Cole war inzwischen bei dem Magier angekommen. Dieser hieß Mandrax und mischte bereits den Zaubertrank für Phoebe. „Baltharsar, es wundert mich, das du dies für diese Hexe tust", meinte der alte Magier und rührte ein graues Pulver in den Trank. „Das war damals Mandrax, nun liebe ich Phoebe und habe bereits zwei Kinder mit ihr", erklärte Cole dem Zauberer. „Kinder? Mädchen oder Jungen?", fragte der Zauberer neugierig. „Ein Jungen, er ist sechs. Ein richtiger Lausebengel. Und ein Mädchen, eine Prinzessin", schwärmte Cole von seinen Kindern. „Wie sind ihre Namen?". „Tyler Alexander und Aviva Tamara", sagte Cole. „Wie alt ist das Mädchen?". „Zwei Jahre ist mein Baby. Tyler wird jetzt bald sieben", erklärte Cole ihm. Mandrax nickte. „Ist sie eine Hexe?", fragte er weiter. „Ja, aber das hat sich erst vor kurzem herausgestellt". „Und Tyler ist der Dämon, dem das Böse ausgetrieben werden soll?", fragte Mandrax. „Nein, Tyler ist kein Dämon. Phoebe ist wieder schwanger, und dieses Kind spielt etwas verrückt", erklärte Cole und sah Mandrax interessiert zu, als dieser den Trank in eine kleine Flasche abfüllte. „Das dritte Kind? Das ist nun doch etwas merkwürdig", meinte Mandrax nachdenklich und reichte Cole die Flasche. „Wieso ist das merkwürdig?", fragte Cole nun verwirrt. „Ein Dämon, kann normalerweise nur zwei Kinder zeugen. Eins ist ein Dämon und eins Mensch beziehungsweise in deinem Fall eine Hexe", erklärte Mandrax lächelnd. „Was soll das bedeuten?", fragte Cole ihn. „Das heißt, das Tyler nicht von dir sein kann!", sagte Mandrax und schimmerte weg. Damit hinterließ er einen verwirrten Cole. Dieser schimmerte sich mit samt dem Fläschchen nach Hause. Der Anblick, der sich ihm bot ließ ihn stocken. In Avivas Zimmer war der Wickeltisch umgestoßen worden, und Phoebe lag bewegungslos auf dem Sofa. Piper und die anderen knieten bei ihr und tupften ihr mit einem feuchtem Waschlappen die Stirn ab. „Was ist passiert?", fragte Cole arlamiert. „Das weiß keiner. Sie ist plötzlich umgekippt", erklärte Piper ihm und ging ein Stück zur Seite. „Wo sind die Kinder?", fragte Cole nun und kniete sich zu seiner Frau. „Ich hab sie in ihre Zimmer geschickt. Leo ist bei ihnen", meinte Piper und sah Phoebe beunruhigt an. „Hast du den Trank?", fragte Paige jetzt. Cole nickte. Dann flößte er Phoebe den Trank ein. Plötzlich fing Phoebe an zu zucken und Lichtblitze umwölbten ihren Körper. Plötzlich kamen Tyler, Aviva und Melinda aus dem Kinderzimmer gerannt und sahen was mit Phoebe passierte. „Daddy", riefen Coles Kinder und liefen auf ihren Vater zu. „Hey", meinte er und sah beunruhigt auf Phoebe hinab, die jetzt aufgehört hatte zu zucken. Aviva und Tyler rannten ihm in die Arme und drückten ihren Vater fest an sich. „Was ist mit Mommy?", fragte Tyler ihn. Cole zuckte mit den Schultern. Plötzlich schlug Phoebe die Augen auf und sah sich irritiert um. „Was ist passiert?", fragte Phoebe verwirrt. Dann erst bemerkte sie Cole. „Oh mein Gott, dir geht es gut", meinte sie und seufzte erleichtert. „Das sagst du? Was ist passiert Phoebe?", fragte Cole sie und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich weiß nicht. Ich hab mich mit Tyler gestritten und die Kleine war gefallen und hatte sich verletzt. Dann wurde mir plötzlich schwarz vor den Augen", erklärte Phoebe und setzte sich langsam auf. Dann bemerkte sie Leo, Melinda und ihre Schwestern. „Was macht ihr denn alle hier?", fragte sie nun abweisend. „Ich hab sie angerufen, als du umgefallen bist", sagte Tyler leise. „Das tut mir leid, Baby. Hattest du Angst?", fragte Phoebe ihren Sohn. Dieser nickte. „Ich dachte du wärst tot", meinte er und leise rollten ihm Tränen über die Wangen. „Komm her", sagte Phoebe sanft und streckte die Arme nach ihrem Sohn aus. Dieser nahm sie in die Arme. „Es war richtig was du getan hast", meinte sie und küsste ihn auf die Stirn. „Mommy", schluchzte Aviva jetzt. Cole reichte Aviva Phoebe. „Hey Maus, du hast ja immer noch deinen Strampler an. Hast du Daddy schon dein Aua gezeigt?", fragte Phoebe zärtlich und drückte Aviva kurz, aber fest, an sich. Diese schüttelte mit dem Kopf und zog ihren Ärmel hoch. Darunter kam eine blutende Wunde zum Vorschein. „Oh, die verarzten wir aber mal sofort", meinte Cole und hob Aviva hoch. „Ich kann das auch machen", meinte Phoebe und wollte aufstehen. „Ich mach das schon", meinte Cole kühl. Er war froh darüber, dass es Phoebe wieder gut ging, aber die Worte Mandrax hatten ihn schwer getroffen. War Tyler wirklich nicht sein Sohn? Hatte Phoebe ihn wirklich betrogen? Verwundert sah Phoebe hinter Cole her. Was hatte er? Warum war er so abweisend? „Hat er den Trank bekommen?", fragte Phoebe schließlich ihre Schwestern. „Ja, er hat ihn dir bereits eingeflößt. Er hat gewirkt. Zumindest glauben wir das", meinte Piper. Phoebe nickte mit dem Kopf. „Mom, ich bin doch heute mit Niclas verabredet. Darf ich gehen?", fragte Tyler seine Mutter. „Klar, wann kommst du wieder nach Hause?", fragte Phoebe ihren Sohn. „Weiß nicht. Niclas Mom bringt mich", meinte Tyler und sprang auf und rannte zum Aufzug. „Bis nachher!". „Wir gehen jetzt auch", meinte Piper und verschwand zusammen mit Leo, Paige und Melinda. Phoebe stand langsam auf. Sie hörte Cole in Avivas Zimmer werkeln. Sie betrat das Zimmer. „Was tust du da?", fragte sie ihn. „Aufräumen", meinte Cole kurz. Aviva saß in ihrem Gitterbett und schaute sich ein Bilderbuch an. Phoebe stellte sich vor Cole und sah ihm in die Augen. „Danke, für alles", sagte sie und wollte ihn küssen. Doch er wich zurück. „Was hast du?", fragte Phoebe ihn. „Nichts". „Was soll das heißen? Seit ich wieder "geheilt"bin verhältst du dich kalt mir gegenüber", meinte Phoebe verzweifelt. „Es ist nichts. Aber vielleicht hast du mir ja was zu sagen?", meinte er und verließ Avivas Zimmer. Er betrat den Flur. „Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?", fragte Phoebe die nun langsam wütend wurde. „Das solltest du mir am besten sagen". „Cole, jetzt sag mir was dein Problem ist", fauchte Phoebe ihn an. „Mandrax hat mir interessante Details geliefert was uns betrifft", meinte Cole schließlich. „Was für Details? Könntest du vielleicht mal etwas deutlicher werden", meinte sie nun. „Ein Dämon kann nur zwei Kinder zeugen! Eins wird Hexe, das andere Dämon. Also sag mir, von wem ist Tyler!", brüllte er sie nun verzweifelt an. „Was ... was sagst du da? Tyler ist von dir", meinte Phoebe geschockt. „Tyler muss von einem anderem sein. Er ist weder Dämon noch Hexe", meinte Cole nun enttäuscht. „Willst du damit etwa sagen, dass ich dir fremdgegangen bin?", fragte Phoebe ihn nun sauer. „Gib du mir eine bessere Erklärung", fauchte er zurück. „Ich habe dich nie betrogen und ich würde es auch nie tun. Das solltest du wissen. Tyler ist von dir. Außerdem ist dir vielleicht schon mal der Gedanke gekommen, dass du etwas anders bist? Du bist nur ein Halbdämon. Da ist es was anderes!", meinte Phoebe wütend und rauschte an ihm vorbei ins Schlafzimmer und schloss sich dort ein. Cole sah ihr wehmütig hinterher und schimmerte sich dann weg. Er brauchte jetzt ein paar Antworten.

Es war kalt in Mandrax Höhle. Plötzlich schimmerte sich Cole hinter den Zauberer. „Baltharsar, ich habe dich schon erwartet", meinte er ohne sich umzudrehen. „Mandrax, ich muss mit dir reden. Ich will ein paar ...". „Antworten?", fragte Mandrax ihn und drehte sich nun um. „Ja genau. Phoebe beteuert, das Tyler von mir ist. Geht es nicht doch?", fragte Cole nun. „Nein". Enttäuscht blies Cole die Luft aus. „Nein, bei normalen Dämonen nicht", fuhr Mandrax fort. „Was soll das heißen?", fragte Cole nun etwas hoffnungsvoller. „Das heißt, das du zu einer Hälfte Mensch bist, und durchaus am meisten von deinen Menschlichen Gefühlen beeinflusst wirst. Bei dir wird immer alles eine Ausnahme sein", erklärte Mandrax ihm. „Warum hast du das denn nicht vorhin gesagt? Ich habe jetzt die Person die ich liebe verletzt. Wenn du verstehst was ich meine. Ich habe ihre Liebe und ihre Ehrlichkeit und Tylers Vaterschaft in Frage gestellt. Und das verzeiht man nicht so einfach!", meinte Cole verärgert. „Du hast nicht danach gefragt. Außerdem ist es eine gute Bewährungsprobe für eure Liebe", meinte Mandrax trocken und schimmerte sich dann weg. Er hinterließ einen verdutzten und hilflosen Cole, der nicht wusste wie er seine Familie wieder zusammen bringen sollte.