Am nächsten Tag hatte sich Phoebe entschieden Aviva in den Golden Gate Park zu fahren und zu sehen wie ihr Plan aussah. Dort angekommen schnallte Phoebe Aviva ab und hob sie aus dem Kindersitz. Sie trug das blaue Sommerkleid was sie von Tyler zum Geburstag geschenkt bekommen hatte. Sobald Avivas Füße den Boden berührt hatten rannte das kleine Mädchen schon los um den Spielplatz nach ihrem Vater zu durchforsten. „Aviva, warte", rief Phoebe ihr noch nach und schloss die Wagentür hinter sich. Plötzlich stand Cole vor ihr. Erschrocken sah sie ihrem Exmann ins Gesicht. „Hey, ...", sagte er nur und ging dann hinunter zum Spielplatz. Ganz perplex sah Phoebe ihm nach. Was hatte das zu bedeuten? Sie folgte Cole. Aviva saß traurig auf einer Bank und sah sich in der Gegend um, als ihr plötzlich von hinten die Augen zu gehalten wurden. Sie nahm die Hände von ihren Augen und sah ihrem Vater direkt ins Gesicht. „Daddy ...", flüsterte Aviva ungläubig und umarmte ihn stürmisch. „Hey, Prinzessin, ich hab dich vermisst", flüsterte er ihr ins Ohr als er sie hochhob. „Ich dich auch, und hat unser Plan nicht toll geklappt?", flüsterte Aviva zurück und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. Nun kam Phoebe an dem Schauplatz des Geschehens an. „Cole!", sagte sie nur und Aviva und Cole sahen die etwas wütend wirkende Phoebe an. „Hi, Phoebe", sagte Cole und auch seine Stimme wurde wieder etwas härter. „Streitet ihr euch jetzt?", fragte Aviva flüsternd in das Ohr ihres Vaters. Cole zuckte mit den Schultern und setzte Aviva auf dem Boden ab. „Aviva, geh spielen!", befahl Phoebe ihrer Tochter während sie den Augenkontakt zu Cole nicht abbrach. Etwas ängstlich sah Aviva zu ihrem Vater, dieser nickte, ebenfalls ohne seinen Blick von Phoebes Augen zu lösen. Aviva rannte auf die Schaukel zu. „Das hast du ja sehr schön eingefädelt", schnaubte Phoebe und setzte sich auf die Bank. „Nicht nur ich, sondern auch Aviva. Phoebe, merkst du denn nicht das sie mich brauchen?", fragte er sie etwas verzweifelt als er sich neben sie setzte. „Sie brauchen dich nicht, Cole. Ich komme ganz gut mit ihnen allein zurecht und das Abkommen, das dass Gericht getroffen hat, besagt das du den Kontakt zu deinen Kindern abbrechen musst", erklärte sie ihm ziemlich sauer. Eine schwarzhaarige hübsche Frau ging an ihnen vorüber und Cole wartete deswegen mit seiner Antwort. „Du kommst also super mit ihnen alleine klar? Das sehe ich ja. Aviva redet mit niemandem mehr. Tyler rutscht in der Schule drastisch ab und Mary träumt schlecht", meinte er sarkastisch. „Woher weißt du das?", fragte sie ihn überrascht. „Ich mache mir Sorgen um sie ... und um dich", meinte er nun etwas versöhnlicher. „Das brauchst du aber nicht", fauchte sie ihn nun an. „Sieh mir in die Augen und sag mir das du mich nicht mehr liebst", meinte Cole plötzlich und sah sie an. Phoebe sah ihm in die Augen. „Ich ... ich liebe dich ...Ich kann das nicht, Cole", meinte sie und wandte ihren Blick wieder ab. „Du liebst mich also noch?", hakte er fragend nach. „Cole, du kennst meine Gefühle für dich, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir uns nur noch streiten", erklärte sie ihm und er sah eine Träne in ihrem Augenwinkel glitzern. „Aber warum streiten wir uns immer? Hast du dir diese Frage schon mal gestellt?", fragte er die Frau die er über alles liebte. „Oft genug, Cole. Aber mir fällt keine Antwort darauf ein", meinte sie frustriert und sah ihrer Tochter beim Schaukeln zu. „Ich habe ebenfalls darüber nachgedacht und ich denke, dass du mit irgendetwas unzufrieden sein musst", erklärte er ihr seine Theorie. „Ich bin nur unzufrieden, weil du mich nicht mehr liebst", platze es plötzlich aus Phoebe heraus. Überrascht sah Cole sie an. „Das wollte ich gar nicht sagen, tut mir leid", wunderte sich Phoebe über sich selbst. „Warum denkst du, dass ich dich nicht mehr liebe?", hakte er nach. „Cole, jeder würde mich für das hassen was ich dir angetan habe. Ich habe mich aus vollkommen banalen und unsinnigen Gründen von dir scheiden lassen und ich habe dir das Sorgerecht für die Kinder entrissen und das nur weil ich mich an dir rächen wollte", platze es aus Phoebe heraus. „Ich wollte das nicht sagen!". „Wofür wolltest du dich rächen?", fragte Cole sie. „Für all die Sorgen für all das Leid das du mir je zugefügt hast!". „Okay, hier stimmt was nicht", murmelte Phoebe, da sie Dinge sagte die sich nicht sagen wollte. „Ich hab dir Leid zugefügt?", fragte Cole überrascht. „Nein!", rief Phoebe plötzlich aus. „Das hast du aber eben gesagt", erinnerte er sie. „Ich weiß, aber das war nur ein Vorwand den ich mir seit Wochen versuche einzureden", erklärte sie ihm obwohl sie es ihm überhaupt nicht erklären wollte. „Phoebe, ich liebe dich noch immer über alles", platze es plötzlich aus Cole heraus. „Eigentlich wollte ich was ganz anderes sagen", murmelte er. Überrascht sah Phoebe ihn an. „Aber warum, Cole? Ich hab dir mehr wehgetan als jeder andere Mensch auf dieser Welt!", erklärte sie ihm nun. „Phoebe, sieh mich an, bitte. Ich kann dich nicht hassen, weil du der einzige Mensch warst der mir je zeigen konnte was Liebe ist. Nur durch deine Liebe bin ich so wie ich heute bin. Du hast mir gezeigt was es heißt geliebt zu werden. Liebe zu geben. Und ich habe versucht es an dich und an die Kinder weiterzugeben. Dieser Versuch ist schrecklich gescheiter, wie man ja sieht", meinte Cole bedrückt und sah traurig seiner Tochter beim Schaukeln zu. „Nein, Cole das ist er nicht. Bevor ich dich kennenlernte habe ich niemanden außer mich und meine Schwester geliebt. Ich wusste nicht was es heißt wirklich geliebt und begehrt zu werde. Erst du hast mir dieses Gefühl gegeben. In all diesen Tagen und Nächten die wir zusammen verbracht haben, habe ich gespürt was wahre Liebe wirklich bedeutet. Dann kamen die Kinder, und ich bin dir so dankbar für sie. Für alle. Ich hätte von keinem anderem außer dir Kinder haben wollen", erklärte sie ihm und ihr liefen die Tränen die Wangen runter. Ohne es richtig bemerkt zu haben hielten sich Cole und Phoebe an den Händen. „Wenn wir uns lieben, was ist dann falsch daran wieder zusammen zu kommen?", fragte Cole und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. Phoebe lächelte traurig und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Cole", meinte sie nur und strich ihm sanft über die Wange. „Ich meine natürlich müssen ich dir nochmal einen Heiratsantrag machen und du müsstest mir das Sorgerecht wieder übertragen, aber das schaffen wir schon", keuchte Cole leise, als er Phoebe über die Wange strich. Diese nickte und rückte näher. „Ich weiß", sagte sie und ihre Lippen näherten sich den seinen. „Und wir müssten es deinen Schwestern erzählen", meinte Cole kurz bevor ihre Lippen sich berührten. „Das wird Paige aber gar nicht gefallen", lächelte Phoebe und schließlich küssten sie sich. Er zaghaft, dann heftiger. Cole und Phoebe legten all die Liebe und Sehnsucht in diesen Kuss die sie in den letzten Monaten unterdrückt hatten. Der Kuss wurde heftiger und Cole konnte Phoebes Verlangen aus ihm heraus schmecken. „Nicht hier ...", keuchte Phoebe nur und dann schimmerte sich Cole mit ihr weg, hinein in den nahegelegenen Wald. „Im Wald?", fragte Phoebe überrascht und unterbrach die Küsse kurz. „Wir müssen doch in Avivas Nähe bleiben", keuchte Cole als er ihren Nacken küsste. „Cole, wir können doch nicht ... Cole!", meinte sie nur, gab dann aber schließlich nach. Sie wollte es doch auch. So sehr. Als Cole sie gegen einen Baum drückte und sie weiter mit seinen Küssen überdeckte blieb ihr fast die Luft weg. „Cole ...", stöhnte sie als sie ihm die Hose öffnete. „Was?", fragte er als er ihren Rock hoch schob. „Was machen wir wenn ... wenn jemand vorbei kommt?", keuchte sie. „Hier kommt niemand her, Liebling", meinte er und küsste sie wieder leidenschaftlich. Schließlich ließ Phoebe all ihre Ängste fallen und schlief mit Cole. Nach diesem kleinem Abenteuer im Wald schimmerte Cole sie wieder zurück auf den Spielplatz. Hand in Hand schlenderten sie über die Wiese. „Ich sollte mich öfter von dir scheiden lassen. Der Sex war einfach ...". Phoebe fehlten die Worte. „Oh JA", meinte auch Cole. Aviva saß immer noch auf der Schaukel. Als sie ihre Eltern Händchenhaltend auf sich zukommen sah, sprang sie von der Schaukel und rannte auf sie zu. „Habt ihr euch jetzt wieder vertragen?", fragte Aviva ihre Mutter. Phoebe nickte und schloss ihre Tochter fest in die Arme. Was Phoebe nicht sehen konnte, war dass Aviva und Cole mit dem Daumen nach oben deuteten. Ihr Plan hatte funktioniert. Was Phoebe, Cole und Aviva aber nicht sehen konnten, war eine schwarzhaarige hübsche Frau die sich lächelnd über das Bild das sich ihr bot in Flammen auflöste.
