Tyler putze sich die Zähne, spuckte dann aus und drehte sich zu seiner Mutter um. „Mom, warum wird Dad manchmal so anders?", fragte er sie. Phoebe sah ihn erstaunt an. Dann beugte sie sich zu ihm herunter und wischte ihm mit einem Handtuch den Zahnpasta verschmierten Mund ab. „Das ist weil Daddy etwas anders ist als du und ich", versuchte sie ihm zu erklären. „Weil er manchmal zum bösem Mann wird?", fragte Tyler sie. Warte! Halt! Stop! Zurück! Böser Mann, Aviva. Oh nein. „Ja, aber dein Daddy kann nichts dafür. Er kann das nicht steuern. Dad will nicht so gemein und böse sein, aber manchmal ist er es. Aber er liebt dich trotzdem", sagte Phoebe und zog ihrem Sohn die Jacke an. „Ich liebe ihn auch, aber ich habe Angst ihm das zu sagen, weil ich nicht weiß wann er der böse Mann ist und wann nicht", versuchte Tyler seiner Mutter zu erklären. Phoebe nickte und drückte ihren Sohn fest an sich. In dem Augenblick hupte es vor der Tür und Phoebe ging zusammen mit Tyler hinunter. Jessica, die Mutter von Rosie, die mit Tyler in eine Klasse ging, war diese Woche dran mit fahren. „Hi Jessica", begrüßte Phoebe sie. „Hey, Phoebe. Und ist Tyler fertig?", fragte sie. Phoebe nickte und gab ihrem Sohn noch einen Kuss. „Ich liebe dich, vergiss das nie", sagte sie. Das sagte sie jeden Morgen zu Tyler, den schließlich konnte man nie wissen was der Tag noch alles brachte. Dann fuhr Jessica mit Tyler und Rosie zur Schule. Tyler winkte bis sie um die Ecke waren. Phoebe lächelte. Das war ihr Baby. Plötzlich berührte sie jemand von hinten an der Schulter. Phoebe drehte sich um und stand vor Cole, der Aviva auf dem Arm hatte. „Warum hat er nicht noch Tschüss gesagt?", fragte Cole Phoebe. „Kannst du dir das nicht denken?", fragte sie bissig. Verwundert sah er sie an. „Phoebe, was ist los?", fragte er und streichelte seiner Frau zärtlich über die Wange. „Nichts", sagte sie nahm ihm Aviva ab und stapfte aus dem Wohnzimmer. Cole sah ihr entgeistert hinterher.

Paige war schon zur Arbeit gegangen und Piper und Leo räumten gemeinsam den Tisch ab während Melinda ihnen erzählte was sie geträumt hatte. „Da waren ganz viele Schmetterlinge und eine Burg, Mom", sagte sie begeistert. „Wow, und war da auch ein Prinz?", fragte Piper ihre Tochter. Melinda nickte begeistert. „Ein richtiger Held, so wie Daddy. Und da konnte man den ganzen Tag spielen und so lange aufbleiben wie man wollte", sagte sie noch. Plötzlich schaute Leo auf. „Oh nein, sie rufen mich. Und dabei wollten wir doch einkaufen gehen", sagte er bedauernd und küsste seine Frau auf den Mund. Dann ging er zu Melinda um sich auch von ihr zu verabschieden. „Tschüss Prinzessin, Daddy muss jetzt arbeiten", sagte Leo und gab ihr einen Kuss auf die Stirn und dann schwirrte er ab. Piper starrte kurz auf die Stelle an der Leo gerade noch gestanden hatte, dann sah sie ihre Tochter an. „Na, dann müssen wohl nur wir beide einkaufen gehen", schlug Piper vor. Aufgeregt nickte Melinda. Sie liebte es mit ihrer Mommy einkaufen zu gehen.

Cole war Phoebe in Avivas Zimmer gefolgt. Dort spielte Phoebe gerade mit ihrer Tochter. „Phoebe, ich denke das wir uns unterhalten sollten", sagte Cole und kniete sich zu ihr und Aviva hinunter. „Musst du nicht zur Arbeit?", fragte sie ihn abweisend. Cole nickte. Natürlich musste er zur Arbeit, aber das Gespräch mit seiner Frau war ihm im Moment wichtiger. „Phoebe, bitte", sagte er sanft und nahm sie an die Hand und zog sie in ihr Schlafzimmer. Phoebe warf noch einen Blick auf ihre friedlich spielende Tochter und ließ sich dann mitziehen. Cole lehnte die Schlafzimmertür nur an, so das sie hören konnten wenn etwas passierte. „Was hast du?", fragte er sie abermals. „Ich hab nichts, aber mich würde interessieren was dein Problem ist", sagte sie und lehnte sich an ihre Kommode. „Wie meinst du das?", fragte Cole sie irritiert. „Ich meine das mit Tyler, war es denn wirklich nötig ihn so zu verängstigen?", fragte Phoebe ihren Mann. Cole seufzte. „Ich wollte das nicht, eigentlich wollte ich ihm ganz normal sagen das er auf dich zu hören hat, aber dann kam Baltarsar wieder in mir hoch", versuchte er ihr zu erklären. „Ich weiß das, aber Tyler nicht. Er hat Angst vor seinem Daddy und das sollte nicht so sein". „Ich will auch nicht das er Angst vor mir hat, aber ich kann in diesem Moment Baltarsar nicht unterdrücken". Phoebe nickte. „Er hat mir gesagt das er dich liebt, aber er traut sich nicht dir das zu sagen weil er nicht weiß wann du der böse Daddy bist und wann nicht". „Ich werde mit ihm reden", versprach Cole. Phoebe nickte. „Da ist noch was, oder?", fragte Cole sie. Phoebe nickte. „Ich denke das ich jetzt weiß was Aviva für Zauberkräfte hat". Cole sah sie erstaunt an. „Was denn?", fragte er sie. „Ich glaube das sie die Visionen von mir geerbt hat. Und außerdem glaube ich das sie dich als Dämon in ihren Visionen sieht", sagte Phoebe kleinlaut. Cole schluckte. Okay, das war hart. Gerade wollte Cole was erwidern, als sie Aviva schreien hörten. Erschrocken sahen Phoebe und Cole sich an. Dann rannten sie aus dem Zimmer in das Kinderzimmer ihrer Tochter. Vor dieser stand ein Dämon und wollte gerade nach dem Kind greifen. „Hey!", rief Cole um den Dämon von seiner Tochter abzulenken. Der Dämon drehte sich um und grinste Phoebe und Cole höhnisch an. „Wo ist das zweite Kind?", fragte er mit tiefer Stimme. „Das geht dich einen Scheißdreck an", meinte Phoebe und deutete ihrem Mann an den Dämon zu vernichten. Doch Cole sträubte sich. „Die Kleine", murmelte er und umkreiste den Dämon bedrohlich. Phoebe nickte. Cole wollte nicht das seine Tochter dies mitbekam. Diese war immer noch am weinen und streckte die Hände nach ihren Eltern aus. „Komm zu Mommy", sagte Phoebe und kniete sich hin. Aviva stand auf und lief mit kleinen Schritten auf ihre Mutter zu. Ein paar Zentimeter bevor Avivas Hände Phoebes berührten, wurde das Kind von dem Dämon weggerissen. „Lass sie runter!!", befahl Cole ihm. Langsam wurde er wütend. Er hasste Dämonen auch so, aber das sie sich jetzt auch schon an hilflosen Kindern, wohlgemerkt seinen hilflosen Kindern, vergriffen, war einfach zu viel. Der Dämon lachte nur und schimmerte sich mit der hilflos weinenden und strampelnden Aviva weg. Phoebe sah geschockt auf die Stelle an der, der Dämon gerade noch gestanden hatte. „Worauf wartest du noch", schrie sie ihren Mann verzweifelt an. Dieser schimmerte ebenfalls weg. Erschüttert sank Phoebe auf den Boden. Das konnte doch nicht wahr sein. Ein Dämon hatte ihr Baby entführt! Phoebe fing aus Angst um Cole und Aviva hemmungslos an zu weinen.