Phoebe lag weinend auf ihrem Ehebett. Sie konnte nicht fassen, dass Cole die Vaterschaft Tylers anzweifelte. Dann stand sie endlich auf und lief verzweifelt im Schlafzimmer auf und ab. Plötzlich klopfte es zaghaft an ihre Tür. „Wer ist da?", fragte Phoebe. „Mommy?", fragte Aviva ihre Mutter. Phoebe seufzte, dann öffnete sie ihre Schlafzimmertür. „Was ist denn, Mäuschen?", fragte Phoebe und nahm ihre Tochter auf den Arm. „Hunger", meinte die Kleine und spielte mit Phoebes Haaren. „Oh, hast du heut noch nichts gegessen?", fragte Phoebe sie, als sie mit ihr in die Küche ging. Aviva schüttelte den Kopf. „Wo ist Daddy?", fragte die Kleine, als Phoebe sie in den Hochstuhl setzte. „Weg!", meinte Phoebe kurz. „Wohin?". „Arbeiten!". „Warum?", nervte Aviva weiter. „Darum", meinte Phoebe patzig. „Hunger", meckerte Aviva nun weiter. „Was willst du denn essen?", fragte Phoebe sie nun versöhnlicher. „Musli", sagte Aviva. „Du meinst Müsli". „Musli", plapperte Aviva drauflos. „Okay, okay", murmelte Phoebe und füllte ihrer Tochter Schokomüsli in eine Schüssel. Plötzlich schimmerte sich Cole in die Küche. Phoebe sah ihn kurz an, wich dann aber seinem Blick aus. „Hey", meinte Cole bedrückt. „Daddy!", rief Aviva erfreut darüber ihren Vater zu sehen. „Prinzessin", meinte er und nahm seine Tochter auf den Arm. „Wo warst du?", fragte Aviva ihn. „Arbeiten!", meinte er knapp. Dann setzte er Aviva wieder in den Hochstuhl. „Können wir uns unterhalten?", fragte Cole nun seine Frau. „Aviva muss essen!", meinte Phoebe knapp. „Das kann sie doch auch alleine", meinte er verwundert. „Vielleicht hab ich gar keine Lust mit dir zu reden!", fauchte sie ihn an. „Aber ich muss mit dir reden". „Warum?", fragte Phoebe und stellte das Müsli vor die Nase ihrer Tochter. „Um diese Familie zusammen zu halten", schnauzte Cole sie nun an, nahm sie am Arm und zog sie mit sich ins Wohnzimmer. „Cole, lass mich los! Du tust mir weh!", sagte Phoebe wütend und riss ihr Handgelenk los. „Das wäre heut schon das zweite Mal", meinte er enttäuscht. „Was soll das denn schon wieder heißen?", fragte sie ihn nun. Cole sah betreten zu Boden. „Du hattest recht", meinte er bedrückt. „Womit?", fragte sie ihn nur neugierig. „Ich bin anders als alle anderen Dämonen. Ich bin mehr Mensch als Dämon. Das heißt, dass ich so viele Kinder zeugen kann wie es eben zulässt", meinte er kleinlaut. „Was hab ich dir gesagt? Du solltest das nächste Mal nachdenken wenn du so einen scheiß von dir lässt", meinte sie sauer. „Ich weiß, du hattest ja recht. Ich sollte wirklich überlegen bevor ich die Menschen verletzte die ich über alles liebe", versuchte Cole sich zu entschuldigen. „Soll das etwa eine Entschuldigung sein?", fragte Phoebe ihn forschend. Cole nickte und schaute sich bedauernd auf die Schuhe. Das selbe tat Tyler auch wenn er etwas angestellt hatte. „Hey, Baby", meinte Phoebe versöhnlich und umarmte Cole. Cole erwiderte die Umarmung. „Ich liebe dich über alles", flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich liebe dich auch", meinte Phoebe und küsste ihn zärtlich. Plötzlich trat das Baby. Cole konnte den Tritt in seiner Magengegend spüren. „Hat das Baby gerade getreten?", fragte er und lächelte zufrieden. Phoebe nickte. „Weißt du was es wird?", fragte Cole sie. Phoebe schüttelte den Kopf. „Ich will mich dieses mal überraschen lassen. Oder willst du unbedingt wissen was es wirst?", fragte Phoebe ihn. Cole schüttelte den Kopf. „Du weißt doch, ich liebe Überraschungen", meinte Cole verschmitzt und küsste Phoebe wieder. „Wo ist Tyler?", fragte Cole nun. „Bei Niclas. Er wird auch wieder nach Hause gebracht. Aber du hättest heute Morgen mal da sein sollen, er hat sich unmöglich benommen", beschwerte sich Phoebe bei Cole. „Was hat er denn jetzt schon wieder angestellt?", fragte Cole und setzte sich an den Esstisch. „Er war total patzig. Hat sich nicht um Aviva oder mich gekümmert", erklärte Phoebe ihm. „Warum hat er euch denn so ignoriert?", fragte Cole sie. „Er wird in der Schule gehänselt, und ich habe versucht herauszufinden ob er vielleicht etwas gemacht hat. Denn einfach so ärgern Kinder sich nicht", meinte Phoebe. „Was hat er gesagt?". „Er meinte das er nicht böse wäre, und das du ihn verstehen würdest. Ich habe gesagt das wenn du mitkriegen würdest das er mich so anschreit, dann würdest du ihm den Hintern versohlen", meinte Phoebe verärgert. „Das hätt ich wahrscheinlich auch gemacht", meinte Cole trocken. „Redest du mit ihm?", fragte Phoebe ihren Mann. „Wenn du das willst", meinte er und strich ihr zärtlich über den Kopf. „Bitte, denn ich glaub da steckt noch mehr dahinter", meinte Phoebe besorgt. „Ich rede mit ihm", meinte Cole und ging in die Küche. Dort war Aviva in ihrem Hochstuhl eingeschlafen. Die Müslischüssel war umgeworfen worden und nun lag das Müsli auf dem Küchenboden. „Cole ...". „Psst, die Kleine schläft", meinte Cole leise und hob Aviva aus dem Hochstuhl. Die Kleine murmelte etwas vor sich hin und Phoebe ging zusammen mit Cole in Avivas Kinderzimmer. Cole legte seine Tochter in das Gitterbettchen. „Was ist eigentlich mit dem Zimmer für das Baby?", fragte Cole nun neugierig. „Wenn es ein Mädchen wird kommt es zu Aviva, wenn es ein Junge wird zu Tyler", meinte Phoebe leise und zog die Spieluhr auf. Dann verließ sie mit Cole Avivas Kinderzimmer. Der Fahrstuhl öffnete sich in diesem Moment und Tyler kam fröhlich hineingehopst. „Mommy, Daddy, das war voll cool bei Niclas", rief der kleine Junge und tänzelte ausgelassen um seine Eltern herum. „Was habt ihr denn gemacht?", fragte Cole interessiert. „Wir waren im Schwimmbad und ich wollte vom dreier springen. Aber ich hab mich nicht getraut", meinte er und sein Gesicht verdunkelte sich. „Tyler du wirst bald erst sieben, da springt man auch üblicherweise nicht vom dreier", meinte Phoebe aufmunternd. „Aber Niclas ist gesprungen, und dann haben mich die anderen geärgert weil ich mich nicht getraut habe", meinte Tyler traurig. „Was haben sie denn gemacht?", fragte Cole ihn. „Sie haben mich Angsthase und Weichei genannt", sagte Tyler nun niedergeschlagen. „Komm mal mit", sagte Cole und ging mit Tyler ins Wohnzimmer. Dort setzten sie sich aufs Sofa. „Tyler es war mutiger von dir nicht zu springen als dich irgendwie zu verletzten", erklärte Cole seinem Sohn. Tyler nickte, sah aber noch nicht überzeugt aus. „Ich hab gehört in der Schule ärgern sie dich auch?", fragte Cole nebenbei. Tyler nickte. „Warum ärgern sie dich?", fragte Cole weiter. „Weil ich anders bin. Ich glaube an andere Dinge als sie. Sie haben andere Vorbilder als ich. Ich hab ...", Tyler stockte plötzlich. „Wer sind deine Vorbilder?", fragte Cole ihn. „Na, du und Mom", meinte Tyler. „Wir sind deine Helden?", fragte Cole verwundert. Tyler nickte. „Warum?". „Weil ihr so mutig seid". „Aber in deinem Aufsatz war ich das Monster", meinte Cole nun. „Aber nur weil ich ein Männliches Monster brauchte", meinte Tyler. „Tyler, du darfst dich nicht so darum kümmern was die anderen über dich denken. Sei so wie du willst, okay?", fragte Cole nun. „Ja, okay", meinte Tyler nun. „Ich hab dich lieb", meinte Cole und nahm seinen Sohn in den Arm. „Ich hab dich auch lieb", meinte Tyler und küsste Cole auf die Wange.