Piper und Paige betraten leise das Zimmer ihrer Nichte. Diese stand aufrecht in ihrem Gitterbett und starrte Piper und Paige mit großen braunen Augen an. „Hey, Mary", sagte Piper vorsichtig und näherte sich Mary. „Wo ist Mommy?", fragte das Kind scheinheilig. „Nicht hier", meinte Paige streng. „Paige! Deine Mommy ist bei Aviva", sagte Piper. Als der Name ihrer Schwester fiel verspannte sich der Körper des zweijährigen Mädchens. „Was will sie denn da?", fragte Mary kalt und herablassend. „Kannst du dir das nicht denken?", fragte Paige forschend. „Oh, hat sie schlecht geträumt?", fragte Mary hinterhältig. Durch den harten und kalten Tonfall ihrer Nichte zuckten Piper und Paige zusammen. „Du hast ihr die Träume geschickt, und lässt sie nicht in Ruhe. Warum tust du das, Mary?", fragte Piper schließlich. Plötzlich lachte Mary kalt auf. Dann färbten sich ihre Augen plötzlich schwarz. „Sie ist ein Miststück. Sie ist ekelerregend. Sie ist eine HEXE!", schrie Mary dann. „Wow", sagte Paige geschockt. „Wir sind auch Hexen", sagte Piper. „Ihr seit nichts im Gegensatz zu Aviva, sie wird mächtiger werden, als ihr es jemals wart. Sie hätte die Macht all das böse zu vernichten, und das kann ich nicht zulassen, sie muss sterben! Durch mich", sagte Mary nun drohend und feuerte plötzlich einen Energieblitz auf Paige und Piper ab. Diese konnten aber noch rechtzeitig ausweichen. „Und was tun wir jetzt?", fragte Paige verzweifelt. „Raus hier", sagte Piper und riss ihre Hände hoch und die Zeit stand still. Dann verließen Piper und Paige fluchtartig das Zimmer.

Als Piper und Paige die Treppe hinunterkamen sahen sie eine total erschöpfte Phoebe am Tisch sitzen. Aviva saß auf dem Schoß ihrer Mutter und aß ein paar Nudeln. „Hey, Phoebe", sagte Piper tröstend. „Hey, wie ist es gelaufen?", fragte Phoebe ihre große Schwester. „Naja, wir haben herausgefunden, das Mary Energieblitze schleudern kann", sagte Paige sarkastisch. „Sie kann was?", fragte Cordelia, die jetzt mit Melinda und Tyler aus der Küche kam. „Energieblitze schleudern. Außerdem erstarrt sie. Ach und ja, sie hat vor Aviva zu töten", meinte Piper noch nebenbei. „Ich weiß", murmelte Phoebe leise und senkte den Kopf. „Oh", meinte Fred die jetzt mit Matthew auf dem Arm in den Vorraum kam. „Ich muss dringend mit Cole sprechen", meinte Phoebe und setzte Aviva alleine auf den Stuhl. "Mom?", fragte das Mädchen ängstlich. „Alles ist okay, Baby", sagte Phoebe beruhigend. „Leo ist oben, vielleicht hat er ja was rausgefunden?", meinte Piper etwas ermutigend. „Ich will aber nicht mit Leo reden, sondern mit Cole", meinte Phoebe stur und lief unruhig auf und ab. „Das kann aber noch dauern, bis Cole da ist", meinte Paige. „Das weiß ich selbst", sagte Phoebe wütend. Plötzlich polterte es auf der Treppe. Alle drehten sich erschrocken um. „Mary", flüsterte Aviva ängstlich als sie ihre kleine Schwester auf der Treppe stehen sah. „Mary, geh wieder in dein Zimmer", sagte Phoebe arlamiert und stellte sich schützend vor Aviva. „Euch will ich nichts tun, ich will nur sie", sagte Mary und zeigte mit dem Finger auf Aviva. „Du wirst sie nicht kriegen", sagte Piper nun. Nun lachte Mary wieder kalt und schleuderte einen weiteren Energieblitz auf die Leute. Alle sprangen weg und Phoebe riss Aviva schützend vom Stuhl. „Spinnst du jetzt total?", fragte Phoebe wütend und funkelte ihre Tochter böse an. Piper riss ihre Hände hoch und die Zeit stand wieder still. „Was ist denn in sie gefahren?", fragte Cordelia und rappelte sich mit Tyler und Melinda auf. „Ich weiß es nicht", meinte Phoebe verzweifelt. „Was machen wir denn jetzt?", fragte Fred und streichelte Matthew beruhigend über den Kopf da er angefangen hatte zu weinen. „Wir können sie schlecht vernichten", meinte Paige. „Wir werden sie nicht vernichten. Wir werden noch nicht einmal daran denken", meinte Phoebe entrüstet. Plötzlich lief die Zeit weiter und ein Energieblitz zischte an Phoebes Kopf vorbei. Nun kam Mary die Treppe herunter getrampelt. „Gebt sie mir und euch wird nichts passieren", drohte Mary ihnen. „Nein", sagte plötzlich die Stimme von Cole. Dann materialisierte sich Cole vor seiner Tochter. Diese sah ihn mit großen erstaunten Augen an. Cole schoss plötzlich einen schwach geladenen Energieball auf Mary, so dass sie nach hinten flog und bewusstlos liegen blieb. „Cole!", rief Phoebe geschockt und eilte auf Mary zu. „Lass sie, Phoebe", sagte Cole und zog seine Frau am Arm mit sich. „Bist du verrückt geworden?", fragte Piper ihn nun erschrocken. „Ihr kann der Energieball nichts anhaben, es tat ihr nicht einmal weh", erklärte Cole seiner Schwägerin. „Habt ihr was herausgefunden?", fragte Paige ihn. „Ja, Angel, Gun und Wesley sind noch in der Kanalisation unterwegs, um den Dämon zu finden, dessen Blut wir brauchen", erklärte Cole ihr. „Blut?", fragte Fred nur angewidert. „Ja! Phoebe wir müssen uns unterhalten", sagte Cole und sah seiner Frau ernst in die Augen. „Okay", sagte Phoebe knapp und fasste nach Coles Hand. Dann ging sie mit ihm an Mary vorbei. „Würdet ihr auf Aviva aufpassen?", fragte Cole noch, bevor sie ins Zimmer gingen. Alle nickten. Dann schlossen Phoebe und Cole die Tür hinter sich. „Ist irgendwas passiert als ich weg war?", fragte Cole seine Frau. „Aviva hatte wieder einen Alptraum den ihr ihre kleine Schwester geschickt hat. Diese wirft, wie sollte es auch anders sein, mit Energieblitzen um sich und hätte damit fast alle von uns getötet", erklärte Phoebe ihm knapp. Das Aviva geträumt hatte, das Cole sie getötet hat, wollte Phoebe jetzt nicht erwähnen. „So was hatte ich schon befürchtet. Aber, Phoebe, du verheimlichst mir doch was", sagte Cole. „Wie kommst du denn darauf?", fragte Phoebe ertappt. „Du konntest noch nie gut lügen, außerdem kann ich dir so etwas ansehen", erklärte er ihr. Phoebe seufzte, es hatte einfach keinen Sinn. „Okay, Cole du hast ja recht. Also Aviva hat geträumt, dass du und Mary in der Unterwelt gewohnt habt und das du und ich geschieden waren. Wir haben uns gehasst. Ich hab wieder bei meinen Schwestern gewohnt und Tyler war bei mir, aber Aviva war ... Tod", erklärte Phoebe ihm vorsichtig. „Wer hat sie getötet? Mary?", fragte Cole geschockt. „Nein ...", zögerte Phoebe. „Wer denn? Ich töte dieses Schwein", sagte Cole nun wütend und ballte die Fäuste. „Das wird für sie auch nicht besser", wich Phoebe ihm aus. „Wer war es, Phoebe?", fragte Cole wieder. „Naja, eigentlich ist das ja nicht so wichtig ...", wich Phoebe ihm wieder aus. Sie wusste das es ein harter Schlag für ihn werden würde, wenn er erfahren würde das er seine Tochter getötet hatte. „PHOEBE", rief Cole nun. „Okay, okay. Es wird dir aber nicht gefallen ...". „Phoebe, bitte sag es doch einfach", sagte Cole nun etwas verzweifelt. „Du hast sie getötet", flüsterte Phoebe leise. „Ich?", fragte Cole verwundert. Phoebe nickte vorsichtig. „Aber so etwas würde ich nie tun", meinte er verwundert und verzweifelt. „Ich weiß, ich glaube dir das. Aber was ist, wenn Mary Aviva keine Träume, sondern Visionen schickt?", fragte Phoebe ihn vorsichtig. „Du meinst, das was sie sieht, könnte Wirklichkeit werden?", fragte Cole misstrauisch. „Das habe ich nicht gesagt. Visionen bekommt man um vorgewarnt zu werden um dann das was man gesehen hat zu verhindern", erklärte Phoebe ihm. „Das weiß ich!", meinte Cole nun verärgert. „Es tut mir leid", sagte Phoebe, erschrocken über den heftigen Tonfall ihres Mannes. „Schon gut. Aber was denkst du was sie verhindern soll? Das wir uns scheiden lassen oder das ich sie töte?", fragte Cole nun forschend. Phoebe zuckte nur traurig mit den Schultern. „Was hast du herausgefunden?", fragte Phoebe schließlich. „Das man Mary mit dem Blut eines Dämons heilen kann. Sie muss es trinken, dann wird der Dämon aus ihrem Körper verbannt und wird niemals wiederkommen", erklärte Cole ihr. „Und was für ein Dämon ist das?", fragte Phoebe ihn. „Einer, der nur einmal existiert und deshalb sehr schwer zu finden ist. Angel, Gun und Wesley suchen ihn schon", erklärte Cole weiter. Phoebe nickte. „Ich hab Angst, Cole. Ich weiß nicht ob wir das schaffen", schluchzte Phoebe aufeinmal und brach in Tränen aus. Cole nahm sie tröstend in den Arm. „Wir schaffen das, Baby", sagte Cole und küsste Phoebe sanft auf den Haaransatz. „Wie? Was ist, wenn wir den Dämon nicht finden? Oder wenn Avivas Traum war wird? Entweder verlieren wir Aviva oder Mary. Super Aussichten", meinte Phoebe und drückte sich ängstlich an die Brust ihres Mannes. „Hey, mir geht's auch nicht gut, aber ich glaube immer noch daran, das wir es schaffen. Wir dürfen Aviva und Mary jetzt nicht aufgeben. Sie brauchen uns, und Tyler braucht uns auch. Und du bist nicht umsonst eine der mächtigsten Hexen der Welt und ich bin auch nicht umsonst einer der mächtigsten Dämonen die es gibt. Wir werden diesem Dämon in Mary in den Arsch treten und damit uns alle retten, hast du das verstanden?", fragte Cole und sah Phoebe genau in die Augen. „Okay, dann los", sagte Phoebe und wollte aus der Tür raus, aber Cole hielt sie am Arm fest und zog sie wieder zu sich. „Was ist denn noch?", fragte Phoebe verwundert. Cole beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie leidenschaftlich. Phoebe erwiderte denn Kuss. Plötzlich klopfte es zaghaft an der Tür. Phoebe und Cole gingen erschrocken auseinander. Cole öffnete die Tür, und davor stand Aviva. „Darf ich reinkommen?", flüsterte das kleine Mädchen. Cole lächelte seine Tochter liebevoll an und nahm sie auf den Arm. „Wir gehen jetzt alle zusammen runter, okay Prinzessin?", fragte Cole sie und küsste sie sanft auf die Wange. Aviva lächelte schüchtern. Dann gingen Cole, Phoebe und Aviva gemeinsam runter.