Drei Stunden später lagen Phoebe und Cole aneinander gekuschelt in ihrem Bett. „Wie war dein Tag?", fragte Phoebe ihn endlich. „Bis vor drei Stunden Scheiße", erklärte Cole ihr grinsend. „Wieso? Was war denn?", fragte Phoebe ihn. Mit hochgezogener Augenbraue sah Cole sie an. „Ich meine auf der Arbeit!", meinte Phoebe und verdrehte die Augen. „Ach so ... naja, heute haben wir ein Haus gestürmt, in dem ein Mann seine sechsjährige Tochter als Geisel genommen hat", erzählte Cole ihr. „Was?! Oh mein Gott!", meinte Phoebe und sah Cole besorgt an. „Alles ist gut gegangen. Der Vater sitz jetzt hinter Gittern und die Kleine ist bei ihrer Mutter", beruhigte Cole sie. Beruhigt atmete Phoebe aus. „Was hältst du davon, wenn wir Jus und Eve bei Piper abholen?", fragte Cole sie. Phoebe nickte. Beide standen auf und zogen sich an. „Warum sie die Knirpse überhaupt bei Piper?", fragte Phoebe ihn, als sie mit Cole nach unten ging. „Prue meinte es wäre besser, wenn sie unsere kleine Auseinandersetzung nicht mitbekommen würden", meinte Cole, griff nach dem Haustürschlüssel und verließ mit Phoebe das Haus. „Prue hat es auch gesehen?", fragte Phoebe etwas geschockt. Cole nickte bloss. „Hey, Baby, ich liebe nur dich", erklärte Phoebe ihm. Cole lächelte. „Danke", meinte er und öffnete die Tür des Halliwell-Manor. „Hallo!", rief Cole. „Dad!", rief Justin und kam aus dem Wohnzimmer gerannt und blieb stehen, als er Phoebe sah. „Warum hast du denn anderen Mann geküsst?", wollte Justin wissen. Phoebe seufzte leicht. Dann kniete sie sich zu ihrem Sohn. „Weißt du, Jus, dieser Mann war etwas krank in seinem Kopf, und er dachte ... äh ... ich wäre seine Frau und deswegen hat er mich geküsst", erklärte Phoebe dem vierjährigem. „Und hast du ihm geholfen seine Richtige Frau zu finden?", fragte Justin seine Mutter. Phoebe nickte. Justin nahm seine Mutter in den Arm. „Ich hatte schon Angst, dass du uns nicht mehr lieb hast", meinte Justin und küsste Phoebe auf die Wange. „Hey, hör mir zu, Justin! Ich werde euch immer lieb haben, ganz egal was passiert", meinte Phoebe und küsste ihn auf die Stirn. Cole und Justin lächelten. „Wo ist Eve?", fragte Cole schließlich und sah sich nach seiner Tochter um. „Patsy und Prue haben sie nicht mitspielen lassen, ich glaube sie ist im Garten". „Allein?", fragte Phoebe besorgt und stand. Justin nickte. „Warum achtet denn niemand auf sie?", fragte Phoebe, als sie mit Cole und Justin hinaus in den Garten lief. „Eve!", rief Cole und sah sich nach seiner Tochter um. „Sie ist bestimmt im Sandkasten", meinte Justin und lief auf den Sandkasten zu, während Phoebe und Cole in der Gartenlaube nachsahen. „Ah!", schrie Justin und stolperte erschrocken einen Schritt vom Sandkasten zurück. „Mommy! Daddy!", brüllte er dann. Phoebe und Cole eilten auf ihren Sohn zu. „Was? Oh mein Gott", meinte Phoebe und kniete sich dann zu Eve, die ohnmächtig im Sandkasten lag. Auch Cole kniete sich zu ihr. „Was ist mit Eve?", fragte Justin, der nun weinte. „Justin, jetzt hör mir genau zu! Geh rein, sag Tante Prue bescheid und bleib im Haus!", meinte Cole und sah seinem Sohn in die Augen. Justin nickte und lief ins Haus. Phoebe strich Eve über das blau angelaufene Gesicht. „Cole, sie atmet kaum noch!", flüsterte Phoebe unter Tränen. „Alles wird gut!", meinte Cole und fühlte den Puls seiner Tochter. Nun materialisierte Prue sich neben ihnen. „Oh mein Gott", meinte Prue und fing sofort an Eve zu heilen. „Warum war niemand hier, der auf sie aufgepasst hat?", fragte Phoebe und wischte sich die Tränen weg. „Ich hatte einen Auftrag", erklärte Prue ihr. „Sie ist erst zwei! Man lässt ein zweijähriges Kind nicht alleine im Garten!", rief Cole sauer. Prue nahm ihre Hände von Eve´s Körper. Das kleine Mädchen schreckt auf und hustete. „Shh", machte Phoebe und hielt Eve fest. „Mommy! Daddy!", weinte Eve und streckte die Arme nach Cole aus. Cole nahm Eve tröstend auf den Arm. „Weswegen war sie ohnmächtig?", fragte Phoebe ihre große Schwester. „Eine Allergische Reaktion auf etwas", erklärte Prue ihr. „Was hat sie gegessen?", fragte Cole. „Ich weiß nicht! Piper hat Spaghetti mit Tomatensauce gemacht!", verteidigte Prue sich. „Tomaten? Jeder in dieser Familie weiß, dass Eve allergisch auf Tomaten ist!", rief Phoebe wütend und sprang auf. „Piper und Leo waren beschäftigt ...". „Das ist mir so was von egal. Eve hätte sterben können!", rief Phoebe empört und stürmte ins Haus. Cole folgte ihr mit Eve auf dem Arm. „Piper! Leo! Paige!", kreischte Phoebe schon fast und nahm Justin auf den Arm, der seine Mutter ängstlich ansah. „Geht es Eve besser?", fragte Justin flüsternd. Phoebe nickte und gab Justin einen Kuss auf die Wange. Piper, Leo, Paige, Patsy und Prue kamen angelaufen. „Was ist los?", fragte Piper ihre Schwester. „Was los ist? Ihr wusstet, dass ihr auf Justin UND Eve aufpassen solltet, oder?", fragte Phoebe sauer. „Ja, klar", antwortete Leo. „Und warum bitte, war sie dann alleine draussen im Garten und wäre fast gestorben?!", schrie Phoebe nun. „Was?!", fragte Piper geschockt. „Ich denke ihr habt aufgepasst", meinte Cole nun. „Leo und ich mussten kurz was klären, also hab ich zu Patsy gesagt, dass er auf sie aufpassen soll", meinte Piper und sah zu ihrem Sohn. Dieser hatte die Arme verschränkt. „Und wer hat ihr Tomaten gegeben?", fragte Prue nun. „Ich nicht! Ich weiß das sie dagegen allergisch ist!", rief Piper. Paige schüttelte mit dem Kopf und auch Leo zuckte mit den Schultern. „Prue und Patsy haben Eve die Tomate gegeben", flüsterte Justin. „Was?!", fragten Phoebe und Cole gleichzeitig und sahen zu Patsy und Prue. „Wenn sie so doof ist und sie isst!", meinte Patsy stur. Überrascht sahen alle zu Patsy. „Patrick, sie ist zwei Jahre alt! Sie weiß nicht was sie essen darf und nicht!", meinte Paige. „Ihr Pech!", rief Prue dazwischen. „Sie hätte sterben können!", rief Cole wütend. „Ist sie aber nicht!", schrie Patsy zurück. „Was ist denn plötzlich in euch gefahren?", fragte Piper ihre Kinder. „Ach, von der Essensschlacht weißt du auch noch nichts?", fragte Phoebe sauer. „Was für einer Essensschlacht?", fragte Leo interessiert. „Vor einem Monat waren Prue und Patsy bei uns und haben Eve mit Essen beworfen, weil sie genervt hat und dann hat Patsy noch gesagt ich hätte ihnen sowieso nichts zu sagen!". „Was?!", fragte Leo und sah zu seinen Kindern. „Er hat Justin gesagt, dass es cool wäre seine Mutter Schlampe zu nennen!", meinte Cole noch. „Was zum Teufel ist mit euch los?", fragte Leo wütend. Patsy und Prue zuckten mit den Schultern. „Aber sie sind nur so wenn es um Eve geht", fiel Piper auf. „Willst du damit sagen, dass es ihre Schuld ist?", fragte Phoebe warnend. „Nein, aber es kann doch sein, dass sie ... äh ... besessen sind, oder so was", meinte Piper. „Du meinst ihnen wird befohlen fies zu Eve zu sein?", fragte Cole in die Runde. Piper nickte unsicher. „Ich kenne meine Kinder, sie sind nicht so herzlos, da muss etwas anders sein!", meinte Piper. „Oder eure Erziehung ist gescheitert", meinte Phoebe und ging mit Justin auf den Dachboden. Piper atmete seufzend aus. „Was erwartest du von ihr?", fragte Prue und folgte Phoebe zusammen mit Cole. Piper sah zu Patsy und Prue. „Kommt mit!", meinte Leo streng und zog die beiden hinter sich her. Piper seufzte und folgte ihnen mit Paige. Phoebe blätterte oben durch das Buch der Schatten und Justin sah ihr zu. „Ich will für euch hoffen, dass ihr besessen seit, oder ihr habt ein Problem!", meinte Phoebe zu Patsy und Prue, die auf dem Sofa saßen. „Beruhig dich!", meinte Leo scharf. „Ich soll mich beruhigen?! Was hättest du getan, wenn deine Tochter bewusstlos und mit blau angelaufenem Gesicht im Sandkasten gelegen hätte?!!", fauchte Phoebe. Leo schwieg. „Wonach suchst du eigentlich?", fragte Prue vorsichtig. „Nach einem Spruch, der jemanden entlarvt, der besessen ist!". „Du willst einen Spruch an meinen Kindern anwenden?", fragte Piper. Phoebe sah ihrer Schwester in die Augen. „Okay, das reicht! Ihr sucht weiter und ich werde mit Phoebe sprechen!", meinte Prue und zog ihre Schwester hinter sich her. Paige nickte und Cole sah Phoebe hinterher. „Was ist denn?", fragte Phoebe ihre Schwester. „Phoebe, ich weiß, dass du sehr wütend bist, aber ...". „Sehr wütend, Prue? Ich bin mehr als nur wütend. Ich bin enttäuscht, dass diese Familie sich anscheinend überhaupt nicht für Eve interessiert! Sie stößt auf Ablehnung! Und sie wäre beinahe gestorben! Ich will nicht noch mehr Menschen verlieren, die ich liebe, Prue und schon gar nicht meine Tochter!", schrie Phoebe nun und weinte. Prue starrte ihre Schwester nur an. „Aber wir lieben Eve", meinte Prue schließlich. „Du vielleicht, Prue! Aber Piper und Leo nicht! Einem siebenjährigem eine zweijährige anzuvertrauen ist verrückt, Prue, aber sie sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich nicht um Eve kümmern!". „Sie haben ihre eigenen Probleme ...". „Warum nimmst du sie in Schutz, Prue? Ich hab dein Gesicht gesehen, als du Eve gesehen hast, du hättest den Verantwortlichen am liebsten zerfetzt!", meinte Phoebe und versuchte sich zu beruhigen. „Ja, aber das war bevor ich wusste, dass ...". „Ich habe mich immer um Patsy und Prue gekümmert, als wären sie meine eigenen Kinder, auch als ich meine Kinder verloren habe und Cole ebenfalls. Man lässt kein Kind allein im Garten spielen! Was hätten sie gemacht, wenn Eve von einem Dämon angegriffen worden wäre?", fragte Phoebe enttäuscht. Prue nahm ihre kleine Schwester in den Arm. Jemand räusperte sich und Prue und Phoebe sahen zur Tür. Piper sah ihre Schwestern an. „Seit wann stehst du da?", fragte Prue sie. „Lange genug um zu wissen, was Phoebe wirklich denkt!", meinte Piper und sah ihrer kleinen Schwester in die Augen. „Gib mir einen Grund anders zu denken!", meinte Phoebe und sah Piper herausfordernd an. „Ich liebe Eve, auch wenn du´s nicht glauben willst und es tut mir unendlich leid, was mit ihr passiert ist", meinte Piper. „Du meinst, dass deine Kinder Eve fast getötet hätten? Ja, das würde mir auch leid tun!", meinte Phoebe und lief die Treppe hinunter. „Phoebe!", rief Piper ihrer Schwester nach. „Lass sie! Du dringst jetzt sowieso nicht zu ihr durch. Wir sollten Cole mit ihr reden lassen", meinte Prue und ging mit Piper zurück auf den Dachboden.