Zwei Tage später saß Phoebe in der Küche und las Zeitung. Cole hatte sich an diesem Morgen bereit erklärt Tyler und Aviva für die Schule fertig zu machen. Interessiert las Phoebe einen Artikel und runzelte dabei die Stirn. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von müde in sauer. „Cole!", rief Phoebe laut. „Was ist?", rief Cole fragend zurück. „Könntest du bitte mal kommen?", rief Phoebe wieder. Sie hörte Schritte, und schließlich betrat ihr Mann die Küche. „Was ist denn, Schatz?", fragte Cole als er ihren Gesichtsausdruck sah. „Hast du mir irgendetwas zu sagen?", fragte sie ihn scheinheilig. „Ähm ... stimmt ich hab von der Schokolade gegessen, aber das ist doch nicht so schlimm, oder?", fragte Cole und grinste schelmisch. „Du kannst dir dein selbstgefälliges Grinsen gleich wieder aus dem Gesicht schmieren. Warum hast du das gemacht, Cole. Ich hab dir doch gesagt du sollst das lassen", fauchte Phoebe ihn nun an. „Wir reden hier nicht über die Schokolade, oder?", fragte Cole verwirrt, denn schließlich wusste er nicht worum es ging. „Nein, Cole. Wir reden darüber, dass du Mister Harris getötet hast", meinte Phoebe nun echt sauer. „Ich hab was gemacht?", fragte Cole verdutzt. Phoebe hielt ihm die Zeitung vor die Nase. Cole las den Artikel. „Das war ich nicht", verteidigte er sich. „Cole ...", seufzte Phoebe und deutete auf die Titelseite der Zeitung. „ ... das hört sich aber alles ziemlich nach Baltharsar an, findest du nicht?", meinte sie und sah ihn tadelnd an. „Ich war das nicht". „Cole, warum sagst du mir nicht die Wahrheit?", fragte sie ihn nun wieder. „Das tu ich doch. Ich schwöre dir, Phoebe, ich war das nicht", erwiderte Cole nun etwas verzweifelt. „Ja, ja. Ich bring die Kinder heut zur Schule, du solltest dich dort heute nicht unbedingt blicken lassen", meinte Phoebe resigniert und stand dann auf. „Phoebe, du glaubst mir nicht, obwohl ich dir die Wahrheit sage. Warum?", fragte Cole sie sauer. „Es ist eindeutig, Cole. Und nun muss ich die Kinder in die Schule bringen", seufzte sie enttäuscht. „Wenn du mir vertrauen würdest, wüßtest du das ich das nicht war!", rief Cole aus und stampfte wütend aus der Küche ins Schlafzimmer. Noch sehr lange sah Phoebe ihm hinterher. Dann schnappte sie sich Tyler und Aviva und brachte diese zur Schule. Als Phoebe weg war, verließ Cole das Schlafzimmer wieder und ging auf das Telefon zu. Er brauchte nun professionelle Hilfe, wenn selbst seine Frau ihm nicht glaubte. „Melinda, am Apparat", meldete sich das kleine Mädchen, das sich sehr krank anhörte. „Hey, Süße. Kannst du mir mal deine Mommy geben?", fragte Cole und warte ungeduldig. Zu seinem Glück schlief wenigstens Mary noch, denn sonst könnte er dieses Telefonat nicht in Ruhe führen. „Piper Halliwell?", meldete sich Piper. „Piper, ich bin's Cole. Ich brauch eure Hilfe", meinte Cole. „Worum geht's?", fragte Piper ihn sofort. „Mister Harris, Tylers Mathelehrer, ist brutal getötet worden. Und alles sieht danach aus, als ob Baltharsar zugeschlagen hätte, doch so war es nicht. Das schwöre ich, Piper. Doch Phoebe glaubt mir nicht. Sie denkt ich hätte ihn getötet", erklärte Cole seiner Schwägerin. „Und Phoebe glaubt dir nicht? Aber wieso sollte sie das tun?", fragte Piper nun vollkommen verwirrt. „Ich weiß es doch auch nicht. Also, was ist könnt ihr mir helfen?", fragte Cole ziemlich hilflos. „Klar, aber wir können nicht vorbei kommen. Melinda ist krank. Sie hat die Grippe", erklärte Piper ihm hilfsbereit. „Ich komme, aber ich muss Mary mitbringen. Geht das in Ordnung?", fragte Cole Piper. „Klar, sie kann ja mit Matthew spielen", meinte Piper freundlich. „Ich danke dir jetzt schon mal. Bis gleich", meinte Cole nur. „Gerngeschehen. Tschau", sagte Piper und legte dann auf. Cole legte ebenfalls auf und zog sich an. Dann weckte er Mary und machte diese ebenfalls zurecht. Dann schimmerte er sich zum Halliwell Manor.
Als Phoebe aus dem Fahrstuhl trat lag das Penthouse ruhig da. „Cole?", fragte sie in die leere Wohnung. Sie hatte sich vorgenommen, ihr Problem mit Cole zu klären. „Mary?", fragte Phoebe weiter und durchschritt die Wohnung. Verwundert über die vollkommen leere Wohnung und über keine Notiz über Coles und Marys verbleib, runzelte sie die Stirn. Wo konnte Cole mit der Kurzen nur hingegangen sein? Oder war etwas passiert? „Oh Gott", meinte Phoebe und stürmte aus der Wohnung um zum Halliwell Manor zu fahren, um dort im Buch der Schatten nachzusehen. Kurz bevor sie Halliwell Manor erreicht hatte, fiel ihr ein, dass Aviva nur drei Stunden hatte und holte sie schließlich ab. „Du bist spät, Mommy", meinte Aviva als Phoebe sie in den Kindersitz setzte. „Ich weiß, Baby, aber ich habe Mary und Daddy gesucht", erklärte Phoebe ihr und fuhr los. „Wo sind sie denn?", fragte Aviva ihre Mutter verwundert. „Das weiß ich noch nicht. Deswegen fahren wir ja jetzt auch zu Tante Piper und Tante Paige um sie zu suchen". „Okay, darf ich da mit Melinda spielen?", fragte Aviva nun ihre Mutter. „Natürlich, warum solltest du das denn nicht dürfen?", fragte Phoebe verwundert. „Na, weil Melinda doch krank ist und die Grippe hat", erklärte Aviva ihr. „Ach, das ist doch gar nicht wahr", winkte Phoebe ab und bog in die Presscott Street hinein. „Warum hast du dich heute mit Daddy gestritten?", fragte Aviva ihre Mutter nun mit einem todtraurigem Blick. „Äh ... wir haben uns doch gar nicht ... nicht gestritten", stotterte Phoebe als sie den Wagen zum stehen brachte. „Aber du hast ihn angeschrien", meinte Aviva als sie von ihrer Mutter abgeschnallt wurde. „Hab ich das? War's denn wirklich so schlimm?", fragte Phoebe ihre Tochter während sie mit ihrer Tochter die Treppen zum Haus hinaufging. „Ja! Was hat Daddy denn gemacht?", fragte Aviva nochmal. „Ach nichts", murmelte Phoebe als sie die Tür öffnete. Phoebe blieb mit offenem Mund in der Tür stehen. Im Flur saßen Matthew und Mary. „Mary, was machst du denn hier?", platze es aus Phoebe heraus. „Mommy!", rief Mary und lief auf ihre Mutter und auf ihre Schwester zu. Phoebe schloss ihre Tochter kurz in die Arme und schloss dann die Haustür hinter sich. „Sag mal, was machst du denn hier?", fragte Phoebe abermals. „Daddy muss mit Tante Piper reden", erklärte Mary und lief zusammen mit Aviva wieder zu Matthew. „Na, Süßer", sagte Phoebe und strich ihrem Neffen über den Kopf. Dann stieg sie die Treppe in den ersten Stock hinauf. Plötzlich kam ihr eine weinende, immer noch mit dem Schlafanzug bekleidete, Melinda entgegen. „Hey, Schatz. Was hast du denn?", fragte Phoebe und kniete sich vor Melinda nieder. „Ich hab Bauchweh", weinte das Kind. „Bist du krank, Süße?", fragte Phoebe während sie Melinda wieder in ihr Bett trug und ihr eine Wärmflasche brachte. „Ja, ich hab die Grippe", erklärte Melinda als sie dankbar die Wärmflasche entgegen nahm. „Oh", machte Phoebe nur und ihre Gedanken wanderten zu Aviva, die es ihr ja schon voraus gesagt hatte, dass Melinda die Grippe hatte.