„Es regnet, es regnet die Erde wird nass, mach mich nicht nass, mach mich nicht nass mach nur den blöden Tyler nass", sang Mary als sie durch den Flur lief. „Selber!", rief Tyler und rannte hinter Mary her. Melinda, Tyler und Mary spielten fangen. Matthew lief im Foyer umher und Aviva saß still in einer Ecke. „Wer will mit einkaufen?", fragte Phoebe. „Ich!", rief Mary. „Ich", riefen auch Melinda und Tyler. „Okay, dann zieht euch an", sagte Phoebe. Die Kinder rannte so schnell sie konnten hoch ins Zimmer um sie die Schuhe anzuziehen. „Tyler, hilf Mary ihre Schuhe anzuziehen!", rief Phoebe noch hinterher. Dann sah sie ihre Tochter in der Ecke sitzen. „Sag mal, Baby, willst du nicht mitkommen", fragte Phoebe ihre Tochter einfühlsam. Aviva schüttelte mit dem Kopf. Seit sie vor zwei Tagen aus dem Haus gerettet worden waren, sprach Aviva nicht viel. „Okay, dann bleibst du hier. Soll ich dir irgendetwas mitbringen?", fragte Phoebe ihre Tochter. Es schien als würde Aviva überlegen. „Ein Bonbon", sagte sie leise. „Okay", lächelte Phoebe sanft und strich Aviva zärtlich über den Kopf. Mary, Melinda und Tyler kamen nun die Treppe hinuntergetrampelt. „Wir sind fertig", rief Mary. „Okay, dann kommt", sagte Phoebe und schickte die Kinder schon mal ins Auto. „Kommt Daddy nicht mit?", fragte Aviva nun. „Nein, er bleibt hier", erklärte Phoebe ihr. „Nimm ihn mit!", drängte Aviva sie. „Warum?". „Darum", sagte das Kind nur. „Er ist dein Vater. Ich weiß zwar nicht was dein Problem ist, aber irgendwann musst du wieder mit ihm reden", sagte Phoebe und drehte zur Tür um und ging hinaus. Aviva sah ihrer Mutter noch kurz nach und streckte ihr dann die Zunge raus. Dann stand sie auf und wanderte durch das leere Hotel. Angel schlief. Cordy, Fred, Wesley und Gun zeigten Piper, Paige, Leo und Matthew Los Angeles und wo Cole war wusste sich nicht. Sie wollte es auch gar nicht wissen. „La, la ...", sang sie leise. Sie wollte irgendetwas gegen ihre Langweile tun, also ging sie in das Schlafzimmer ihrer Eltern um etwas fern zu sehen. Als sie die Tür öffnete sah sie ihren Vater auf dem Bett sitzen und Lesen. Er las einen Brief, zumindest sah es so aus. Als Cole das quietschen der Tür hörte, sah er von dem Zettel auf. Kurze Zeit sahen Cole und Aviva sich in die Augen. Dann drehte sich Aviva um und lief weg. „Aviva, warte!", rief Cole und sprang aus dem Bett. Doch das kleine Mädchen lief weiter. Da Cole aber nun mal viel größer war und auch viel größere Schritte machen konnte, hatte er seine Tochter schnell eingeholt. „Warte, bitte", sagte er und kniete sich zu Aviva hinunter. Verzweifelt sah sich Aviva nach einem Fluchtweg um. Doch es gab keinen, außer das Zimmer von Tyler. Sofort flüchtete Aviva hinein. „Aviva ...", sagte Cole und folgte seiner Tochter. Diese setzte sich in die Hinterste Ecke des Bettes und umwickelte ihre Knie mit den Armen. „Prinzessin, ich möchte mit dir reden", sagte Cole leise. Aviva antwortete nicht und sah ihn auch nicht an. „Weißt du, mich macht es sehr traurig wenn du nicht mit mir redest", sagte Cole setzte sich Aviva gegenüber, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. Aviva schwieg. „Ich weiß nicht was du plötzlich gegen mich hast. Eigentlich habe ich dir gar nichts getan. Ich weiß das es schrecklich gewesen sein muss in diesem Haus, aber damit hatte ich nichts zu tun", erklärte Cole ihr. Avivas Blick wurde langsam interessierter. „Prinzessin, was hat der böse Mann zu dir gesagt?", fragte Cole sie schließlich. Es schien, als überlege Aviva ob sie antworten solle. Anscheinend hatte sie sich dagegen entschieden. Enttäuscht und verletzt sah Cole sie an. „Dann halt nicht!", meinte er und stand auf um in Richtung Tür zu gehen. Gerade als er nach dem Türgriff greifen wollte, hatte sich Aviva anders entschieden. „Er hat gesagt alle wären so, auch du", antwortete sie schließlich leise. „Wie wären alle?", fragte Cole und ging wieder langsam zurück zum Bett. „So böse", antwortete Aviva und Tränen traten ihr wieder in die Augen. „Du meinst, das alle Männer kleine Mädchen streicheln würden?", fragte er sie vorsichtig. Aviva nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Sieh mich an. Hab ich je etwas gemacht was du nicht wolltest?", fragte Cole nun seine Tochter. Diese schüttelte sofort und ohne groß Nachzudenken den Kopf. „Siehst du, ich würde dir niemals wehtun, dafür hab ich dich viel zu lieb", erklärte Cole ihr. Langsam nickte Aviva und dann brach sie plötzlich in Tränen aus. „Aviva, ...". Plötzlich kam Aviva auf ihren Vater zugekrabbelt und kuschelte sich in seine starken Arme. „Warum hat er das gemacht?", schluchzte sie. Cole streichelte seiner Tochter behutsam über den Kopf. Wie sollte er ihr das nur erklären? „Warum sind manche Männer so böse?", fragte sie ihn wieder. „Weißt du, manche Männer sind Krank. Ganz Krank und deswegen gehen sie dann zu Kindern und tun etwas böses", versuchte Cole ihr zu erklären. „Hmm, aber du bist ja zum Glück nicht so". „Nein, denn ich bin nicht krank. Ich hab dich, und Mom, und Tyler und Mary. Und deshalb würde ich so etwas nie tun, denn ich liebe euch viel zu sehr", erklärte er ihr weiter. Aviva nickte und kuschelte sich eng an ihrem Vater. Cole wippte beruhigend auf und ab und strich Aviva zärtlich über den Kopf. Diese schlief in den Armen ihres Vaters ein. Glücklich lächeln nickte auch Cole irgendwann ein.
