„Hunger!", rief Aviva ihrer Mutter zu. „Ja mein Schatz, aber erst müssen wir Tyler abholen", sagte Phoebe und gab ihrer Tochter einen Schokoriegel. „Vielleicht solltest du ihr etwas nahrhafteres geben?", meinte Cole als er seine Frau kurz ansah und sich dann wieder auf die Straße konzentrierte. „Ich hab aber nichts anderes und es schmeckt ihr ja auch", meinte Phoebe verärgert. Cole sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Was hast du?", fragte er sie. „Ich frag mich nur warum Tyler im Moment so ist", meinte Phoebe seufzend. „Das ist normal in seinem Alter?", versuchte Cole zu raten. „Ich weiß nicht. Ich glaub das da was anderes ist", rätselte Phoebe. Cole nickte. „Ich werde nachher mit ihm reden", versprach er ihr wieder. Phoebe nickte. Cole fuhr auf den Parkplatz der Schule und stieg aus. Phoebe stieg ebenfalls aus und hob ihre Tochter aus dem Kindersitz. Dann gingen sie gemeinsam in die Schule. Vor der Tür zum Büro des Direktors atmeten Cole und Phoebe noch einmal tief durch. Dann klopfte Cole und öffnete die Tür. Der Direktor, Mister Crouch, blickte auf, als Phoebe, mit Aviva auf dem Arm, und Cole in sein Büro traten. „Mister Turner, Miss Halliwell", sagte er stand auf und reichte Cole und Phoebe die Hand. „Mister Crouch", meinte Phoebe lächelnd und setzte sich mit Aviva auf einen Stuhl. Auch Cole setzte sich. „Was hat Tyler denn nun schon wieder angestellt?", fragte Cole und sah den Direktor interessiert an. Mister Crouch räusperte sich. „Ihr Sohn hat einfach zu viel Phantasie, nicht das dies etwas schlechtes wäre. Aber er übertreibt damit. Er macht seinen Mitschülern damit Angst wenn er von einem bösen Mann mit halbem Gesicht erzählt", erklärte Mister Crouch. Phoebe und Cole sahen sich kurz an. „Wenn sie in seinen Aufsatz gucken möchten, bitte", meinte Mister Crouch und reichte ihnen ein Heft. Phoebe und Cole lasen sich den Aufsatz durch. Es ging um Hexen, die die bösen Dämonen bekämpfen und vernichten. Phoebe musste lächeln, ihr kleiner Sohn hatte sie und ihre Schwestern als Helden hingestellt. Cole hingegen, war der böse Dämon. „Ich weiß das dies vielleicht zu viel verlangt ist, aber vielleicht sollten sie mit ihm darüber reden und ihm erklären das es keine Hexen, Dämonen und böse Männer gibt", versuchte der Direktor ihnen freundlich beizubringen. Phoebe und Cole nickten. Aviva ahmte sie nach. Der Direktor lächelte und gab ihr einen Lutscher. „Dante", sagte sie und nahm den Lutscher entgegen. „Tyler", sagte sie und hielt die andere Hand auf. Der Direktor sah sie erstaunt an, gab ihr aber den Lutscher für Tyler. „Wo ist Tyler?", fragte Phoebe den Direktor und stand auf. „Er wartet bei meiner Sekretärin auf Sie", meinte er und gab Cole und Phoebe die Hand zum Abschied. Phoebe nahm Aviva auf den Arm und ging zusammen mit Cole raus auf den Flur. „Lebhafte Phantasie, hm?", machte Cole nur und lächelte. „Das ist nicht lustig. Er hätte uns alle auffliegen lassen können", meinte Phoebe gereizt. „Wenigstens bist du eine Heldin, und nicht der Bösewicht", murmelte Cole vor sich hin. Phoebe wusste das Cole von den Worten seines Sohnes getroffen war und sie streichelte ihm beruhigend über die Schulter. Dann betraten sie das Sekreteriat. „Mommy, Daddy", rief Tyler und rannte seinen Eltern entgegen. „Ich schwöre, ich hab nichts böses gemacht", sagte er als Cole ihn hochhob. „Ich weiß", sagte er und gab seinem Sohn einen Kuss. „Sie können ihn jetzt mitnehmen", meinte Miss Lamp die Sekretärin. Phoebe nickte und verließ zusammen mit Cole und ihren Kindern die Schule. „Tyler, Lutscher?", fragte Aviva ihren Bruder und reichte ihm den Lutscher. „Danke", sagte er und lächelte seine kleine Schwester liebevoll an. Phoebe setzte Aviva in ihren Kindersitz und schnallte sie und dann Tyler an. Dann fuhren sie schweigend nach Hause.
„Mom, bist du sauer auf mich?", fragte Tyler als sie aus dem Auto stiegen. Phoebe sah ihren Sohn erstaunt an. „Weshalb denn?", fragte Phoebe ihn und übergab Aviva Cole. Tyler zuckte mit den Schultern. „Hör mal zu Süßer, du kannst ja gar nichts dafür", meinte Phoebe und nahm ihren Sohn in den Arm. „Ich hab dich lieb", sagte Tyler und drückte seine Mom fest an sich. Cole sah sich die beiden traurig an. Das hatte sein Sohn zum letzten Mal zu ihm gesagt als er so alt gewesen war wie Aviva. „Ich hab dich auch lieb. Und jetzt gehen wir rein und essen zu Mittag, okay?", fragte Phoebe ihren Sohn. Dieser nickte und rannte so schnell er konnte ins Haus. „Kam es echt so rüber als wenn ich sauer gewesen wäre?", fragte Phoebe ihren Mann und ging Hand in Hand mit ihm ins Haus. Cole schüttelte den Kopf. „Nein, wahrscheinlich dachte er, das er dich enttäuscht hat. Ich kenne dieses Gefühl", meinte Cole ohne ihr in die Augen zu sehen. Dann setzte er Aviva ab, die sofort in die Küche rannte. „Cole, du könntest mich nie enttäuschen und Tyler auch nicht", meinte Phoebe und sah Cole in die Augen. Dann küsste sie ihn erst sanft und dann mit immer mehr Leidenschaft. Sie wusste das er mehr wollte, sie wollte ja auch mehr. Cole ging mit seiner Hand unter Phoebes Pullover und wollte ihr den BH öffnen. „Mom, Dad essen", rief Tyler aus der Küche. Phoebe löste sich von Cole und seufzte. „Bald", sagte sie und küsste ihn noch einmal. Cole nickte und ging mit ihr zusammen in die Küche. „Was gibt's denn leckeres?", fragte Phoebe. „Eintopf", sagte Melinda und löffelte in dem Kochtopf rum. In der Küche sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Überall war Eintopf und die Kinder schmierten noch mehr herum. Aviva saß auf den Boden und ass da, weil sie niemand in ihren Hochstuhl gesetzt hatte. Phoebe hob ihre Tochter vom Boden. Aviva fing an sich zu wehren. „Piper!!", rief Phoebe, doch sie bekam keine Antwort. „Wo ist denn deine Mom, Melinda?", fragte Phoebe sie. Cole hob Melinda und Tyler von der Kochinsel auf der sie mit dem Eintopf gespielt hatten. „Setzt euch bitte auf eure Plätze", sagte Cole und sah sich ebenfalls suchend nach seiner Schwägerin um. „Piper?", rief Phoebe wieder. Endlich kam Piper in die Küche. „Ach du meine Güte, wie sieht es denn hier aus. Tyler, das wirst du alles wieder sauber machen", schimpfte Piper mit ihrem Neffen. „Ich war das aber gar nicht ... zumindest nicht alleine", verteidigte sich Tyler. „Wer soll es denn sonst gewesen sein?", fragte Piper ihn sauer und zog Tyler am Arm vom Stuhl. „Hey", rief Phoebe und nahm Tyler an die Hand. „Wieso gehst du automatisch davon aus das Tyler das war?", fragte Phoebe ihre Schwester und nahm Tyler in Schutz. „Wer soll es denn sonst gewesen sein? Er ist das einzige Teufelskind hier!". Tylers Augen füllten sich mit Tränen und er rannte hoch in sein Zimmer. Cole sah Piper vernichtend an und folgte seinem Sohn. „Teufelskind? Piper, was ist dein Problem?", fragte Phoebe ihre Schwester sauer. „Nichts, ich frage mich nur ob er vielleicht doch die Gene seines Vaters geerbt hat", meinte Piper sauer. „Mommy, ich war das mit der Unordnung", sagte Melinda. Piper sah ihre Tochter erstaunt an. „Dann wirst du das auch wieder sauber machen", schnauzte Piper ihre Tochter an. „Nein, Melinda das wirst du nicht!", bestimmte Phoebe. „Was fällt dir ein dich in meine Erziehung einzumischen?". „Ich will wissen warum du Tyler hasst". „Ich hasse Tyler nicht. Ich will nur das ihr auszieht!!", rief Piper verzweifelt. Phoebe sah sie erstaunt an. „Ausziehen? Warum?". „Weil Tyler nicht gut ist für Melinda. Außerdem ist das Haus viel zu voll. Und da ihr nun mal den meisten Platz verbraucht ...". „Warum zieht ihr denn nicht aus?", fragte Phoebe ihre Schwester spitz. „Weil Paige und ich uns darauf geeinigt haben das du ausziehen sollst". „Ach, Paige auch?", meinte Phoebe. Piper nickte. „Gut, wenn ihr das so wollt", meinte Phoebe und drehte sich um und stapfte wütend aus der Küche. Piper sah ihr bedauernd nach. „Soll ich jetzt sauber machen, Mommy?", fragte Melinda in die Stille hinein. Piper drehte sich um und sah ihre Tochter an. „Nein, mein Schatz. Ich mach das schon. Geh du spielen", sagte Piper und fing an zu spülen. Melinda sah ihre Mutter kurz irritiert an, rannte dann aber in ihr Zimmer.
