„Ist es das hier, Maus?", fragte Cole seine Tochter. Aviva sah sich das alte baufällige Haus genau an und schüttelte dann aber mit dem Kopf. „Also weiter", murmelte Cole, und fuhr langsam weiter. „Cole, ich hab Angst. Dieser Dämon vergreift sich an kleinen Mädchen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn er ein normaler Mensch wäre hätte er in manchen Städten die Todesstrafe bekommen", erläuterte sie ihrem Mann. „Das weiß ich, Phoebe. Deswegen sitzen ja auch ein grüner singender Dämon und ein junges Mädchen mit in unserem Wagen", sagte Cole. „Das hab ich gehört!", kam es von Lorn, der mit Fred ganz hinten saß. Piper, die in dem Auto hinter ihnen saß, rief Phoebe, in just diesem Moment, an. „Hey, schon was neues?", fragte Piper. „Nein", erwiderte Phoebe knapp und legte wieder auf. „Das da ist es!", rief Aviva plötzlich und sie rutschte etwas tiefer in ihrem Kindersitz. „Welches?", fragten Cole und Phoebe plötzlich sehr aufgeregt. „Das da!", sagte nun Mary und zeigte auf ein schönes altes Haus. „Das da?", fragte Cole ungläubig. Aviva nickte langsam. „Na, dann los", meinte Phoebe und Cole parkte am Straßenrand. Pipers Auto hinter ihnen kam auch zum stehen. Phoebe und Cole stiegen aus und Piper und Paige brachten Matthew und Melinda hinüber. „Das ist es?", fragte Paige nun ebenfalls unglaubwürdig. Cole nickte grimmig und schloss die Autotüren hinter sich ab. Phoebe, die inzwischen Angel über den Standort des Hauses informiert hatte, legte gerade auf. „Er ist auf dem Weg. Wir sollen schon mal ohne ihn reingehen", erklärte sie und steckte das Handy ein. Cordelia, Wesley und Gun stießen nun zu ihnen und informierten sich. „Na, dann los", sagte Leo unbehaglich. Cole fasste nach der Hand seiner Frau und drückte sie kurz. „Wir schaffen das", ermutigte er sie. Dann gingen sie alle gemeinsam in das Haus.
„Wo sind Mommy und Daddy hingegangen?", fragte Tyler Fred und Lorn. „Sie suchen den bösen Mann von dem deine Schwester geträumt hat", versuchte Lorn ihm zu erklären. „Und wie sieht dieser böse Mann aus?", fragte Melinda nun. „Böse", erwiderte Lorn nur knapp. „Dann könnte es auch Onkel Cole sein", erwiderte das Mädchen etwas beleidigt. „Hey!", rief Tyler nun. „Mein Daddy sieht nicht böse aus!", rief Aviva nun empört. Mary nickte zustimmend. „Manchmal schon!", warf Melinda ein. „Du weißt doch gar nicht wovon du redest", rief Tyler. „Kinder ...", versuchte Fred nun zu schlichten. „Ich weiß wahrscheinlich besser Bescheid als ihr drei", meinte Melinda eingebildet. „Was willst du damit sagen?", fragte Aviva ihre Cousine. „Ich weiß wie euer Daddy aussieht wenn er böse ist", meinte Melinda. „Klar, er hat ja auch schon mit dir geschimpft. Wenn er schimpft, dann sieht er immer böse aus. Aber das ist weil er dann böse auf uns ist", meinte Tyler nun wieder. „Hey, Kids. Ist das nicht egal?", fragte Lorn nun, doch keiner der Kinder kümmerte sich nun um ihn. „Nein, ich meine nicht wenn er schimpft", meinte Melinda nun geheimnisvoll. Matthew schlief wieder in seinem Kindersitz und bekam von dem Streit seiner Verwandten gar nichts mit. „Dann mach dein Maul auf und sag was du meinst", brüllte Mary nun. „Gut, wenn er richtig böse ist, dann sieht er nicht mehr aus wie Onkel Cole sondern dann verwandelt er sich. Er wird zu einem rotem Monster mit schwarzen Streifen und er ist ein Dämon", sagte Melinda nun. „Das er ein Dämon ist wissen wir. Aber das heißt doch nicht automatisch das er böse ist", meinte Tyler nun wieder. „Das sagst du!", meinte Melinda und drehte sich weg. „Ja, weil ich sein Sohn bin. Ich kenne ihn besser als du. Er ist nicht böse", meinte Tyler nun empört. „Das reicht jetzt aber!", rief Lorn nun und die Kinder sahen ihn mit großen Augen an. „Müsst ihr euch denn wirklich wegen so einer formalen Kleinigkeit streiten?", fragte Lorn nun weiter. „Kleinigkeit?", fragte Mary ihn nun und funkelte ihn wütend an. „Es geht hier um unseren Dad! Sie beleidigt ihn!", rief Tyler nun. Aviva sah aus dem Fenster. Sie wollte nicht mehr streiten, schließlich wusste sie wer recht hatte. Auf der anderen Straßenseite stand ein altes verwittertes Haus. Davor saß ein etwas älterer Mann und rauchte eine Zigarette. Plötzlich erhob sich dieser Mann und schlurfte auf das Auto zu. Er klopfte an der Fensterscheibe, und Lorn ließ diese ein Stück hinunter. „Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte Fred ihn freundlich, aber die streitenden Kinderstimmen übertönend, während Lorn sich in der Dunkelheit des Wagens versteckte. „Sie haben nicht zufällig Feuer?", fragte der Mann sie freundlich und musterte mit einem Grinsen die streitende Kinderschaar in dem Auto. „Leider nein", erwiderte Fred und wollte das Autofenster wieder hochmachen. „Sind das alles Ihre?", fragte der Mann und deutete auf die fünf Kinder. „Oh, die? Ähm ... nein die sind von Freunden, ich pass nur auf während meine Freunde im Einkaufszentrum sind", meinte Fred. „Hier in der Nähe ist doch gar kein Einkaufszentrum", meinte der Mann misstrauisch. „Äh ... öh ... sie haben hier geparkt, weil sie da hinten keinen Parkplatz mehr gefunden haben", erklärte Fred ihm. „Dann ist ja gut", meinte der Mann und grinste. „Was ist gut?", fragte Fred ihn verwirrt. Doch der Mann lachte bloß und hauchte Fred an. Diese wurde auf der Stelle ohnmächtig und schlug mit dem Kopf hart auf das Armaturenbrett. Lorn, der eingreifen wollte, wurde mit einem Fausthieb außer Gefecht gesetzt. „Fred, Lorn?", fragte Tyler ängstlich. Immer noch lächelnd schlug der Mann nun das Fenster ein und verpasste Tyler einen Kinnhaken, so dass auch dieser Ohnmächtig umfiel. Ängstlich sahen Melinda, Mary und Aviva den fremden Mann an. Dieser schnippte einmal mit dem Finger und schon wurden die Kinder gefesselt. Aviva versuchte den Mann mit ihren Kräften von sich zu stoßen, als er nach ihnen Griff. Der Mann lachte wieder und trug die drei Mädchen unter seinem Arm davon. Alle drei riefen gleichzeitig nach ihren Eltern. „Mommy, Daddy!!!".
