Es war spät Nachts und die ganze Familie Halliwell-Turner schlief tief und fest, bis auf Aviva diese tapste mit unsicheren Schritten auf das Badezimmer zu. Baltharsar folgte ihr leise. Als Aviva die Tür hinter sich schloss knipste sie das Licht an. „So, Baltharsar, jetzt werd ich dich ersteinmal meinem Daddy vorstellen", erklärte sie der Katze die ihr Herrchen interessiert ansah. Aviva zog einen Zettel aus ihrem Schlafanzug und faltete ihn auseinander. „Magische Kräfte ob schwarz oder weiß, die ihr wirkt durch den Raum des Erdenkreis, ob nah er ist ob fern von hier, bringt uns den Dämon Baltharsar zur Zier", las Aviva von dem Zettel ab. Plötzlich brauste ein Wind auf und Aviva drückte Baltharsar ängstlich an sich. Als sich der Wind wieder legte, stand ein verschlafener Cole vor ihr. Er trug nicht mehr außer einer Boxershorts und einem T-Shirt. „Daddy", rief das kleine Mädchen leise und umarmte ihren Vater stürmisch. „Ist alles in Ordnung?", fragte Cole besorgt als er Aviva wieder losließ. „Naja, nicht wirklich. Aber es ist nichts schlimmes passiert, wir leben alle noch", erklärte sie ihm. „Warum rufst du mich im Badezimmer, Prinzessin?", fragte Cole seiner Tochter verwundert und setzte sich auf den Boden. „Wer ist das denn?", fragte er, als er Baltharsar erblickte. „Ach, die Katze hat Mommy mir heut geschenkt. Ich hab sie Baltharsar genannt", erklärte Aviva ihrem Vater. Cole nickte nur, wunderte sich aber über das Verhalten seiner Tochter. „Warum rufst du mich im Badezimmer mitten in der Nacht? Hast du schlecht geschlafen?", fragte Cole sie. „Nein, ich muss dir nur etwas ganz wichtiges sagen. Mommy geht ab Morgen wieder Arbeiten und sie hat ein Kindermädchen bandagiert ...". „... du meinst wohl angagiert". „Sag ich doch. Sie heißt Alexa und wird ab Morgen auf uns aufpassen", erklärte Aviva ihrem Vater. „Warum geht sie denn wieder arbeiten?", fragte Cole mehr sich selbst als Aviva. „Weiß ich nicht. Aber wie soll ich mich denn jetzt dieser Alexa gegenüber verhalten?", fragte Aviva ihn. Cole überlegte. „Weißt du, Prinzessin, das ist in diesem Fall deine Entscheidung. Wenn du sie nett findest, dann kannst du dich ihr gegenüber auch nett verhalten. Sollte sie allerdings böse sein, dann rufst du mich und ich werde ein ernstes Wörtchen mit ihr reden müssen", meinte Cole als Ratschlag. „Soll ich mit ihr reden?", fragte Aviva weiter. „Redest du mit niemandem?", fragte Cole seine Tochter verwundert. „Nein, ich will nicht mit ihnen reden", erklärte Aviva ihm. „Okay, dann mach es bei dieser Alexa gleich. Sprich nur mit ihr wenn du das auch wirklich willst". „Okay. Können wir diese Gespräche nicht öfter haben?", fragte Aviva plötzlich traurig. „So oft du willst, Prinzessin. Aber, kann ich mal kurz Tyler und Mary sehen? Bitte?", flehte Cole förmlich nach seinen Kindern. „Wenn Mommy dich sieht tötet sie dich und mich", erklärte Aviva ihm. „Ich weiß und ich werd auch ganz leise sein, und wenn ich sie kommen höre schimmer ich mich einfach weg. Bitte, ich vermisse euch doch so", bettelte Cole weiter. Aviva gab nach. Sie verließ mit Cole und Baltharsar das Badezimmer und ging zusammen mit Cole in Tyler Zimmer. Dort beobachtete Cole seinen Sohn liebevoll beim schlafen. Er strich ihm über den Kopf und verließ dann schweren Herzens das Zimmer und ging zusammen mit Aviva in das Zimmer seiner Töchter. Auch Mary strich er über den Kopf und dann brachte er Aviva noch ins Bett. „Schlaf gut, Prinzessin. Und ich möchte, dass du mich über Mommy, ihre Arbeit, das Kindermädchen und euch auf dem laufendem hältst, okay?", fragte er sie. Aviva nickte müde. „Okay, träum süß", sagte Cole und verließ das Kinderzimmer. Eigentlich hatte er vorgehabt sich sofort wegzuschimmern, doch dann hatte er sich noch dazu entschlossen kurz nach Phoebe zu sehen. Doch bei diesem kurz blieb es nicht. Cole blieb bei Phoebe im Schlafzimmer sitzen, bis ihr Wecker schellte, dann schimmerte er sich weg.
Als Phoebes Wecker schellte schreckte sie aus ihren Träumen hoch. Dann schlug sie auf den Wecker um ihn auszuschalten. Dann stand sie auf und zog sich an. „Kinder, aufstehen!", rief sie, als sie aus dem Schlafzimmer eilte. Verschlafen sah Tyler aus seiner Zimmertür. „Wieviel Uhr ist es denn?", fragte er müde. „Nach acht. Wenn ihr euch nicht beeilt kommt ihr zu spät zur Schule", erklärte Phoebe ihm, während sie ein paar Butterbrote schmierte. „Okay", murmelte Tyler und schlurfte auf das Badezimmer zu. Nachdem Phoebe die Butterbrote geschmiert hatte, betrat sie das Zimmer ihrer Töchter. „Aviva, du musst aufstehen", sagte sie leise um Mary nicht zu wecken. Aviva lag bereits wach in ihrem Bett und sah ihre Mutter an. „Komm", meinte Phoebe etwas sauer darüber das Aviva noch immer mit niemandem redete. Sie hob ihre Tochter auf den Wickeltisch und kleidete sie an. „Wann kommt denn Alexa?", fragte Mary die nun ebenfalls wach in ihrem Gitterbett stand. „In zehn Minuten, Süße. Sie wird dir dein Frühstück machen und mit dir spielen. Dann wird sie Aviva und Tyler von der Schule abholen. Ich komme heute Abend wieder", erklärte Phoebe ihrer jüngsten Tochter. „Aber wenn sie ganz böse ist?", fragte Mary, als sie umständlich aus ihrem Gitterbett kroch. „Dann rufst du mich sofort an und ich werde sofort kommen", versprach Phoebe ihr und hob Aviva von dem Wickeltisch. Diese stand unschlüssig in dem Kinderzimmer. Sie trug einen lila Pullover mit einem Bären drauf und eine dunkelblaue Schlaghose. „Komm jetzt Frühstücken", meinte Phoebe an Aviva gewand. Aviva folgte ihrer Mutter während Mary noch im Kinderzimmer spielte. Plötzlich klingelte der Fahrstuhl. Phoebe ging zusammen mit Tyler in den Flur. Mary kam aus dem Zimmer gerannt und stellte sich erwartungsvoll neben ihre Mutter. Aviva blieb in der Küche sitzen und ass ihr Käsebutterbrot. Die Fahrstuhltür öffnete sich und eine schwarzhaarige hübsche Frau trat heraus. „Hallo, Miss Halliwell", lächelte Alexa ihre Arbeitgeberin an. „Hallo Alexa, das hier sind meine Kinder Tyler Mary und ...", wollte Phoebe ihre Kinder vorstellen. „Ähm ... Mommy, Aviva ist noch in der Küche", erklärte Mary ihr. „Okay, meine andere Tochter ist noch in der Küche. Vielleicht sollte ich ihnen noch etwas über die Kinder erzähle, Aviva redet mit niemandem und sie ißt kein Fleisch außer Huhn, kein Brokoli und kein Rosenkohl. Und äh ... Bratkartoffeln mag sie auch nicht. Tyler und Mary essen eigentlich alles", erklärte Phoebe ihr. „Okay, dann weiß ich ja Bescheid. Müssen Sie nicht zur Arbeit?", fragte Alexa Phoebe. „Oh ... oh ja, du hast Recht. Tyler zieh dich an. Aviva, mach dich fertig!", rief Phoebe in die Küche. Langsam trottete Aviva aus der Küche ins Badezimmer um sich die Zähne zu putzen. „Das war Aviva", meinte Phoebe trocken als sie sich wieder Alexa zuwandte. „Ich werde das schon irgendwie schaffen", lächelte Alexa zuversichtlich. Plötzlich drückte sich etwas an ihre Beine. Verwundert sah Alexa zu Boden. „Wem gehört denn diese Katze?", fragte Alexa verwundert. „Aviva", piepste Mary leise. „Hey, Süße. Kannst du mir denn auch sagen, wie sie heißt?", fragte Alexa und kniete sich zu dem zweijährigem Kind. „Baltharsar, heißt er. Und wie alt bist du?", fragte Mary ihr neues Kindermädchen. „Mary!", wies Phoebe ihre Tochter zurecht. „Das macht nichts. Ich bin zweiunddreißig", erklärte Alexa dem Kind. „Ist das alt?", fragte Mary ihre Mutter. „Nein, mein Schatz. Aviva, Tyler wo bleibt ihr denn?!", schrie Phoebe nun etwas wütend. Tyler kam mit seinem Rucksack und mit dem seiner Schwester aus dem Kinderzimmer, doch die Badezimmertür blieb zu. „Wo bleibt denn Aviva?", fragte Phoebe wütend und ging auf das Badezimmer zu. „Komm da raus, du musst zur Schule", rief Phoebe und klopfte an die Tür. Diese öffnete sich langsam und eine verweinte Aviva kam langsam aus der Tür heraus. „Hey, Mäuschen, was ist denn los?", fragte Phoebe ihre Tochter besorgt. Aviva reagierte nicht sondern wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und ging wortlos auf Tyler und ihren Rucksack zu. Phoebe seufzte. Dann ging sie in den Fahrstuhl und fuhr Tyler und Aviva zur Schule.
