Jamie ging schluchzend weiter. Es war alles gelogen gewesen! Alles! Keiner mochte sie und niemand hatte sie lieb! Jamie war so schnell sie konnte aus dem Haus gerannt und war so weit gelaufen wie ihre Beine sie tragen konnten. Jetzt stand sie ängstlich im Park und sah sich um. Hier war es dunkel, und das mochte Jamie überhaupt nicht. „Du bist ein großes Mädchen, und da hat man keine Angst!", redete sich Jamie ein. Doch es war wirklich verdammt dunkel ... Sie ging auf eine Gruppe Jugendliche zu, die im Park auf einer Bank saßen. Ihr war kalt, da sie ja nur in ihrem Pyjama draussen war. Barfuß und mit nassen Haaren stellte sie sich schüchtern vor die Jungs. „Entschuldigung, aber wisst ihr wo man hier schlafen kann?", fragte Jamie freundlich. Alle sahen sie an. „Solltest du nicht schon längst im Bett liegen?", fragte einer der Jungs. Jamie nickte bloss. „Bist du von zu Hause weggelaufen?", fragte ein anderer. Wieder nickte Jamie. „Kleines, geh wieder zurück. Es ist gefährlich hier draussen", sagte ein blonder Junge. Jamie schüttelte mit dem Kopf. „Da bist du ja!", meinte eine männliche Stimme. Jamie wirbelte herum und starrte in ein, ihr, Fremdes Gesicht. „Sind Sie ihr Vater?", fragte der Blonde Junge. Der Mann nickte bloss und verstärkte den Griff auf Jamies Schulter. Die Jugendlichen kümmerten sich nicht weiter darum. Der Fremde schob Jamie vor sich her. „Was wollen Sie?", fragte Jamie, die jetzt wirklich Angst hatte. „Du weißt genau was ich will, Miststück", meinte der Dämon und stieß sie in eine Hecke. Hart schlug Jamie mit dem Knie auf dem Asphalt auf. Der Mann stand bedrohlich über ihr und holte aus. „Mommy, Daddy!".

Phoebe und Cole hatten sich überall hingeschimmert und liefen jetzt ziellos durch den Park. „Wo könnte sie denn sein?", fragte Phoebe und sah sich suchend um. „Wenn ihr etwas zugestoßen ist, dann verzeih ich mir das nie!", knurrte Cole und sah dann eine Horde Jugendlicher. „Hey, habt ihr ein kleines braunhaariges Mädchen gesehen? Ungefähr so groß?", fragte er sie und zeigte Jamies Körpergröße mit seiner Hand an. „Ja, sie wurde von ihrem Vater mitgenommen", meinte ein Junge. „Aber ICH bin ihr Vater!", rief Cole nun arlamiert. „Mommy, Daddy!", hallte Jamies Schrei durch den Park. Phoebe sah sich um. Sie rannten so schnell sie konnten auf die Hecke zu und sprangen dadurch. Cole rammten den Mann um, der angefangen hatte Jamies Pyjama zu zerreißen. „Du Bastard, lass die Finger von meiner Tochter!", rief Cole als er auf ihn einschlug. Jamie rannte zu Phoebe und Phoebe drückte die Kleine glücklich an sich. „Alles wird gut, Baby", flüsterte Phoebe leise. Schluchzend nickte Jamie. Cole, der nun endlich einen Feuerball auf den Dämon geschmissen hatte, rannte schnell zu Jamie und Phoebe. „Alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Jamie nickte und sah ihn mit großen Augen an. Dann fing sie wieder an zu weinen und streckte die Arme nach Cole aus. Cole lächelte und nahm seine, neue, Tochter auf den Arm. „Er ist weg! Er tut dir nichts mehr, dass versprech ich dir", meinte Cole sanft und strich Jamie beruhigend über den Rücken. Phoebe lächelte leicht. Jamie beruhigte sich langsam. „Sollen wir nach Hause gehen?", fragte Cole sie. Jamie nickte. Cole schimmerte sich mit Jamie und Phoebe nach Hause. „Gott sei Dank, ihr habt sie gefunden", meinte Paige und sah erleichtert zu Jamie. Diese lächelte schüchtern. „Jamie ist wieder da!", rief Elias und lief auf seine, längst akzeptierte, Schwester zu. Cole setzte sie ab und Elias umarmte sie. Joey kam die Treppe runtergepoltert und umarmte Jamie ebenfalls. Phoebe und Cole lächelten. „Okay, jetzt geht's aber ab ins Bett. Es ist schon viel zu spät für euch!", meinte Cole und scheuchte die drei nach oben. Paige lächelte ihre Schwester an. „Bald kommt das dritte Kind", meinte Paige. „Nein, es ist mein viertes", meinte Phoebe und sah lächelnd die Treppe hoch.

Mitten in der Nacht wachte Cole durch ein Schluchzen auf. Er knipste die Nachttischlampe an und sah Jamie weinend und unschlüssig im Türrahmen stehen. „Was ist los, Baby?", fragte er und stand leise auf. Jamie sagte nichts. „Hast du schlecht geträumt?", fragte Cole und kniete sich zu ihr. Jamie nickte und sah zu Phoebe. „Hast du was dagegen, wenn ich will, dass du mein Daddy bist?", fragte sie ihn schließlich. Cole lächelte und schüttelte mit dem Kopf. „Solange du nichts dagegen hast, das ich will, dass du meine Tochter bist", meinte er und streckte die Arme nach ihr aus. „Komm, du schläfst heute Nacht bei uns. Da kann dir kein Alptraum was tun, denn ich werde ihn einfach verprügeln", meinte Cole. Jamie umarmte ihn und ließ sich von Cole hochheben und zum Bett tragen. „Und jetzt schlaf, Maus", flüsterte Cole und deckte sie zu. „Ich hab dich lieb", murmelte Jamie noch und war dann eingeschlafen. Cole lächelte. „Ich dich auch", flüsterte er und küsste Jamie auf die Stirn.