Einen Monat später, Phoebe war vor drei Wochen nach Hause gekommen, kamen Jamie und Elias lachend durch die Haustür gerannt. „Wo wart ihr?", fragte Joey, die die Treppe runtergerannt kam. „Bei Tante Piper und Onkel Leo", erklärte Jamie ihr. „Und wie seit ihr über die Straße gekommen?", fragte Joey misstrauisch. „Was denkst du?", fragte Elias sie. „Mommy!", rief Joey und lief in die Küche. „Was ist los, Baby?", fragte Phoebe und sah von ihrem Laptop auf. „Jamie und Eli sind einfach allein über die Straße gegangen!", petzte Joey. „Und?", fragte Phoebe lächelnd. „Seit wann dürfen wir allein über die Straße gehen?", fragte Joey sie, als hinter ihr Elias und Jamie die Küche betraten. „Nein, Joey, du darfst nicht allein über die Straße gehen! Jamie und Elias dagegen schon", erklärte Phoebe ihr. „Aber wieso das?", fragte Joey beleidigt. „Weil wir älter sind als du und schon in die Schule gehen", erklärte Elias ihr gehässig. „Aber das ist nicht fair!", rief Joey. „Du bist noch ein Baby!", meinte Elias und streckte ihr die Zunge raus. „Das bin ich nicht!", rief Joey und Tränen traten ihr in die Augen. Jamie grinste sie an. „Doch, dass bist du", meinte sie. „Das bin ich nicht und das werd ich euch beweisen!", rief Joey und lief aus der Küche. „Joey!", rief Phoebe und lief hinter ihr her. Jamie und Elias folgten erschrocken. Joey riss die Haustür auf und rannte in den Vorgarten. „Bleib stehen!", rief Phoebe hinter ihr her. Doch Joey hörte nicht. „Joey!", riefen Jamie und Elias. Joey lief weiter, blieb kurz vor der Straße stehen, sah nach hinten und lief dann wieder los. „Joey!", schrie Phoebe. Doch Joey blieb mitten auf der Straße stehen. „Ich bin kein Baby mehr!", rief sie und lief weiter, während sie nach hinten schaute und lief gegen etwas hartes und fiel auf ihren Hintern. Sie sah nach oben und starrte in das Gesicht ihres Vaters. Dessen Gesicht hatte sich verdunkelt. „Ich denke wir sollten uns unterhalten!", brummte er, nahm sie unter den Arm und trug sie über die Straße. Phoebe sah ihn erleichtert an. „Du spinnst doch total!", rief Elias und lief mit Jamie ins Haus. Phoebe ging schweigend hinter Cole ins Haus und schloss die Haustür hinter sich. Cole setzte Joey sauer ab. Ängstlich sah Joey ihn an. „Was zum Teufel hattest du allein auf der Straße zu suchen?", fragte er sie streng. Joey antwortete nicht, sondern senkte ihren Blick. Phoebe setzte sich in einen Sessel und rieb sich die Stirn. „Ich werde diese Frage nicht noch mal stellen, Josephine Prudence!", rief Cole nun. Joey zuckte zusammen. Ihr Vater hatte ihren vollen Namen benutzt. Jetzt wurde es ernst. „Ich wollte ihnen zeigen, dass ich kein Baby mehr bin", flüsterte Joey ängstlich. Cole sah sie erstaunt an. „Wem wolltest du das zeigen?", fragte Cole leiser. Phoebe sah die beiden an. „Elias und Jamie", erklärte Joey ihm und hob langsam ihren Kopf und sah ihm in die Augen. „Aber um ihnen zu beweisen das du kein Baby mehr bist, brauchst du nicht auf die Straße zu rennen", meinte Phoebe einfühlsam. „Aber es ist unfair das Elias und Jamie allein über die Straße gehen dürfen und ich nicht!", rief Joey jetzt und trat mit dem rechten Fuss stur auf. Cole sah seine Frau interessiert an. „Elias und Jamie dürfen allein über die Straße gehen?", fragte Cole schließlich. Joey nickte. Phoebe sah ihn mit einem beschwichtigendem Lächeln an. „Joey, hör mir mal zu. Du bist nun mal jünger als Jamie und Elias und das musst du akzeptieren. Das bedeutet dass sie manche Dinge dürfen, die du nicht darfst. Sie lernen in der Schule wie man richtig über die Straße geht", erklärte Cole ihr. Langsam nickte Joey. „Das heißt, dass du immer noch nicht allein über die Straße gehst", meinte Phoebe. Joey sah sie an. „Aber irgendwann ...?". „Ja, Baby, irgendwann darfst auch du allein über die Straße gehen", meinte Cole und lächelte nachsichtig. Joey nickte und ging langsam aus dem Wohnzimmer. Cole sah zu seiner Frau. „Sie dürfen allein über die Straße gehen?", fragte Cole sie. Phoebe nickte. „Seit wann entscheidest du so was allein?", fragte er und kam langsam auf sie zu. „Es ging doch nur darum, dass sie zu Piper rübergehen", meinte Phoebe, die seine Aufregung nicht ganz verstand. „Nur? Ich würde gerne mitentscheiden wenn es um die Erziehung unserer Kinder geht", meinte er sauer. „Es ging nur um den verdammten Weg über die Straße!", rief Phoebe und sah ihn genervt an. „Und wenn was passiert wäre?", fauchte Cole zurück. „Ist es aber nicht!", rief Phoebe und sprang nun auf. Sie verstand nicht warum er sich darüber aufregte. Cole sah sie wütend an. „Ich seh nach Fee", meinte er und verließ das Haus wieder. „Ja, hau ruhig ab!", schrie Phoebe ihm hinterher. Sie hasste es sich mit ihm zu streiten und vor allem wenn es um solche Banalitäten ging! Jamie, die im Flur stand, sah ihre Mutter an. „Liebt ihr euch jetzt nicht mehr?", fragte sie. Phoebe sah zu Jamie. „Wie kommst du denn darauf?", fragte Phoebe und nahm Jamie auf den Arm. „Ihr habt euch ganz schrecklich angeschrien!", erklärte die fünfjährige ihr. „Ja, ich weiß". „Warum habt ihr euch schrecklich angeschrien?". „Weißt du, ich und Daddy hatten einen stressigen Tag und wir sind erschöpft", erklärte sie Jamie. Diese nickte. „Aber er kommt wieder?", vergewisserte Jamie sich. Phoebe nickte sicher und setzte Jamie ab. Diese rannte aus dem Wohnzimmer. „Zumindest hoffe ich das für ihn", murmeltet Phoebe vor sich hin.