Oft hatten ihn die Menschen schon als Ungetüm und Monster abgestempelt.

Zelgadis saß auf einen Stein und sah auf den See.

Monster!

Er grinste kurz, aber es war ein trauriges Grinsen, was machte er nur immer alles falsch?

Gern wäre er ein Teil der Clique von Lina.

Natürlich gehörte er in gewisser Hinsicht schon zu Lina und den anderen, und dann wiederum doch nicht .

Ein blöder Gedanke eigentlich: Wie kann man irgendwo dazugehören und dann wieder nicht?

Es gefiel ihn auf der einen Seite mit Lina, Amelia und Gourry zu reisen.

Und immer wieder hatten sie Schabernack mit ihm getrieben.

Aber als etwas Positives konnte er seine Haut aber nicht betrachten!

Wieder dachte er nach!

Lina hatte einmal gesagt als er mit den Kopf auf den Boden viel, das er Glück hatte das er so einen harten Schädel hätte.

Und er war aufgestanden und hatte volle zwei Tage nicht mehr mit der Magierin geredet.

Es waren verletzende Worte, und wenn man ihn über sein äußeres ansprach, dann wusste er wirklich nicht mehr was er war : Mensch oder Monster?

Aber als er heute wieder an die damalige Situation nachdachte, konnte er sich auch erinnern das neben ihren sarkastischen Ton ein Hauch Hoffnung darin lag.... die Hoffnung in ihm, das er seinen Fluch nicht gar so pessimistisch sehen sollte.

„Wenn du sie vermisst... dann geh doch wieder zu ihnen!"

Schnell drehte sich Zelgadis um, und sah einen Busch hinter sich.

„Wer ist da?", fragte er misstrauisch als er sich umgedreht hatte. Er kannte diese Stimme, sie war mehr als nur vertraut, doch hatte er sie schon lang nicht mehr gehört! War es vielleicht?

Schnell schüttelte er den Kopf.

Zolf war schon lange Tod! Gestorben durch Shabranighdo.

Missmutig stand der Kimära auf und sah noch einmal auf den Fleck von wo er die Stimme gehört hatte.

Warum musste er ausgerechnet jetzt an Zolf denken, er war Tod, genau wie sein Freund Rodimas.

Oder war es vielleicht ein Trick dieser mysteriösen Frau ?

Zelgadis konnte sich gut vorstellen das sie mit solchen verlogenen Mitteln Kämpfen würde.

„Geh zu ihnen zurück!", hörte er wieder Zolfs Stimme erklingen.

Wieder drehte er sich um und wieder war hinter ihm kein Zolf. Wieder senkte er beschämt den Kopf.

Hatte er jetzt schon Warnvorstellungen?

Vielleicht sollte er jetzt schlafen gehen, damit er wieder klar denken konnte. Und somit flog er auf den nächsten Baum und machte es sich auf einen dicken Ast gemütlich.

Später saßen sie dann alle um ein prasselnden Lagerfeuer und hatten einen Gemüse Eintopf gemacht mit allen was sie fanden.

Es hatte einige Zeit gedauert bis sie die Zutaten zusammenhatten.

Jeder von ihnen hatte bei der Nahrungssuche ordentlich mitgeholfen.

Alle bis auf Xellos, der sie auf ihrer Suche begleitet hatte und ab und an mal eines seiner Kommentare losließ, natürlich durfte sein schelmisches Grinsen dabei nicht fehlen.

Und jedes Mal wenn Lina Invers die Hand ausrutschte war der Dämon zehn Schritte von ihr weg teleportiert und sein Grinsen wurde noch breiter.

Und was Lina am meisten aufregte war als er meinte das sie eine neue Sportart entwickelt hätte.

„Luftschlagen!", wie er es so liebevoll ausdrückte.

Die Rothaarige Magierin fand es zu ihren Teil ziemlich einfallslos.

Andrerseits war es ja auch nur Xellos, der Bestienpriester.

Lina sah auf eine der alten Eichen auf der , der Dämon hockte und auf den See starrte.

Irgendwas scheint ihn zu beschäftigen!, war Linas Feststellung, als sie die ersten drei Schüsseln Eintopf hinuntergeschlungen hatte, und immer noch sah das sein Augen auf den See gerichtet waren.

Was für Xellos noch komischer war, den eigentlich hielt er seine Augen lieber versteckt.

Warum? - Gute Frage!

Bloß das wusste nur den Dämon.

Auch Amelia betrachtete Xellos, voller Neugier.

Dann seufzte sie kurz, es passte nicht zu ihm so ernst zu sein.

Oder länger als eine halbe Stunde ohne sein schelmisches Lächeln herumzulaufen.

Für einen Dämon, einen Feind des Lebens, sah er da im Mondlicht wahnsinnig neutral aus.

Und man konnte gar nicht glauben das er mit Shabranigdo verwandt war.

Xellos war wirklich kein hässlicher Dämon wie das ´Suppenhuhn aus Sighlark.

Obwohl das auch für beide Dämonen ein ziemlich komischer Vergleich war.

So gemein....

So fies...

Und auch so hinterhältig Xellos auch war.

Amelia musste sich eingestehen das er im Mondlicht etwas beruhigendes an sich hatte.

Seine nun geöffneten Augen wirkten gar nicht mehr so diabolisch und Angsteinflößend wie sonst.

Nach einiger Zeit grinste Xellos zu den beiden herüber.

Hatten die den wirklich gedacht, er würde sie nicht bemerken. Hatten diese dummen Menschen wirklich gedacht, das er einer der Stärksten Dämonen, engster Diener und Vertrauter von Zellas, sie nicht bemerken würde.

Aber das war eigentlich kein Thema für ihn.

Sie waren schwache Menschen.

Und eigentlich empfand er für das Schwache nur Ekel.

Menschen waren komische Geschöpfe die sich eigentlich nur in Selbstmitleid wälzten, ihre eigene Schuld, ihre Unfähigkeit auf andere schoben, und sich komplett selbst beschießen... sich selbst etwas vorlogen.

Und er hatte sie schon sehr, sehr lange dabei beobachtetet, und sich immer wieder über ihre eigene Unfähigkeit ins Fäustchen gelacht.

Sie waren für ihn so etwas wie eine Ameisenfarm.

Kleine winzige Wesen von den es zwar viele gab, die aber leicht zu zerquetschen waren.

Wie viele Leben hatte der Dämon wohl schon auf den Gewissen?

Wie viele mussten wegen ihn schon sterben?

Tausend war wohl nur ein Bruchteil von allen!

Aber sie hatten es verdient!

Alle hatten sie es verdient zu sterben.

Sie waren alle schwach... und das Schwache verdient es nicht zu leben!

Plötzlich hatte sich der Dämon neben Amelia teleportiert.

Neben ihr sitzend mit seiner gewohnten Schale grünen Tees.

„ Xellos.-san!"fing Amelia an, die durch sein plötzliches Auftauchen geschockt auf den Dämonen starrte. „ Ihr benehmt euch seltsam!"

„ Wann nicht?", gab Lina seitlich und uninteressiert von sich.

Xellos allerdings antwortete nicht, nahm einen Schluck Tee und beobachtete das Feuer.

Irgendwie hatte Amelia Recht.

Er dachte wieder über Dinge nach die ihm eigentlich logisch waren.

Menschen waren schwach... und Punkt aus und Ende.

Doch vorhin hatte er etwas getan, was er schon seit langer Zeit nicht mehr gemacht hatte.

Er hatte wieder über die Menschen richtig nachgedacht.

Schnell nahm er einen weiteren Schluck von seinen Tee.

Dieser Ort wurde immer unheimlicher.

Selbst für ihn, einen der mächtigsten Dämonen.

„ Amelia wach auf !"Lina schüttelte die junge Magierin die sich fest in ihrer Decke eingekuschelt hatte.

Müde öffnete die junge Prinzessin ihre Augen um die Lage zu schätzen. Verschwommen nahm sie wahr das es noch Dunkel war und Gourry wie üblich in die Nacht hinein schnarchte.

Zwei rubinrote Augen funkelten das Mädchen an.

„ Lina- san!" Amelia richtete sich auf und rieb sich noch halb verschlafen die Augen.

„ Was ist den los?"

Dann ließ sie ein Gähnen hören.

„ Ich weis jetzt wieder warum dieser Ort so wichtig für diese Welt ist!", antwortete Lina stolz.

Amelia öffnete schnell die Augen.

„ Und auch warum man hier keine Gewalt anwenden darf!"

Amelias Augen wurden größer.

„Warum!" Jetzt war Amelia hellwach.

Lina lehnte sich etwas zurück. „ Luna hat mir davon erzählt, es ist mir heute wieder eingefallen.

Schabranighdo wurde doch von Cephied in Sieben Teile zerschlagen und Cephied selbst starb doch auch!"

Amelais Augen wurden größer, das wusste sie doch. Kurz blinzelte sie, und warf gleich darauf Lina einen Komm-endlich-auf-den-Punkt Blick.

Xellos hatte seine Augen wieder geschlossen und ein noch breiteres Grinsen gemacht wie es eigentlich üblich für ihn war.

Na Xellilein wieder dein gewohntes Spiel? fragt ihn plötzlich eine kalte, männliche Stimme.

Xellos Grinsen erstarb.

Ist dir jetzt dein Grinsen vergangen, Dämon?, fragte die Stimme diesmal etwas besser gelaunt.

Nein!´, gab der Bestienpriester mental zurück. Seine Augen öffneten sich einen kleinen Spalt und er grinste wiederum.

Und mit wem habe ich das Vergnügen?, fragte er dann mental, lies es aber dann nicht so klingen als ob er sich wirklich dafür interessierte.

Eine bedrohliche Stille entstand.

Ich bin...

Eine bedrohliche Stille entstand.

...dein Gewissen!

Witzig... Ich habe kein Gewissen!´, gab Xellos gespielt zurück.

Dann hörte er schrilles Gelächter in seinen Kopf.

Du hast also doch ein Hirn, Xellchen!´ kam es wieder von der Stimme.

Was willst du eigentlich!, versuchte Xellos das Thema zu wechseln.

Alle seine Dämonen Instinkte rieten Xellos dazu sich nicht zu sehr mit dem anderen anzulegen.

Hier war noch jemand, jemand den Xellos nicht sehen, aber spüren konnte, ein Wesen das sich aus Miasama nährte, und zugleich aus den guten Launen der Menschen.

Xellos schreckte geistig zurück.

Woher wusste er das?

Woher wusste er das es so war das sich derjenige aus Miasama und den Launen der Menschen ernähren konnte.

´Ganz einfach, Xellchen!´, kam es wiederum von der kalten Stimme. Weil ich es so will!

Hatte es etwa gerade seine Gedanken gelesen. Woher kommst du? Aus der Welt von Chaotic Blue?

....

Black Star?

Dafür bin ich zu schön, Xellchen!´, sagte sie Stimme zuckersüß. Ich bin sicher schöner als Sirius und Amave!

Schade!´, gab der Dämon gespielt von sich. Ich kann es nicht beurteilen, wenn ich dich nicht sehen kann!"

Wieder lachte die Stimme und in Xellos Kopf hörte es sich so an, als würde er alleine in einen

Saal stehen und das Gelächter des Wesens würde von denn Wänden wiederhallen.

Xellos allerdings ließ sich die aufsteigende Angst nicht anmerken.

Xellchen, du bist lustig!, sagte schließlich die Stimme wieder, dann wurde sie wieder ernst."Wist du eigentlich was das hier für ein Ort ist?

...

Das ist der besagte See der Tränen!

OK!, dachte Xellos zurück. Jetzt bin ich auch schon schlauer!

Wieder ein Lachen des anderen.

Weist du auch warum er so heißt?, kam es wieder ernst aus seinen Kopf.

Xellos sagte nichts, er wusste es nicht, seine Herrin weder die anderen Lord hatten mit ihm oder den anderen Dienern darüber gesprochen.

Nicht?, fragte die Stimme wieder bedauernd. Ich will dir helfen, schließlich weis es dein Freundin Lina Invers ebenfalls...

Xellos hatte die Augen geweitete: Lina wusste etwas was er nicht wusste?

Sie hat es von ihrer Großen Schwester. Also pass auf Xelli: Nachdem Shabranigdho in sieben Teile geschlagen wurde und Cephied im Chaos versank kamen Dämonen und Götter hierher... und weinten! Beide Arten weinten um ihre Herren

Sie weinten? dachte Xellos zurück.

Yep! sagte die Stimme. Und daraus entstand dieser See... durch dieses Gemeinsame Weinen der Dämonen und Götter ist dieser Ort ein noch heiligerer Bereich geworden als sonst, er zeigt die Zusammengehörigkeit der Lebewesen dieser Welt!´

Du sagtest, dieser Ort sei ´noch heiligerer´ geworden?, fragte Xellos mental zurück und dann viel ihm auf warum Zellas sowie Phibrizzo noch sonst all die anderen Lords diesen Ort verabscheuten, er erinnerte sie zu stark an das sie mit den Göttern dieser Welt durch diesen See eine Gleichheit zwischen sich geschaffen hatten, eine Einigkeit ein Zeichen der Gemeinschaft.

Und deshalb war es auch verboten in dieser Umgebung zu Kämpfen.

Weist du Xellchen, hier ist der Geburtsplatz von Shabranighdo und Cephied, sagte die Stimme schlicht. Bevor ein Mensch, oder Wasser noch Pflanzen dieses Universum bewohnten, wurden Cephied und Ruby Eye hier, auf unsere Welt, genau auf diesen Platz geboren...

....

Du fragst dich jetzt sicher warum ich dir das erzähle.. Xellchen!? wurde der Dämon schließlich gefragt.

Allerdings!, war das einzige was der Bestienpriester dachte.

Ganz einfach... damit es nicht in Vergessenheit gerät, sagte die Stimme schließlich.

Das wird aber nie der einzige Grund sein!´, Xellos glaubte nicht daran, selbst seine Herrin würde so etwas so gern sie diese Gegend hasste niemals verdrängen können.

Kluges Kerlchen! wurde er schließlich von der Stimme gelobt. Und Xellos konnte sich das erste Mal ein richtiges Bild davon machen wie es war wenn man immer um den heißen Brei herumredete, und das erste mal verstand der lilahaarfarbene Dämon wie unausstehlich er für Lina und Co sein musste, nicht das es ihm störte, es viel ihn bloß das erste Mal auf das fast genau so mit Lina umging.

Kluger Junge!´, lobte die Stimme nochmals . Nicht das du dir jetzt schon Gedanken drüber machen solltest, vielleicht in ein paar Äonen, aber irgendwann wenn eine der letzten Schlachten dieser Welt anrückt, soll dieser Ort daran erinnern, das diese Welt einmal keinen Hass gegeneinander gehabt hat. Das sie alle gemeinsam getrauert hatten... Schade das du da noch nicht auf der Welt warst!"

Letzte Schlacht?, fragte Xellos.

Wieder kicherte die Stimme. Meinst du wirklich Sie hätte Lust die ganze Zeit einen nicht enden wollenden Kampf zwischen Dämonen und Göttern zu verfolgen.

Xellos wusste sofort das er mit Sie den Herren der Alpträume meinte.

Irgendwann wird Sie diese Welt auf die Probe stellen! sagte die Stimme wiederum, doch diesmal klang sie sanfter. Aber bis dahin habt ihr alle noch eine Menge Zeit!´

Xellos schwieg.

Wie auch immer, Xellchen.... leider habe ich jetzt keine Zeit mehr für dich. sagte die Stimme entschuldigend. ´ Aber im Gegensatz zu anderen, habe ich nichts dagegen das du in diesen Ort bist. Die Wächterin dieses Sees scheint wohl vergessen zu haben das dieser Ort für alle Lebewesen sowie Dämonen und Götter frei steht... Ich jedoch nicht!"

Dann machte er wieder eine Pause. Vielleicht solltest du Nerenia wieder daran erinnern!"

Dann folgte wieder ein leises Kichern, und Xellos konnte die Anwesenheit des anderen nicht mehr spüren.