„Ich will aber auch ein Auto!", schrie Mary jetzt. „Du hast schon was zum Spielen bekommen, du bekommst nicht zwei Sachen", sagte Phoebe ruhig und legte den roten Spielzeugferarri in den Einkaufswagen. „Melinda, Tyler kommt ihr?", fragte Phoebe und schob den Einkaufswagen mit Mary weiter. Das Fussgetrappel der beiden Kinder ertönte hinter ihr und Phoebe sah lächelnd hinter sich. „Warum grinst ihr denn so?", fragte Phoebe. „Stehen bleiben, ihr Rotzlöffel!", rief der Securityman und kam nun ebenfalls um die Ecke gerannt. „Was ist denn passiert?", fragte Phoebe ihn. Der Securityman stoppte vor ihr. „Sind das Ihre Kinder?", fragte er keuchend. Phoebe nickte. „Was haben sie denn angestellt?", fragte Phoebe nun interessiert. „Sie haben alle Milchkartons aus dem Regal genommen und sie gelesen", empörte sich der Mann. „Und das ist verboten?", fragte Phoebe verwundert. Verdutzt sah der Mann sie an. „Nein, aber ...". „Dann gibt es ja auch kein Problem", stellte Phoebe fest und drehte sich wieder in Richtung Kasse zu. „Sie brauchen sich nicht zu wundern, wenn Ihre Kinder einmal genauso frech und unfreundlich werden, wie Sie es sind", rief er ihr hinterher. „Ach, leck mich doch", murmelte Phoebe leise und bezahlte ihre gekauften Sachen, und verließ das Einkaufszentrum. Im Hotel angekommen, setzte Phoebe die Einkaufstüten ab und sah sich verwirrt um. „Wo ist Aviva?", fragte, sie mehr zu sich selbst, als zu Tyler und Co. Plötzlich kroch eine furchtbare Panik in Phoebe hoch und sie sah sich gehetzt um. Sie schloß die Hoteltür hinter sich und ging die Treppe hoch. „Aviva?", rief Phoebe leise und öffnete die Tür ihrer Töchter. Doch hier war Aviva nicht. Von einer unglaublichen Panik erfasst rannte Phoebe plötzlich durch den Flur und riss Tylers Zimmertür auf. Doch auch hier konnte sie ihre Tochter nicht finden. Ohne die Tür überhaupt hinter sich zu schließen rannte sie wieder auf den Flur, auf ihr Schlafzimmer zu. Sie wusste, dass sie Cole dort finden konnte, und vielleicht wusste er wo Aviva sich aufhielt. „Cole, weißt du wo Avi...?", fragte Phoebe als sie in das Schlafzimmer platzte. Dort sah Cole sie verwundert an. Auf seiner Brust lag seine Tochter und schlief. „Was ist denn passiert?", fragte er sie verwundert. „Ich dachte, sie wäre wieder ...". „Es ist alles okay, Schatz. Sie war die ganze Zeit über bei mir", erklärte Cole ihr lächelnd. Phoebe lächelte zurück und legte sich zu ihrem Mann aufs Bett. „Wie hast du das denn hinbekommen?", fragte Phoebe ihn verwundert und deutete auf Aviva. Cole zuckte mit den Schultern. „So genau weiß ich das auch nicht. Ich hab nur mit ihr geredet", meinte er. „Und sie hat mit dir gesprochen?", fragte Phoebe weiter. Plötzlich verzog sich Coles Gesicht. „Erst nicht, doch dann ... dann hat sie mir gesagt warum sie so abweisend gegenüber Männern ist", sagte Cole etwas verstört. „Uns was hat sie dir erzählt?", fragte Phoebe interessiert und neugierig. „Er hat ihr gesagt, dass alle Männer kleine Mädchen vergewaltigen würden, auch ich", erklärte er ihr traurig. „Oh". „Ich hab ihr gesagt, dass ich ihr niemals wehtun könnte, schließlich hat sie mir geglaubt und ist plötzlich in Tränen ausgebrochen und in meine Arme gekrabbelt. Dann wollte sie wissen, warum manche Männer so etwas tun", erzählte Cole. „Und was hast du ihr gesagt?", fragte Phoebe nun gespannt. „Das es Männer gibt, die Krank sind und das diese deshalb kleine Mädchen streicheln. Sie weiß ja noch gar nicht genau, was ihr beinahe passiert ist", sagte Cole und seufzte. Phoebe nickte und strich Cole zärtlich über die Wange. „Ich liebe dich", flüsterte sie und küsste ihn dann. „Ich dich auch", antwortete Cole und erwiderte den Kuss. „Du hättest im Einkaufszentrum dabei sein müssen", lächelte Phoebe plötzlich. „Wieso was war denn?", fragte Cole nun interessiert. „Ach, Melinda und Tyler wurden von einem Securitykerl verfolgt, und dass nur, weil sie auf den Milchkartons gelesen haben", meinte Phoebe. Cole runzelte verwundert die Stirn. „Und das ist verboten?". „So hab ich auch reagiert". „Und was ist dann passiert?", fragte Cole neugierig. „Ich hab gar nichts mehr gesagt, mir die Kinder geschnappt und bin zur Kasse gegangen. Er schrie noch hinter mir her, dass ich mich nicht zu wundern bräuchte wenn meine Kinder frech und unfreundlich werden, denn ich wäre ja schließlich genauso", meinte Phoebe und grinste. „Frech und unfreundlich?", fragte Cole. „Ja". „Ich hätte dich eher als stur und zickig bezeichnet", meinte er dann frech. „Hey ...", rief Phoebe und pikste ihn zur Strafe in die Seite. „Hör auf, bitte. Friede?", fragte Cole lachend und hob entschuldigend die Hände. Durch das herumgealbere ihrer Eltern wachte Aviva auf und sah ihren Eltern erstaunt zu. „Was macht ihr denn da?", fragte sie schließlich und setzte sich auf, so dass sie jetzt auf Cole Bauch saß. „Wir? Gar nichts", meinte Phoebe lachend. „War das einkaufen schön?", fragte Aviva leise. Phoebe nickte langsam. „Ich hab dir auch was mitgebracht, und zwar ein Bonbon", meinte Phoebe lächelnd und zog die Tüte aus ihrer Hosentasche und reichte Aviva ein Bonbon. „Danke", flüsterte das Kind und lächelte ihre Mutter schüchtern an. „Bitte, sag mal wollen wir gleich schwimmen gehen?", fragte Phoebe plötzlich. Interessiert musterten Avivas Augen ihre Mutter. Dann nickte das Kind begeistert. „Okay, dann packen wir jetzt eure Taschen, und vielleicht kommen Piper und Paige mit ihrer Family auch mit", meinte Phoebe und nahm ihre Tochter auf den Arm. An der Tür machte sie noch einmal kurz halt. „Cole, könntest du unsere Tasche packen. Du darfst mir auch ein paar Sachen aussuchen", lockte Phoebe ihn. Coles Gesicht hellte sich plötzlich auf. „Okay, bin gleich fertig", sagte er und stand auf. Phoebe nickte grinsend und verließ mit Aviva das Schlafzimmer. „Tyler, Mary, Melinda wir gehen schwimmen!", hörte Cole die Stimme seiner Frau über den Flur hallen. Er musste grinsen und wandte sich dann dem Kleiderschrank zu.
