„Guten Morgen, ich bin eure Klassenlehrerin Miss Lora", stellte sich die Blonde junge Frau vor. „Und jetzt möchte ich, dass ihr euch vorstellt damit wir uns alle ein kleines bisschen besser kennen lernen", meinte sie und lächelte. Ein Mädchen mit blonden Haaren in der ersten Reihe fing an. „Ich bin Rosalie Hammilton und ich bin fünf Jahre alt. Ich habe einen Hund und einen blöden großen Bruder der schon 10 ist", erklärte Rosalie. Danach war ein rothaariger dicker Junge an der Reihe. „Ich bin James Hartford und ich bin fünf. Ich habe zwei große Schwestern". Nach diesen zwei stellten sich noch viele Kinder vor die in Avivas neuer Klasse waren. Julia, Jamie, Ricky, Leo, Bob, Clarissa, Madline, Alex, Patrick, Clyde, Sarah, Patricia .... Schließlich war Aviva an der Reihe. „Mein Name ist Aviva Tamara Halliwell-Turner und ich bin noch vier Jahre alt, werde bald aber fünf. Ich habe einen großen Bruder und eine kleine Schwester", piepste Aviva. „Das ist ein schöner Name, Aviva. Sag mal, dein Bruder ist der auch hier auf der Schule?", fragte Miss Lora sie. Aviva nickte. „Sein Name ist Tyler Alexander. Er ist schon neun", meinte Aviva stolz. „Super, freu dich doch. Ich hab schon eine Schwester die ist vierzehn", ertönte Bobs Stimme hinter ihr. Daraufhin schwieg Aviva und hörte Miss Lora aufmerksam zu.

„Hey Tyler, was geht?", fragte Nicolas seinen Kumpel. „Nicht viel, zumindest bis jetzt. Sag mal hast du deinen Eltern schon die Mathearbeit gezeigt?", fragte Tyler seinen Freund und schlenderte mit ihm über den Schulhof. „Klar, ich hatte doch ne drei. Aber sag mal was haben denn deine Eltern zu der sechs gesagt?", wollte nun Nicolas von ihm wissen. „Gar nichts, denn sie wissen es noch überhaupt nicht", erklärte Tyler ihm und wurde langsam rot. „Sie wissen es noch nicht? Oh man. Du weißt doch, das wir die unterschriebene Arbeit heute zurück geben müssen. Mister Harris wird austicken", meinte Nicolas etwas respektvoll. „Ich weiß, aber ich konnte es ihnen noch nicht sagen. Mein Dad würde voll austicken und du weißt nicht was das bedeutet", meinte Tyler ironisch.

Aviva stand einsam und verlassen an der Schulmauer und sah den anderen Kindern beim spielen zu. Sie hatte ihr Butterbrot nicht einmal angerührt und ihre Milchtüte ebenfalls nicht. „Hallo, ich bin Sarah Morris und ich bin in deiner Klasse Ich wollte dich fragen ob du nicht mit mir Schaukeln möchtest?", lächelte Sarah unsicher. Aviva lächelte schüchtern zurück und nickte dann. Sie lief mit Sarah zu den Schaukeln und setzte sich auf eine. So schaukelten sie einige Zeit still vor sich hin. „Runter von der Schaukel, ihr Rotzgören!", ertönte plötzlich die Stimme eines Mädchens. Plötzlich stand eine fünfköpfige Clique vor Sarah und Aviva. „Sie sagte, dass ihr von den Schaukeln gehen sollt", meinte einer der Jungs neben dem großen und ziemlich gefährlich aussehendem Mädchen. „Aber jeder darf hier schaukeln", wunderte sich Aviva. „Wer sagt das?", fragte das Mädchen wieder und stieß Sarah von der Schaukel. „Außerdem, Kleine warum gibst du dich denn mit Schwarzen ab. Die sind doch Abschaum", meinte einer der Jungs bedrohlich und näherte sich Sarah, die sich gerade wieder aufrappelte. „Ich finde sie nett. Außerdem ist es doch egal welche Hautfarbe sie hat", meinte Aviva unsicher. Sie verstand das alles nicht. „Ach, wir haben hier eine kleine Negerliebhaberin", meinte das Mädchen verächtlich und schubste Sarah nun wieder zu Boden, so dass sich diese die Knie aufschlug und anfing zu weinen. „Lasst sie in Ruhe, sie hat euch doch gar nichts getan", rief Aviva nun entsetzt und sprang von der Schaukel. Dann stellte sie sich schützend vor Sarah. „Was soll das, Kleine. Geh mir aus dem Weg. Dann zeig ich dir was man mit diesen Negern macht", grinste der Junge sie an. „Nein, warum seit ihr denn bloß so gemein zu ihr? Sie ist doch genauso ein Mensch wie ich auch", meinte Aviva verständnislos. „Was? Du vergleichst dich mit diesem Stück Dreck? Du bist weiss. Du beschmutzt damit unsere Ehre. Ich glaube auch dir sollte man mal einen Denkzettel verpassen", meinte das Mädchen grimmig. Ängstlich sah Aviva zu den fünf, mindestens fünf Jahre älteren, Leuten. Diese stürzten sich plötzlich auf sie und Sarah und Aviva konnte nichts dagegen tun.

„Hey, sag mal, hast du heute Nachmittag Zeit?", fragte Tyler Nicolas. „Klar, wo sollen wir uns treffen? Bei mir oder bei dir?", fragte Nicolas ihn sofort begeistert. „Von mir aus bei mir, aber ich muss noch meine Mom fragen", meinte Tyler und ass das letzte Stück von seinem Salamisandwich. „Hey, Jungs auf dem Spielplatz gibt's ne Schlägerei", rief Randy ihnen zu und Tyler und Nicolas liefen so schnell sie konnten zu dem Spielplatz. „Cool, wer sich da wohl schlägt?", meinte Tyler aufgeregt und drängte sich mit Nicolas in die Masse. „Weiter, weiter, weiter!", ertönte die Masse und Tyler und Nicolas fielen mit ein. „Was ist denn hier los?", fragte plötzlich die Stimme von Direktor Crouch hinter ihnen. Die Masse schwieg plötzlich und Direktor Crouch bahnte sich mit einigen anderen Lehrern den Weg zu den Übeltätern. Die Menge teilte sich, wie das Meer vor Moses und der Blick fiel auf Karen Jung und ihre Gang, die auf zwei wehrlose und offensichtlich schon ohnmächtige Schülerinnen einschlugen. Direktor Crouch und Mister Wood rissen die Clique von den nun völlig bewusstlosen Mädchen. Tylers Augen weiteten sich, als er erkannte auf wen Karen Jung da gerade eingeschlagen hatte. Es war Aviva! „Aviva!", rief Tyler und stürmte aus der Menge auf seine bewusstlose und blutende Schwester zu. Ein afroamerikanischer Junge aus Tylers Klasse mit dem Namen John tat es ihm gleich. „Sarah!". „Alle gehen zurück in ihre Klassen und ihr, ihr folgt mir", meinte Direktor Crouch und deutete auf Tyler, John und Karens Gang. Mister Wood und Mister Harris hoben die beiden Mädchen behutsam vom Boden und trugen sie in die Schule. Es wurde auf der Stelle ein Krankenwagen verständigt.