Eifersucht by Kassandra
Disclaimer siehe Kap 1
Raiting: R – Gewalt, sex
Danke an meine lieben Reviewer
Romilly: Ich hab noch nie eine Geschichte nicht beendet und fange hier sicher nicht damit an... Ich war nur etwas arg eingespannt...deshalb geht's jetzt auch mal schneller. Du findest meine Helden kindisch ... ach komm... die wissen nur nicht was sie wollen...zumindest einige.. Ich hoffe du bist jetzt nicht noch böser mit mir, aber na ja die Story ist einfach ziemlich AU :-) und ich hab wirklich nicht viel Ahnung von der Ilias..aber ich hoffe ja das wird sich ändern... Ich versuche mal wieder die Götter reinzubringen...
Seni: Du hast mir eine göttliche Eingebung geschenkt, danke :-);
Figherbunny: Oh schön das du noch da bist...wollte nur mal testen..hihi..yippi a ... und es wird noch schlimmer...oder besser je nach dem wie man es sehen will
Eirien: Ich überleg mir was nettes mit Paris..jetzt wo ich mich noch mal Inspirieren konnte.
DANKE AN GLORI bussi
So und weiter geht's:
Kapitel 11
Von Zwängen und Verlangen
Mit einem entsetzen Aufschrei wurde ich wach.
„Hektor, warum?"fragte ich mich und stand auf. Zu schnell, wie ich bemerkte, denn mir wurde schwindelig und ich musste mich wieder setzen. Philomae kam in mein Zimmer gestürmt und sah mich besorgt an.
„Herrin, geht es euch gut?"
„Ja, danke! Mein Kopf schmerzt, bring mir etwas zu trinken!"
Mit einer Verbeugung ging sie wieder und führte meinen Befehl aus. Ich tastete mich vorsichtig zum Fenster, um frische Luft zu schnappen.
Es war bereits dunkel. Philomae brachte mir ein Becher Wasser, wie gut das tat! Erst als ich gierig trank fiel mir wieder ein, warum ich hier war.
„Hast du etwas in den Wein getan?"fragte ich barsch. Doch die Dienerin sah mich ängstlich an und schüttelte den Kopf.
„Nein Herrin, der Prinz hat mir befohlen mich um euch zu kümmern und dafür zu sorgen, dass ihr im Bett bleibt. Ihr sollt eure Wunden heilen lassen."
Wut stieg in mir hoch. Auf einmal war mir klar, dass Hektor nicht um mich besorgt war, sondern er wollte nur mit diesem Schlächter von Phthia alleine sein. Dafür opferte er womöglich auch Briseis.
Nicht mit mir!
„Wie lange habe ich geschlafen?"fragte ich. „Orion ist hoch am Himmel, Herrin. Es mag ein halber Tageslauf gewesen sein, Herrin."
Stimmengewirr holte mich aus meinen Gedanken. Ich sah erneut aus dem Fenster und erkannte – Paris, der, gestützt von zwei Soldaten, in den Palast gebracht wurde.
So schnell ich konnte zog ich mir meine Hose wieder an, die feinsäuberlich über einem Stuhl hing. Das Hemd hatte man mir gelassen, so musste ich nur noch die Lederweste überziehen. Während ich mein Zimmer verließ rief mir Philomae noch nach, ich möge doch bleiben.
Doch nichts hätte mich zurückhalten können.
Ich traf in meines Vaters Ratssaal auf Paris. Er kniete vor dem König und hatte seinen Blick gesenkt. Priamos hatte mich sofort entdeckt. „Komm meine Kleine! Sieh! Auch dein Bruder hat den Weg aus der Gefangenschaft gefunden. Hektor hat ihn befreit."
Ich konnte die Freudentränen in den Augen meines Vaters sehen, als ich ihm gegenüberstand.
„Ja Vater!"gelang es mir heiser zu sagen. Dann fiel mein Blick auf Paris, der mich glücklich anlächelte.
„Kassi, ich bin froh, das wir es geschafft haben. Nichts kann uns aufhalten. Wir sind Trojaner!"
Ich konnte meinen Hass nicht mehr zügeln und schlug mit aller Macht zu. Ich traf Paris' Nase und brach sie ihm. Vielleicht war sie auch schon gebrochen, wer konnte es sagen, bei seinem zugeschwollenen Gesicht.
„Ich hasse dich Paris, ich wünschte du wärst tot! Du hast sie an den Feind verraten. Deinetwegen leidet Briseis Höllenqualen! Deinetwegen wird sie von Männern missbraucht, die sie nur als Stück Vieh ansehen. Ich möchte auf deinen toten Körper blicken dürfen, bevor ich sterbe!"
„KASSANDRA!"schrie Priamos erbost.
„Verzeih Vater, ich war nie dein Liebling, ich weiß, und nun wirst du mich bald los sein!"
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte ich mich um und verließ den Saal.
„KASSANDRA!"hörte ich noch die beiden Männer mir nachrufen.
Mit einem Schwert bewaffnet machte ich mich auf den Weg zum Strand. Ich benutzte einen der geheimen Gänge, die unterirdisch zu einer kleinen Felsformation, nahe der Zelte der Myrmidonen führte. Mit einer Fackel bewaffnet lief ich durch den langen dunklen Gang, der nur der Herrscherfamilie bekannt war. Ich betete zu Apollon, er möge mir Kraft geben.
Doch mein Gott half mir auf seine eigene Weise.
Ich wurde von neuem mit Visionen gepeinigt. Ich fiel auf die Knie, meine Umgebung verschwamm. Die Fackel fiel mir aus den Händen und doch wurde es nicht dunkel.
Ich sah den blonden Krieger auf dem Boden, auf allen vieren. Ich sah Hektor, über ihn gebeugt, ihm zärtlich den Nacken küssend, sanfte Worte sprechend.
„Es kann auch anders sein wenn du es wüschst, du musst nur ein Wort sagen, mein schöner Grieche!"
Ein knurren kam aus Achilles' Kehle. Er blickte zurück und ich konnte das Feuer der Leidenschaft in seinen Augen sehen.
„Beweg dich! Wenn ich Zärtlichkeiten will, nehm' ich meine Sklavin!" knurrte Achilles.
„Ach ja, als ob sie dir Zärtlichkeiten geben würde!"
Mit seiner Zunge fuhr Hektor das Genick entlang, jeden einzelnen Wirbel umspielend bis zu den Schulterblättern. Der Myrmidone drängte sich den Zärtlichkeiten entgegen. „Siehst du mein Krieger, so zähme ich meinen Löwen! Und nun werde ich dich zu den Sternen tragen. Denn es soll es wert sein, dafür zu sterben!"
Bei diesen Worten kam Kassandra wieder zu sich, nur um Augenblicke später mit einer neue Vision gequält zu werden.
Sie sah Achilles und Hektor kämpfen. Die Sonne stand hoch am Himmel. Sie schlugen sich mit ihren Schwertern vor den Toren Trojas und alle Armeen sahen zu, wie Achilles meinen Bruder tötete.
„NEIN!" mit dem Schrei auf den Lippen kam ich zu mir. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und nahm mit zitternder Hand die Fackel wieder auf, die glücklicherweise nicht erloschen war.
Während ich den Tunnel entlang lief musste ich mir öfters die Tränen aus dem Gesicht wischen. Warum opferte Hektor sein Volk? Nur, weil er Achilles bezwingen wollte, auf die einzige Art, die er für möglich hielt?
Ich weinte, bis ich schließlich am Ausgang des Tunnels ankam. Ich löschte schnell die Fackel und trat in die Dunkelheit. Niemand hatte mich bemerkt. Ich schlich mich an den Myrmidonen vorbei und mied Achilles' Zeit.
Es gelang mir bis zu dem großen Zelt Agamemnons vorzudringen. Doch ein Hineinkommen war hoffnungslos. Zu viele Wachen waren um das gesamte Zelt verteilt. Wie sollte ich Briseis dort heraus bekommen? Ich überlegte gerade, ob es besser wäre, von der Meerseite vorzudringen, als ich feststellen musste, dass ich das oberste Gebot eines Kriegers missachtet hatte: seine Augen überall zu haben.
Ich wurde von hinten unsanft gepackt.
„Was tust du hier?"fragte mich einer der Soldaten und drehte mich roh um.
„Du bist ein Mädchen!"stellte er überrascht fest, ohne auf eine Antwort zu warten. „Ich will zu Agamemnon!"erklärte ich ihm mit hocherhobenem Haupt. Ergeben wäre wohl die bessere Alternative, als jetzt zu kämpfen, dachte ich mir, denn das wäre sicher mein Tod gewesen. „Warum sollte wir dich zu dem König bringen?"fragte der andere Wächter und hielt mir sein Schwert vor die Kehle. „Dein Schwert!"herrschte er mich an. „Ich verlange meine Priesterin zurück!" Ich ließ meine Waffe in den Sand fallen und gab mich meinem Schicksal hin. Auf einmal schmerzte mein ganzer Körper wieder. Ich war unsagbar müde.
Die Soldaten brachten mich zum Zelt den Königs und einer von ihnen sprach mit der Wache vor dem Eingang. „Wie ist dein Name, Weib?"fragte mich die Wache. „Kassandra von Troja!"sagte ich mit fester Stimme. Nach kurzer Zeit wurde ich in das Zelt gerufen und unsanft hineingestoßen.
Ich fiel zu Boden und als ich aufsah, hatte ich das Gefühl, mein Blut würde gefrieren. Ich fand Briseis, aber nicht so, wie ich mir es vorgestellt hatte.
Der König saß auf seinem Thron und Briseis kniete vor ihm. Sie achtete gar nicht auf mich, sondern sah hinauf zu Agamemnon.
Sie zog ihr Gewand aus und küsste den Schoß des Griechen.
„Wie kann ich euch jetzt dienen, mein König?"
Ich hatte nur einen Wunsch: zu sterben.
tbc
