Phoebe und Cole stehen vor einer großen Sackgasse, und wissen nicht mehr was sie machen sollen", murmelte Paige vor sich hin. „Sie könnten doch einfach den Dämon aus ihr raustreiben", sagte Tyler, der ja nicht wusste wie ernst die Situation war. „So einfach geht das nicht, Tyler. Mary ist zur Hälfte ein Dämon, wenn wir den Dämon in ihr töten, dann töten wir Mary auch", erklärte Piper ihm. „Oh", sagte Tyler nur. In diesem Moment kamen Cole und Phoebe mit Aviva auf dem Arm die Treppe hinunter. Keiner von beiden, weder Cole und Phoebe, sahen besonders glücklich aus. „Ist Angel schon wieder da?", fragte Phoebe hoffnungsvoll. „Leider Nein, aber ich denke dass er gleich kommen wird", beruhigte Fred Phoebe. „Super, das bringt mir jetzt nichts", meinte Phoebe niedergeschmettert. Cole setzte sich mit Aviva zu Tyler an den Tisch. Mary lag immer noch bewusstlos auf dem oberen Treppenabsatz. Plötzlich hörte man ein poltern, was aus der Richtung des Keller zu kommen schien. Dann kamen Angel, Gun und Wesley schon voller Schleim aus dem Keller gerannt. „Endlich", sagte Phoebe und sah die drei Männer erwartungsvoll an. „Was ist passiert?", fragte Cordelia besorgt. „Ach, nachdem wir das Blut hatten verfolgte uns plötzlich ein Aasfresserdämon. Wirklich ein widerlicher Dämon", meinte Gun sarkastisch. „Ich weiß, Phoebe und ich sind auch schon einem begegnet", warf Cole kurz knapp ein. „Schön, habt ihr das Blut?", fragte Phoebe voller Sorge. Angel nickte. „Aber ...?", fragte Phoebe, da Angel nicht sehr glücklich aussah. „Ähm ... es ist nicht sicher das sie das überlebt", meinte Angel unglücklich. Alle sahen Angel geschockt an. „Was soll das denn jetzt schon wieder bedeuten?", fragte Cole ihn nun verärgert. „Es könnte sein, das Mary das Blut nicht verträgt und dadurch vergiftet wird", erklärte Gun ihnen. „Aber das KÖNNTE nur eintreffen, es muss nicht", hakte Piper nach. Nun nickten Wesley, Gun und Angel. Verzweifelt und erschöpft lies sich Phoebe auf einen der Stühle sinken. Cole kniete sich vor Phoebe und sah ihr genau in die Augen. „Baby, was ist?", fragte er sie sanft und nahm ihre Hand in die seine. Es dauerte etwas bis Phoebe antwortete. „Ich weiß nicht ob wir das tun können", meinte sie leise. „Was tun können?", fragte Cole nun etwas erstaunt. „Wenn wir Mary das Blut geben könnte sie sterben", meinte Phoebe traurig. „Aber ...". Cole wurde von Phoebe unterbrochen. „Nichts aber, Cole. Ich weiß nicht ob ich es aushalten könnte mein Kind zu töten", meinte Phoebe und Tränen traten ihr in die Augen. Die anderen hielten sich aus dem Gespräch raus, da es ausschließlich Phoebe und Cole etwas anging. „Denkst du etwa, ich hätte keine Angst davor. Ich möchte genauso wenig wie du, das Mary stirbt, aber es gibt nun mal keinen anderen Weg um zu verhindern das Mary Aviva tötet und schließlich richtig zum Dämon wird", sagte Cole und wurde von mal zu mal lauter, so dass Phoebe ihn erschrocken ansah und Aviva anfing zu weinen. „Es tut mir leid, wirklich", entschuldigte sich Cole, selbst erschrocken darüber, das er so heftig reagiert hatte. „Schon gut, du hast ja recht", sagte Phoebe und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Einer müsste mit den Kindern in ein anderes Zimmer gehen", sagte Cole nun und wandte seinen Blick von Phoebe ab. „Fred und ich machen das", bot Cordelia an und nahm die schreiende Aviva auf den Arm. „Mommy, ich will nicht weg!", schrie das kleine Mädchen und strampelte. Cordelia ging mit der strampelnden und schreienden Aviva, mit Fred, Tyler, Melinda und Matthew in ein anderes Hotelzimmer. Sorgenvoll sahen Phoebe und Cole Fred und Cordelia nach. „Na, wenn das mal gut geht", murmelte Paige leise. Phoebe ignorierte diese Gemeinheit und stand auf. „Also los", meinte sie und näherte sich der Treppe. Alle anderen folgten ihr. Plötzlich wurde Mary wieder wach und bäumte sich auf. „Was ist passiert? Wo habt ihr sie hingebracht?", fragte Mary und schleuderte einen Energieblitz auf ihre Familie. Auf der engen Treppe gab es keine Fluchtmöglichkeit, und Phoebe sah sich schon als Staub auf der Treppe liegen, als der Energieblitz plötzlich zwei Zentimeter vor ihr stoppte. „Danke, Piper". „Haltet sie fest!", befahl Cole Gun und Angel. Diese griffen nach den Armen des erstarrten Kindes. „Ich werde ihr jetzt das Blut einflössen. Piper, wenn ich Jetzt sage, hebst du die Erstarrung auf", befahl Cole ihr und näherte sich seiner Tochter. Er setzte denn Becher voller Blut an Marys Lippen an. „Jetzt!", rief Cole und Piper hob die Erstarrung von Marys Körper auf. Die versuchte sich zu befreien, doch es klappte nicht. Nachdem Cole ihr das Blut eingeflösst hatte beruhigte sich Mary langsam und blaue Lichtblitze bildeten sich um ihren Körper. „Ist das jetzt gut oder schlecht?", fragte Paige mit hochgezogenen Augenbrauen. Plötzlich verließ ein schwarzer kleiner Schatten Marys Körper und das Kind sackte in sich zusammen. Die blauen Lichtblitze umspielten immernoch ihren Körper. Wie gebannt starrten alle auf den Schatten, der sich jetzt wohl unter großen Schmerzen wand und dann plötzlich in der Luft explodierte. Auch die blauen Lichtblitze lösten sich nun von Marys Körper und Phoebe und Cole eilten sofort zu ihrer Tochter. „Mary, ist alles okay?", fragte Cole sie besorgt. Schwach nickte das Kind und sah ihre Eltern überrascht und erstaunt an. „Ja, aber wo bin ich?", fragte Mary sie nun verwirrt. „Du bist bei deinem Patenonkel zu Besuch", erklärte Cole ihr. Schüchtern lächelte das kleine Mädchen alle Umstehenden an. „Hi", sagte sie schließlich und grinste frech. Alle mussten lachen. Nun war klar, das Mary zurück war. Plötzlich wurde eine Tür aufgerissen und Freds Kopf guckte hinaus. „Seit ihr fertig?", fragte sie hoffnungsvoll. „Ja, wieso?", fragte Phoebe während sie Mary auf den Arm nahm. „Ähm ... wir haben ein kleines Problem mit Aviva", meinte Fred. Phoebe drückte Angel sein Patenkind in die Arme und betrat das Zimmer zusammen mit Cole. Dort saß Aviva an der Wand und sang. Sie hatte sich die Finger in die Ohren gesteckt und wippte mit ihrem Oberkörper immer vor und zurück. Cordelia, Tyler und Melinda knieten vor ihr und versuchten zu dem kleinem Mädchen durchzudringen. „Aviva, bitte. Hör auf damit", versuchte Cordelia es wieder. „Roll, roll, roll the boat tschemplie down the street. Merelie, merelie, merelie, merelie. Live is bout a dream. Roll, roll, roll the boat tschemplie down the street. Merelie, merelie, merelie, merelie. Live is bout a dream. Roll, roll, roll the boat ...", sang Aviva immer wieder. Nun knieten sich Phoebe und Cole zu ihrer Tochter. „Baby, hör mir zu ...", doch auch Phoebe wurde keine Beachtung geschenkt. „Prinzessin, ...", versuchte Cole es. „Ich hab ihr schon versucht die Finger aus den Ohren zu ziehen, aber das hat nicht funktioniert", erklärte Tyler ihnen leise. Phoebe lächelte ihn liebevoll an. „Siehst du bitte mal nach Mary, Tyler? Sie ist jetzt kein Dämon mehr", bat Phoebe ihren Sohn. Dieser nickte und verließ das Zimmer. „Baby, nimm die Finger aus den Ohren", bat Phoebe ihre Tochter. „... Merelie, merelie, merelie, merelie. Live is bout a dream", sang das Kind weiter und kniff sich nun die Augen zu. Ratlos sah Phoebe Cole an. Dieser versuchte es noch einmal auf die vernünftige Weise. „Aviva, jetzt nimm die Finger aus den Ohren", sagte er streng. Doch Aviva hörte ihn nicht und sang weiter. Nun riss bei Cole der Gedultsfaden und er riss Aviva die Finger aus den Ohren. „Aviva Tamara, wenn du nicht wirklich Ärger haben möchtest hörst du jetzt damit auf", rief Cole nun wütend. Erschrocken sah Aviva ihn an. Doch sie hörte auf zu singen. Stur hielt sie dem Blick ihres wütendem Vater stand. Tyler betrat nun mit Mary an der Hand das Zimmer. „Sie soll gehen!", schrie Aviva plötzlich voller Angst. „Sie wird dir nichts mehr tun, Baby. Sie ist nun nicht mehr böse", erklärte Phoebe ihr einfühlsam. „Das glaube ich nicht!", flüsterte Aviva ängstlich und versteckte sich hinter Cole. Doch dieser trat zur Seite. „Aviva, Mary ist jetzt wirklich lieb", erklärte Tyler ihr. Misstrauisch sah Aviva ihren großen Bruder an. Sollte das etwa stimmen? Tyler hatte kein Grund sie anzulügen. „Beweis es!", flüsterte sie. „Wie soll ich das denn machen?", fragte Tyler ratlos und erstaunt. Aviva zuckte mit den Schultern. Plötzlich meldete sich Mary zu Wort. „Es tut mir leid, das ich Anabell getötet habe!", flüsterte sie ängstlich und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Voller misstrauen sah Aviva ihre kleine Schwester an. „Woher soll ich wissen, dass du es ernst meinst? Woher soll ich wissen, dass du wirklich die Mary bist die ich lieb habe und die mich nicht hasst?", fragte Aviva weiter. Phoebe, Cole, Melinda, Piper, Paige, Leo, Tyler, Cordelia, Matthew, Fred, Angel, Gun und Wesley lauschten dem Gespräch der beiden Schwestern interessiert. Gespannt warteten alle auf die Antwort von Mary. Auch diese überlegte einige Zeit und Aviva hatte die Hoffnung schon aufgegeben und wandte sich enttäuscht ab. „Anabell konnte sprechen", sagte Mary plötzlich. Erstaunt wirbelte Aviva herum. „Was hast du gerade gesagt?", fragte sie nun hoffnungsvoll. „Anabell konnte mit dir sprechen". Aviva nickte langsam. Dann riss sich Mary von Tylers Hand los und rannte auf ihre Schwester los. Beide fielen sich schluchzend in die Arme, froh einander wieder zu haben. Alle Beteiligten lächelten. „Es tut mir so leid", schluchzte Mary. „Ist gut, jetzt hab ich ja dich zum reden", flüsterte Aviva ihrer kleinen Schwester zu.