„Wann kommt Alexa denn endlich?", fragte Tyler seine Mutter. „Sie ist sicher gleich da, aber sag mal, ihr vermisst sie ja richtig", bemerkte seine Mutter. „Sie ist voll cool und außerdem kennt sie sich mit Mathe aus", erklärte Tyler ihr. „Aber bin ich denn nicht cool?", fragte Phoebe ihren Sohn. „Doch, aber das ist etwas vollkommen anderes. Du bist die coolste Mom die es gibt", meinte Tyler als er erwartungsvoll zum Fahrstuhl sah. „Vielen Dank. Es tut mir wirklich leid das ich auch dann arbeiten muss wenn ihr frei habt, aber das kann ich leider nicht ändern", entschuldigte sie sich. „Ist nicht so schlimm, Alexa will heute mit uns in den Park gehen", erklärte Tyler ihr. „Wo sind deine Schwestern eigentlich?", wunderte sich Phoebe über die Stille im Haus. „Es ist Samstag Morgen, Mom. Da schlafen die beiden doch immer lange", meinte Tyler etwas tadelnd das sie so etwas nicht wusste. Der Fahrstuhl klingelte. „Da ist sie!", rief Tyler erfreut. Phoebe sah ihn sauer an. Sie war eifersüchtig auf Alexa, da sie sich anscheinend sehr gut mit ihren Kindern zu verstehen schien. ,Sie klaut mir meine Kinder, dachte Phoebe sauer. „Alexa!", rief Tyler als diese aus dem Fahrstuhl trat. „Hey, Tyler. Du musst jetzt aber etwas leiser sein, deine Schwestern schlafen doch Samstags lange", erinnerte Alexa ihn lächelnd. „Woher weißt du das?", fragte Phoebe ihr Kindermädchen misstrauisch. „Ich passe auf die Kinder auf, da kommt man so ins Gespräch. Außerdem ist es ja nicht das erste Mal das ich auf sie aufpasse", verteidigte sich Alexa. „So kann man es natürlich auch ausdrücken", murmelte Phoebe. Bevor Phoebe noch misstrauischer werden konnte fixierte Alexa Baltharsar mit einem Blick und plötzlich sprang die Katze fauchend auf Phoebe zu und kratzte sie. „Was ist denn in dich gefahren?", rief Phoebe nun sauer und schüttelte die Katze von sich ab. „Ich glaube er mag es nicht wenn du dich mit Alexa streitest", mischte sich nun Tyler ein. „Ich würde mich gerne heute Abend mit dir unterhalten", meinte Phoebe nur als sie sauer an Tyler und Alexa vorbei ging. „Okay", murmelte Alexa bloss und sah Tyler dann an und verdrehte die Augen. Dieser nickte und musste lachen. „Alexa", rief Mary als sie verschlafen aus dem Kinderzimmer kam. „Hey, kleine Maus. Hast du gut geschlafen?", fragte Alexa als sie Mary auf den Arm nahm. Mary nickte und gähnte. Alexa ging mit ihr und Tyler in die Küche um ihnen Frühstück zu machen.
Langsam schlug Aviva die Augen auf und lauschte. Alexa, Tyler und Mary waren in der Küche und ihre Mom wahrscheinlich wie immer am Arbeiten. Sie setzte sich auf und ihr Blick fiel auf das Foto von Cole und ihr. Sie musste unwillkürlich lächeln. Plötzlich kam Baltharsar ins Zimmer geschlichen. „Komm her, Baltharsar", flüsterte Aviva und die Katze kam auf sie los gelaufen. „Weißt du, das du und mein Daddy die einzigen seit mit denen ich rede?", fragte sie die Katze flüsternd. Diese schnurrte nur. Dann stand Aviva auf und wollte in das Badezimmer gehen, doch vor der Schlafzimmertür ihrer Mutter stockte sie. Sie war nicht mehr drin gewesen seit ihr Daddy weggegangen war. Langsam und zögerlich öffnete sie die Tür. Das Bett ihrer Mutter war unordentlich, doch auf der Seite auf der sonst ihr Daddy geschlafen hatte war die Decke unberührt. Langsam ging Aviva darauf zu. Auf dem Nachtisch ihres Vaters stand nichts mehr, doch auf dem ihrer Mutter lagen Bücher, Taschentücher und Kugelschreiber. Langsam ging Aviva um das Bett herum und öffnete die Schublade des Nachtisches ihrer Mutter. Dort, ganz hinten in der Ecke, lag ein Foto von Phoebe und Cole. Aus ihren glücklicheren Tagen. Tyler war gerade geboren worden. Langsam krabbelte Aviva mit dem Foto unter dem Arm auf das Bett und setzte sich auf die Seite ihres Vaters. Gedankenverloren betrachtete Aviva das Foto und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie fing an zu weinen und schlief schließlich vor Erschöpfung und unter Tränen ein.
„Geht ihr schon mal runter, ich mach Aviva derweil fertig", meinte Alexa und ging in Richtung Kinderzimmer. Doch dort konnte sie Aviva nicht finden. „Wo ist sie nur?", murmelte Alexa vor sich hin. Gerade wollte sie im Badezimmer nachgucken, als ihr Blick durch die offene Schlafzimmertür fiel. Aviva lag auf dem Bett und schlief tief. Alexa betrat das Schlafzimmer und setzte sich zu Aviva ans Bett und strich ihr liebevoll über den Kopf. Aviva schlug die Augen auf und sah Alexa in die Augen. „Hey, Kleine. Wir wollten doch in den Park", erinnerte Alexa sie. Aviva sah ihr weiter in die Augen. Alexa sah das Foto unter den Armen von Aviva hervorblitzen. „Darf ich das mal sehen?", fragte Alexa das Kind vorsichtig. Aviva reichte ihr das Foto. Lange betrachtete Alexa das Foto. „Deine Mommy und dein Daddy waren in diesem Moment wohl richtig glücklich, was?", fragte Alexa das Kind. Avivs nickte. „Das war kurz nachdem Tyler geboren worden ist", flüsterte sie plötzlich. Überrascht sah Alexa das Kind an, nahm sich aber vor nicht zu hyperventilieren. „So lange ist das schon her?", fragte Alexa verdutzt. „Naja, als wir noch bei Tante Piper und Tante Paige gewohnt haben, waren sie auch noch glücklich. Und dann sind wir umgezogen und dann kam Mary", erklärte Aviva ihr leise. „Denkst du das Mary und du an der Scheidung deiner Eltern Schuld seit?", hakte Alexa nach. Aviva zuckte mit den Schultern. „Vielleicht", murmelte sie. „So etwas darfst du gar nicht denken. Es ist nicht wahr. Deine Mommy hat sich ohne irgendeinen besonderen Grund von deinem Daddy scheiden lassen", erklärte Alexa dem Kind. „Woher weißt du das?", fragte Aviva nach. „Ich weiß es einfach. Aber für dich muss es sehr schwer sein deinen Daddy nicht sehen zu dürfen. Du hast doch so sehr an ihm gehangen", meinte Alexa. „Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?", fragte Aviva nach. „Klar", meinte Alexa glaubwürdig. „Ich sehe meinen Daddy noch manchmal", erklärte sie ihr. „Wie denn das?", fragte Alexa verwundert. „Das darf ich nicht sagen". Plötzlich sah Alexa Aviva durchdringend an. „Ich bin eine Hexe, und mein Daddy hat mir einen Zauberspruch gegeben mit dem ich ihn immer rufen kann", sprudelte es plötzlich aus dem Kind raus. Diese schlug sich erschrocken, über ihre eigenen Worte, die Hände vor den Mund. „Ich glaube dir das", meinte Alexa und hob Aviva vom Bett die sie immer noch erschrocken ansah. „Aber nun sollten wir dich anziehen, damit wir endlich in den Park gehen können", meinte Alexa und ging mit dem Kind in das Kinderzimmer um diese anzukleiden.
