„Wann darf ich in die Schule gehen?", fragte Mary ihre Mutter. „Das dauert noch ein bisschen, mein Schatz", meinte Phoebe und lächelte ihre Tochter mitfühlend an. „Wenn ich in die Schule gehe, dann lerne ich doch lesen und schreiben, oder Mommy?", fragte Mary weiter. „Ja, und du lernst auch das rechnen", erklärte Phoebe ihrer jüngsten Tochter. „Das kann ich auch jetzt schon. Fünf plus fünf sind sechs und sieben minus zwei sind zwölf. Ist doch ganz einfach", meinte Mary. Phoebe lächelte ihre Tochter liebevoll an. Sie wollte Mary gerade erklären, das weder fünf plus fünf sechs ergaben noch das sieben minus zwei zwölf waren, als das Telefon klingelte. „Phoebe Halliwell-Turner", meldete sie sich. „Miss Halliwell-Turner? Hier spricht Oberschwester Kathy von dem Memorial Krankenhaus in San Francisco. Ihre Tochter hatte einen Schulunfall und wurde bei uns eingeliefert. Wir möchten Sie bitten unverzüglich zu kommen". Phoebe wurde kreidebleich und konnte nur noch ein: "Ich komme sofort"in den Hörer husten. ,Was war passiert? Ging es Aviva gut? Und wie war es passiert?, dachte Phoebe voller Panik. Ihre Fragen überschlugen sich und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Schließlich griff sie in ihrer Hilflosigkeit zu dem Hörer und rief Cole in seinem Büro an. „Cole Turner", meldete sich Cole mit seiner Arbeitsstimme. „Cole, ich bin's. Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Aviva hatte einen Schulunfall, wir sollen sofort ins Krankenhaus kommen", schluchzte Phoebe in den Hörer. „Was ...?! Schatz, beruhig dich erst mal ich komme sofort und dann fahren wir ins Krankenhaus", beruhigte Cole seine Frau und legte auf. Erschöpft und verzweifelt ließ sich Phoebe auf das Sofa sinken und drückte Mary fest an sich, die ihr auf den Schoß geklettert war. Nach etwa zehn Minuten erklang das Geräusch des herannahenden Fahrstuhls und Phoebe machte sich schließlich zusammen mit Cole auf den Weg ins Krankenhaus um zu sehen, was mit ihrer Tochter passiert war.
„Mister und Miss Halliwell-Turner?", fragte die Empfangsdame im Eingangsbereich des Krankenhauses. „Ja, das sind wir. Wo ist unsere Tochter? Und geht es ihr gut?", fragte Phoebe sofort besorgt. Mary hatten sie bei Piper abgegeben die sich natürlich sofort bereit erklärt hatte auf ihre Nichte aufzupassen. „Es geht ihr den Umständen entsprechend. Der Arzt ist im Moment noch bei ihr, aber ich kann ihnen schon mal die Zimmernummer sagen", meinte die Dame und lächelte freundlich. „Ihre Nummer lautet 147". „Danke", sagte Cole und ging mit Phoebe auf den Fahrstuhl zu. Dann fuhr er mit ihr auf Station drei auf der Zimmer 147 war. Vor der Tür saß ein verängstigter und unglücklich aussehender Tyler, ein ebenso unglücklich aussehender Darryl und ein Junge in Tylers Alter. „Tyler, was ist passiert?", fragte Phoebe, als sie auf ihren Sohn zustürmte. „Ich weiß es nicht Mommy, als ich dazukam war alles schon vorbei", weinte Tyler als er seine Mutter in den Arm nahm. „Was machst du eigentlich hier, Darryl?", fragte Phoebe schließlich ihren alten Freund. „Meine kleine Tochter Sarah ist hier eingeliefert worden und was macht ihr hier?", fragte Darryl unglücklich, da er anscheinend auch noch nichts genaueres wusste. „Aviva ist auch hier eingeliefert worden", meinte Cole knapp und setzte sich neben Tyler. „Sie sind zusammen hier eingeliefert worden", erklärte der unbekannte Junge ihnen. „Wer bist du?", fragte Phoebe ihn vorsichtig. „Ach, das ist John, mein Sohn. Er geht in Tylers Klasse", erklärte Darryl ihnen. „Woher weißt du, dass sie zusammen hier eingeliefert wurden?", fragte Cole John. „Weil Tyler und ich dabei waren. Wir haben gesehen, wir Karens Gang sie zusammengeschlagen hat", erklärte John ihnen bitter. „Sie wurden zusammengeschlagen? Von wem?", fragte Cole der nun neugierig geworden war. „Von Karen Jung und ihrer Clique. Die sind eine Klasse über uns und halten sich für die absoluten Kings", erklärte Tyler nun seinen Eltern. „Und warum wurden sie zusammengeschlagen?", fragte Darryl nun. Tyler und John zuckten gleichzeitig mit den Schultern. "Wie kannst du nicht wissen was passiert ist? Ich hatte dich doch gebeten sie nicht aus den Augen zu lassen", sagten Darryl und Cole synchron. Betreten sahen John und Tyler auf den Boden. „Ich weiß, aber ich musste noch ...", versuchte sich John herauszureden. Darryl bedachte ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue und John schwieg betroffen. „Ich habe vergessen nach ihr zu sehen. Es tut mir leid", versuchte sich Tyler zu verteidigen. Gerade wollten Cole und Phoebe ihrem Sohn eine Standpauke halten, als der Chefarzt auf den Flur trat. „Mister und Miss Halliwell-Turner? Mister Morris?", fragte der Arzt sie. Alle drei nickten. „Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein. Es steht nicht gut um Ihre Töchter. Sie wurden brutal zusammen geschlagen und haben beide Schürfwunden und Prellungen. Aviva hat ein gebrochenes Handgelenk aber soweit geht es den beiden gut. Was mir weitaus mehr Sorgen bereitet ist ihr psychisches Wohl. Dieser Tag hat sich für alle Zeit in ihr Gedächtnis gebrannt und sie werden immer verstört bleiben. Ich möchte Sie daher bitten, behutsam und sehr einfühlsam in den nächsten Tagen mit Ihren Töchtern umzugehen", meinte der Chefarzt freundlich. „Ich danke Ihnen, für alles was Sie für Aviva getan haben", bedanke sich Phoebe und Cole schüttelte ihm dankbar die Hand. Darryl tat es ihnen gleich. „Dürfen wir zu ihr?", fragte Cole den Arzt. Dieser nickte und verschwand dann wieder. Langsam gingen die fünf auf die Tür des Zimmer 147 zu. Langsam öffnete Cole die Tür zum Zimmer. Aviva und Sarah lagen in zwei Betten nebeneinander und schliefen. „Oh mein Gott", keuchte Phoebe als sie die Verletzungen ihrer Tochter sah. Sofort eilte sie an das Bett ihrer Tochter. Darryl tat es ihr gleich. In Avivas und Sarahs Gesichtern waren überall Schürfwunden und Prellungen. Avivas rechter Arm lag in Gips und sie hatte ein blutunterlaufenes Auge. „Wenn ich diejenigen in die Finger kriege, dann ...", knurrte Cole wütend. „... wirst du nichts tun. Es waren Kinder die Aviva und Sarah das angetan haben", erklärte Phoebe ihm wütend. „Okay", meinte Cole und hob abwehrend die Hände. Beruhigend strich Cole seiner schlafenden Tochter über den Kopf. „Wir sollten diese Schweine anzeigen", knurrte Darryl als er Sarah ebenfalls über den Kopf strich. „Der Meinung bin ich auch", rief John, schwieg aber als Darryl ihn strafend anguckte. „Theoretisch ist das keine schlechte Idee aber die Kinder haben Sarah und Aviva verletzt aber die Eltern würden bestraft werden", erklärte Phoebe. „Mommy", schluchzte Aviva leise, die jetzt aufgewacht war. Auch Sarah schlug nun ihre Augen auf. „Daddy". „Hey, Baby. Alles wird gut", meinte Phoebe und strich ihrer Tochter behutsam über den Kopf. „Ich will nach Hause", weinten Sarah und Aviva gleichzeitig. „Ist ja gut, wir fahren ja jetzt nach Hause", beruhigten Cole und Darryl ihre Töchter. Dann hoben sie ihre Töchter aus den Krankenhausbetten und verließen mit ihnen das Krankenhaus.
