Piper stelle gerade die Suppenteller auf den Tisch, als Cole und Phoebe, zusammen mit ihren Kindern, im Wohnzimmer auftauchten. „Tante Piper", riefen die Kinder begeistert und stürzten sich ihrer Tante in die Arme. „Hey, ihr Süßen", meinte Piper und setzte die Kinder wieder ab. „Hi Piper", meinte Phoebe bedrückt. Cole nickte ihr begrüßend zu. „Hi, hey Kinder gleich gibt's Essen, geht schon mal hoch zu Melinda ins Zimmer. Wir rufen euch dann", sagte Piper und scheuchte die Kinder nach oben. „Wo sind Paige und Leo?", fragte Phoebe ihre Schwester. „Paige ist im Bad und Leo kümmert sich um Melinda", erklärte Piper und ging zusammen mit ihrer Schwester in die Küche. Cole folgte ihnen. „Essen wir noch hier?", fragte er Phoebe flüsternd. Phoebe nickte und sah ihn bittend an. Cole nickte. „Nimm das mal", sagte Piper und drückte Cole ein paar Teller in die Hand. Dann gingen sie wieder ins Wohnzimmer. „Worum geht's? Du hast am Telefon so hilflos und dringend geklungen", fragte Piper und sah Phoebe fragend an, während sie Cole folgten. „Das erzähl ich euch, wenn alle da sind. Ich möchte mich nicht dreimal wiederholen", sagte Phoebe und setzte sich an den Esstisch. „Essen!", rief Piper und füllte allen Suppe auf. Beim Essen schwiegen alle betroffen. Nach dem Essen gingen die Kinder wieder in Melindas Zimmer spielen. „Was ist denn nun?", fragte Paige ihre Schwester. „Wir haben ein Problem", meinte Cole nur und sah alle ernst an. „Was für ein Problem?", fragte Leo ihn. „Mein Baby ist ein Dämon", meinte Phoebe leise. „WAS!!!???", fragten alle drei gleichzeitig. „Ja. Es ist so. Aviva wollte mir beim Abspülen helfen, ich wollte es alleine machen. Wir haben uns angeschrien. Und jetzt erzählst bitte du weiter, denn ab dann hab ich nichts mehr mitbekommen", meinte Phoebe verzweifelt und wandte sich an Cole. „Sie wollte Aviva schlagen. Ich konnte mich noch dazwischen schmeißen. Dann hat sie schwarze Pupillen bekommen und hat Feuer auf mich geschleudert. Dann hab ich sie geschlagen, damit sie wieder zur Vernunft kommt. Dann ist sie wieder normal geworden. Sie konnte sich an nichts erinnern. Das heißt, dass das Baby für einige Zeit die Gewalt über Phoebes Körper hatte", erklärte Cole ihnen. Alle sahen ihn geschockt und mit offenen Mündern an. „Das könnt ihr unmöglich ernst meinen", keuchte Paige. „Es ist unser purer Ernst. Was sollen wir denn jetzt machen?", fragte Phoebe hilflos in die Runde. „Buch der Schatten", meinte Piper nur. Alle folgten ihr hinauf auf den Dachboden. Oben angekommen schlug sich das Buch von selber auf. Paige sah sich die Seite interessiert an. „Wow", meinte sie nur. „Was ist wow? Wenn du in das Buch guckst und dabei wow sagst, was meinst du dann damit?", fragte Phoebe aufgebracht. „Sieh's dir selbst an. Ich glaub nicht das wir das machen werden", meinte sie nur und trat einen Schritt zurück, damit Phoebe in das Buch gucken konnte. „Nein, das werden wir nicht machen. Wir werden mein Baby nicht töten!", meinte Phoebe und trat einige Schritte vom Buch zurück. „Das können die unmöglich ernst meinen", meinte Phoebe weiter. Nun sahen alle in das Buch der Schatten. Dort war ein Bild abgebildet, auf dem ein Dämonenkind an den Beinen hochgehoben wurde, und mit einer Athame durchbohrt wurde. Darunter stand: Vernichtung des schlimmsten was einer Hexe passieren kann. Eine kurze Erläuterung stand darunter. Es ist eine Schande wenn sich eine Hexe in einen Dämon verliebt. Aber wenn sie diesen auch noch heiratet und Kinder mit ihm bekommt, kann man davon ausgehen, dass nichts besseres als eine Höllenbrut dabei herauskommt. Die einzige Möglichkeit ist, alle Kinder auf der Stelle sofort zu vernichten. „Wir werden unsere Kindern nicht töten!!", regte sich Cole auf und sah voller Angst zu seiner Frau. Hoffentlich dachten ihre Schwestern genauso. „Uns wird nichts anderes übrig bleiben", meinte Paige. „Nein, wir werden meine Kinder nicht töten!", rief Phoebe nun aufgebracht. Sie war nah dran zu hyperventilieren. Cole nahm sie tröstend in die Arme. „Wie müssen, sonst werden sie uns töten!", meinte Paige wieder. „Aviva und Tyler sind nicht böse!", sagte Cole. „Woher weißt du das?", fragte Piper nun. „Sie können nicht böse sein", meinte Phoebe. Leo sah verwirrt in die Runde. „Was willst du denn tun? Sie aufschlitzen?", fragte Cole nun sauer. „Bitte hört damit auf", meinte Piper leise. „Mommy!", rief Aviva und krabbelte die Treppe zum Dachboden hinauf. Phoebe ging ihrer Tochter entgegen, doch Paige war schneller. Sie nahm ihre Nichte auf den Arm. „Was hast du vor?", fragte Phoebe ihre Schwester. „Wir müssen es tun, oder sie werden uns eines Tages vernichten", meinte Paige und rannte mit Aviva die Treppe hinunter. „Paige, was hast du vor?", rief Phoebe voller Angst und eilte hinter ihrer Schwester her. Die anderen folgten ihnen. „Gib mir meine Tochter wieder!", meinte Phoebe als sie in der Küche angekommen waren. Aviva hatte wieder angefangen zu weinen. „Mommy, Daddy", weinte das kleine Mädchen. „Paige", warnte nun auch Cole seine Schwägerin. Paige hatte mittlerweile nach einem Küchenmesser gegriffen. „Paige, leg das Messer wieder zurück", meinte Piper auch voller Angst. „Nein, wir müssen dem ein Ende setzten!", meinte Paige und näherte sich mit dem Messer dem weinendem Kind. „Paige", rief jetzt auch Leo. Doch bevor Paige das Kind mit dem Messer erreichen konnte schwebte es plötzlich aus Paiges Hand. Dies war nicht das einzige was plötzlich zu schweben begann. Die ganze Kücheneinrichtung schwebte plötzlich in der Luft. Verwirrt sah Paige ihre Nichte an. Diese Zeit nutzte Phoebe und riss Paige ihre Tochter aus den Armen. Dann tröstete sie ihr Baby. Aviva beruhigte sich langsam und die Gegenstände hörten auf zu schweben. „Spinnst du jetzt total?", fragte Cole sie wütend. Paige sah ihn nur erschrocken an. Sie selbst war auch geschockt darüber was sie getan hatte. „Ich ... ich weiß auch nicht, was da über mich gekommen ist", stotterte sie. „Du wolltest meine Tochter töten!", zischte Phoebe ihr wütend entgegen und drehte sich abrupt um. Cole folgte ihr. „Phoebe, wo wollt ihr hin?", fragte Piper ihre Schwester. „Weg", meinte Phoebe knapp und ging in den ersten Stock, um Tyler zu holen. „Wohin?", fragte Leo nun. „Nach Hause", meinte Phoebe knapp und ging über den Flur. „Hier ist auch dein Zuhause!", meinte Paige, die ihnen auch gefolgt war. „Ich bleibe in keinem Haus in dem meine Kinder getötet werden sollen!", schnauzte Phoebe ihre Schwester an und riss die Tür zu Melindas Kinderzimmer auf. „Tyler, wir gehen!", meinte Cole und nahm seinen Sohn auf den Arm. „Ich will aber noch hier bleiben", nörgelte Tyler und versuchte sich aus den Armen seines Vaters zu befreien. „Nein, das geht nicht", meinte Phoebe und ging, ohne ihren Schwestern einen Blick zu würdigen aus Melindas Zimmer. „Phoebe, bitte lass uns doch noch einmal darüber reden", meinte Piper verzweifelt. Sie wollte nicht, dass sich ihre Schwester von ihnen abwendete. „Es gibt nichts mehr zu reden. Sie wollte mein Kind töten!", sagte Phoebe aufgebracht und deutete mit dem Kopf auf Paige dann eilte sie mit Cole und ihren Kindern hinunter ins Wohnzimmer. „Wer wollte wen töten?", fragte Tyler neugierig. „Nicht so wichtig", meinte Cole. „Phoebe, du kannst nicht einfach so verschwinden. Du musst deine Pflichten als Hexe erfüllen!", meinte Leo nur. „Ich muss vorallem meine Familie schützen", rief Phoebe aus. „Lass uns gehen", meinte sie zu Cole und nahm ihn an der Hand. „Phoebe, bitte ...", wollte Piper ihre Schwester aufhalten, doch Phoebe und Cole waren schon verschwunden. „Wo sind Tante Phoebe und Onkel Cole hingegangen?", fragte Melinda, die ihren Eltern gefolgt war. „Nach Hause", meinte Piper betrübt. Niedergeschlagen sahen sie alle auf den Boden. Sie wussten, dass Phoebe sich jetzt gegen sie stellen würde. Und davor hatten sie alle Angst.
