Am nächsten Morgen fiel das Sonnenlicht durch das kaputte Fenster des alten Fachwerkhauses. Dadurch wurden die drei Kinder wach. „Morgen", gähnte Mary und streckte sich. Auch Aviva gähnte. Tyler war aufgestanden und sprang etwas herum. „Ich hab Hunger", meldete sich Mary und sprang von dem Sofa. „Ich auch, hat einer von euch Geld?", fragte Tyler in die Runde. Seine beiden Schwestern schüttelten den Kopf. „Was machen wir denn dann?", fragte Aviva schließlich. „Ich will zu meiner Mommy", weinte Mary plötzlich los. „Hey, wir schaffen das. Wir werden betteln. Viele Leute geben kleinen süßen Kindern Geld und es hat doch immer jeder gesagt dass wir SOOO süß sind", meinte Tyler. Mary nickte und wischte sich die Tränen weg. „Okay, dann los", meinte Tyler und ging mit seinen Schwestern auf betteltour.

Hier sind sie auch nicht", merkte Paige nur an. „Wirklich?", fragte Phoebe sarkastisch. „Lasst uns jetzt nicht die Nerven verlieren, sie müssen hier irgendwo sein", meinte Piper die in die helle Sonne blinzelte. Es war vor ein paar Stunden hell geworden, doch sie hatten die Kinder immer noch nicht gefunden. „Lasst uns noch einmal über die Brücke und die Einkaufstraße gehen und dann verständigen wir die Polizei", meinte Cole und ging schon mal vor. Die anderen folgten ihm. Leo war bei Melinda und Matthew geblieben. „Was tust du wenn ihr sie findet?", fragte Paige ihre Schwester. „Ich weiß nicht? Sie Abknutschen?", grinste Phoebe. „Ich meinte eigentlich mit Cole. Werdet ihr euch sofort trennen? Und wie willst du es überhaupt den Kindern erklären?", fragte Paige weiter. „Ich weiß es noch nicht. Könnte ich dann wieder für eine Weile nach euch ziehen?", fragte Phoebe ihre Schwestern. Diese nickten. „Das wird nicht nötig sein, Phoebe. Du wirst das Penthouse behalten, ich werde ausziehen", meinte Cole und sah ihr kurz in die Augen. Sie nickte kurz und ging dann mit den anderen weiter. Cole lief immer ein paar Meter vor, so dass Phoebe gegen ihn lief als er plötzlich stoppte. „Ich glaub es nicht", murmelte Cole und sah erstarrt auf eine Stelle vor sich. „Was ist denn?", fragte Phoebe ihn. Mit ausgestrecktem Finger deutete Cole auf drei Kinder die am Straßenrand standen und bettelten. „Es ist doch nicht zu fassen", meinte Piper nur und dann rannte sie zusammen mit den anderen auf die drei Kinder zu. „Ach du Scheiße", murmelte Tyler als er seine Eltern und Tanten auf sich zu rennen sah. „Mommy!", rief Mary und lief ihrer Mutter direkt in die Arme. Aviva sah ihre Mutter erschrocken an und wich ängstlich zurück. Cole kam langsam auf sie zu, denn Tyler und Mary lagen in den Armen ihrer Mutter. „Prinzessin, komm her", meinte Cole zärtlich. Schließlich kuschelte sich Aviva an ihren Vater. „Werdet ihr euch jetzt scheiden lassen?", fragte Aviva ihren Vater schließlich. „Wie kommst du darauf?", fragte Cole seine Tochter. „Ich hab's gesehen. Das darf nicht passieren, Daddy. Du darfst mich nicht alleine lassen", weinte Aviva und ihr Vater trug sie zu den anderen. Es tat ihm in der Seele weh seine Tochter so zu sehen, doch er wusste, dass er gegen Phoebe nichts ausrichten konnte. „Komm zu mir, Baby", meinte Phoebe und streckte die Arme nach ihrer Tochter aus. „Ich will nicht!", schrie sie und wehrte sich dagegen, dass Cole sie Phoebe übergab. „Ich will zu Daddy!", schrie das Mädchen, doch dieser Wunsch würde ihr nicht erfüllt werden.