Drei Wochen später kamen Phoebe und Cole, die sich vor der Haustür getroffen hatten, nach Hause und sahen sich suchend nach ihren Kindern um. „Justin! Eve!", rief Cole und sah ins Wohnzimmer. „Sollte Prue nicht auf sie aufpassen?", fragte Cole dann. Phoebe nickte besorgt und ging in die Küche. „Cole!", rief sie dann leise. Cole eilte zu ihr und sah auf seine Kinder, die beide schlafend am Küchentisch saßen. „Was soll das?", wunderte Cole und strich seinen Kindern über den Kopf. Phoebe nahm einen Zettel in die Hand, der auf der Kücheninsel lag. „Hey Phoebe und Cole ... Ich musste dringend weg und deshalb hab ich Eve und Jus etwas mit Schlafstaub eingestaubt. Das Haus ist von einem Magieblocker umgeben, sie waren und sind also in Sicherheit. Prue", las Phoebe vor. Cole sah auf seine Kinder. „Schlafstaub?", fragte er und rüttelte leicht an Justin. „Sie werden heute Nacht nicht schlafen wollen!", meinte Phoebe verzweifelt, als sie Eve weckte. „Mommy", murmelte die Kleine. „Ja, Baby, ich bin hier", meinte Phoebe und nahm die Kleine lächelnd auf ihren Arm. Auch Justin wurde nun wach und gähnte. „Hey, Großer", begrüßte Cole seinen Sohn. „Wo ist Tante Prue?", fragte Justin und rieb sich müde die Augen. „Sie musste Arbeiten", meinte Phoebe und strich ihm lächelnd über den Kopf. „Wir haben fliegen gespielt!", erzählte Justin ihnen und streckte seine Arme nach seinem Vater aus. Cole nahm ihn lächelnd auf den Arm. „Wie?", fragte Cole, als er mit Justin, Phoebe und Eve ins Wohnzimmer ging. „Tante Prue hat uns an die Hand genommen und dann konnten wir fliegen wie in Peter Pan!", meinte Justin aufgeregt. „Und hat es dir auch Spaß gemacht, Eve?", fragte Phoebe, die sich mit ihrer halbschlummernden Tochter auf das Sofa setze. Eve nickte bloss. „Hast du heute wieder Leute gerettet?", fragte Justin und sah seinen Vater interessiert an. „Ja", antwortete Cole kurz. „Wenn ich groß bin, dann werde ich genauso wie du, Daddy!", meinte Justin stolz. Cole lächelte schwach und setzte Justin auf dem Sofa ab. „Habt ihr schon gegessen?", fragte Phoebe, um das Thema zu wechseln. „Tatoffeln!", rief Eve und ihre Augen glänzten. Phoebe lächelte. „Mit Sauce und Gemüse, aber ohne Fleisch. Tante Prue sagt, dass zu viel Fleisch nicht gesund ist", erklärte Justin ihnen. Cole strich ihm über den Kopf, doch plötzlich krümmte er sich und war dann verschwunden. „Daddy?", fragte Justin erstaunt. Eve´s Augen sahen erschrocken auf den Platz, auf dem Cole gerade noch gestanden hatte. „Äh ... Jus, pass mal bitte für fünf Minuten auf deine Schwester auf", meinte Phoebe verwirrt und verließ das Wohnzimmer. „Cole!", rief sie leise, als sie die Treppe hoch ging. Doch sie bekam keine Antwort. Wie Cole verschwunden war, war nicht normal gewesen. Er war nicht geschimmert, er war einfach plötzlich verschwunden ... so wie Leo bei seinem und Pipers erstem Hochzeitsversuch. Phoebe griff nach dem Schnurlosem Telefon was auf dem Bett lag und wählte die Nummer vom Halliwell-Manor. „Piper Halli ...". „Piper? Ist Cole bei euch?", fragte Phoebe besorgt. „Nein, wieso was ist passiert?", fragte Piper ihre Schwester. „Ich komm rüber und erklär´s euch", meinte Phoebe und legte auf. Dann lief sie nachdenklich nach unten. Prue hatte doch geschrieben, dass das Haus unter einem Magiebann stand, dass bedeutete, das Magie weder rein noch raus konnte. Aber wer hatte genug Kraft dieses Kraftfeld zu durchbrechen? „Wo Daddy?", fragte Eve, als sie ihre Mutter traurig ansah. „Sprich richtig, Eve", meinte Phoebe gedankenverloren. „Mom, wo ist Dad?", fragte Justin und legte schützend die Hände um seine Schwester. „Ich weiß es nicht! Wir werden jetzt zu Tante Piper rüber gehen", meinte Phoebe und streckte die Hände nach Justin und Eve aus. „Aber wir sind doch gar nicht ...". „Ruhe, Justin!", rief Phoebe, nahm Eve auf den Arm und den verängstigten Justin an die Hand. Justin sah sie verängstigt an, als Phoebe die Haustür hinter ihnen zu warf. „Baby, es tut mir leid. Aber ich mach mir große Sorgen um Daddy", erklärte Phoebe ihm sanft. Justin nickte und ging mit Phoebe und Eve rüber zum Halliwell-Manor. „Piper! Leo! Paige! Prue!", rief Phoebe und setzte Eve ab, die sich aber immer noch ängstlich an das Bein ihrer Mutter klammerte. Piper kam, mit einem besorgtem Gesichtsausdruck, aus Richtung Küche. „Ich bin allein mit Prue und Patsy hier!", erklärte Piper ihr. „Cole ist verschwunden!", eröffnete Phoebe ihr. „Wie verschwunden?", fragte Piper und ging mit ihrer Schwester ins Wohnzimmer. „Nicht weggeschimmert, sondern verschwunden! Ganz plötzlich! So wie Leo bei eurem ersten Hochzeitsversuch", meinte Phoebe und sah Piper besorgt an. „Das hört sich gar nicht gut an", gab Piper zu. „Weißt du wo mein Daddy ist?", fragte Justin leise. Piper sah zu ihrem Neffen. „Nein, Justin", gab sie schließlich zu. Enttäuscht setzte Justin sich auf das Sofa. „Hast du schon versucht Paige, Prue oder Leo zu rufen?", fragte Phoebe und setzte sich neben Justin. „Tausendmal", meinte Piper und sah besorgt auf Eve, die unschlüssig im Raum stand. „Was ist los, Prinzessin?", fragte Phoebe ihre Tochter. „Ich will zu Daddy!", weinte die zweijährige. „Oh, Baby, komm mal her", meinte Phoebe und streckte ihre Arme nach Eve aus. Eve lief auf ihre Mutter zu und kuschelte sich in ihre Arme. Phoebe wippte Eve beruhigend auf und ab und Justin kuschelte sich, ohne ein Wort zu sagen, dazu. „Hat Eve je gesehen, dass Cole seine Kräfte eingesetzt hat?", fragte Piper besorgt. Phoebe schüttelte mit dem Kopf. „Sie steht wahrscheinlich unter Schock!", meinte Justin ernst. Phoebe lächelte den viereinhalbjährigen an. „Woher weißt du das?", fragte Piper ihn. „Das sagt Patsy immer wenn Prue oder ich etwas komisches machen", meinte Justin leise. „Wo sind Patsy und Prue überhaupt?", fragte Phoebe und sah sich suchend um. „Im Schlafzimmer und gucken dort Fernsehen", meinte Piper. „Wollt ihr auch Fernsehen?", fragte Phoebe und sah zu Eve und Justin. „Nein!", riefen beide gleichzeitig. Phoebe strich beiden über den Kopf. In dem Augenblick materialisierten Prue, Paige und Leo sich im Wohnzimmer. „Was ist los?", fragte Piper, als sie die Gesichter von den dreien sah. „Cole ist in sehr großer Gefahr", erklärte Leo ihnen leise. „Was?!", fragte Phoebe erschrocken und Justin sah seinen Onkel mit Tränen in den Augen an. Eve, die noch nicht wusste was das bedeutete, sah zu ihrer Mutter, die ihr beruhigend über den Kopf strich. „Er steckt in riesigen Schwierigkeiten", meinte Paige. „Das sagtet ihr bereits! Und warum zum Teufel steckt er in riesigen Schwierigkeiten?", fragte Phoebe die nun sauer wurde. „Er wurde ... äh ... sozusagen Entführt", meinte Prue vorsichtig. Phoebe lächelte künstlich und hielt Eve die Ohren zu. „Wie verdammt noch mal, soll so ein verdammter kleiner Wichser Cole entführt haben, wenn das Haus mit einem Magiebann belegt war!", fauchte Phoebe. Justin sah ängstlich zu seiner Mutter. „Es war ein sehr mächtiger Dämon", verteidigte Prue sich. „Genaugenommen war es gar kein Dämon", mischte Leo sich ein. „Könntet ihr mal deutlicher werden?!", fragte Piper nun genervt. „Oben, okay?", meinte Paige und ging die Treppe, gefolgt von Leo und Prue, hoch. „Warum sind wir mit drei Wächtern des Lichts in der Familie bestraft worden?", fragte Piper und folgte ihnen. „Mom, kommt Daddy wieder?", fragte Justin, als Phoebe sich langsam erhob. „Ich hoffe es, Jus", meinte Phoebe und nahm ihn an der Hand. „Aber er hat uns doch lieb", meinte Eve nun. „Natürlich, und er ist auch nicht freiwillig gegangen. Deswegen müssen wir Daddy jetzt retten", meinte Phoebe und gab Eve einen Kuss auf die Wange. Beide Kinder nickten und gingen nun ebenfalls auf den Dachboden, auf dem Prue schon im Buch der Schatten blätterte. „Okay, dürfte ich jetzt bitte wissen was passiert ist?", fragte Phoebe. „Wer hat meinen Daddy mitgenommen?", fragte Justin und stemmte seine Hände in die Hüfte. „Wer ihn genau hat wissen wir noch nicht, aber wir wissen wo er ist", meinte Leo langsam. „Was haltet ihr davon es mal langsam auszuspucken?", fragte Piper nun genervt. „Er ist ihm Wasteland!", platze es aus Prue heraus. „Wie bitte?!", fragte Phoebe ungläubig. „Was heißt das, Mom?", fragte Justin besorgt. „Nichts, Baby". „Was macht er da? Er ist nicht tot!", meinte Piper geschockt und setzte sich. „Noch nicht ...", murmelte Paige. „Okay, stopp! Das reicht! Ich will jetzt alles wissen!", rief Phoebe sauer. Alle sahen zu ihr und dann auf die beiden Kinder. „Jus, geh bitte mit Eve raus", meinte Phoebe und setzte Eve ab. „Aber Mom ...!", protestierte Justin. Phoebe warf ihm einen warnenden Blick zu. Justin verdrehte die Augen, nahm Eve an der Hand und verließ den Dachboden. „Was genau ist passiert? Wer hat Cole?", fragte Phoebe verwirrt und setzte sich auf die Couch. „Phoebe, er ist wirklich in großer Gefahr! Ein ... was auch immer, hat ihn und er wird ihn töten, wenn wir ihn nicht retten", meinte Paige. „Aber warum das Wasteland? Da kommen nur tote Dämonen hin, und Cole ist weder ein Dämon, noch tot!", rief Phoebe verzweifelt. „Derjenige der ihn hat wird ihn wieder zu der Quelle machen und ...". „Was?!", fragte Phoebe und sprang auf. „Ja, und deswegen müssen wir es verhindern", meinte Leo. „Nein, wir müssen es verhindern, weil Cole zur Familie gehört und nicht weil die Quelle Besitz von ihm ergreift!", rief Phoebe aufgebracht. „Ja, das auch, aber die einzige die ihn retten kann bist du und du kannst nicht gehen wegen Justin und Eve", erklärte Leo ihr. „Ich werde ihn retten!", meinte Phoebe bestimmt und stand auf. „Du musst aber an Eve und Justin denken ...". „Das tue ich, Prue! Sie dürfen nicht ohne Vater aufwachsen! Ich will nicht, das sie das gleiche Leben führen was ich geführt habe!", meinte Phoebe und Tränen traten ihr in die Augen. Prue nickte. „Du darfst nicht gehen, Mom!", kam es von der Tür und Justin und Eve stürmten hinein. Überrascht sahen die Erwachsenen die Kinder an. „Baby, Mommy muss gehen", erklärte Phoebe ihm. „Was ist wenn du nie wieder kommst?", fragte Justin weinend. „Kommt her!", meinte Phoebe und nahm ihre Kinder in den Arm. „Ich will nicht das du gehst", schluchzte Justin. „Aber ich muss Daddy retten!", erklärte Phoebe ihm. „Und das kannst nur du?", fragte Justin sie und sah ihr in die Augen. Phoebe nickte und wischte ihm die Tränen weg. „Versprich mir, dass du und Daddy wiederkommen", verlangte Justin. Phoebe sah ihm in die braunen Augen. „Ich verspreche es, aber Justin, du musst auf Eve aufpassen. Versprich es!", meinte Phoebe und sah auf das zweijährige Mädchen was alles mit großen blauen Augen beobachtete. „Ich verspreche es!", meinte Justin und hob seine rechte Hand. „Gib mir einen Kuss", meinte Phoebe und drückte ihren Sohn an sich. „Ich liebe dich", weinte Justin. „Ich dich auch!", flüsterte Phoebe und küsste Justin. Dieser stand nun auf und nahm Eve´s Hand. „Mommy!", rief die Kleine. Phoebe lächelte und kniete sich zu ihren Kindern. „Ich werde euch immer lieben, egal was passiert und das wisst ihr", flüsterte Phoebe. „Woher?", fragte Eve weinend. Phoebe deutete auf Eve´s und Justin´s Brust. „Ich werde immer in eurem Herzen sein", meinte Phoebe und weinte nun selber. „Und wer beschützt uns wenn ihr weg seit?", fragte Justin schniefend. Phoebe lächelte und griff nach Justin´s und Eve´s Hals und holte zwei Ketten unter ihren Pullovern hervor. „Diese Engel werden euch immer beschützen", erklärte Phoebe ihnen. Eve nahm das Engelsabbild fest in die Hand. „Nicht tot gehen", meinte Eve und schüttelte weinend mit dem Kopf. Ein kleines Lächeln huschte über Phoebes Gesicht. „Bestimmt nicht!", meinte Phoebe, gab Eve und Justin einen Kuss und stand auf. „Okay, ich bin soweit", meinte Phoebe und trat zum Podest. Prue sprach drei Lateinische Worte und plötzlich war Phoebe verschwunden. „Mommy!", schrie Eve und brach erneut in Tränen aus. Justin drückte sie schützend an sich. „Sie kommt wieder", flüsterte er. Prue, Piper, Leo und Paige eilten zu den beiden Kindern und versuchten sie zu trösten.