Ein paar Tage später hatten sich Phoebe und Cole im Park verabredet. Alexa passte in der Zwischenzeit auf die Kinder auf. „Also, bis nachher, ihr Süßen", rief Phoebe als sich die Fahrstuhltüren schlossen. Tyler und Mary winkten ihrer Mutter und Aviva sah ihr hoffnungsvoll hinterher. Alexa kam aus der Küche und reichte Mary ein Nutellabrot. „Danke", sagte Mary und lief in Tylers Zimmer. „Hey ...", rief Tyler und rannte hinter Mary her. „Möchtest du auch was essen, Maus?", fragte Alexa Aviva. „Nein, ich bin viel zu aufgeregt", erklärte Aviva ihr leise. „Weswegen denn?", fragte Alexa nach. „ Ich bin so aufgeregt, weil ich wissen will, ob Mommy und Daddy sich wieder vertragen. Denn sie lieben sich noch", erklärte Aviva ihr. „Und woher weißt du das schon wieder?", fragte Alexa verwundert. „Ich weiß es einfach", meinte Aviva geheimnisvoll. Durchdringend sah Alexa Aviva an. „Ich habe meinen Daddy gestern Abend wieder mit einem Zauberspruch gerufen. Aber diesmal hat es Mommy mit bekommen. Und dann haben sie sich unterhalten und Mommy hat Daddy gefragt ob er sie noch liebt und da hat Daddy gesagt ob sie ihn noch lieben würde. Und Mommy hat Ja gesagt und Daddy auch und heute treffen sie sich um noch mal alles in Ruhe besprechen zu können", sprudelte es förmlich aus Aviva heraus. Diese schlug sie vor Schreck die Hand vor den Mund und lief in ihr Zimmer. Zufrieden mit sich selbst ging Alexa in die Küche und schmierte sich ein Butterbrot. Aus einer eigens mitgebrachten Butterbrotsdose tat sie sich unappetitlich aussehendes Fleisch auf das Brot. Was anderes ass Alexa nicht und deswegen nahm sie die Butterbrotsdose mit dem Fleisch überall mit hin. Genüsslich biss Alexa in das Brot und kaute. Dabei kroch ein Schadenfrohes Grinsen über ihr Gesicht. Endlich hatte sie erreicht was sie wollte.
„Hi", sagte Phoebe, als sie etwas schüchtern auf ihren Ex-Mann zuging. „Hi", erwiderte er und lächelte sie an. Phoebe setzte sich zu ihm an den Tisch. Eine Zeitlang sahen sie sich nur schweigend an. „Warum warst du eifersüchtig?", fragte Cole sie schließlich. „Was meinst du?", fragte Phoebe verwirrt. „An dem Tag an dem du mich und Aviva erwischt hast, hat sie mir erzählt das du eifersüchtig auf Alexa warst", meinte er und beobachtete sie genau. Phoebe lächelte ertappt. „Ja, das stimmt. Ich war eifersüchtig auf sie, weil ich dachte, dass du und sie ...", meinte Phoebe. „Du dachtest, dass sie und ich ...?", meinte Cole erstaunt. Phoebe nickte schuldbewusst und musste grinsen. „Ha! Dachte ich es mir doch!", rief Cole plötzlich aus. „Was dachtest du dir?", fragte sie ihn, überrascht über seine Reaktion. „Du warst sauer auf mich, nicht wahr? Du wolltest dich nur rächen, hast dich dadurch aber selbst verletzt", vermutete er. Empört sog Phoebe die Luft ein und blies sie geräuschvoll wieder aus. „Ja, du hast recht", gab Phoebe zu. „Aber warum?", fragte Cole sie. „Ich wollte das du einmal mitbekommst wie es ist verletzt zu werden", erklärte sie ihm kleinlaut. „Denkst du nicht, das ich das schon wusste?", fragte er sie und in seinen Blick schlich sich etwas trauriges. Erschüttert über seine Reaktion, griff sie nach seiner Hand. „Doch, aber das hatte ich vergessen. Ich habe nicht darüber nachgedacht. Es tut mir wirklich leid", entschuldigte sie sich. Sanft drückte er ihre Hand. „Ist schon gut. Wirklich", beteuerte er ihr. Unruhig rutschte Phoebe nun auf ihrem Stuhl rum. „Was ist mit dir los, Phoebe?", fragte Cole sie und sah sie forschend an. „Nichts, mir geht es gut", log sie. Es war ihr erstes Treffen, da musste sie ihn nicht mit lebensänderten Dingen konfrontieren. „Du weißt schon, das ich sehe wenn du lügst", meinte er und lächelte sie liebevoll an. Phoebe lief rot an. „Ich verspreche dir, es dir zu erzählen, aber lass uns jetzt bitte alles klären", meinte sie und lächelte ihn bittend an. Langsam nickte er. „Lass uns doch ein Stück spazieren gehen", schlug Cole vor. Phoebe nickte und stand auf. Unsicher griff sie nach Coles Hand. „Komm mit, ich weiß wo wir hingehen", sagte Phoebe. Cole ließ sich willig von ihr mitziehen.
