Ein halbes Jahr später konnte niemand aus der Familie mehr leugnen, dass etwas mit Mary und Aviva nicht stimmte. Doch keiner, weder Phoebe, noch Cole, wollten sich eingestehen, dass Mary anscheinend doch ein Dämon war. Doch das war vergessen, denn es standen nun die Sommerferien vor der Tür und die ganze Familie Halliwell, einschließlich Matthew, Pipers einjähriger Sohn, hatte sich entschieden ihre Ferien in Los Angeles zu verbringen.

Mommy, Daddy, ich bin wieder da!", rief Tyler und schmiss seinen Rucksack in die nächstbeste Ecke. „Tyler, stell deinen Rucksack in dein Zimmer", rief Phoebe, ohne ihren Sohn überhaupt gesehen zu haben. Tyler verdrehte die Augen, tat aber was ihm gesagt wurde. Dann ging er in die Küche, in der seine Mutter saß und Kartoffeln schälte. „Hi, Mom. Wo sind Aviva und Mary?", fragte Tyler „Die sind mit Dad einkaufen", erklärte Phoebe ihrem Sohn. „Ach so, wann gibt's was zu essen?", fragte Tyler und stand auf, um an den Kühlschrank zu gehen. „Wenn die anderen da sind. Sag mal, Tyler. Habt ihr heute nicht eure Mathearbeit wiedergekriegt?", fragte Phoebe ihn neugierig. Tyler stockte auf dem Weg zum Kühlschrank. Sie hatte es doch nicht vergessen. So ein Mist aber auch. „Tyler?", fragte Phoebe weiter. Tyler drehte sich langsam um. „Ja?", fragte er ängstlich. „Habt ihr die Mathearbeit zurückbekommen, oder nicht?", fragte Phoebe ihn wieder, während sie zum Waschbecken ging und Wasser in einen Topf füllte. „Ähm ... nein, noch nicht", log Tyler. ,Ich kann ihr doch nicht erzählen, dass ich die schlechteste Arbeit geschrieben habe. Eine glatte sechs. Und der Lehrer hat mich dumm genannt, dachte Tyler traurig und verschwand lautlos in seinem Zimmer. Phoebe sah ihrem Sohn gedankenverloren hinterher. Irgendwas hatte er, das konnte sie fühlen. Nur was? Das klingeln, des sich öffnenden Fahrstuhls riss sie aus den Gedanken. „Aviva, ich kann dich nicht auch noch auf den Arm nehmen. Ich trage schon Mary und die Tüten", meinte Cole entnervt. Phoebe verdrehte die Augen und kam ihrem Mann und ihren Kindern entgegen. „Daddy, ich will auf den Arm!", schrie Aviva wieder. „Nein!", schrie Cole nun zurück. Dann trat er entnervt mit Mary und Aviva aus dem Fahrstuhl. „Na Schatz, hattest du einen angenehmen Tag?", grinste Phoebe ihren Mann schadenfroh an. Cole verdrehte genervt die Augen und drückte Phoebe Mary in die Arme. Aviva lief nun auf ihre Mutter zu und zupfte ihr schniefend an der Hose. „Mommy, ich hab Hunger!", weinte das Kind. „Es gibt gleich was zu essen", erklärte Phoebe ihrer Tochter und setzte Mary auf dem Boden ab. Die Kleine rannte sofort auf ihr Zimmer zu. Aviva sah ihrer kleinen Schwester wütend hinterher. „Was hast du, Baby?", fragte Phoebe sie, als sie mit Aviva in die Küche ging, wo Cole schon die Einkäufe auspackte. „Nichts!", sagte Aviva störrisch. „Was gibt es denn zu Essen?", fragte Cole seine Frau. „Kartoffeln, Gemüse und Kohlrouladen", erklärte Phoebe ihm knapp. Aviva lief aus der Küche ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. „Das nächste Mal gehst du mit den beiden einkaufen", meinte Cole muffelig. „Was war denn los?", fragte Phoebe scheinheilig. „Die beiden zusammen sind schlimmer als Hund und Katze. Alles was Aviva wollte, wollte Mary auch. Und umgekehrt. Man kann es keinem von ihnen recht machen. Deine Töchter", meinte Cole vorwurfsvoll. „Und deine", grinste Phoebe. „Ja", murmelte Cole. „Ach übrigens Töchter. Du denkst daran, das wir Morgen mit Piper, Leo und Paige in den Urlaub fahren", erinnerte Phoebe ihn. Nun seufzte Cole noch schwerer. Das wurde ja immer besser. „Cole, bitte", sagte Phoebe als sie Coles zögern bemerkte. „Okay, okay. Hast du schon gepackt?", fragte Cole sie. Phoebe nickte. „Wohin fahren wir noch mal? Chicago?", fragte Cole. „Los Angeles. Das solltest du dir merken, schließlich fährst du", sagte Phoebe und nahm das Essen vom Herd. „Warum ich?", fragte Cole nun wieder. „Entweder du fährst oder du beschäftigst dich mit Aviva und Mary", schlug Phoebe ihm lächelnd vor. „Ich fahre", sagte Cole schnell. Phoebe musste lächeln. „Holst du bitte die Kinder? Es gibt jetzt essen", sagte Phoebe und deckte den Tisch. Cole nickte und verliess die Küche. „Na, das kann ja was werden", murmelte Phoebe und füllte das Essen auf die Teller.