An kara:
Also zwei die hier stehen werden, dazu noch welche schon mal im Voraud und mein Buch. Einige also.
Wie denkst du denn, reagiert sie? Das würde mich jetzt interessieren.
An Lexy83: Nein, das hier ist mal was Witziges, Auflockerndes. Das Düstere ist meine Trilogie ‚A moment in infinity'. Diese FF wird auch nicht bis zum Tod fortgesetzt.
An blub: Ja, er ist nun mal dreist.
An Mandy Rosalie: Für so durchschaubar hälst du mich? Muss dich enttäuschen, weder ich, noch meine FF's sind so einfach gestrickt.
An No Name: mach ich
An Yanix: Is ja auch egal
An TigereYe:
Was wird wehtun?
Nein, ich schreibe nicht vor, kann ich nicht. Die Ideen kommen erst so mit der
Zeit, teilweiße auch erst nach euren Kommentaren.
An Romi: Irgendwie muss ich euch ja bei der Stange halten.
An Grinsekatze: Zu dir kann ich nur dasselbe sagen, wie zu Mandy Rosalie.
No strings attached
So, dann will ich euch mal über meine Reaktion aufklären. Aber ich verspreche euch, ihr werdet sie nicht verstehen. Ich habe sie ja selber nicht verstanden. Ich meine, dass James mich geküsst hat, hat mich schon verwirrt, aber dass ich den Kuss dann auch noch erwidert habe hat mich Vollendens aus der Bahn geworfen. Ja, ich gebe hiermit offiziell zu: Ich, Lilian Sophie Evans, habe James Potter geküsst. Später war es dann ja keine große Sache mehr, aber zu dem Zeitpunkt wurde es praktisch als achtes Weltwunder gehandelt (oder eigentlich ja neuntes, weil es acht Weltwunder gibt, denn eins wurde irgendwann raus genommen und ein anderes hinzugefügt – oder so…)
Fakt ist, dass ich also im Drecksloch stand, gegen eine Wand gelehnt und meinem Erzfeind James Potter gestattete mich zu küssen. Ich glaube, er war ebenso überrascht, wie ich. Hielt ihn aber nicht davon ab, meine Lippen zu öffnen und seine Zunge in meinem Mund zu schieben. Oh ja, ich finde das auch dreist, aber was tun? Wegstoßen? Ohrfeigen? Küssen? Nun, ich entschied mich, wie gesagt, für letzteres. Wieso? Keine Ahnung. Vielleicht, weil er einfach verdammt gut küsste, vielleicht, weil ich ihn unterbewusst schon damals liebte, vielleicht, weil ich wahnsinnig war. Wahrscheinlich alles drei. Irgendwann – es erschien mir wie eine Ewigkeit, waren aber wohl nur ein paar Sekunden – schob ich James dann tatsächlich weg. Ich meine jetzt ‚wegschieben' und nicht ‚wegstoßen', woran sich nur wieder zeigt: ich bin viel zu nett und gehöre in eine Klapse.
„Was war das, Potter?", fragte ich ihn also mit meiner eisigsten Stimme. Und er grinste. Was hatte ich erwartete. Ich meine, James Potter. „Ein Kuss", stellte er fest und sein Grinsen wurde breiter. Und ich überraschte mich mal wieder selber. Ihn auch. Das heißt, ich überrumpelte ihn vollkommen. Ich war irgendwie nicht mehr Herrin, weder der Lage, noch meiner selbst. Ich hob tatsächlich eine Augenbraue – die Rechte, um ehrlich zu sein, die Linke kann ich nicht alleine anheben, zumindest nicht wirkungsvoll – und fragte spöttisch: „DAS bezeichnest du als Kuss? Oh, ich bitte dich…" Ja, damit war es dann wirklich offiziell: Ich war verrückt. Oder bin es. Wie auch immer. James sah natürlich sofort seine Chance und fragte: „Was verstehst du dann unter einem Kuss?" Dabei grinste er so unverschämt, das es schon fast wieder süß war. Obwohl ‚süß'? Ja, doch, irgendwie war es süß.
Und ich? Ich zog ihn dann zu mir herunter und küsste ihn. Naja, ‚küssen' wäre untertrieben. Aber James sprang drauf an. Natürlich tat er das, wieso hätte er es auch nicht tun sollen? Und ja, ich gebe es zu, ich habe sowohl die Zeit, als auch alles um mich herum vergessen, alles, außer ihm! Irgendwann kam ich dann wieder zu mir, entwand mich aus James Griff und las meine Bluse vom Boden auf. Hey, ich hatte sie nur offen über ein schwarzes Top gezogen, insofern stand ich NICHT nur im BH da. Ich zog also die Bluse wieder an – übrigens auch schwarz, ich hasse zu bunte Klamotten – und stellte mich vor einen halbblinden Spiegel. Schwarze Schuhe, hellblaue Jeans, schwarzes Top mit schwarzer Bluse drüber, silberne Kreuzkette – ich bin nicht christlich oder so, aber die Kette gefällt mir –, silberne Kreolen, Haare offen und leicht gewellt, etwas Make-up. Okay, mein Anblick war annehmbar und von der kleinen Knutschorgie mir James sah man mir nichts an.
„Hm, das kannst du nicht machen, Lia", murmelte James mir mit sehr rauer, krampfhaft bemühter Stimme ins Ohr. Er war hinter mich getreten und hatte mir seine Arme um die Taille gelegt. Ja, okay, ich geb's zu, eigentlich hatte ich auch nicht aufhören wollen, aber a) habe ich mir das damals nicht eingestanden und b) brauchte ja niemand etwas davon zu wissen, bzw. zu ahnen. Ich lächelte ihn also durch den Spiegel an, drehte mich um und streifte seine Lippen mit meinen, während ich antwortete: „Ich kann, Potter." Ich tat das tatsächlich und wollt ihr was wissen? Es machte mir Spaß. Ich weiß, ich bin gemein und sadistisch und sonst noch was, aber es machte wirklich Spaß ihn Leiden zu sehen, zu sehen, wie er mich mit den Augen anflehte. In dem Moment hätte er alles getan und der Gedanke gefiel mir ausnehmend gut.
„Später", hauchte ich ihm also zu, griff nahm dem Eulenkäfig mit Lhia drin, nahm Ada auf den Arm und sah James abwartend an. Er nahm mir – tatsächlich gentlemanlike – den Eulenkäfig ab und wir apparierten nach Godric's Hollow. Dort angekommen schenkte ich James noch ein heimliches Lächeln, während er eher schmerzvoll das Gesicht verzog. Und mein Lächeln würde zu einem ziemlich gemeinen Grinsen. Da mein offizieller erster Arbeitstag erst am nächsten Tag sein würde, hatte ich genug Zeit meine Klamotten in den riesigen Schrank zu räumen, meine Bücher in das eine Regal zu stellen und die im anderen zu durchforsten. Sehr interessante und teilweiße seltene Bücher. Und es gab sogar eine richtige Bibliothek, wie ich einige Tage später erfahren sollte. Dazu noch einen Swimmingpool und sonstigen Schnickschnack. Ja, ich weiß, andere Menschen verhungern, aber hey, das sind Muggel und deren Probleme waren nicht meine. Klingt grausam, aber ich hatte genug eigene.
Ich beschloss, mir ein Bad zu genehmigen. Es gibt nichts, was ich mehr liebe, als ein schön langes Schaumbad in einer großen Badewanne mit meiner Lieblingsmusik und tausend Kerzen drum rum. Klingt zwar komisch, aber es gibt für mich nichts Entspannenderes. Nun, die Entspannung sollte sich nicht einstellen, denn kaum, dass ich zehn Minuten in meinem wohlverdienten – ich finde, es war wohlverdient – Schaumbad lag, spürte ich plötzlich die Präsenz von einer weiteren Person in meinem Badezimmer. Obwohl ich ja eigentlich keine Lust hatte, öffnete ich – nach einem kurzen, inneren Kampf – die Augen und sah: Niemanden.
Da ich aber nicht umsonst Jahrgangsbeste war, wusste ich sofort, wer mir da Gesellschaft leistete. Zum einen spürte ich es, ich roch es (Jewel…) und ich wusste es. Nur Potter besitzt einen Tarnumhang. „Nimm das Ding ab, Potter", befahl ich, während ich die Augen wieder schloss. Alles, alles durfte passieren, aber er durfte mir nicht anmerken, wie wahnsinnig mich allein seine Anwesenheit machte. Damals war ich mir natürlich sicher, dass es nur daran lag, dass er verdammt gut küsste und noch besser aussah, aber hey, jeder darf sich mal irren, auch ich – zumindest finde ich das.
James tat mir dann den Gefallen. Er saß dicht neben mir am Beckenrand – entschieden ZU dicht neben mir, wenn ihr mich fragt – nur mit Boxershorts bekleidet und die Beine im Wasser hängend. Okay, ich war in der Schule nicht ohne Grund als ‚Miss Independent' ‚Ice Queen' oder ‚Lady Cold Heart' bekannt gewesen. Ja niemanden an sich heran lassen, alles alleine machen, immer einer Mauer um sich rum, nie Gefühle zeigen. So war ich. Und ausgerechnet der Typ, dem gegenüber ich am giftigen, eisigsten, kaltherzigsten und verschlossensten war, ausgerechnet er sollte mir zeigen, dass man auf die Dauer alleine nicht zurecht kommt, dass man jemanden braucht, ob man es nun zulässt oder nicht. Und ausgerechnet der Typ saß jetzt neben mir und ließ sich grinsend von mir anfauchen: „Was willst du?" „Naja, ich wollte das Versprechen von eben einlösen. In meinen Augen ist das, was eben ‚später' war, nun ‚jetzt'. Oder was meinst du?"
Er wartete meine Reaktion nicht mehr ab – ich habe schon bemerkt, dass James dreist war, ist und immer sein wird, oder? Wenn nicht, dann ist es hiermit erwähnt –, sondern ließ sich neben mich in die Badewanne gleiten, unter die riesigen Schaumberge, küsste mich und… nun ja, wir wollen noch etwas Raum für Fantasie lassen, oder? Nur so viel: es war… unglaublich. Ja, doch, das Wort trifft es sehr gut. Ich meine, ich war ja bei weitem keine Jungfrau mehr, aber… Stopp! Halt! Zu viele Informationen. Reicht ja schon, wenn ich mein Leben vor euch ausbreite, ETWAS davon will ich für mich behalten. Versteht ihr doch sicher, nicht wahr? Und wenn nicht, dann ist mir das, ganz ehrlich, auch egal.
„Potter?", fragte ich ‚nachher' ziemlich unfreundlich und James, der neben mir lag, öffnete die Augen: „Ja?" „Das hat nichts zu bedeuten. Keine Verpflichtungen. Keine Beziehung. Nichts! Nur Sex. Klar?", ich starrte ihm in die Augen und musste aufpassen, mich nicht darin zu verlieren. Er grinste noch breiter, aber in seinen Augen erschien ein Blick, den ich damals noch nicht deuten konnte, heute dafür umso besser. „In Ordnung, Lady Cold Heart", erwiderte er spöttisch, „heißt das, wir pflegen ab sofort eine ‚Beziehung auf rein sexueller Basis'?" „Wenn du dich so geschwollen ausdrücken musst, Mr.-ach-so-toll, dann ja", knurrte ich und James lachte. Er lachte tatsächlich. Dann stieg er aus der Badewanne, trocknete sich ab und zog sich an – wohl wissend, dass ich jede seiner Bewegungen beobachtete. Er griff nach dem Umhang, schenkte mir noch einmal diesen rätselhaften Blick und verschwand. Erst unter dem Umhang, dann durch die Tür. Ich schloss die Augen, tauchte und fragte mich, welcher Teufel mich da geritten hatte. Zu einer Antwort kam ich nicht und zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich ratlos. So, das war's wieder, etwas kurz heute, aber ist dann halt so. In dem Sinne: See y'a.
