An Mandy Rosalie: Revision einlegen? Abgelehnt! :p

An kara: Geht schon weiter, aber danach ist erstmal Pause.

An Yanix: Könnte ja auch tot und später wieder belebt worden sein… Wer weiß das schon? Außer mir jetzt?

So nicht, mein Lieber

So, ich möchte euch nicht länger schmoren lassen, deshalb geht's jetzt – ohne mein übliches einleitendes Gequatsche – direkt weiter. Wir waren da, wo James aus dem Kamin hätte treten müssen, aber es nicht tat, oder? Nun, ich hörte, trotz meines Schocks, dass mir jemand antwortete. „James ist verletzt worden, er ist im St. Mungos", erklärte Spencer. Ich muss wohl sehr panisch geguckt haben, denn Jane fügte beruhigend hinzu: „Es ist nicht schlimm, er muss nur zur Beobachtung dableiben." Mein Herz begann wieder zu schlagen. Es hat echt aufgehört – glaube ich –, das war jetzt nicht so klischeemäßig dahingesagt. Echt nicht!

„Mach dir keine Sorgen, Lily. Geh schlafen, es war ein langer Tag", forderte Spencer mich auf und ich tat tatsächlich, wie mir geheißen. Kommt selten genug vor. Sehr selten, für gewöhnliche tue ich nur das, was ich will und nicht das, was man mir sagt. So schlimm wie Potter und Black, die immer das Gegenteil tun, von dem, was man von ihnen will, bin ich aber auch nicht. Glaube ich zumindest, oder besser: hoffe ich.

Nun, ich ging also ins Bett, aber an schlafen war nicht zu denken. Denken… ja, das tat ich stattdessen. Nachdenken und überlegen. Abwägen und verbinden. Spekulieren und wissen. Glauben und träumen. Hoffen und fürchten. Jaja, ich höre ja schon auf. Menno, darf ich denn kein bisschen rum spinnen? Nein, okay, dann eben nicht. Ich hielt mich also praktisch die ganze Nacht damit auf, mich selber zu analysieren und was meint ihr, was später dabei raus gekommen ist? Ganz recht. Nichts! Nada. Nothing. Niente. Abgesehen mal von der Gewissheit, dass nichts dabei raus gekommen ist.

Am nächsten Tag mussten Jane, Spencer und Sirius wieder zu Arbeit, so blieb es an mir hängen, James aus dem St. Mungos abzuholen. Ich nahm Suzie mit, weil ich sie ja nicht alleine lassen konnte. Zumindest redete ich mir ein, dass das der Grund war. Ich redete mir in diesen Tagen ziemlich viel ein, eigentlich alles, weil ich nicht sehen wollte, was offensichtlich war. Mein Leben veränderte sich, ich wurde schwach, verletzlich. Es passierte das, wovor ich mich all die Jahre gefürchtete hatte. Das, weshalb ich in Hogwarts niemanden an mich rangelassen hatte. Ich hatte Freundinnen, Candice, Emily und – später – Bertha, aber einzig Candy wusste halbwegs, was in mir vorging.

Wieso ich so war? Nun, sucht die Schuld bei Petunia – Petty (deutsch: zweitrangig) oder Pet (deutsch: Haustier) wie ich sie immer nannte –. Sucht die Schuld bei meinen Eltern. Sucht die Schuld bei meinen Klassenkameraden. Sucht die Schuld bei meinem Schicksal. Aber sucht die Schuld nicht bei mir. Denn nur hier werdet ihr fündig. Wenn man sich verschließen will, dann schafft man es. Wenn man niemanden an sich ranlassen will, dann schafft man das. Man schafft alles, wenn man will, aber alles ist vergänglich. Und alles verändert sich. Irgendwie, schleichend, leise, grundlegend. Aber gut, genug philosophiert.

Ich griff also nach Suzies Hand und apparierte mit ihr ins St. Mungos. Ja, ich weiß, man soll mit Kindern, die nicht apparieren können, dasselbe nicht tun, aber ich hatte keinen Nerv auf Flohpulver. Hinterher sieht man meistens aus, als wäre man Schornsteinfeger. Nun, vor einem Monat wäre ich selbst über diesen Job froh gewesen. Jetzt allerdings… nein, ich hätte dankend abgelehnt. Ich war mit dem Job bei den Potters zufrieden. Mehr als das. Ich war tatsächlich glücklich, trotzdem – oder weil – ich in der Nähe von Potter und Black war. Denn auch Sirius begann ich in diesen Tagen mit anderen Augen zu sehen. Ich sah ihn, als das was er war. Ein kluger, humorvoller, verantwortungsbewusster (ja, ich weiß, dass passt nicht zu Sirius, aber wirklich, wenn es Ernst wird, wenn er gebraucht wird, kann man 100% auf ihn zählen), gut aussehender junger Mann. Mit James allerdings nicht zu vergleichen.

Im St. Mungos angekommen, ging ich zielstrebig zum Empfang. „Guten Tag, könnten sie mir sagen, wo James Spencer Potter liegt? Er wurde gestern nach einem Auroreneinsatz hier eingeliefert – zur Beobachtung", wandte ich mich an die Hexe, die dort saß. „Wen darf ich anmelden?", fragte sie mich sogleich. Okay, dass ging mir dann doch gegen den Strich. Zum einen, was ging die mein Name an (zu der Zeit musste man IMMER und ÜBERALL vorsichtig sein) und zum anderen musste ja nicht jeder wissen, dass ich James besuchte. Würde nur zu Gerede führen. Trotz allem antwortete ich: „Mein Name ist Lily Evans und die Kleine hier ist Suzanne Potter, James Cousine." Grade wollte die Frau etwas erwidern, da wurde sie von ihrer Gehilfin unterbrochen.

„Lily Evans? Moment, hast du grade gesagt, du wolltest James Potter besuchen? Was ist jetzt los? Hast du ihn am Ende doch noch erhört?", kreischte diese durch die ganze Halle. Ich erkannte die Braunhaarige als ehemalige Hufflepuff, wir hatten den Abschluss zusammen gemacht. Sie hieß Gina soundso, wenn ich mich Recht erinnerte. Kaum drei Monate später war sie tot, um das nebenbei anzumerken. „Ich arbeite für seine Eltern und die haben mir aufgetragen, nach ihm zu sehen, nichts weiter", erwiderte ich kühl. Nun ja, ‚eisig' trifft es besser. Gina wich mit erschrockenem Gesicht einen Schritt zurück. Sie sah, ganz ehrlich, ziemlich belämmert aus. Aber Gina war nie die Intelligenteste gewesen. Etwa so auf einer Höhe mit Peter Pettigrew und das muss was heißen… der Typ ist dermaßen dumm. Und ekelhaft. Und verräterisch. Und armselig. Und… unwürdig zu Leben. So, dass musste ich jetzt loswerden. Hey, ich hab alles Recht dazu, er hat mich umgebracht. Naja, gut, indirekt, aber trotzdem. Kann man sehen, wie man will.

„Mr. Potter liegt im dritten Stock, Zimmer 346", informierte mich die Hexe vom Empfang. Ich bedankte mich artig und nahm Suzie an die Hand. Dann machten wir uns auf in den dritten Stock. Suzie hüpfte eben mir her und plapperte irgendetwas. Ich habe ehrlich gesagt nicht auf sie geachtet, sondern warf hin und wieder nur ein „hm", ein „ach?", ein „ja", ein „wirklich?" oder ein „stimme zu" ein und war ansonsten in Gedanken versunken – hey, normalerweise war ich netter zu ihr und habe ihr IMMER zugehört, egal was für Quatsch sie erzählt hat, aber in dem Moment? Ne, jetzt echt nicht. Ich ging nämlich wirklich mit gemischten Gefühlen da hoch. Mit sehr gemischten Gefühlen. Es waren außerdem Gefühle, die ich nicht verstand. Sie verwirrten mich und ich hasse es nach wie vor, verwirrt zu werden. Macht nur Probleme.

Schneller, als es mir lieb war, kamen wir im dritten Stock an und standen auch schon vor Zimmer 346. Suzie plapperte immer noch und hatte schon eine Hand auf die Klinke gelegt, als ich sie aufhielt. Ein fragender Blick aus ihren azurblauen Augen traf mich. Schnell eine Ausrede, schnell eine Ausrede. Und da ich um so was eigentlich nie verlegen bin, fiel mir euch eine ein. Eine Gute – finde ich. Suzie hat sie mir geglaubt. Aber okay, sie war ja auch erst acht und meine Worte kamen für sie den Zehn Geboten gleich (nicht das sie, als reinblütige Hexe, die Bibel gekannt hätte, aber ihr wisst sicher, was ich meine). Ich glaube, wenn ich Suzie damals gesagt hätte, sich von einer Klippe zu stürzen, sie hätte es kommentarlos gemacht (makaber, ich weiß, aber es ist – oder war – nun mal so).

„Ich wollte vorher noch mit einem Arzt über seinen Zustand sprechen. Setz du dich doch hierhin und warte kurz, dann gehen wir gemeinsam rein", erklärte ich Suzie. Sie nickte und starrte mich immer noch vertrauensvoll an. Oh ja, ich hasste es, sie anzulügen, aber in meinen Augen fiel es unter die Kategorie ‚Notlüge', insofern war's okay. Jja, ich weiß, wieder eingeredet, aber ich kann da ja nichts für. Jeder macht mal Fehler. Und genauso kann man zu meinem Job bei den Potters sagen: Ich war jung und brauchte das Geld. Klischee lässt grüßen, ich weiß, aber mein ganzes Leben war ein Klischee, insofern (danke JKR, vielen Dank!)…

Ich fand auch direkt die zuständige Ärztin und in dem Moment verfluchte ich mein Schicksal. Ich wollte nicht in dieses Krankenzimmer. „Ähm, guten Tag. Ich wollte fragen, in welchem Zustand sich Mr. James Potter befindet, Zimmer 346", wandte ich mich an besagte Ärztin. Die sah von ihrer Arbeit hoch: „Oh, es geht ihm den Umständen entsprechend, er ist nur sehr gelangweilt und genervt davon, dass er im Bett liegen muss." Konnte ich mir verdammt gut vorstellen. Ich meine, in Hogwarts hat ihn ja schon der Unterricht gereicht und da konnte er wenigstens noch quatschen, Streiche spielen und Punkte verlieren – seine Lieblingsbeschäftigungen in Schulzeiten (zumindest glaubte ich das damals.) „Er wird heute auch wieder entlassen. Und falls ich mir eine Frage erlauben darf", hörte ich die Ärztin fortfahren, „sind Sie seine Freundin?" „Nein, nein", widersprach ich etwas zu schnell, „die Angestellte seiner Eltern, mehr nicht." „Oh, naja. Sie können dann zu ihm rein und ich dann auch direkt mit nach Hause nehmen, aber das Mädchen sollte nicht mit ins Krankenzimmer. Ist gegen die Vorschriften. Sie sieht ihn dann ja nachher", bestimmte die Ärztin. Ich bedankte mich bei ihr und wünschte ihr noch einen schönen Tag, dann ging ich wieder zu Suzie.

„Du musst draußen warten, Suzie. Irgendwelche Vorschriften, sorry", erklärte ich ihr und sie verzog das Gesicht, nickte aber brav. „Stell nichts an, ich bin in ein paar Minuten zurück", mit den Worten drehte ich mich um und ging zur Tür. Ich wollte da nicht rein. Half aber nichts. Ich musste. Und was man muss, dass muss man. Obwohl ich da nur einer Zeile aus einem Buch, welches ich mal gelesen habe, zustimmen kann: ‚Niemand muss müssen.' Oh ja, ganz meine Meinung. Stimme vollkommen zu. Half aber ebenfalls nichts. Ich musste nun mal.

Ich klopfte sachte an – jetzt WAR es angebracht – und als ich James von drinnen „herein" rufen hörte, betrat ich das Zimmer. Meine Befürchtungen bestätigten sich. Ein Einzelzimmer. Ich wollte nicht mit ihm alleine sein. War ich aber. Verdammt. Ich fluche nicht oft, wirklich nicht, aber in dem Moment war mir nach fluchen. „Hey, Lia", begrüßte James mich grinsend. Er saß aufrecht im Bett und trug eins dieser ekelhaften Krankenhaushemden. Er sah aber mit den verstrubbelten Haaren und dem schiefen Grinsen so süß aus, dass ich ihn mal wieder liebte und hasste. Hasste, weil ich ihn liebte. Oder so… zu kompliziert um es zu verstehen. Versucht es erst gar nicht.

„Hi", erwiderte ich, „Si – ähm, Black und deine Eltern müssen Arbeiten, deshalb hole ich dich ab. Suzie wartete drauen." Wieder verdammt. Oder diesmal verflucht? Bringt was Abwechselung rein, oder? Okay, also: Verflucht! Hätte ich Black beinahe beim Vornamen genannt. Irgendwie kam der das Ganze wie ein Déjà-vu-Erlebnis vor. Egal, James schien es entweder nicht zu bemerken, oder es störte ihn einfach nicht. Tippe auf letzteres. „Ich darf hier raus?", fragte er und dabei begannen seine Augen zu leuchten. Ja, so genau habe ich ihn mir angeguckt. Ich nickte nur und als James mich zu sich winkte, taten meine Beine automatisch, was er wollte, auch wenn mein Kopf ihnen befahl auf der Stelle stehen zu bleiben. Sie hatten wohl ein Eigenleben entwickelt. Oder ich war schizophren. Besser: Mein Gehirn. Wahrscheinlich das. Oder können Beine denken? Wahrscheinlich ebenso wenig wie ein Gehirn schizophren sein kann. Okay, ich drehe durch, ich weiß. Nehmt's nicht so ernst.

Ich stand nun also vor James Bett, meine Knie stießen gegen den Rahmen. Wortlos klopfte er neben sich und ich setzte mich. Zwar befahl mein Kopf immer noch, wegzulaufen oder ihn anzuschreien oder sonst was, aber irgendwie schien es grade entmachtet worden zu sein. Kurz nur, denn etwas später sollte es seine Diktatur wieder aufgerichtet haben. Ich finde, dass das eine Diktatur ist. Nur im übertragenen Sinne, versteht sich, aber, dass ich spinne, wisst ihr ja schon, also ist es eh egal (wie so vieles. Mein Lieblingswort, in dieser Geschichte, wie mir scheint…).

James legte seine Arme um mich und zog mich etwas näher an sich heran. Langsam verlor ich die Kontrolle. Eigentlich hatte ich sie schon seit gestern vollkommen verloren, aber das gestand ich mir nicht ein (natürlich nicht, was habt ihr erwartet?) „Lia, ich habe heute ziemlich lange nachgedacht", begann James und er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. Das Ganze nahm eine Richtung an, die mir nicht gefiel. Gar nicht gefiel. Und die ich mir doch gewünscht hatte. Statt weiterzureden, zog James mich näher zu sich und küsste mich. Sanft, zärtlich… liebevoll. Oh nein! Das würde er nicht tun, nein, nein, NEIN. Oh doch! Er tat es. Immer noch war mein ganzer Körper nicht in der Lage zu reagieren, die Befehle meines Gehirns auszuführen. Irgendwie störte er die Verständigung. James löste sich von mir und wisperte leise: „Ich liebe dich, Lia." Und in dem Moment klappte wieder alles vorzüglich. Ich starrte ihn an, realisierte seine Worte und – ohrfeigte ihn.

So, Leute, dass war's jetzt erstmal. Mein Medium (oder besser: die Autorin dieser Geschichte, neben der ich sitze und ihr alles erzähle, während sie das für mich aufschreibt) ist in Urlaub – ich natürlich mit. Zusammen mit Lucy und Nancy und den Stimmen (ja, versteht ihr nicht. Nur du…). In Australien um genau zu sein, vom 30.7 bis zum 28.8 und deshalb wird jetzt einen Monat lang nicht mehr aktualisiert. Ich weiß, dass die Stelle gemein ist, zum aufhören, was glaubt ihr, weshalb ich sie genommen hab? :p