„Verdammt noch mal wie sollen wir denn aus diesen vielen abgebildeten Bissen den richtigen rausfinden?", fragte Piper aufgebracht in die Runde. „Ganz ruhig, Piper", versuchte Leo sie zu beschwichtigen. Melinda war inzwischen wieder wach geworden und spielte mit Tyler auf dem Wohnzimmerteppich. „Gib nicht auf Piper. Wir müssen was finden, das weißt du", ermahnte Paige sie. Phoebe saß apathisch auf dem Sofa und wiegte Aviva beruhigend auf ihrem Arm auf und ab. „Phoebe, trink etwas", sagte Leo und reichte seiner Schwägerin ein Glas Saft. „Ich hab keinen Durst", erwiderte Phoebe und lehnte das Glas Saft ab. „Phoebe, du musst was trinken", ermahnte Piper ihre kleine Schwester. „Ich will nicht!", rief Phoebe nun sauer und sprang, mit Aviva auf dem Arm, auf. Erschrocken sahen alle Phoebe an. „Warum will denn hier jeder das ich etwas trinke!", rief sie aufgebracht. „Phoebe, wir machen uns doch nur Sorgen", versuchte Paige ihr zu erklären. „Ihr solltet euch nicht Sorgen um mich machen, sondern um Aviva", fauchte Phoebe zurück. „Mommy, wann kommt Daddy wieder?", fragte Tyler plötzlich eingeschüchtert. „Ich weiß nicht, Tyler", meinte Phoebe etwas genervt. Beleidigt zog sich Tyler wieder zurück. „Vielleicht hat Cole es auch nicht geschafft", meinte Paige vorsichtig. „Du baust mich richtig auf!", meinte Phoebe wütend und sarkastisch. „Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Cole es vielleicht nicht schafft, und dass wir uns nicht darauf verlassen sollten das er ein Gegengift findet. Also denke ich, dass wir uns etwas besser darauf konzentrieren sollten, etwas für Aviva zu finden", erklärte Paige ihr sauer. „Leute, beruhigt euch", mischte sich Piper ein. „Du hast ja recht", räumte Phoebe schließlich ein. Paige nickte und wandte sich wieder dem Buch der Schatten zu. Plötzlich fing Mary an zu weinen. „Ich seh nach ihr. Piper, nimmst du bitte Aviva?", fragte Phoebe ihre Schwester bittend. Piper nickte und nahm Phoebe Aviva ab. Dann ging Phoebe ins Kinderzimmer.

„Also gut, Angel. In der nächsten Höhle sind die Wasserspeier. Ich werde hineingehen und von ihnen Wasser holen. Wenn ich es nicht schaffen sollte, diese Höhle wieder lebend zu verlassen, nimmst du das Wasser und bringst es so schnell du kannst zu Phoebe", erklärte Cole ihm. „Aber wenn ich dort reingehe, werde ich ebenfalls sterben", erklärte Angel ihm. „Ich werde dir das Wasser bis zum Eingang bringen", sagte Cole und sah ihn entschlossen an. „Aber wenn du es nicht schaffst", erinnerte ihn Angel. „Ich werde es schaffen, Angel. Also los", sagte Cole und betrat die Höhle. „Viel Glück", flüsterte Angel. Dann setzte er sich seufzend gegen die Wand. Keine zwei Minuten später flog Cole mit einem lautem Schrei aus der Höhle. In der Hand hielt er eine Kristallflasche voll Quellwasser. Angel eilte sofort zu seinem Kumpel. „Cole? Alles in Ordnung?", fragte Angel ihn besorgt. „Ja, es geht schon. Glücklicherweise waren nicht alle Wasserspeier aktiv", keuchte er und stand mit Angels Hilfe auf. „Wir sollten das Wasser so schnell es geht zu Phoebe bringen", meinte Angel als er denn schwerverletzten Cole stützte. „Der Meinung bin ich auch", keuchte Cole und schimmerte sich mit Angel weg.

Mary spielte nun mit Tyler und Melinda im Wohnzimmer. Keiner der Kinder konnte schlafen, da die Nervosität ihrer Eltern sie wach hielt. „Er müsste schon längst wieder zurück sein", meinte Phoebe während sie unruhig auf und ab ging. „Er wird bestimmt gleich kommen", versuchte Piper ihre kleine Schwester aufzumuntern. „Wann ist denn gleich? Wenn er nicht gleich kommt, dann wird Aviva sterben!", meinte Phoebe und strich ihrer, nun völlig gelähmten, Tochter über den Kopf. „Soweit wird Cole es nicht kommen lassen, das weißt du doch", erklärte Leo ihr. „Ich weiß. Ich mach mir nur so furchtbare Sorgen. Was ist wenn Cole es nicht geschafft hat?", fragte Phoebe verzweifelt in die Runde. Gerade wollten Piper und Paige etwas ermutigendes zu ihrer Schwester sagen, als Cole zusammen mit Angel hineingeschimmert kam. „Oh mein Gott, Cole. Ist alles in Ordnung?", fragte Phoebe ihren Mann, als sie auf ihn zustürzte. „Nein, aber das ist jetzt egal. Gib Aviva das zu trinken", meinte er keuchend und reichte Phoebe die Kristallflasche. Diese nickte nur stumm, deutete Leo aber an Cole zu heilen. Dann kroch sie zu ihrer, auf dem Sofa liegenden, Tochter und flößte ihr den Zaubertrank ein. Tylers, Marys und Melindas Aufmerksamkeit war nun voll und ganz auf Phoebe und Aviva gelenkt worden. Nachdem Aviva den Trank geschluckt hatte wirbelten kleine blaue Kügelchen um ihren Körper und fing an ihre Wunde zu heilen. „Ist das normal?", fragte Tyler seine Mutter. Diese zuckte nur mit den Schultern und sah weiterhin faszinierend auf ihre Tochter. Schließlich war der Heilungsprozess abgeschlossen, doch Aviva rührte sich immer noch nicht. Aber das sie geheilt war beruhigte Phoebe ungemein. „Wie geht es Cole?", fragte sie und drehte sich um. Leo stand noch immer unschlüssig vor dem schwerverletzten Cole. „Worauf wartest du noch?", fragte Phoebe ihn sauer. „Ich darf das nicht, dass weißt du doch", erklärte er ihr. „Was ist überhaupt passiert, Cole?", fragte Piper ihren Schwager. „Ich ... ich musste ... zu den Wasserspeiern und ... und diese haben ... nun ihre Kräfte an mir ausgetestet", versuchte Cole zu scherzen, doch seine Schmerzen hielten ihn davon ab. „Er hat sein Leben für seine Tochter riskiert, er ist GUT! Also heil ihn gefälligst!!", befahl Phoebe ihm. Leo nickte langsam und heilte Cole. „Danke", keuchte er etwas schwach. „Ja, ja", meinte Leo unbehaglich. Dann half Angel ihm auf. „Wie geht es ihr?", fragte Cole sofort und ging zu seiner, immer noch bewusstlosen, Tochter hinüber. „Der Trank hat funktioniert und sie geheilt aber bis jetzt ist sie immer noch nicht aufgewacht", erklärte Phoebe ihm und sah liebevoll auf ihre Tochter herab. „Das kommt noch, dass Quellwasser muss ersteinmal vollkommen das Gift aus ihrem Körper verbannen", erklärte Cole ihr und nahm Aviva auf den Arm. Dann trug er sie in ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett. „Mehr können wir jetzt sowieso nicht machen", erklärte er den umstehenden Leuten. Dann wurden auch Tyler und Mary wieder in ihre Betten gesteckt und Piper und Co verschwanden. Angel blieb im Penthouse. „Kann ich noch irgendetwas für euch tun?", fragte er sie. „Nein, leg du dich ruhig schlafen. Wir machen das schon", meinte Phoebe und lächelte ihn dankbar an. „Dann leg ich mich jetzt mal aufs Ohr", grinste Angel und ging in Richtung Gästezimmer. Cole ging in Richtung Kinderzimmer davon. „Ich komm gleich nach", rief Phoebe ihm leise zu. Cole nickte und verschwand dann im Zimmer seiner Töchter. Phoebe folgte Angel. „Ähm ... Angel könnte ich kurz mit dir sprechen?", fragte Phoebe ihn vorsichtig. „Klar, was ist denn?", fragte Angel sie. „Ich ... ich wollte dir danken, für alles was du heute für uns getan hast", meinte sie und lächelte ihn dankbar an. „Gerngeschehen, aber sag mal dass ist doch nicht das einzige was du mir sagen wolltest, oder?", meinte Angel und lächelte sie wissend an. „Für heute schon", lächelte sie ihn an und schloss ihn schließlich in die Arme. „Schön das du da bist", flüsterte Phoebe ihm zu. „Bitte, aber irgendwann müsst ihr mich auch mal besuchen kommen", lächelte er. Dann verließ Phoebe das Gästezimmer und ging schnurstracks auf das Kinderzimmer ihrer Töchter zu. Cole war an Avivas Bett eingeschlafen und hielt die Hand seiner kleinen Tochter. Phoebe musste bei diesem Anblick lächeln. Sie setzte sich zu Cole ans Bett und stupste ihn vorsichtig an. „Was ist?", fragte dieser müde und verschlafen. „Geh ins Bett. Ich bleibe bei ihr", flüsterte Phoebe ihm zu. „Nein, ich hab gar nicht geschlafen. Ich hab nur fünf Minuten die Augen zugemacht", erklärte er ihr leise. „Schatz, bitte", mahnte Phoebe ihn liebevoll. „Aber ...". „Cole, wenigstens einer von uns sollte Morgen halbwegs wach sein. Außerdem hast du heute schon genug für sie getan. Geh ins Bett", sagte sie liebevoll. Langsam sah selbst Cole ein, dass Phoebe recht hatte. „Okay ... Ich liebe dich", flüsterte er und küsste sie kurz. „Ich dich auch. Aber nun ab ins Bett", meinte Phoebe und lächelte ihn liebevoll an. Cole lächelte zurück und verließ das Kinderzimmer. Sanft strich Phoebe über den Kopf ihrer Tochter. Auch ihre Augen wurden langsam schwer und klappten nach einiger Zeit zu.

Spät in der Nacht wachte Cole auf und stand auf um ein Glas Wasser zu trinken. Auf dem Rückweg warf er einen Blick in das Kinderzimmer seiner Töchter. Nun musste er lächeln als er Phoebe an dem Bett schlafen sah. Er ging leise in das Kinderzimmer. Er kniete sich zu Phoebe. Plötzlich schlug Aviva die Augen auf und sah sich irritiert um. „Hey, Prinzessin. Alles ist in Ordnung", beruhigte Cole seine Tochter. „Was ist passiert?", fragte Aviva leise. „Ich habe dir die Medizin besorgt, so wie ich es dir gesagt habe", erklärte Cole ihr. „Wie lange hab ich denn geschlafen?", fragte Aviva ihren Vater neugierig. „Nur einen Tag. Morgen ist Marys Taufe, also schlaf jetzt, Süße", meinte Cole und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Was ist mit Mommy?", fragte Aviva ihn noch. „Sie schläft. Ich bringe sie jetzt in ihr Bett. Schlaf jetzt, Prinzessin", flüsterte Cole, als er Phoebe hochhob und sie dann aus dem Kinderzimmer ins Schlafzimmer trug.