„Gutenachtkuss!!", hallten die Stimmen der Kinder durchs Haus. Phoebe sah besorgt auf die Uhr. Es war 21:00 Uhr und Cole war noch immer nicht zurückgekehrt. Er war seit vier Stunden verschwunden! Phoebe seufzte und betrat Elias´ Zimmer. „Schlafenszeit, Hase", meinte Phoebe und setzte sich zu Elias ans Bett. „Wo ist Daddy?", fragte der Junge besorgt. „Er ist bei Fee". ,Zumindest hoffe ich das, dachte Phoebe. „Wann kommt Fee nach Hause?", fragte Elias, der langsam müde wurde. „Bald, und nun schlaf Hase", flüsterte Phoebe und gab ihm einen Kuss. „Ich hab dich lieb", murmelte Elias und war dann auch schon eingeschlafen. Phoebe lächelte, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und löschte das große Licht. Dann schloss sie die Tür hinter sich bis nur noch ein kleiner Spalt offen blieb. Sie ging in Jamies Zimmer. „Hey, Maus", flüsterte Phoebe leise. „Warum ist er nicht wieder gekommen? Er liebt uns doch, oder?", fragte Jamie mit Tränen in den Augen. „Natürlich liebt er uns und er wird auch wieder kommen ... wenn er sich beruhigt hat", erklärte Phoebe ihr deckte Jamie zu. „Ich vermisse ihn und ich hab Angst", flüsterte Jamie leise. Phoebe lächelte und strich Jamie durch das braune Haar. „Ich vermisse ihn auch ... und ihm geht es hoffentlich genauso", den letzten Teil das Satzes murmelte Phoebe leise. „Ich liebe dich", murmelte Jamie und war dann eingeschlafen. „Ich dich auch, Maus", flüsterte Phoebe und gab ihr einen Kuss. Dann löschte sie auch bei Jamie das große Licht und zog die Tür soweit zu, dass ein Spalt offen blieb. Phoebe atmete tief durch und ging auf Joey´s Zimmer zu. Das kleine Mädchen stand am Fenster und sah traurig hinaus. „Hey, Krümel, du solltest schon längst im Bett liegen", bemerkte Phoebe und ging zu Joey, die sie traurig anblickte. „Er ist nicht wiedergekommen, oder?", fragte Joey ohne Hoffnung in der Stimme. Phoebe schüttelte leicht mit dem Kopf. „Ist es meine Schuld?", fragte Joey und brach in Tränen aus. „Hey, wie kommst du denn darauf? Natürlich ist es nicht deine Schuld", meinte Phoebe und nahm Joey tröstend in den Arm. „Warum kommt er dann nicht wieder?", fragte Joey schluchzend, als Phoebe sie ins Bett hob. „Ich weiß es nicht, Krümel", flüsterte Phoebe und strich Joey beruhigend über den Kopf. „Was ist wenn er tot gegangen ist?", fragte Joey und sah ihre Mutter mit weit aufgerissenen Augen an. „Das ist er nicht", meinte Phoebe, die durch Joey´s Frage total verunsichert wurde. Was war wenn Cole wirklich etwas passiert war? „Woher weißt du das?", gähnte Joey. „Weil ich ihn liebe und ich es spüren kann!". ,Zumindest hoffe ich das, dachte Phoebe besorgt. Joey nickte und schlief ein. „Schlaf schön, Prinzessin", flüsterte Phoebe und küsste Joey auf die Stirn, löschte das Licht und schloss die Tür wie bei Elias und Jamie vorher. Unschlüssig stand sie im Flur. Coles Handy lag im Wohnzimmer, er hatte es vergessen, deswegen verwarf sie den Gedanken daran ihn anzurufen. Langsam ging sie, auf das bereits eingerichtete, Babyzimmer zu und öffnete die Tür. Ein helles Babyblau strahlte ihr entgegen und sie löschte das Licht, was wohl eines der Kinder hatte brennen lassen. Traurig setzte sie sich in den Schaukelstuhl und starrte nachdenklich auf das Bild von sich und Cole, welches über dem Babybett hing. Warum genau war dieser Streit so eskaliert? Sie hatte keine Ahnung. Das Telefon klingelte und Phoebe stürzte förmlich die Treppe runter. „Cole?", fragte sie. „Nein, Süße, ich bin's Piper. Ist alles okay bei euch?", fragte Piper nun besorgt. „Klar! ... Nein, nichts ist okay, Piper. Cole ist seit über vier Stunden verschwunden", erklärte Phoebe ihr und brach nun endlich in Tränen aus. „Was ist passiert?", fragte Piper. „Wir hatten einen Streit und dann ist er einfach gegangen! Was ist wenn er nie wieder kommt?", fragte Phoebe ihre große Schwester. „Beruhig dich, Süße! Warum habt ihr euch gestritten?", hakte Piper nach. „Darüber, dass ich alleine entschieden habe, dass Jamie und Elias allein über die Straße gehen dürfen", klärte Phoebe ihre Schwester auf. „Oh". „Was ist oh? Was ist daran so schlimm?", fragte Phoebe, die die Aufregung nicht verstand. „Phoebe, du bist ihm in Sachen Erziehung voll in den Rücken gefallen!", erklärte Piper ihr. „Warum?", fragte Phoebe langsam. „Er sagt Nein und du sagst Ja, damit machst du seine Autorität kaputt". „Aber ich hab ...". „Glaub mir, dass verletzt einen Mann mehr als du denkst?", meinte Piper. „Aber das ist kein Grund mich und die Kinder allein zu lassen, oder?", fragte Phoebe jetzt schnippisch. „Nein, das nicht", gab auch Piper zu. „Was ist wenn was passiert ist?", fragte Phoebe, die fast umkam vor Sorge. „Hast du ihn versucht auf Handy zu erreichen?", fragte Piper ihre kleine Schwester. „Er hat es hier vergessen", klärte Phoebe sie auf. „Oh, das ist schlecht". „Was heißt das jetzt wieder?", fragte Phoebe sie. „Vielleicht will er nicht gefunden werden?", äußerte Piper ihren Verdacht vorsichtig. „Er könnte aber einfach nur sein Handy vergessen haben", hielt Phoebe dagegen. „Könnte!". „Piper er verlässt mich nicht ... oder?", fragte Phoebe vorsichtig. Am anderem Ende blieb es still. „Piper?", fragte Phoebe nun wirklich ängstlich. „Nein, er verlässt dich nicht! Er braucht vielleicht nur mal ne Auszeit?", bemerkte Piper und legte dann schnell auf. Fassungslos sah Phoebe den Hörer an. Das wurde ja immer schöner! „Danke für deine Unterstützung", murmelte Phoebe und legte sich erschöpft auf die Couch.
