Am nächsten Morgen wachte Phoebe auf und sah auf die rechte Bettseite. Dort lag nicht Cole, sondern dort lagen ihre Kinder. Phoebe seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen. „Tyler", flüsterte Phoebe und stupste ihren Sohn leicht an der Schulter an. Müde sah Tyler seine Mutter an. „Was ist denn?", fragte er verschlafen und richtete sich auf. „Du musst in die Schule", flüsterte Phoebe leise. „Ich will aber nicht. Die sind immer alle so gemein zu mir", beschwerte sich Tyler. „Wer ist gemein zu dir?", fragte Phoebe ihn verwundert. „Na, die anderen Kinder. Sie schubsen mich immer", meinte Tyler und krabbelte aus dem Bett. Phoebe folgte ihrem Sohn in sein Kinderzimmer. „Warum schubsen sie dich denn? Dafür muss es doch einen Grund geben", fragte Phoebe ihn. „Du denkst das ich anfangen würde", maulte Tyler und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das habe ich nicht gesagt. Aber es muss doch vorher etwas passiert sein. Die schubsen dich doch nicht einfach so", meinte Phoebe forschend. „Doch, Mom glaub mir doch. Ich bin nicht böse", meinte Tyler verzweifelt. „Ich weiß das du nicht böse bist, aber jeder macht mal Blödsinn", meinte Phoebe ausweichend. „Dad würde mir glauben. Er hat mir selbst gesagt das ich nicht böse bin!", meinte Tyler enttäuscht und wandte sich nun seinem Kleiderschrank zu. „Du bist auch nicht böse ...". „Ich will mich heute alleine anziehen", meinte Tyler und sah seine Mutter wütend an. Phoebe sah ihn verwundert an, kam seinem Wunsch aber nach und verließ das Zimmer. „Das hast du ja wieder toll hingekriegt, Phoebe", murmelte Phoebe vor sich hin. Plötzlich klingelte das Telefon. „Wer ruft denn morgens um halb acht an?", fragte Phoebe murmelnd und ging an das Telefon.

„Phoebe Halliwell".

„Phoebe ich bin's Piper. Bitte leg nicht auf".

„Was willst du?".

„Ich will mit dir reden. Ich weiß das Paige gestern Mist gebaut hat, als sie Aviva bedroht hat, aber es tut ihr leid".

„Piper, es ist mir egal, dass es Paige leid tut. Sie hat Aviva und uns einen riesigen Schreck eingejagt".

„Ich weiß, und ich wollte auch nur mit dir sprechen und hören wie es dir geht".

„Nicht so gut. Cole ist in der Unterwelt und besorgt etwas für unser Problem, und ich mach mir die größten Sorgen".

„Was besorgt er denn in der Unterwelt?".

„Einen Trank mit dem man dem Baby das Böse austreiben kann".

„Sowas gibt's?".

„Ja".

„Mommy", schrie Aviva und sah aus der Tür des Schlafzimmers und kam mit kleinen Schritten auf ihre Mutter zu gelaufen. Plötzlich stolperte Aviva über ihren Strampler und fiel hin. Sie fing hemmungslos an zu weinen.

„Piper, ich muss aufhören. Aviva ist gefallen. Bye".

„Bye".

„Baby, was machst du denn für Sachen?", fragte Phoebe ihre Tochter und nahm sie auf den Arm um sie zu trösten. „Aua, Aua!!", schrie die Kleine nur. „Was ist denn?", fragte Phoebe ihre Tochter. Nun kam Tyler aus seinem Zimmer gerannt. „Mom, wir müssen fahren", meinte er nur, ohne auf seine weinende Schwester zu achten. „Tyler, du siehst doch, das es gerade nicht geht", meinte Phoebe, die langsam sauer wurde. Ihr Sohn nahm heute wirklich keine Rücksicht auf andere. „Aber ich muss zur Schule", brüllte Tyler sie an. „Ich kann jetzt nicht, wenn du einmal zu spät kommst ist das auch kein Weltuntergang", schnauzte Phoebe zurück. „Dad würde mich zur Schule fahren". „Dad ist jetzt aber nicht hier. Und wenn er hier wäre, dann hätte er dir garantiert schon den Hintern versohlt", rief Phoebe jetzt wütend. „Das hätte er gar nicht!". „Mommy, Aua", weinte Aviva immer noch. Phoebe wusste nicht um welches Kind sie sich jetzt zuerst kümmern sollte. „Wartet", meinte Phoebe und brach dann plötzlich zusammen. Aviva, die weich auf ihrer Mutter gelandet war, brüllte immer noch wie am Spieß, doch Phoebe rührte sich nicht mehr. „Mom?", fragte Tyler ängstlich. Phoebe antwortete nicht. „Mommy?", fragte Tyler und kniete sich zu seiner Mutter. „Wach auf, bitte Mommy es tut mir leid", weinte der kleine Junge jetzt. „Was soll ich denn nun tun", fragte er sich selbst. „Mommy", brüllte Aviva und krabbelte auf ihre Mutter zu. Tyler eilte zum Telefon und wählte die Nummer vom Halliwell Manor. Schließlich meldete sich Piper.

„Piper Halliwell".

„Tante Piper? Ihr müsst herkommen, schnell".

„Tyler Baby, was ist denn passiert? Warum schreit deine Schwester so?".

„Mommy".

„Was ist mit deiner Mommy?".

„Sie ist einfach umgefallen und steht nicht mehr auf".

„Tyler, sag mir ob sie noch atmet".

„Ja, aber ihr müsst kommen".

„Wir sind sofort da, mach dir keine Sorgen".

Dann hatte Piper aufgelegt. Tyler eilte nun wieder zu seiner Mutter und nahm dort tröstend seine immer noch schreiende Schwester in den Arm. „Daddy, wo bist du?", flüsterte Tyler vor sich hin. Endlich erschienen Piper und die anderen und hievten Phoebe auf das Sofa. Dann beruhigten sie die Kinder.