ihn und sah zu Cole, der Justin liebevoll auf und ab wippte. „Aus dem Telefonbuch! Sag mal, was ist los mit dir?", fragte Jason misstrauisch. „Nichts!". „Warum bist du umgezogen?", fragte er sie. „Ich ... äh ... zu Hause wurde es zu eng", meinte Phoebe. Okay, das war halb gelogen, aber nur halb. „Ich würde dich gerne sehen", meinte Jason. „Äh ...". „Du mich nicht?". Warum musste er auch diese Frage stellen? „Doch ... ja", meinte Phoebe. „Wie wär´s heute um drei im Park?", fragte er sie. „Klar, warum nicht". „Okay, bis dann". „Ja, bye", meinte Phoebe und legte auf. „Wer war das?", fragte Cole sie. „Elise!", log Phoebe. Warum lüge ich ihn eigentlich an? „Oh ... was wollte sie?", fragte Cole und reichte ihr Justin. „Irgendetwas mit meiner Kolumne", erklärte Phoebe ihm und stand auf. „Du sollst doch nicht arbeiten, Phoebe", meinte Cole leicht tadelnd. „Ich schreibe nur, Cole und stemme keine Gewichte", meinte Phoebe grinsend. Cole verdrehte die Augen. „Du brauchst gar nichts zu sagen. Ich liebe dich auch", meinte Phoebe und verließ mit Justin das Schlafzimmer. „Ich wollte eigentlich sagen, dass du unmöglich bist!", rief Cole ihr nach. „Das bedeutet doch das gleiche!", rief Phoebe lachend zurück.
Nachmittags, nachdem Phoebe mit Justin beim Arzt gewesen war, ging sie in den Park. Sie wusste nicht genau, warum sie es tat, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie Jason noch einmal sehen musste um mit ihm richtig abschließen zu können. „Phoebe!", hörte sie eine Stimme hinter sich. Sie drehte sich um, und sah einen strahlenden Jason vor sich. „Hey ...", meinte sie unsicher, als er sie auf beide Wangen küsste. „Hi! Wie geht's dir?", fragte Jason sie. „Ganz gut", meinte Phoebe und trat einen Schritt zur Seite. „Wem gehört das Kind?", fragte Jason sie. „Mir", meinte Phoebe und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Was?! Wann? Wo? Wie?", stotterte er. Nun grinste Phoebe. „Was ist es?", fragte Jason und sah auf den dick eingepackten Justin. „Ein Junge". „Und wie ist sein Name?", fragte Jason ungläubig und starrte auf das Kind. „Justin Thomas Victor Benjamin Turner-Halliwell", meinte Phoebe. „Äh ... äh ... Turner-Halliwell?", fragte Jason und setzte sich auf eine Bank. „Ja". „Heißt das, dass du und dieser ... dieser Turner wieder zusammen seit?", fragte er. „Ja". „Aber ich dachte er wäre Geschichte für dich", meinte Jason überrascht. „Hab ich mir eingeredet", erklärte Phoebe ihm. „Und das mit uns ...?". „Jason, ich weiß, dass dich das jetzt verletzten wird, doch das mit dir ... äh ... wie soll ich dir das sagen ... war nur um Cole zu vergessen", meinte Phoebe. „Was?! Heißt das, dass du mich ausgenutzt hast?", fragte Jason nun wütend. „Äh ... so würde ich das nicht unbedingt nennen ... die Zeit mit dir war echt schön ... doch ... äh ... ich ... äh ... hab auch da die ganze Zeit nur an Cole gedacht", erklärte Phoebe ihm. „Was hat er was ich nicht habe?", fragte Jason sie enttäuscht. ,Gutes Aussehen, guten Sex, mich, Justin, Liebe ..., dachte Phoebe. „Meine Liebe", meinte sie dann leise. „Oh ...". „Es tut mir wirklich leid, Jason, aber ich habe nicht gedacht, dass ich dich jemals wiedersehen werde", meinte Phoebe und wippte den Kinderwagen beruhigend hin und her. „Schön, aber das wirst du noch bereuen!", rief er dann, sprang wütend auf, aber nicht ohne den Kinderwagen absichtlich anzurempeln und stürmte davon. Phoebe nahm Justin, der nun schrie, auf den Arm und versuchte ich zu beruhigen. Auch wenn sie sich eigentlich hätte schlecht fühlen müssen, fühlte Phoebe sich erleichtert. Sie legte Justin, der sich wieder beruhigt hatte, zurück in den Kinderwagen, deckte ihn zu und ging dann mit einem Lächeln auf den Lippen aus dem Park.
„Ich bin zu Hause!", hallte Coles Stimme durch den Hausflur. „Daddy, Daddy!", spielte Phoebe und kam mit Justin auf Cole zu gelaufen. „Hallo mein Großer. Weißt du wo die Mommy ist?", fragte Cole seinen Sohn. „Nein!", spielte Phoebe weiter. „Oh, das ist aber schade. Ich wollte sie unbedingt küssen", erklärte er dem Kleinen. „Ich weiß wo sie ist", meinte Phoebe schelmisch lächelnd und streckte Cole das Kinn entgegen. Dieser küsste Phoebe sanft. „Hey, Baby, wie war dein Arbeitstag?", fragte Phoebe, nachdem der Kuss geendet hatte. „Er wird immer besser", lächelte Cole und küsste sie noch mal. „Und wie war´s beim Arzt?", fragte Cole interessiert. „Er hat geschrieen, als würde es um sein Leben gehen", erklärte Phoebe ihm. „Und?". „Er ist gesund. Er wiegt 6100 Gramm und ist 55 cm groß", erzählte Phoebe ihm, als sie mit Cole in die Küche ging. „Und das ist normal?", fragte Cole besorgt. Phoebe nickte lächelnd. „Und was hast du sonst noch gemacht?", fragte Cole und nahm Justin entgegen. „Nachdem Jason mich fast getötet hat, bin ich mit Justin noch in die Stadt und ...". „Warte! Jason? Der Jason Dean?", fragte Cole sie. Phoebe nickte unsicher und legte Justin in den Laufstall. „Was hattest du zur gleichen Zeit wie Jason Dean an einem bestimmtem Ort zu suchen?", fragte Cole sauer. „Er wollte mich sehen". „Und du hast Ja gesagt? Wann?", fragte Cole und wurde lauter. „Cole! Denk bitte an Justin!", meinte Phoebe und drängte Cole in den Flur. „Okay, ich hab dich heute Morgen angelogen, als du gefragt hast wer am Telefon war. Es war Jason und er wollte mich sehen". „Warum hast du mich belogen?", rief Cole jetzt. „Weil ich genau wusste wie du reagieren würdest!", rief Phoebe zurück. „Ist das ein Wunder? Der Typ, mit dem du ein halbes Jahr gevögelt hast, taucht plötzlich wieder auf und will dich sehen! Wie würdest du dich denn an meiner Stelle verhalten?", fragte Cole wütend. „Cole, ich wollte ihn nur sehen, um ihm zu zeigen, dass ich glücklich bin und ehrlich mit ihm zu sein", erklärte Phoebe ihm leiser. „Was? Zu ihm bist du ehrlich, aber mich lügst du an?", fragte Cole erstaunt. „Du redest so einen Quatsch! Weißt du das eigentlich?", fragte Phoebe sauer und lief in das Wohnzimmer. „Was hast du ihm gesagt?", fragte Cole und folgte ihr. „Ist das denn noch wichtig? Du denkst doch sowieso, dass ich dich betrogen hätte!", rief Phoebe und hielt mühsam die Tränen zurück. „Für mich ist es wichtig", meinte Cole sanfter. „Ich hab ihm gesagt, dass ich dich die ganze Zeit über geliebt habe, auch als ich mit ihm zusammen war! Zufrieden!", rief Phoebe und lief aus dem Wohnzimmer. Cole folgte ihr, hielt sie am Arm fest und riss sie herum. „Hast du ihm die Wahrheit gesagt?", fragte Cole leise. „Nein, ich hab das erfunden", meinte Phoebe sarkastisch und versuchte sich loszureißen. Cole küsste sie leidenschaftlich. Phoebe hörte auf sich zu wehren und verlor sich ganz in dem Kuss. „Und dann bist du mit Justin in die Stadt gegangen. Und was hast du dann gemacht?", fragte Cole lächelnd, als er sich von ihr löste. Atemlos sah Phoebe ihn an. „Dann hab ich den ganzen Tag daran gedacht, wie viel Glück ich mit dir habe", flüsterte sie schließlich. „Ja, dass hast du wirklich", meinte Cole und küsste sie wieder. Der Kuss endete, als Phoebe und Cole Justin aus der Küche brabbeln hörten. „Er weiß, wann er uns stören muss, damit es nicht in unserem Bett endet", meinte Phoebe lächelnd. „Besser als jedes Verhütungsmittel", murmelte Cole und ging lächelnd mit Phoebe zurück in die Küche. Ja, sie hatten wirklich Glück aneinander zu haben und natürlich ihre Familie und Justin ...
