„Ich bin wieder zu Hause!", rief Phoebe als sie aus dem Fahrstuhl trat. Stille. ,Wo sind sie denn alle?, fragte Phoebe sich im Stillen. „Alexa? Tyler? Mary? Aviva?", fragte Phoebe in den Menschenleeren Flur hinein. Langsam durchstreifte Phoebe die Wohnung. Sie hörte Geräusche, die aus dem Badezimmer zu kommen schienen. Sie öffnete die Tür. Vor ihr saßen Tyler, Mary und Aviva in der Badewanne und planschten. Alexa saß daneben und sah ihnen lächelnd zu. „Aufhören!", rief Phoebe nun wütend. Das Lachen der Kinder erstarb und sie sahen ängstlich ihre Mutter an. „Oh ... hallo Miss Halliwell. Wir haben Sie gar nicht kommen hören. Wie war denn Ihr Arbeitstag?", fragte Alexa interessiert. „Stressig!", antwortete Phoebe kurz und fing an ihre Kinder aus der Badewanne zu heben. „Haben sie schon gegessen?", fragte Phoebe ihr Kindermädchen. „Natürlich, es ist doch jetzt gleich Schlafenszeit", meinte Alexa etwas empört. „Das weiß ich selber. Mach die Kinder Bettfertig und dann komm in die Küche, ich würde mich gerne mit dir unterhalten", fauchte Phoebe und verließ das Badezimmer. „Wow, ist die immer so drauf?", fragte Alexa die Kinder, während sie Mary abtrocknete. „In der letzten Zeit schon", erklärte Tyler ihr, als er sich seinen Schlafanzug anzog. „Ich rede nachher mal mit ihr", meinte Alexa als sie anfing Aviva abzutrocknen. Diese nickte und schickte Alexa ein, nur für sie sichtbares, dankbares lächeln.

Phoebe saß gedankenverloren in der Küche als Alexa eintrat. „Sie wollten mit mir reden?", fragte Alexa ihre Chefin. „Ja", antwortete Phoebe knapp. Alexa setzte sich gegenüber von Phoebe auf einen Stuhl. Erwartungsvoll sah diese Phoebe an. Doch Phoebe schwieg. „Was ist denn Ihr Problem?", fragte Alexa plötzlich sehr einfühlsam. „Ich komme mit der ganzen Situation nicht klar", sprudelte es aus Phoebe heraus. „Liegt es an der Trennung von Ihrem Mann?", bohrte Alexa weiter. „Natürlich! Ich liebe ihn immer noch, und das wird sich auch niemals ändern, aber es hat einfach nicht mehr funktioniert zwischen uns. Wir haben uns nur noch gestritten", erklärte Phoebe ihr bereitwillig aber mit einem verdutztem Gesichtsausdruck. „Aber warum haben Sie sich denn nur gestritten?". „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn plötzlich immer wegen jeder Kleinigkeit angeschnauzt und mich mit ihm gestritten. Ihn trifft absolut keine Schuld. Er hat immer versucht zu mir zu stehen, aber dadurch habe ich mich nur noch weiter von ihm entfernt", erklärte Phoebe ihr. „Waren Sie denn unzufrieden mit Ihrem Leben?", hakte Alexa nach. „Eigentlich nicht, ich habe die Kinder von ihm bekommen, und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er hat mir gezeigt was wirkliche Liebe ist, aber ich war zu dumm um sie wirklich annehmen zu können". „Wie meinen Sie das?", fragte Alexa verwundert. „Ich habe noch niemanden so nah an mich heran gelassen, wie Cole. Aber er hat mich sehr oft verletzt und weil ich nicht wollte das mir so etwas noch einmal passiert habe ich mich von ihm isoliert. Ich hab ihn nicht mehr wirklich an mich heran gelassen. Ihn dauernd abgewiesen. Wegen dieser Angst wieder verletzt zu werden", erklärte Phoebe ihr traurig und ihr lief eine Träne die Wange herunter. „Und warum haben Sie sich nun von ihm scheiden lassen und ihm das Sorgerecht weggenommen?", fragte Alexa nun ziemlich neugierig geworden. Sie nahm ihren Blick nicht mehr von Phoebe. Phoebe schwieg kurze Zeit doch dann redete sie drauf los. „Ich glaube ich habe das getan um ihm zu zeigen wie es ist verletzt zu werden". „Aber Sie haben doch nicht nur ihm damit wehgetan, sondern auch den Kindern und Ihnen selbst", stellte Alexa fest. „Darüber habe ich in diesem Zeitraum nicht nachgedacht. Ich wollte ihn nur verletzten, als ich mich von ihm scheiden ließ. Und dann nahm ich ihm die Kinder weg. Er ist ausgerastet. Er brüllte mich an, wollte mir erklären, dass die Kinder ihn bräuchten. Ich wehrte dieses Argument wie immer ab, obwohl es der Wahrheit entsprach. Ich wollte ihn bloss verletzten indem ich ihm sagte, dass ich und die Kinder ihn nicht brauchen würden. Ich hatte es geschafft, ich hatte ihn verletzt wie wahrscheinlich kein Wesen je auf dieser Welt", erzählte Phoebe ihrem Kindermädchen. „Aber jetzt wollen Sie ihn zurück?", fragte Alexa. „Ja, ich wollte ja niemals das er geht. Vor ein paar Wochen, ein Tag nach Avivas fünftem Geburtstag, bin ich ihm im Park begegnet. Er wollte mit mir reden. Ich entschloss mich dazu ihm zuzuhören. Er wurde lauter, dann plötzlich sentimental. Genau wie ich. Plötzlich küssten wir uns und dann schliefen wir miteinander. Ich weiß nicht warum ich das getan habe, doch plötzlich fühlte ich diesen Drang dazu ihn zu küssen. Ich dachte es wäre wieder alles in Ordnung. Einen Tag lang hielt unser wiedervereintes Glück an. Selbst Aviva hat wieder mit mir gesprochen, für einen Tag. Dann habe ich ihn wieder rausgeschmissen und ihn erneut verletzt. Ich wollte das nicht, oder doch?", fragte Phoebe nun. Alexa sah sie durchdringend an. „Doch ich wollte ihn verletzten so oft wie er mich verletzt hat. Er hat es verdient die Kinder nicht sehen zu können", erwiderte Phoebe nun kalt. „Und was ist Ihr anderes Problem?", fragte Alexa weiter. „Du! Du schmeißt dich an meine Kinder ran, nimmst sie mir weg. Warum tust du das?", fragte Phoebe plötzlich sehr wütend. „Ich bin ihr Kindermädchen und verstehe mich gut mit ihnen, was ist denn daran falsch?", fragte Alexa verwundert. „Nichts, ich brauche nur jemanden an dem ich meine Wut und meinen Frust auslassen kann", schrie Phoebe plötzlich. Erstaunt sah Alexa sie an. Überrascht über ihre eigenen Worte stockte Phoebe. „Das war nicht so gemeint", erklärte Phoebe ihr entschuldigend. „Doch, das war es, aber das ist schon okay. Wenn es Ihnen hilft", meinte Alexa und stand auf. „Phoebe". „Was?", fragte Alexa verwundert. „Sag Phoebe zu mir". „Okay. Ich bin dann weg. Bis Morgen", sagte Alexa überrascht und verließ das Penthouse. Phoebe saß noch lange Zeit am Küchentisch und ging dann in ihr Schlafzimmer. Dort fing sie an in ihrem Kleiderschrank herumzuwühlen. Plötzlich hielt sie ein Fotoalbum in den Händen. Sie hatte es gefunden. Das Fotoalbum von Cole und ihr. Sie setzte sich auf ihr Bett und schlug das Fotoalbum auf. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht als sie ein Bild von sich und Cole sah. Auf diesem küsste er sie. Sie konnte sich noch genau an diesen Tag erinnern. An diesem Tag hatte sie erfahren, dass sie schwanger war. Sie wusste noch genau wie geschockt sie war. Sie hatte Angst Cole durch das Baby zu verlieren.

Rückblick: „Phoebe, geht es dir nicht gut?", fragte Piper ihre Schwester. „Mir ist nur ein bisschen übel, ich glaube ich hab irgend etwas falsches gegessen", vermutete Phoebe. Piper nickte bloss. „Dann kannst du ja auch mit Cole einkaufen gehen", meinte Piper und reichte ihrer Schwester einen Einkaufszettel. „Okay. Cole!", rief Phoebe durch das Halliwell Haus. Cole kam in die Küche geeilt. „Was ist passiert?", fragte er völlig außer Atem. „Nichts schlimmes, Schatz. Piper hat uns nur gebeten einkaufen zu gehen", erklärte Phoebe ihm. „Oh". „Komm schon", meinte Phoebe und zog Cole hinter sich her. „Bis nachher!", rief sie ihrer Schwester zu. „Tschau!".

Haben wir jetzt alles?", fragte Cole seine Freundin. „Nein uns fehlen noch die ... wow", meinte Phoebe und musste sich plötzlich an einem Regal festhalten. „Phoebe, was ist? Alles in Ordnung?", fragte Cole besorgt und eilte zu seiner Freundin. „Ja, mir ist nur ein wenig schwindelig", erklärte sie ihm und atmete beruhigend durch. „Lass uns nach Hause fahren, da kannst du dich ersteinmal hinlegen", meinte er und führte sie auf die Kasse zu. „Nein, warte. Wir haben die Müsliriegel vergessen", erklärte Phoebe ihm und machte kehrt. „Sind die denn so wichtig?", fragte Cole sie. „Ich will dich nur daran erinnern, dass du und Paige diese Müsliriegel eßt", erklärte Phoebe ihm und lächelte ihren Freund an. „Ich könnte auch mal darauf verzichten, wenn es um deine Gesundheit geht", erklärte er ihr besorgt. „Cole, ich bin nicht krank. Okay, vielleicht bekomm ich ne leichte Grippe, aber das passiert nun mal. Auch Hexen", erklärte sie ihm. „Das weiß ich auch. Können wir jetzt gehen?", fragte Cole sie. „Ja, ich hab die Müsliriegel", meinte sie und ging mit Cole zur Kasse.

Piper?", rief Paige, als sie die Küche betrat. „Was ist denn?", fragte Piper als sie ihren Kopf aus der Tür steckte. „Wo sind Phoebe und Cole?", fragte Paige ihre Schwester. „Einkaufen", erklärte Piper ihr und werkelte dann wieder in der Küche. Paige setzte sich an den Küchentisch und sah ihrer Schwester zu. In diesem Moment kamen Phoebe und Cole durch die Hintertür. „Hey, habt ihr alles gekriegt?", fragte Piper ihre Schwester. „Klar ... glaube ich zumindest", meinte Phoebe und stellte die Einkaufstüten, die sie getragen hatte, auf die Kochinsel. „Könntest du noch eben deinen Laptop wieder mit nach oben nehmen, er stört hier unten ein wenig", bat Piper ihre Schwester, während sie die Lebensmittel wegräumte. „Okay", meinte Phoebe. Cole folgte ihr. Als Phoebe die Treppe hochging erfasste sie erneut ein Schwindelanfall. „Cole, nimm den Laptop", meinte Phoebe und drückte ihrem Freund den Laptop in die Hand. Dann brach sie auf der Treppe zusammen. „Phoebe!", rief Cole und eilte zu seiner bewusstlosen Freundin, die die Treppe heruntergefallen war. „Was ist passiert?", fragten Paige und Piper als sie auf Cole und Phoebe zueilten. „Sie ist plötzlich zusammen gebrochen", erklärte Cole ihnen, während er Phoebe hochhob und auf das Sofa legte. „Aber warum?", fragte Paige ihn. Cole zuckte mit den Schultern und strich Phoebe liebevoll und zärtlich über den Kopf. Diese schlug plötzlich ihre Augen auf. „Was ist passiert? Wo bin ich?", fragte Phoebe verwirrt. „Du bist im Wohnzimmer", erklärte Piper ihrer Schwester besorgt. „Und was ist passiert?", fragte Phoebe verwundert. „Du bist plötzlich auf der Treppe zusammengebrochen", erklärte Cole ihr voller Sorge. „Mach dir keine Sorgen, Schatz", meinte Phoebe und setzte sich langsam auf. „Du bist gut. Du kippst im Supermarkt fast um und brichst dann auf der Treppe zusammen. Warum soll ich mir denn dann auch Sorgen machen?", meinte Cole sarkastisch. „Cole, ...". „Phoebe, was ist denn bloss mit dir los?", fragte Cole sie. „Ich weiß es nicht", meinte Phoebe traurig und verließ das Wohnzimmer und ging nach oben. „Wisst ihr was mit ihr los ist?", fragte Cole Piper und Paige. „Ich hab da so nen Verdacht", murmelte Piper und ging dann wieder zurück in die Küche. Verständnislos sahen Cole und Paige sich an. Was war nur hier los?

Langsam betrat Cole Phoebes Zimmer. Diese saß traurig auf ihrem Bett. „Phoebe, was ist los?", fragte er sie vorsichtig. Traurig sah sie ihn an. Wie würde er darauf reagieren? Cole setzte sich neben sie auf das Bett. „Du kannst mir doch alles sagen", ermunterte er sie. „Ich weiß", murmelte sie. „Dann sag mir doch endlich was mit dir los ist". „Cole, ich weiß aber nicht wie du darauf reagieren wirst", erklärte sie ihm. Er sah sie nur mit seinen traurigen blauen Augen an. „Okay, äh ... wie sag ich dir das am besten ... ich bin ... bin ...", stotterte Phoebe nervös darauf los. Erwartungsvoll sah er seine Freundin an. „Ich bin ... bin ... schwanger!", platze es aus Phoebe heraus. „Du bist was?", fragte Cole überrascht. „Schwanger", erläuterte sie wieder. „Und ... und willst du das Kind behalten?", fragte Cole sie nun. Phoebe zuckte mit den Schultern. „Willst du denn überhaupt ein Kind?", fragte Phoebe ihn. „Natürlich, du denn nicht?", fragte Cole sie. Wieder zuckte Phoebe mit den Schulter. „Was hast du?", fragte Cole sie und nahm ihre Hand in die seine. „Ich weiß nicht ob ich schon bereit für ein Kind bin", erklärte sie ihm. Er nickte verständnisvoll. „Aber ich liebe dich und ich denke das wir es schaffen könnten", meinte Phoebe schließlich. „Sollen wir es den anderen erzählen?", fragte Cole sie. Zögernd nickte Phoebe und die beiden verließen das Schlafzimmer. Unten in der Küche angekommen starrten sie alle an. Piper kam auf ihre Schwester losgerannt und umarmte sie. „Herzlichen Glückwunsch", sagte sie und umarmte dann schließlich auch Cole. Erstaunt sahen Leo und Paige die Szene an. „Was geht denn hier ab?", fragte Paige. „Phoebe ist schwanger", erklärte Piper ihnen. Nun sprangen auch Paige und Leo auf um Phoebe und Cole zu beglückwünschen. Am Abend saßen alle zusammen und aßen. Dann entstand das Foto. So glücklich waren sie und Cole gewesen.

Langsam schloss Phoebe das Fotoalbum und legte sich auf Coles Seite. Leise fing sie an zu weinen. Was hatte sie nur getan?